Urfehde, Urphede


Urfehde, Urphede


Mittelhochdeutsch: ur-vêch, ur-vêhede Quelle: Hennig, Beate, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 5. Auflage, Tübingen, 2007. S. 389. Mittelhochdeutsch: urvehede, urfēde Quelle: Köbler, Gerhard, Deutsches Etymologisches Wörterbuch. Online, 1995. Eingesehen am 04. August 2009.

1) Verzicht auf Rache. 2) Ursprünglich der Friedenseid, welchen die Parteien nach Beendigung der Fehde einander zur ünftigen Friedenssicherung schworen. Später ein der Obrigkeit gegebenes Versprechen, ein bestimmtes Gebiet nicht mehr zu betreten und sich nicht am Gericht und den an der Verurteilung beteiligten Personen zu rächen, oft in einem Urfehdebrief festgehalten. 3) Versprechen (der Beendigung der Feindschaft) mit dem die Fehde endet, Racheverzicht (13. Jahrhundert). 4) Urfehde gehört zur Landesverweisung, mit der Auflage, sich nicht zu rächen und nicht in das ausweisende Territorium zurück zu kommen. Den Urfehdebrecher wurde des Meineides bezichtigt, es konnte sich auch die Brandmarkung damit verbinden.


Oberösterreichisches Landesarchiv, Herrschaftsarchiv Windhaag bei Perg.

<p>1) Hennig, Beate, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 45. Auflage, Tübingen, 2007. S. 389.</p> <p>2) Riepl, Reinhard, Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich. 2. Auflage, Waldkraiburg, 2004. S. 394.</p> <p>3) Köbler, Gerhard, Deutsches Etymologisches Wörterbuch. Online, 1995. Eingesehen am 04. August 2009.</p> <p>4) Putzer, Peter, Das Salzburger Scharfrichter Tagebuch (1757 - 1817). Österreichischer Kunst- und Kulturverlag, St. Johann - Wien, 1985. S.92.</p>


Heist, Helga, Transkriptionen aus Originalquellen (Referat zum Thema Rumorhandel beim Schloß Windhaag (bei Perg) anno 1676).
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