1) Spanischer Stiefel, Schraubstiefel oder Beinschraube ist ein spätmittelalterlich-frühneuzeitliches Folterinstrument, das bei der peinlichen Befragung eingesetzt wurde. Es diente dazu, Geständnisse zu erwirken und gehörte somit zu den gebräuchlichen Mitteln der „Wahrheitsfindung."
Der Spanische Stiefel bestand oft aus zwei Eisenplatten, die dem Unterschenkel angepasst waren. Diese wurden um das Schienbein und die Wade gelegt und dann zusammengedreht – manche Versionen spannten lediglich den Fuß ein. Bei einfacheren Versionen wurde ein Holzklotz verwendet, der mit Eisenschienen beschlagen war, um so an den Gewindestäben geführt zu werden. Um die Schmerzen zu erhöhen, wurden zusätzlich Holzkeile mit unterschiedlicher Länge und Dicke zwischen die Bretter geschlagen, um die Qualen des Delinquenten zu erhöhen (F. Helbig, Die Tortur, Grandiers Verbrennung). In den Spanischen Stiefel wurde der Fuß oder der gesamte Unterschenkel einzeln eingespannt, während immer wieder heißes Pech hineingegossen wurde. Häufig traten dabei Frakturen und Quetschungen auf. Der Spanische Stiefel war bei den Inquisitions- und Hexenprozessen von eher untergeordneter Bedeutung. Er diente dort fast ausschließlich der Territion.
2) Der Druck, der hierdurch entstand, presste
Schienbein und Wade zusammen. Die Knochen konnten dabei brechen und
splittern. Verstärkt wurden die Schmerzen durch Hammerschläge
auf die angelegten Beinschrauben.
<p>Das Instrument wurde zuerst in Spanien angewendet, war seit dem 16. Jahrhundert aber beinahe in ganz Europa verbreitet.</p>
<p>Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war der Spanische Stiefel in Europa noch in Verwendung. Preußen war der erste Staat, der diese Foltermethode abschaffte.</p>
<p>Im Wienerischen hinterließ diese Foltermethode den Ausdruck: <i>"Jemanden die Wadln viererichten"</i> = Jemanden unsanft zu Wohlverhalten bringen.</p>
<p><i>Quelle: <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Spanischer_Stiefel" target="_blank">Wikipedia</a>, eingesehen am 19. August 2009.</i></p>
<p>1) <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Spanischer_Stiefel" target="_blank">Wikipedia</a>, eingesehen am 19. August 2009.</p>
<p>2) <a href="mailto:kleiner.stern@aon.at">Frau C.H.</a>, <a href="mailto:burg@sommeregg.at">Burg Sommeregg</a>, Seeboden, Kärnten. +43(0)4762/81391</a>. <a href="http://universe.hajeks.at/bewegendes/folter.htm" target="_blank">Eingesehen</a> am 20. August 2009.</p>