mittelhochdeutsch begraben, althochdeutsch bigraban
Quelle: www.duden.de , eingesehen am 11. August 2008.
1) War vorwiegend Frauenstrafe für Mord, Kindsmord, schweren Diebstahl. Bei Männern: Notzüchter, Blutschänder und Sodomiten. Man hob eine Grube aus, legte den Verurteilten hinein und schüttete die Erde darüber. Manchmal steckte man ihm eine Luftröhre in den Mund, deren Sinn noch nicht geklärt ist. Vermutet wird eine Strafverschärfung, aber auch Zeichen für Barmherzigkeit. Manche deuten das als Seelenloch, um der Seele den Weg aus der Erdgrube zu ermöglichen.
<p>Das lebend Begraben werden wurde schon im alten Rom praktiziert. Hiermit bestrafte man die Vestalinnen, die gegen das Gelübde der Keuschheit verstoßen hatten. Sie mussten in eine eigens zu diesem Zwecke gebaute unterirdische Kammer steigen. Diese wurde dann verschlossen und die Tür mit Erde zugeschüttet.</p>
<p>Im Mittelalter war diese Hinrichtungsart sehr unter dem Hochadel in Mitteleuropa verbreitet und vor allem den Frauen vorbehalten, und zwar für die Straftaten Ehebruch und Kindesmord.</p>
<p>In Italien wurde der Verurteilte mit dem Kopf voraus lebendig eingegraben, man ließ nur die Knöchel aus der Erde schauen.</p>
<p><em>Quelle: http://www.todesstrafe.de/inhalt/hinrichtungsmethoden/lebendig-begraben.html, eingesehen am 11.August 2008.</em></p>
<p>Schild, Wolfgang, Die Geschichte der Gerichtsbarkeit. Vom Gottesurteil bis zum Beginn der modernen Rechtssprechung, München, 1980. S. 206.</p>