Mittelhochdeutsch: hund, hunt
Quelle: Hennig, Beate, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 5. Auflage, Tübingen, 2007. S. 165.
Prügel (15. Jahrhundert), vom Althochdeutschen prugilon = abdecken mit Prügeln.
Mittelhochdeutsch: brügel = Knüppel, verwandt mit Brücke (ursprünglich Brückenweg, Brückendamm); als Plural im Sinne von Schläge entstanden, aus Wendungen wie „jemanden Prügel geben" und „eine Tracht Prügel".
prügeln: 16. Jahrhundert, ursprünglich „mit Holzknüppeln bedecken".
Quelle: Folz, Jürgen, Schülerduden, Wortgeschichte, Herkunft und Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, Dudenverlag, 1987. S. 367.
1) Einen Hund prügeln: einem Hund einen Prügel (= Knüppel) an die Beine binden.
2) Prügel wurden den Hunden angehängt, um Angriffe auf Menschen und Tiere zu verhindern.
„welcher ainen anlaufenten hunt hat, der solle ihm einen prügl oder gloken anhenken, damit er niemants schaden thue weder an leuthen noch viech" (1648/58 OÖsterr./ÖW. XIII 28).
„ihr sollt solchen [Haushunden] brüglen um den halß binden oder bei den häußern angehängter halten, damit nicht etwan von einen bößen hund oder wenn einer wütend wird viech oder menschen beschädiget werden" (1781 NÖsterr./ÖW. XI 53).
3) Ungeprügelt(ungepriegelt)/prügellos: ohne den vorgeschriebenen Prügel.
„es sollen ... den ... rudden ... so zum jagen und schweinhatz zugebrauchen ... ein starcker bruegel angehenckt werden, worauff dann die forstknecht ... fleissig sehen ... und diejenige hunde so bruegelloß gefunden werden, nit allein so bald darnieder schiessen, sondern auch dieselben den sie zugehoerig ... anzeigen" (1624 HessSamml. I 662).
4) „einen hund prügeln": ihm den Prügel anhängen (vom Jahre 1579).
„diejenige, so ... leutschödige hunt haben, sollen dieselben prügln" (Östr. Weisth. 6, 490, 2, vom Jahre 1608).
<p>Deutschland: <i>bengeln</i> = Hunden Prügel anhängen</p>
<p> <i>prügellos</i> = ungeprügelt</p>
<p><i>Quelle: Deutsches Rechtswörterbuch, online, eingesehen am 05. August 2009.</i></p>
<p>Schweiz: <i>Brügi</i> = Prügeldamm, Plattform, Bühne.<p>
<p>Litauen: <i>brūklỹs</i> = Stock, Prügel.</p>
<p><i>Quelle: Kluge, Friedrich, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. erweiterte Auflage, Berlin, New York, 1999. S. 652.</i></p>
Verhörsprotokolle des Stifts Reichersberg, aus dem Band Hofmark Reichersberg 1777-1792.
<p>1) Folz, Jürgen, Schülerduden, Wortgeschichte, Herkunft und Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, Dudenverlag, 1987. S. 367.</p>
<p>2+3) Deutsches Rechtswörterbuch, online, eingesehen am 05. August 2009.</p>
<p>4) Grimm, Jacob und Wilhelm, Deutsches Wörterbuch. Band 13, Leipzig, 1971. Spalten 2191 - 2193.</p>