Haar


Haar


Mittelhochdeutsch: hâr, hôr = Haar, Fell, Mähne Quelle: Hennig, Beate, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 5. Auflage, Tübingen, 2007. S. 144.

1) Haare abrasieren: Vorgang der territio verbalis , des ersten Grades der Folter. Haare abbrennen: Teil der schwersten Folter, indem man nach dem Abrasieren die Resthaare noch abbrennt. 2) Haare schneiden: Bei Germanen und im Mittelalter besaß das Haarabschneiden rechtlichen Symbolwert und galt als Entehrung des Verbrechers. Rotes Haar: Galt seit dem hohen Mittelalter als Zeichen des Bösen. Haartracht: Verschiedene Frisuren galten als Zeichen für Berufe, Kasten und Klassen, Alter oder Geschlecht. Langes Haar: Langes, unbeschnittenes Haar kann ein Zeichen bewusster Zivilisationsfeindlichkeit oder Ausdruck der Trauer sein. Bei Männern als Zeichen der Freiheit oder adeliger Herkunft. Siehe unter Folter .



<p>1) Schild, Wolfgang, Die Geschichte der Gerichtsbarkeit. Vom Gottesurteil bis zum Beginn der modernen Rechtssprechung, München, 1980. S. 160-162.</p> <p>2) Bäcker, Udo, Lexikon der Symbole. RM Buch und Medien Vertriebs GmbH, Sonderausgabe, Frechen, 2001. S. 110.</p>


Kocher, Gernot, Stichwortsammlung privat.
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