Schandgeige (OÖ Landesmuseum)
mit Eisenschellen i. d. Form einer Geige geschnitten und mit Schallöchern, 4 Saiten und Saitenhaltern in schwarzer Farbe bemalt. An der Zarge sind 2 Hand- und 1 Halsschelle angebracht. Der Geigenhals ist mit einer ca. 9 cm tiefen Bohrung versehen, die vermutlich einmal zur Aufnahme einer Aufhängeöse gedient hat. Auf der Rückseite: ist 2 mal das Wappen der Pollheimer, Linie "Zu Polheim in Wels und Parz" eingebrannt. Nach A. Starkenfels DER OÖ ADEÖ, S. 258 - 259 besteht dieses Wappen aus einem Geviert von dem die Feder 1 und 4 das Stammwappen (das siebenmal in Silber und Gold schräg geteilt war) und die Felder 2 und 3 in schwarz einen gekrönten silbernen Löwen enthalten.
Standort
Linz |
BH: Linz |
Bundesland: Oberösterreich |
Eigentümer: OÖ Landesmuseum |
InvNr.: RA 8 |
Herkunft / Fundort
Schloß Wartenburg |
BH: Vöcklabruck |
Bundesland: Oberösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1600
- 1610
Material: Fichtenholz |
Maße: 83 x 27 x 5 cm |
Besitzgeschichte
Nach dem Inventar 1842 - 79 und dem Protokoll Nr. 293/870 wurde "ein Folter-Werkzeug aus hochpeinlicher Justiz - Zeit des Mittelalters, eine sog. Schandgeige darstellend/Eine plumpe Geigenform aus Holz bestehend mit angehängten eisernen Hals- und Handzwingen/" von Hrn. Albert Graf von St. Julien, Exzellenz (Besitzer des Schlosses Wartenberg) gewidmet. Vermutlich bezieht sich diese Inventareintragung auf das hier inventarisierte Objekt. Das Schloss Wartenberg gehörte zwar dem Geschlechte der Polheimer, aber einer anderen Linie (Linie zu Wartenburg), die...
Mai 2004: Depot Welserstrasse
Kommentar
Negativ Nr.: I/1, Foto Nr.: R 36, R 39
Literaturhinweise
Kirnbauer von Erzstätt, Johann Evangelist: Oberösterreichischer Adel bearbeitet von Alois Freiherr von Starkenfels, Nürnberg 1904, S. 258 - 259;
Inventar Nr. 1842-79, Abteilung CBd., lfd. Nr. 136;
Protokoll Nr.: 293/870;
Schild, Wolfgang: Die Geschichte der Gerichtsbarkeit, Hamburg 1997, S. 227;
Kategorien:
Strafrechtsaltertümer
| Strafvollzugsinstrumente
| Halsgeige
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