Weitersfelden, Galgenbichel mit Galgen

Zwei 5m hohe und 50cm dicke Pfeiler aus Granitsteinen gemauert, bilden das Grundgerüst des Galgens. Darüber liegt ein Querbalken aus Holz. In einem Stein des rechten Pfeilers ist die Jahreszahl 1742 eingeritzt. Es soll in diesem Jahr die letzte Hinrichtung stattgefunden haben, allerdings durch das Schwert.

Der Besitzer der Burg und Grundherrschaft Reichenstein, Ritter Christoph von Haym, dem Weitersfelden untertan war, ließ im Jahre 1571 den Galgen zur Abschreckung der aufständischen protestantischen Bauern errichten. Da aber die Blutgerichtsbarkeit die Herrschaft Freistadt besaß, forderten sie ihn zur Beseitigung des Galgens auf. Christoph von Haym und später sein Sohn kamen der Aufforderung nicht nach, und so steht noch heute der Galgen auf dem Robuschbauer Hügel bei Weitersfelden. Er ist der einzige noch erhaltene Galgen in ganz Oberösterreich.


Die Sage vom Kröpflweber

Der verarmte Kröpflweber mit seinen sieben Kröpfen war wegen Diebstahl zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Als der Zeitpunkt der Hinrichtung kam, eilten die Leute von nah und Fern auf den Galgenhügel, um das Schauspiel zu sehen. Nun legte der Henker die Schlinge um den Hals des Verurteilten. Doch wegen seines dicken Halses schlüpfte er durch die Schlinge und viel auf den Boden. Eilends lief er den Berg hinab. Unten bei der Robischbauer Kapelle begegnete er einem alten Weiberl. Es fragte: "Kimm ih noh z'recht zan Aufhänga?" Der Kröpfelweber lachte: "Na, kimmst z'spat, aber ih war bald z'rechtkemma."


Standort
Weitersfelden | BH: Freistadt | Bundesland: Oberösterreich |
nähere Angaben
exaktes Datum: 1571 | Entstehung: 1571 |
Besitzgeschichte
Galgen erbaut von Ritter Christoh von Haym 1571; zugehörig zur Grundherrschaft Reichenstein
Erhaltung
gut

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