Gerechtigkeitsbild, Gerichtsbild, sog. "Stadtrichterbild"

Tempera auf Fichtenholz. Darstellung zweigeteilt: In der oberen, lichter gehaltenen Region thront Christus auf der Weltkugel, in einer regenbogenfarbigen Mandorla, "von seinem Mund gehen nach dem apokalyptischen Bericht Lilienzweige und Schwer als Symbol der Gnade und Strafe aus". Etwas tiefer vor ihm knieend Maria und Johannes sowie seitlich sitzend die zwölf Apostel. Links und rechts von Christus in den Bildecken je ein Posaunenengel. Unter der Gruppe Auferstehung der Toten und Abgang in Himmel und Hölle. Die untere Region ist in diesen Teil bereits hineingearbeitet: Unter einem Baldachin sitzt etwas erhöht der Richter  (wohl Porträtdarstellung des Grazer Stadtrichters Niclas Strobel). In der Rechten einfacher, dunkel gefärbter Gerichtsstab, ihm zu Seiten je drei Männer mit bewegten Redegesten. Dazwischen im rechten Vordergrund eine Frau, mit drei Fingern der erhobenen Rechten Eid auf den ihr vom Gerichtsdiener hingehaltenen Eidstab leistend. Daneben liegender weißer Hund (oder Schwein) und darunter in Fraktur: Niclas Strobel 1478.

Standort
Graz | BH: Graz | Bundesland: Steiermark | Eigentümer: Stadtmuseum |
nähere Angaben
exaktes Datum: 1478 | Entstehung: | Material: Fichtenholz, Tempera | Maße: B.: 98,7 cm, H.: 120,7 cm |
Literaturhinweise
nach Hermann Baltl, Rechtsarchäologie des Landes Steiermark. Graz-Köln 1957, S. 82
Bearbeiter
Hermann Baltl

Kategorien: Hoheitsrechtsaltertümer | Hoheitszeichen | Gerechtigkeitsbild

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