Aspang, Wildfang, Fischweide und Gerechtigkeit (2. H. 15. Jh.)

Vermerkcht der wildfankch der da gehört zu dem gesloss Aschpanng, den man all pantaiding melden und ruegen scholl.

Item, am ersten di warzaichen und di rain als von alter herkchömen sint.

Item, der wildfankch hebt sich an am Raefpach und wert herauf am Wankch und wert hinüber uber das wasser als weit die grunt werden di do gehörnt zu dem Wannkchhoff, und wert dem wasser noch auf das von Fewstritcz herab rint und als verr der puechwalt wert, und noch dem puechwald auf auf das Perenek, und von dem Perenek auf das Vierekk, und von dem Vierek inn Rauchengraben, und nach dem Rauchengraben ab in di grös Pesing, und der selbing Pesing noch undern Wechsel auf den wisflekch, von dem wisflekch auf auf den Wechsel als das regenwasser sait, dem Wechsel noch als das regenwasser sagt in die glashütten in die slüechten, von der sluechten in di Tauchen in das pëchel in den fuert, und von dem fuert auf an den Ochennperig als di grünt annander stössen des Ochenperger und der herschaft Aschpanng, und von dem selbing auf auf des Perner walt, auf di lantstrass, und von derlantstras in di Lufftaw, von der Lufftaw an den Seidenfaden, von dem Seydenfaden an den Puerkchstalpüchel, und von dem Puerkchstalpuchel an den Hanngerpüchel, und von dem Hangerpuchel in des Tiemer graben, und von des Timer graben auf an den Kchünigsperg als so die Hs. das regenwasser sagt, dem regenwasser noch ab an den Kchünigsperg als das regenwasser schaidt und das abkchumbt an das Mandel Hulber erb als weit sein grünt werden, da selbist über in den Raiffpach, do hab wirs angehebt.

Item her richter, auf das fragt di pürger in dem pantaiding ains rechten ob di warzaichen und rain recht gemelt sint?

Item, und welicher darauf pegriffen wirt pei dem tag, der ist verfallen der herschaft zu Aschpang 5 tal. dn. wurt awer ainer pegriffen pei der nacht, so ist er geschëtzt ein schedlich man.

Vermerkcht di vischwaid di do gehört zu dem gesloss Aschpanng.

Item, di vischwaid hebt sich an in dem Raeffpach und wert herauf an den Wannkch, von dem Wankch dem wasser nach das da rint von Feystritcz, als verr der puechwalt wert als verr wert das vischwasser, und darnach widerumb hebt sich an di vischwaid als di Pesing velt in di Fewstritcz pei dem steg, der selbing Pesing noch herauf gen Nider-Aschpang, von Nider-Aspanng gen Ober-Aschpang als si hie rint fuer di müllen, und der selbing Pesing noch ünz das si rint aus dem perig als verr si visch hat, und all di zuefel, es sei der Hotmanspach oder di duerr Pesing, und allzuefël di sich hebent in des herren wald di do vallent in di Pesing, und auch das Muertal und di ratt Pütten und der Ungerpach, das ist des herren vischwait.

Item her richter, fragt di purger ains rechten in dem pantaiding ob di warzaichen und di rain recht seind gemelt von der vischwait?

Item, nun ist der val darauf: welicher darauf pegriffen wirdt pei dem tag, der ist verfallen der herschaft 5 tal. dn. wirdt aber ainer pei der nacht pegriffen, so ist er geschëtzt ain schedleich man, ausgenomen unsrew recht: der do hiet ainn erberen gast oder ain swangrew frawn oder ainn kchrankchen menschen, das das wissenleich wër, der mag gen in ainen pach, und ist der des herren ainer, er mag ain essen visch vachen mit der hant, er ist darumb nichtz schuldig.

Vermerkcht di gerechtikchait des gesloss Aschpanng und des gerichts.

Item, wann ainer kchumbt auf das erst sträholz, so hat er freiung. nem awer der richter in herab oder wer der wër, der ist vervallen 32 tal. dn. hat er des gelts nicht, so ist er verfallen di recht hant.

Item, und wenn zwen vor ainer kchirichen zam kchëmen und hueben ainn krieg an oder hieten vor gehabt und zukchten waffen auf ainander, und wich der ain auf den freithoff und schuss, slueg oder wüerf hinin, der wer verfallen hent und fuess und schol im die auf den pauch legen. ob awer diser sich der freiung tröstet und wuerf disen heraus, der wër auch so vil verfallen. und welicher der wër der im mit werhafter hant nochkchëm, der ist dem richter verfallen 5 tal. dn.

Item, wann ainer weicht in ains zweliffer haus umb erber sach, der hat freiung. wër es awer unerber sach, so sol der zwelfer den herausgeben und antwürten.

Item, wenn ainer ainn rain verkchert und den weiter macht, der ist verfallen der herschaft 5 tal. dn.

Item, ain ieder richter als verr das lantgericht wert der mag wol greifen umb ainen schedlichen man, er sei ein diep oder ain mörder oder ain zaubrer oder zaubrerinn.

Item, wenn ainer ainn schaden thuet mit seinem viech, das man im das einthuet, und nimbt das aus und setzt darumb ain phant und löst das nicht, der ist verfallen dem richter 6 ß und 2 dn.

Item, wenn ain herschaft ainem ain holz geit zu paw und läst das erfaulen oder geit das hin, der ist verfallen der herschaft ain frëvelwandel.

Item, wenn ainer schlecht holz in ainem panwalt der fromt ist, der ist der herschaft verfallen 5 tal. dn, als oft ain stamb 5 tal. dn, ain nachpawr auf gnaden.

Item, von des huetel wegen, das sol sten auf ain ganze stunt. und wenn ain purger kauft ainem gast und kaufts under dem huetel, der selbig ist dem richter verfallen und dem gericht 72 dn.

Item, kchainer sol kchainen metzen nicht ausleichen dann der richter, und di purger und di gemain di sullen ir mass pringen zu dem richter. und wer das nicht thuet, der ist verfallen dem richter 72 dn. und wer den metzen pei dem tag nicht haim pringt, der ist dem richter verfallen 12 dn.

Item, di franwag sol der richter haben und kain ander nicht. von ainem zenten 1 dn und was darunder ist helbling.

Item, wenn ain fewr auskchümbt, der ist dem richter 1 tal. dn und 2 dn. und wenn di vierer di fewrstet peschauen und das nicht gewent wirt, der ist dem richter verfallen 72 dn.

Item, und wenn ain gast vël kauft oder was das sei hie, der sol di maut geben fur vel 1 dn, fuer ain haut 1 dn, fur hundert vel 4 dn. und kauft es aber ainer von vieren oder funfen, der geit von einem: igleichen maut.

Item, und ain: igleicher inwaner der zu selden ist, der ist maut schuldig.

Item, und wann ain gast hie verkauft ain vas wein, der ist davon schuldig 4 dn zu maut. und kauft es awer ain gast, der ist auch 4 dn schuldig zu maut.

Item, von ainem wagen 2 dn, und von ainem garren 1 dn, und von ainem ross 2 dn, und doch von ainem iedem phenbart sein maut.

Item, welicher der wër der nicht rechte wag oder mass hat., der ist dem richter verfallen di selbig phenbärt oder andre phenbart des geleichen und stett in des richter straff nach rat der purger.

Item, und welicher der wer der ainer ain gemain einzeint oder kchaget, der ist verfallen dem richter 1 tal. dn und sol den zeun auf den rechten grunt setzen.

Item, und welicher der ist der dem richter di maut verfüert und der ain phenbart kauft darumb er di maut schuldig ist zu gebe dem richter und geit im di maut nicht, und pegreift in der richter in seinem lantgericht mit dem phenbart, so geit im der richter di maut und nimbt der richter di phenwärt.

Item, und welicher hie zu Aspanng seinew phenbart hingeit und der do maut schuldig ist und tregt die dem richter frëvleich wekch und pegreift in der richter darumb, do mag in der richter angefallen darumb das er unsers kchamerguet wekch hat getragen, und pegreift er in fuerbas so mag er in aufhalten.

Item, und welicher der ist der ee mit klag chumbt gen hoff dann an ainen richter und veracht ainen richter, der ist verfallen dem gericht 6 ß dn und 2 dn fuer ain frevelswandel. wär awer das ain richter ainem nicht wolt ain genuegen thuen, so möcht er di herschaft oder den herren angelangen.

Item, und welicher purger der ain ratt gesworen ist und sein gehaim etwem wissen lëst und das das wissenlich ist, nun haben mein herren di purger das zu recht erkchannt: der selbig ist in in ir pügsen schuldig 1 tal. dn und stet auch in der purger straff.

Item, das wasser laiten, der das vor seinem haus nicht thuet, der ist verfallen dem richter 12 dn.

Item, und welicher der ist der ainn zwelifer oder ainn rattgeswören purger schilt oder verpotnew wart geit, der ist verfallen dem richter zu wandel 6 ß 2 dn.

Item, das sind unsre recht des zechent den man zu dem gesloss all jar pestet: von Pranperig sol ain ieder der in dem zechent [gehört] di zehänt garib ligen lassen und di herschaft selber nemen und fueren lassen.

Item, das ain ieder richter aus der järlichen steur pevor hat 20 ß dn, dovon mues er ausrichten gen Edlitz ain dinst von dem Freinstain, und das übrig gelt hat ein richter verzert in di Neunstat so er das gelt geantwürt hat in die Neunstat dem füersten.

Vermerkcht di gerechtikchait dopei uns ein jede herschaft oder phleger vestikleich dapei halten sol.

Item, das sind unsrew recht das wir mit unsern kindern frei sein zu verheiraten, es sein witib sün oder witiben töchter.

Item, das sind unsre recht das wir mügen unsre heuser und unsrew höff gestiften mit reichen und mit armen di do wolgelant sein. wann er geit sein gerechtikchait, so mag er faren wo und er hin will mit freier wal.

Item, das sind unsre recht das uns niemant sol verpieten ân klag und ân recht, und man sol hie recht lassen gen.

Item, das wir gruntholden und vogtholden haben recht holz zu gewinnen, zimmerholz zu unsern heusern und höffen, zeunholz, tachholz, und sagen das ainem varster zue. slueg awer ainer mer dann er pedörft, soist er verfallen 72 dn der herschaft zum stain, oder verkauft das ân urlaub oder haimleich, so ist er verfallen 5 tal. dn.

Item, und wo ain edlman oder ain herr oder ain phleger ainn schedlichen man vächt oder ain schedlich weib in unserm lantgericht, so sol er die antwurten dem richter gen Aschpanng an dem dritten tag mit der hanthab, so ist in der richter schuldig 72 dn. thuet er awer des nicht, so ist er dem richter schuldig 32 tal. dn.

Item, das ain ieder richter sol schawn di wag und di mass drei mal im jar.

Item, das ain richter sol anschütten zu Kchirigperg zwier im jar.

Item, und wenn [das wër] das ainer verpeut hie zu Aspanng, so sol der richter in fragen ob er ee geklagt hab seinem ambtman. sint sew awer zwen gest, so mügen sew wol verpieten. so hat ain ieder richter den gewalt das er ainen aus mag geben auf vierzehen tag noch ünsers markchts gerechtikchait. von ainem verpottwandel 72 dn. lët er sich awer verklagen in dem pantaiding, so ist er verfallen 12 dn.

Item, und [wann] ain hieiger über sich klagen lest, so ist er verfallen dem richter zu wandel 12 dn.

Item, und wann ainer zukcht, es sei in ainem haus oder auf der gassen, der ist verfallen dem richter zu wandel 12 dn aus der schaid [und 12 dn in di schaid]. und von stockch auch so vil: 12 dn darin, 12 dn daraus. wierdt awer ainer plüetruns, so ist er [ver] fallen 72 dn.

Item, von maulslegen, hat er dann den daum in der hant und schlecht ainn, so ist er verfallen dem richter 1 tal. dn. und slecht er aber ainn mit der flachen hant, so ist er verfallen 5 tal. dn.

Item, slecht awer ainer ainn mit ainem spies und hat das eisen in der hant, so ist er verfallen 5 tal. dn. slecht awer ainer ainn mit dem eisen, so ist er verfallen 72 dn.

Item, und wann ainer ainn mit ainer hakchen wierft, trift er so ist er verfallen dem richter 1 tal. dn, und vält er ist er verfallen 5 tal. dn.

Item, und welicher frëvleich ainer den andern sein zeün aufpricht und schaden dardurich geschiecht, und der holz aus dem gehag hakcht ân nötturft, der ist verfallen dem richter 72 dn zu wandel.

Item, und von der maut wegen. welich ander herren holden sind, di sind dem richter maut schuldig: item und von ainem rind 1 dn, und von ainem swein 1 dn, und von ainem vas wein 4 dn, und von ainem wagen 4 dn, von ainem garren 2 dn, und von ainem ross 2 dn.

Item, wann ainer ain haus hingeit, so mag er zuestiften mit ainem frumen wolgelanten mann er sei reich oder arm, und sol auch dem richter das haus aufgeben mit ganzen dinst, und der das haus aufnimbt, der sol das aufnemen von dem richter umb halbem dinst. Item, ain phunt phenning von Münikchirichen in das gericht Aschpanng wandel-dn.

Herrschaft
Aspang
Standort
Aspang | BH: Neunkirchen | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Marktarchiv | Seiten: 158a-162a |
Herkunft / Fundort
Aspang | BH: Neunkirchen | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1450 - 1500
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 18-22, Nr. 4 (Edition).
Bearbeiter
Fritz Franz

Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Markt

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