Kirchschlag, Rechte des Gerichtes, Marktes und Schlosses Kirchschlag (Ende 16. Jh.)

    Hie ist vermerkt wie daß gericht zu Kürchschlag zu richten hat über daß bluet.
    Zum ersten: so ein dieb oder anderer ubelthätter mit einer handhaft begriffen wird und das die handhaft da ist, so soll man ihn hie mit zwaien männern überfahren und soll ihn antworthen dem gericht von der Neustatt bis gen Lantzenkürchen als die gewohnheit ist, und soll darnach herrschaft oder richter und die zwölf ihren brief da mitschicken und soll dareinschreiben ihr gewiessen wie er überfahren seie mit rechten hinnen an den pohn, und sollen ein pfunt dn und 2 dn mitschicken und sollen darnach niemant weiter schuldig sein zu antworthen.
    Würdet aber einer begriffen ohne die handhaft und das er andere warzeichen hat, den soll man hie überfahren mit fünf männern und soll man ihn auch antworthen als dem der [mit der] handhaft begriffen ist worden.
    Vermerchkt mehr fäll und wandl die dem gericht zu Kürchschlag zuegehörig seind.
    Man soll unrecht und ungebn weeg und steig nach st. Geörgen tag nicht gehen weder fahren noch reiten. und wer das überfahren wird, der ist des wandels dem gericht mit zweiundsibenzig pfening.
    Wer sich der gemeinde erdreich unterzeicht ohne erlaubnus, der ist des wandels verfahlen dem gericht 72 dn und soll das erdreich der gemain wider lassen.
    Es solle alle kaufmannschaft die zu dem markt gebracht würdet vor dem markt nicht verkauft werden sondern in dem markt gebracht werden, da sein recht suchen an dem markttag der in der wochen ist. wer darüber begriffen wird, der ist die wahr dem gericht verfallen was hinter ein pfunt werth ist; wer es aber mehr werth, so soll es zu dem markt genohmen werden und dem richter davon 72 dn.
    Es sollen alle fleischhacker das fleisch von der hand hingeben, gesundes vieh und reines zu der rechten fleischstatt bringen und pfenwerth schratten und in rechten kauf geben nach den lauf des kaufs. wer das nicht thät und überfahren würd, der ist dem gericht verfallen des wandels per 72 dn.
    Auch sollen richter und purger zwen darzue verordnen, einen auser des handwerch, den andern in dem handwerch, die daß fleisch alle wochen beschauen. und welches fleisch nicht gut wehr, der soll es nicht verkaufen und soll stehen in der maister straff.
    Es sollen alle pecken und peckin allzeit des jars nicht anders wenn zwaierlai prot pachen, polen und oblaß, ân andre, und semleins das lauter sei; wenn vierzehen tag vor weinnachten und vierzehen tag hinach pachen was sie wellen und was sew anderswo verkaufen wellen.
    Wenn das prodt zu klain sei, das sol der richter und die zwen die darzue verordnet, die sollen das beschawen und aufheben und durch gottes willen geben armen leuten, und ist der peck des wandels verfallen dem gericht 72 dn.

Vermerkt di vell und gerechtigkait di dem geschloß zu Kirichslag zugehorent.
    Ob ain hieiger verwaricht mit dieperei, mort und verreiterei das leben, der ist dem herrn verfallen des Kirichslag ist leib und guet; davon sol man dem richter ain pfunt dn geben. ob aber ain fremder begriffen wurt m den obgenanten stucken, so hat der richter denselben zu sein handen zu nemen mit leib und guet.
    Wer die jarmarktfreiung zuepricht an sant Laurenz tag, der ist dem hern verfallen zu dem geschloß Kirichslag 32 pfunt dn oder di rechte hant.
    Wer in des herrn panholz fert und hackt holz ab ân erlaubnuß, der ist von ain iedem stam verfallen funf pfunt phening als oft er begriffen wirdt oder die recht hant.
    Wer auf des herrn vischwaid begriffen wirdt und vischt ân geschäft seines s herrn, das ein knab ist genant, der ist zu wandl 12 dn als oft er begriffen wirdt. wär es aber ein man, er wär angesessen oder nit, der ist 72 dn und den zeug darin er vischt. wirdt er aber begriffen bei der nacht, der ist verfallen beide augen. und das vischwasser hebt sich an das dem herrn zugehört bei der Newstifft und werd unzt in Tewffenpach.
    Ob ainer oder aine gieng in ains frumen manns hauß und wolt den wirt oder wirtin an iren eren und guet schaden bebeisen, derselb wirt mit hilf seines hausgesints oder mit hilf seiner nachpauren erschlueg oder wuntet [in] , sol derselbige wirt noch di im geholfen haben niemandes nichts schuldig sein.
    Wer in unsern mark uber maur ausfellt, thor oder thürn offnet ân erlaubnuß, der ist verfallen der obrigkait leib und guet und solt gehalten werden für ein schedlichen menschen.
    Wer begriffen wirt, es sei frau oder man oder junggeselln, di valsche munß machten, di sol man anfallen fur ain velscher der munß und mit im handln wie recht ist.
    Ob ain fewr außkam bei ainem armen gueten man und so palt es uber das dach kumbt, so ist der verfallen dem richter ain pfunt dn und sol das fewr selbs mit sein hausgesint beschaun und helfen retten, so sol der leib frei sein pis an den dritten tag, mag in der zeit hult suechen bei der obrigkait und bei den leuten di schaden nemen. mag er nit huld erlangen, mag er nach dem dritten tag gen wo er sein leben fristen wais.
    Ob sich zwen auf der gassen kriegten mit einander und der ain fluchtig wirt in ams frumen mans haus under sein dachtrophen, so sol im der andre nit weiter nachlaufen. lauft er im aber nach und schad im an seinem leib oder ern es sei mit worten oder werken, der ist dem mark verfallen 5 pfund dn und dem richter 72 dn.
    Es soll kain gast kain wein hie niderlegen ân willen und wissen des richters und der burger. wurd aber ainer daruber begriffen, so sol man di vaser mit dem wem den poden ausschlachen und den wein ausrinen lassen, und sol derselbig wirt dobei solichs geschach, der ist verfallen dem herren zehen pfunt, zu dem mark funf pfunt, dem richter 72 dn, auch schol er gestrafft werden am leib nach der purger bekanntnuß.
    Ob aber ainer der ain gast wär und wein herfürt und legt di nider mit willen und gunst der richter und burger, so sol er do nit verkaufen noch weiter für fueren sonder haim an sein gbar bringen, und sol von ain jeden emer geben zu dem markt 3 dn.
    Ob ain gast wein herfuert auf dem markt, der sol in bis an den dritten tag vail haben. mag er in hingeben doselbst, so ist er maut schuldig. fuert er in aber wider haim, so ist er maut frei. fuert er in aber fürbas, so ist er auch maut schuldig.
    Es sullen unsers gnädigen herrn pawrn zu der herrschaft gehörunt kain wein bei dem markt noch in dem markt niderlegen ân eehaft nott die do haisen landskrieg oder unfrid. aber so sollichs wär, sullen si das thuen mit willen und wissen richters und der burger.
    Es sullen gest noch seldner kain wein hie leitgeben di nit aigen ruck haben oder mitleiden mit dem markt, sonder si haben das mit willen der richter und burger und der gemam. wurd aber ainer begriffen, der ist dem markt verfallen fünf pfunt dn, dem richter 72 dn.
    Vermerkt wie weit wir unser wein zu verkaufen haben: gen Aschpanng, Kirichperg, Schadwien, Glocknitz, Newkirchen, Pinkafelld, Voraw.
    Es sullen alle mulner bei dem markt nicht anders nemen wie das vierundzwainzigist massl und tail vom mezen, und wer des anders uberfarn wurd, der ist dem gericht verfallen des wandl 72 phenig.
    Es sullen die ledrer sollen schneiden, gerechts leder das nicht gestrichen sei und geschabn auf den mark pringen und sol iedem man gross und genung sein. werden sew anders verfallen oder begriffen, so sind si des wandls verfallen dem gericht 72 dn. und was geschabens leder auf dem mark, das sol man in nemen, wen es ist nit gerecht, das sol der richter und die zwen sehen die darzue gesetzt sein.
    Es sollen die schuester gerecht schuech auf dem markt pringen als vor gewonhait ist, odor si sind des wandels verfallen dem gericht 72 dn.
    Es sullen all weber in dem markt und bei dem markt albeg zu dem pandäding ain stain pringen und sollen gerecht wag haben und den leiten gerecht tuech wider geben, oder si sind des wandels verfallen dem gericht 72 dn. desgleichen sollen si di ellen in das pantading tragen.
    Es sullen all scbneider bei dem markt gerechten lon nemen und was abschratten uber werden, di sullen si wider geben. thuen si das nicht, so sind sie des wandels verfallen dem gericht 72 phenning.
    Es sullen alle gewicht di die kramer haben und zu markt damit stent, do man kram schazt und silber mit wigt, gerecht sein und nicbt ganz stangen haben, si sein dan gerecht. werden sew anders uberfarn, so sind sie des wandls verfallen dem gericht 72 dn.
    Es sol nieman visch fürfueren so er di verkaufen well sonder er habs am dritn tag vail in der vastn, sunst im jar ain tag. er sol auch vor dem dritten tag kainem kain samkauf geben weder hiesigen noch fremden nur allain mit erlaubnus des richter, und sol auch di visch zu ieder suehungzeit gen mark tragen.
    Es sullen richter und burger allen hantberchern setzen und machen ain erbern kauf umb alle phennbert so der gemain man bedurfund ist, damit darnach der hantbercher ain ubrig auskomen hab und der gemain man und di herschaft nit beschwert werden, und sullen das di ratgeschworen. ganz trewlich bedenken nach gewendlichem kauf im lant.
    Ob ainer oder aine gieng an ains frumen mans haus und lusnet an ainem venster geverlich was man im haus redet, das es demselben man zu schaden käm, und sties der wiert das venster auf und sticht heraus und wund den oder gar zu tod sticht, so sol er in fur gericht bringen und ist darumbn niemants nichts schuldig.
    Wer wein schenken wil der sein recht hat, der sol die recht maß geben im haus und vor dem haus; do sol im der nachrichter angiessen vor der nagsten thür do man den wein scbenkt. vindt er di maß ungerecht, so sol er dem pottn den wein nemen und der weinschenk sol dem poten ainen andern wein geben oder sein gelt und dem richter geben zu wandl 72 dn.
    Was recht hie gesprochen werden vor dem burgern und sich ainer des selben recht beswert, der mag gedingen an das gschlos Kirichslag.
    Wer ainen frumen man frefflich aus seinem haus vordert, der ist dem richter zu wandl umb solichen frefl 6 ß zwen phenig und sol gestrafft werden nach der burger erkanntnuß am leib.
    Wer hie handln will, der sol vergueten und versprechen das er in jarsfrist sich setzen will und ain haus kaufen und alles mit leiden nach seinen statten wie ain andrer. und so er solichs verguet mit zwain erbern mannen, mag er ain jar vor hin handln und all gerechtigkait mit haben. so er aber solichs nit thet, ist er verfallen dem markt zehen pfunt dn, dem richter 72 dn.
    Ob ain man gesessen hie mit ainem gast haimlich gemainschaft hiet, es wär mit wein oder in andern handln das hie gepraucht und verthan wurt, und dem richter und burgern nichts davon gesagt wurd, der ist verfallen dem herrn zehen phunt dn, dem markt 5 pfund dn, dem richter 72 dn, und sol darnach gestrafft werden an dem leib nach der burger bekantnuß.
    Ob ain gast herrkam und pesorgt sich verpotz halben umb erber sach, mag er von dem richter freiung besteen vierzehen tag, ain gast vor dem andern, aber fur ain hieigen mag er nit freiung aufnemen; und dem richter darumb geben 12 phening.
    Wer sich weg wil ziechen aus dem purkfrid, der schol stiften mit ainem andern erbern man oder jungen gesellen der do gelobt er wel sich setzen, so er sei reich oder arm, mag der vorig ziechen wohin im verlust und sol im niemants weiter irung thuen, er wär dan etwem schuldig. auch mag ein ieder richter aufnemen und ablassen.
    Wellicher ain haus verkauft, der sol es vor dem richter aufgeben mit dem dienst, auch der ander sol es auch pesten mit zwenn dn desgleichen vor dem richter in 14 tagen. der das nit thät, der ist dem gericht verfallen 72 phening.
    Wer ain hoff oder hauß verkauft in den vier ambtern Liechtenegckh und in dem Aigen, Stang oder zu Lempach, der sol es aufgeben dem ambtman mit zwain dn, der das kauft auch mit zwain dn. beleibt der verkaufer auf der herschaft, so sol er dem richter pei dem markt geben den dritten tail was der hoff dient. zeucht er aber auf aines andern herren grunt auf das Teutsch, so ist er schuldig halben dienst. zeucht er aber auf das Ungrisch, so ist er schuldig den dienst gar zu geben. darnach ist er frei, sonder er sei ainem etwas schuldig. wer das nit thät in 14 tagen, der ist dem gericht verfallen 72 dn zu wandl.
    Spricht ainer nach ainem erb und ist im land und ruegt nit jerlich darauf, der hat darnach sein spruch verloren.
    Wer verpotne wer zu ainem wein. trägt, das sei spiess hacken, mawrhemer kolben degn, und obs der wirt von im fordert, welt sich des widersetzen gegen dem wirt, der sol gepust werden nach der burger rat.
    Wer uberfarn wird mit unrechter wag, maß, auch mit maß des getraides oder ellen, der ist verfallen dem richter 72 dn.
    So man ain richter erbelt all jar zu sand Tomas tag, so sol ain ieder hausgesessner an demselben tag darzue komen, und wer nit kumbt, der ist dem richter verfallen 72 dn, er hab dann ain redliche ursach, so sol er es mit willen oder erlawniß haben des richter.
    Es sullen auch burger noch gemain kain richter mit gwalt nit setzen sonder was si mit gepett erlangen. mochte man aber kain mit gepet erlangen, so mag di gemain zwen oder drei erbellen und der obrigkait verkunden, so mag der herr ain aus in darzue schaffen.
    Wer ain frefl thuet es sei mit worten oder werken, der ist dem gericht zu wandl schilling 2 dn.
    Wen ainer uber den andern klagt, es sei umb geltschult oder erbschaft oder umb ander sach, der dan unrecht wurt, der ist zu wandl dem gericht 72 dn.
    So man burger erbellt, so sol kainer darzue genomen werden der etwas unerbers hiet gehandlt das di err berurt. auch ob ain burger im jar urlaub nam aus dem rat der ain redliche ursach hiet, dem mag man urlaub lassen und ain andern erbern man erbellen, auch mer, zwen drei.
    Ain ieder richter sol all jar dreimall peschawen zu iedem jarmark und kirichtagen di wag und mass.
    Es sol kainer mit der Wienner ellen hingeben oder messen wollein tuech noch leinbat di hie und in Osterreich gemacht werden.
    Wer uber ain hieigen klagt umb geltschuld der dem klager helig ist, sol der richter mit dem schaffen in vierzehen tagen in zu bezallen. schiecht aber di bezallung nit und der weiter den richter anrueft umb genugthueung, so sol der richter mit dem anklager schicken den nachrichter und sol der klager aufzeigen in seins gelter guet was im gefellt, das sol dan fur den richter gepracht werden, so sol der richter und burger schatzen nach irem versteen; ist es ain erbstuck, so sols geschatzt werden in drei vierzehen tagen, schreinphant in 14 tagen, essent pfant am drittn tag, silberphant jar und tag.
    Zuckt ainer ain swerd, tillitz oder degen ân das pluet, ist dem gericht zu wandl aus der schaid 12 dn, in die schaid auch 12 dn.
    Zuckt ainer ain stain auf und wirft nicht und legt in hin wider do er in genomen hat, do ist er dem richter ain pfunt dn. thuet er das nit, so ist er umb 225 pfund dn zu dem markt.
    Wer ainen schlächt mit der faust, der ist umb 5 pfund dn zu dem markt. hat er aber di faust zue und den daumen darin, so ist er des wandls 72 dn dem gericht.
    Ain hackenwurf oder ain messerwurf zu wandl funf phunt dn zu dem markt.
    Wer ain zaun zaunt und di klatzen herauß kert oder auf seine nachpawrn und unrecht setzt, der ist des phlichtig das er den zaun an di statt setze und dem richter das wandl 72 dn.
    Wer die wurfach bei dem markt zu rechter zeit nit macht wie es: mit im geschafft wirdt und von alter herkomen ist und an di recht stat setzt, der ist dem gericht 72 dn.
    Fürfank von gestollen guet dem richter: von ainem ros 72 dn, von ainem ochsen 50 dn, von ainer kue 40 dn.
    Wer da schilt bei den gelidern gots, den sol man straffen an leib und guet. und wer das von ainem hoert und dem richter nit anprecht, der ist in der purger straff.
    Wer in unser panholz fert ân erlaubnuß aines richter, als oft er ain stam abhackt so ist er zu wandl ain pfund dn dem mark, auch dem richter 72 dn.
    Wer holz hackn wil in unsern holzern di wir verdienen gen Hungern ân erlaubnuß des richter, der ist zu wandl dem markt ain pfund, dem richter 72 dn.
    Fert aber ainer in ain holz oder walt den wir verdienen und hebt auf abgehacktes holz das aines andern ist, wirt er begriffen, so ist er dem richter 72 dn zu wandl; auch sol man mit ain sollichen handln wie recht ist.
    Wer in ains frumen mans gartn, wisen oder acker gieng und schaden darin thät mit graß schneiden oder an anderlai fruchtn schaden thut, den sol man straffen als einem sollichen zugehört und dem gericht 72 dn.
    Wellicher ain panzaun aufpricht ân ehaft notturft, der ist verfallen dem gericht 72 dn, auch sol er den zaun wider machen.
    Wer stain wil klauben ab seinem acker oder auf seiner wisen, der klaubs und trags ân seines nachpawrn schaden.
    Von des pachs wegen der durch den markt rint, den sol man machen zu rechter zeit als man das peut, und das gemacht sol nutzlich sein und woll bewart. wer das nit thuet, der ist dem nachrichter verfallen 12 dn zu wandl.
    Wer auch in denselbigen pach schut aschn, vedern oder kermist oder auf di weg und steg in dem markt oder vor dem markt, bellicherlai unflat das sei (und darauf sol schawen der nachrichter), wer in dem begriffen wirt, der ist verfallen dem nachrichter 12 dn zu wandl.
     [Man] sol alle jar zwo pantäding haben und ain nachtaiding. und wer darein nit käm, der ist des wandls verfallen 72 dn und so es verrueft wird, er hab dan ein erberge ausred.
    Wer in unsern marktgraben vischt ân erlaubnuß des richters und der burger, der ist verfallen ain pfund dn zu dem markt und sol der leib dannoch gestrafft werden nach bekanntnuß der burger.
    Wer traid hingibt oder kauft, sol man das schwer traid den metzen streichen und das ring traid haufen.
    Man sol auch das fewr all pantaiding beschawen im markt und vor dem markt. darzue sol der richter verordnen zwen in dem markt, ander zwen vor dem mark.
    Ob sich zwo erber frawn an ainander schulten oder lestern, wo das wär, di sollen gestrafft werden nach der burger bekandnuß.
    Es sol auch kainer spillen lassen in seinem haus in dem atfent vor weinachten oder zu andern verpotnen zeiten. wer das uberfaren wird, der ist verfallen dem markt ain pfund dn, dem gericht 72 dn.
    Es sol auch kain leikgeb kain fruestuck nit geben an kainen suntag, unsrer frawen tag, zwellifpotten tag oder an andern hochzeitlichen tagen ân eehaft not vor singenzeit. wer des uberfarn wird, der ist dem gericht 72 dn.
    Wer di freiung pricht auf der prucken es sei mit worten oder mit werchen, der ist dem markt verfallen 5 pfund dn und dem gericht 72 dn.
    Ob ainer herkam in fluchtweiß und sich besorgt vor ander man oder richter umb erber sach, der mag freiung aufnemen von dem richter albeg 14 tag umb 12 dn.
    Ob ain erb oder ander gueter vail wurden, so solen di freunt albeg anfailung haben vor andern leutn umb ir gelt.
    Wer die freiung pricht under den fleischpenken, der ist dem markt verfallen 5 pfund dn.
    Ob ainer entrunn an den Haußperg umb erbere sach, so sol in kain richter herab nemen vor dem dritten tag. desgleichen sol man denselben in das gschloß nit lassen.
    Ob ain ubeltäter in der herschaft pegriffen wurt und so mit recht uberwunden wurt, so sollen di hausgesessnen di zu Kirichslag sein ir stewr darzue geben, auch di ganz herschaft.
    Ob ainer ain gelter hat der in nit zu bezallen hat, und stet er im nach seinem leib und frumbt in zu fachen, so sol im der richter behalten hinz an den dritten tag, sol darnach der gelter nemen von dem schuldigen was im das recht gibt.


Herrschaft
Kirchschlag
Standort
Kirchschlag in der buckligen Welt | BH: Wiener Neustadt | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Gemeindearchiv |
Herkunft / Fundort
Kirchschlag in der buckligen Welt | BH: Wiener Neustadt | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1590 - 1600
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 1-9, Nr. 1 (Edition).

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