Saubersdorf, Dorftaiding (16. Jh.)

Pantaidingpiechl zu Sauberstorf

Vermerkt die herrligkait und freihait deß wolgepornen herren herren Erasm von Puecham freiherren zu Rabbs und Khrumpach, erbtrucksäß, röm. kais. maj. etc. beisitzer der lantsrechten in Österreich under der Ennß, so järlichen zu Sauberstorf geriegt wiert am suntag nach der heiligen drei kunig tag, und ain ieglicher so im dorf Sauberstorf heußlichen sitzt persondlichen darzue erscheinen solle. welcher aber auf obgemelten tag nicht persondlichen erschine, ist das wandl schuldig 12 dn der obrigkait. hierüber solle der richter oder der solches riegt oder list alle die jenigen fragen so dabei sein sitzunt oder steunt, ob dem also sei. allain solle in dem articl und nachvolgunten riegunten articln hiemit lauter bemelt und außgenomen sein und nicht zu strafen ist: wann ainer gotts gwalt oder grosse herrengeschäft hette oder schiffreiche wasser ieretten ine, des genuegsame erbarlich weißlich were, ist obgemelte straf und nachvolgunte straffen oder wandln entprochen und vor der obrigkait der straf frei.

Item, welcher clag oder beschwärung hette wider ainen, es wäre umb schulden grunt poden erbschaften oder ander beschwerlichen sachen halben, solle auf heutigen tag mit erlegung dem richter ain pfening riegen und vermelden lassen, und des solle er vor den nachpern offentlichen zeugnuß nemen.

Hieruber wiert am driten tag hernach, am erichtag, das pantädting genant zu Sauberstorf gehalten. ist aber ain ieder haussessiger zu Sauberstorf inß pantädting wie in der riegung am suntag darvor zu erscheinen schuldig und auch kainen seines aussenbleibens oder abweßen entschuldigen; allain wie in der riegung gemelt gotts gwalt, herrengeschäft oder schiffreiche wasser, des genuegsam weißlich, solle ainen ieden entprechen, sonsten nichts.

Item, ob sich uber gemelte beschechen riegung der verriegt weiter beelagen ließe und die sachen mit elag ins pandädting kemen, ist der obrigkait wandl schuldig.

Item, darauf der richter, rieger oder lesser zu fragen was die wandl sein.

Item, darauf antwurten die so versamblet sein: zwen und sechs schilling der obrigkait.

Item, nichtsdestweniger über das verfallen und erkennt wandl ist der richter dem beclagten aufzulegen und zu verschaffen, das er den zufriden stelle und bezalle.

Item, weiter ist ain ieder underthan und nachper an dem tag das freipfant zu bringen der obrigkait geherig, vor taidingzeit dem richter oder wer anstat des herren verhanden zu erlegen schuldig.

Item, wo ainer oder der ander solchs nicht tätte, ist der obrigkait wandl schuldig.

Item, darauf fragt der so anstat der obrigkait im pandädting ist: wie vil?

Item, darauf die so da erkennen: weil erß vor tädtingzeit nicht pracht, zwelf pfening.

Item, von ainem ganzen hoff aindleff pfening, Item, von ainem dreiviertlhof achthalben pfening, Item, von ainem halben hof sechsthalben pfening, Item, von ainem viertlhof oder hofstat genannt vierthalben pfening.

Item sein vier höff, so ain ieder zu freipfant gibt dreizechen halb pfening. und solchs freipfant nimbt ain richter zu Sauberstorf. und der richter ist schuldig wer solchs lisst oder außspricht anstat der obrigkait darfur zu essen zu geben.

Item, were von obrigkait oder anstat der obrigkait da ist, solle den richter fragen ob es zum pandädting zeit, darauf der richter die gmain fragt; wan si bei einander, so greift man darzue und sprechen es sei zeit. solchs geschicht ungefärlich umb mittag.

Und erstlichen die freihait und obrigkait des wolgepornen herren etc. im dorf zu Sauberstorf an der viechtrift angefangen. und solle der viechtrift mit ackern oder graben niemants zu nachent komen an ainem oder andern ort, es sei inden oder obenaus.

Item, ob ainer aber zu nachent keme, ist der obrigkait wandl schuldig funf pfunt pfening.

Item, ob aber ainer ain rainstain außgrieb oder vertilget, so ist er mallefitzisch und ain schedlich man, gehert der obrigkait zum stain Khrumpach ins lantgericht.

Item wert die viechtrift in der obrigkait freihait biß an die Zwirchackher ins Stainfelt, von dannen im Stainfelt auf an der Neusidler gemerk, und von der Neusidler gemerk piß an der Weickherstorfer gemerk, von der Weickherstorfer gemerk an der Winssendorfer gemerk, von der Winssendorfer gemerk an den ursprung's Zeillachpächl genant. an solchen Zeylachpächl solle sich nimant betretten lassen, dan er pänig ist. welcher aber darauf betretten wiert, abschlieg oder zu seinem nutz ân vorwissen der obrigkait prauchet, ist wandl verfallen als oft er betretten umb funf pfunt pfening.

Item, uber solche freihaiten haben die von Sauberstorf biß über die Zwirch hinaus über die lantstrassen ir viech piß an Kherpach zu treiben, daselb ier halter ir viech lassen trinken und ain stunt lassen rasten, darnach
ân allen entgelt wider herein ân meniclich irrung treiben oder keren mugen. und von solcher halt geben die von Sauberstorf waitgelt in di Neustat dem richter von iedem hauß ain pfening; und wer solches waitgelt einnimbt, ist deu von Sauberstorf schuldig ain par hantschuech.

Item, was die von Sauberstorf so haussässig sein, im Stainfelt des das Freyveldt wiert genant erpauen, sein si zu zechet nicht mer zu geben oder ligen zu lassen schuldig allain das dreissigist. wo aber ain haussässiger zu Sauberstorf seiner freunt oder schwäger [ainem] wenig oder vil ins Frey- oder Stainfeldt pauen dät und des uber ine erinnert oder erfragt wiert, solle ime solchs pau genomen und zu nutz der kirchen gepraucht werden, allain es habe ain haussessiger Sauberstorfer ain treuen diener, dem mecht er ain halb oder ganz tagwerch anpauen.

Item, was aber die von Sauberstorf im purgfridt oder in den dienstackern erpauen, seien si das zechet zu zechet ligen zu lassen schuldig.

Item, wo aber den zechet ainer nicht recht ligen liesse und der zechetner ainen sollichen beträtte, so solle der zechetner ainem den zechet lassen und das erpaut drait alles zu seinen henden nemen migen was an demselben acker gewachsen, das vermag die alt gerechtigkait zu Sauberstorf.

Item, wo aber ain zechetner ee als der paur eingefiert het aufm acker käme, zechet weckfieret, und der paur betret den zechetner das er im unrecht gethan oder zu fil genomen, so mag der paur den zug und zäg wecknemen und haimb fieren, das vermag auch die alt gerechtigkait zu Sauberstorf. es soll auch kain zechetner nit einfaren ân des paurn vorwissen. und der richter oder leser soll allemal die versamblung im pandädting fragen obs recht oder unrecht geleßen oder vermelt sei worden.

Item, auch wan ainer hereinkäm auf meines gnedigen herren herligkait und freihait, es wär unden oder oben, uud ein ander käm im nach und leget hant an in an, der ist wandl schuldig. ist er ain paur so ist er umb funf pfunt pfening und dem andern sein schaden abzutragen. ist es aber ain edlman so ist er umb zechen pfunt. auf den articl sol der verlesser die versamblten fragen wo's recht verleßen oder gemelt sei; daruber soll der richter solches bezeugen. wover der aber noch gressere freiung suechen wolt und käm gar auf den freithof und der ander trung im nach und wär doch nur umb erber sach, so ist er auch wandl schuldig: ist er ain edlman so ist umb zwaiundtreissig pfunt, ist er aber ain paur so ist er umb zechen pfunt. und das ist furstlich freiung.

Item, wann aber ainer hereinkäm in die freiung und wär umb erber sach, so mag er die freiung von dem richter besteen mit zwelf pfening auf drei vierzechen tag. wann dieselbigen auß sein, so mag er es hinwider besteen auf drei vierzechen tag und solang sein guet wert. solches freigelt von der freihait gehert dem herren zue. wann aber ainer hereinkäm und wär ain mallefitzische person, der hat kain freihait nit sonder der richter solle ine nemen und geen Khrumpach zum hauß antwurten mit allem dem das er bei ime hat, eß sei gelt oder gelts wert.

Item, wann aber ainer herkäm und het ainem was entfrembt und derselbig käm im nach und freiet sein guet mit zwenundsibenzig pfening, so solt man ime sein guet lassen, doch das derselbig genuegsame weißung pring das alles sein ist, und den diep laufen lassen, dann allain es frimet ime ainer auf sein guet zu fachen. und die zwenundsibenzig pfening geheren dem herren zue.

Item, mer ist die gerechtigkait und freihait zu Sauberstorf von wegen des ungelt, das ain iedlicher zu Sauberstorf nit mer gibt von ainem emer wein als ain kreizer zum haus geen Starenwerg. wan aber ainem ain faß wein nit außgieng, so solt derselbig zu dem dorfrichter geen und die maß zaigen wie vil er ausgleigebt hat. wo er aber den richter nit mecht haben, so solt er ein, zwe guet nachpern darzue nemen, so solt im der ungelte glauben geben.

Item, es solt auch ain ieder leigeb hie zu Sauberstorf die gerecht maß geben. wo aber ainer daruber begriffen wurde, der ist das wandl schuldig. wan den richter gedunket es gäb ainer nit die recht maß, so solt der richter sambt zwaien burgern mit ainer rechten maß dem leigeben fur die dier steen, und wan ain pot heraußgeet solt er den wein messen; ist er gerecht so solt er wider haimb geen; ist die maß aber nit gerecht. so solt er hinein geen und ims anzaigen und ime den zapfen abhacken, und als vil wein im vaß begriffen wiert solt ain ganze gemain außdrinken.

Item, eß solt auch kainer kain kaufwein uber ainen pauwein aufthain. wan aber ainer ain kaufwein auf wolt thain, so solt ime der richter verpieten biß der ander sein pau auß hat geleibgebt.

Item, eß solt ain ieder leigeb ainen iedlichen wein geben bekanntund unbekannten. wan aber ain frembder hineinkäm, es wär bei tag oder bei der nacht, und begeret wein, so solt er im ain seitl wein geben. wan er dasselbig aus hat getrunken und het ain wer bei ime und wolt mer wein haben, so solt der leigeb die wer von ime begeren; wolt er ims aber nit geben so solt er in ausschaffen. wan er aber spräch er wolt im die wer nit geben und spräch er wär ein leigeb, er solt im mer wein geben, so solt er im kain nit geben, er geb im dan die wer oder er setz im dan porgen das er im und allen denen die dinnen sein ân schaden well sein, es sei ain bekannter oder ain unbekannter.

Item, wann ain frembder der nit im dorf ist zu ainem leigeb käm und begeret an in er solt mit ime spilen, ist der wiert so stathaft, so solt er selber mit ime spillen. ist er aber nit so stathaft, so sol er umb spiller außschicken. und sover derselbig so vil gewung das er ein roß het zu kaufen, so ist im die gmain ain satl schuldig darzue zu geben und mit ainer kandl wein zum dorf ausplaiten und reiten laßen. wann es sich aber begäb das der frembt verlur und wolt anfachen zu muren und zu grein, so solten si im am ersten guete wort geben und pitten das er gueter ding sei. wan aber die gueten wort nit helfen wolten, so solten die dassigen die mit ime gespilt haben ain rock nemen und ime ubern kopf werfen und mit im in ain winkl in den andern laufen und darnach an disch setzen und zu drinken geben und fragen wo im recht ist geschechen. und wan er weiter mer greinen wolt [und] der den dassigen die mit im gespilt haben oder ainer ganzen gemain drelich wolt sein, so solt der wirt nach dem richter schicken und denselbigen abweck setzen und nit außlassen biß ers denselbigen abpit und guet leut zu porgen setz, damit ain ganze gmain vor ime versichert ist. und auch dieweil der gast spilt, haben alle die dinnen sein frei zu spillen.

Item ist auch die gerechtigkait hie: alspalt man das liecht aufzintet, so solt kainer nit in seinem haus spillen lassen, eß sei leigeb oder nit leigeb, wan kain frembder spiller hie ist, weder nachper noch nachpers kinder. wo aber der richter ainen begrif der spilen ließ, der ist dem herren verfallen ain pfunt pfening, und alles das gelt das der richter zu wegen pringt auf dem tisch vor den spillern ist dem richter verfallen. auch wan es sich begäb das die drinkleut bei ainen wiert unains wurden oder schlachen wolten, so solt der wiert denselbigen ain fridt pieten und ainen punt setzen; welcher denselbigen punt pricht, wie hoch inen der wiert setzt, der ist dasselbig, es sei vil oder wenig, dem herren verfallen.

Item, wann ainer ain schwert zuckt, so ist er verfallen zwelf pfening auß der schait und zwelf pfening in die schait; das gehert dem richter zue.

Item, wann ainer ain hacken zuckt wider ain und wirft, so ist er verfallen dem herren funf pfunt pfening und dem er den schaden thuet schuldig abzutragen.

Item, wann ainer ain stain aufhebt wider ain und wirft, so ist er verfallen dem herren funf pfunt pfening; wirft er aber nit und legten wider an sein stat, so ist er nichts verfallen.

Item, wann ainer in ainen fräffl ain spieß zuckt, der ist dem herren verfallen zwenundsibenzig pfening. thuet er ainem ain schaden, so ist er ime den schaden schuldig abzutragen.

Item, wann ainer ain mit offner faust schlecht, als oft ain finger als oft ain pfunt pfening. schlecht er aber mit verporgnem thaum und zaigt ims am. ersten, so ist er nichts verfallen. solche funf geheren dem herren zue.

Item, wann ainer ain stachl zuckt und lauft zue, er scheus oder scheus nit, so ist er dem herren verfallen funf pfunt pfening. thuet er aber ainem ain schaden, so ist er im den schaden schuldig abzutragen.

Item, wann ainer bei im het ain dollich oder pleikugln oder kreizhacken und er hie damit begriffen wur, so solt im der richter fragen warumb er solche verpottne wer trag, er sei wer er wel. und wan ainer mit solcher verpottnen wer hant anleget, so ist er fur malefitzisch erkennt.

Item, wann ainer ainen erbarn man an seinem fenster oder dier lißnet und der wiert wur des inen, so solt er in dreimal fragen warumb er im an seinem haus lißnet. wan er sich nit meldet und der wiert wär so stathaft, so mecht er zu im hinaus geen. wär er aber nit so stathaft und mecht in zum fenster oder dir hinaus derstechen und leget 3 dn auf die wunden, so vermags die gerechtigkait er sei vor der welt niemant nicht darumb schuldig.

Item, wann ainer ainem im fräffl ain fensterpreth oder dir einstieß, der ist dem herren verfallen zwen und sechs schilling.

Item, wann ierer zwen furkumen füren richter und burger mit clag, so solt kainer dem andern nit verpottne wort geben. welcher aber solches thät, der ist dem herren verfallen zwenundsibenzig pfening und als oft ainer mit verpottnen worten furkumbt.

Item, es vermag auch die gerechtigkait hie zu Sauberßtorf von wegen der haußrain, das kainer dem andern kain stain oder zaun zu nachet setzen oder mauren solt. wo aber ainer darüber begriffen wiert, der ist wandl schuldig. setzt er aber ainem ain stecken zu nachet, ist verfallen zwenundsibenzig pfening, es sei in gärten oder behaust güeter, und als vil er im stecken zu nachet setzt von ainem iedlichen zwenundsibenzig pfening. und der richter solt mit ime verschaffen das er die wider an die rechte stat setz.

Item, wann ainer ainem ain stecken plest, als oft ain stecken als oft zwelf pfening. dregt er in aber gar weck, so ist er umb vierundzwainzig pfening (solche wändl gehert dem herrn zue) und solt im den zaun so guet machen als vor ist geweßen.

Item, wann ainer ainem ain felber stimblt, der ist verfallen zwelf pfening dem des der felber ist.

Item, es solt auch der richter alle quottember mit sambt den burgern die feursteet beschauen damit kain schad dardurch beschech. wo aber ainer nit gerecht wäre, so solt im der richter sagen das er solches went in drei tagen. wo aber in derselbigen zeit ain schadt geschäch und ain feur außkäm, so solt er dem der schadt geschicht schuldig zu bezallen oder solt ine in das feur werfen. wan aber derselbig spricht er wär noch guet, so solt der richter mit den burgern geen und ain witschlegl nemen und dreimal dran schlagen; pleibt er so ist er guet, bestet er aber nit so solt er im das haizen verpieten.

Item, es solt auch kainer dem andern nichts under die dachdropfen legen, solten alle ungeiert pleiben. wo aber ainer daruber begriffen wiert und seinem nachpern ain schaden dardurch geschäch, so solt er im seinen schaden abtragen und der richter solt mit ime verschaffen das er solches weckräm, es wär was es wolt.

Item, man soll auch den ursprung ungeirt frei durchs dorf rinen lassen. wan es aber ainer ieret, der ist wändl schuldig. wan dieselbig zeit ain prunst auskäm und was fur schadt dieselbig zeit geschäch, so soltz derselbig der den pach iert aussteen und den schaden bezallen. und als oft ainer vor seinem haus aufn weg läst ausrinnen und in der richter begreift, ist er zu wandl schuldig zwelf pfening dem richter. es solt auch kainer den weg bei dem pach graben noch nindert nicht. wo ainer darüber begriffen wiert, der ist verfallen zwen und sechs schilling der obrigkait; und geschiecht dardurch ainem ain schaden, es sei viech oder leüt, so ist derselbig den schaden schuldig zu bezallen. wil ers aber auf seine grünt fieren, so solt ers in der ert verdeckte fieren.

Item, es vermag auch die gerechtigkait hie zu Sauberßtorf: wo die weiber an einander außschulden oder aine der andern verpotne wort gäben und solches auf si weißlich wiert, es wär wo es wolt, zu felt oder zu gassen, und kämen fur gericht, so sein si wändl schuldig zwen und sechs schilling der obrigkait oder si soll den pockstain tragen: so solt der richter ain zistl folle air kaufen und solt die jungen knecht, als vil er zu wegen kan pringen, zusam fordern und das see es mit den airn werfen als lang si weren, vom krichtßhauß auß piß wider ins krichthaus im dorf auf und ab, so solt si der zwen und sechs schilling frei sein.

Item, wann ainer ein haus kauft und abzeucht, so gibt er den ganzen dienst, zu wölchem tag es nächeter ist, und der kauft gibt halben dienst; aber es solt mit vorwissen der obrigkait beschechen. und in drei vierzechen tagen solt ers aufnemen und an die gwer kumen. wo ers aber nit in den drei vierzechen tagen aufnäm, so ist er wandl schuldig der obrigkait zwenundsibenzig pfening.

Item, weiter so vermelt man auf disen heutigen tag: dieweil mir das pandädting verricht und beschlossen ist, so solt man ainen andern richter zu sambt dem alten erwellen, doch auf der obrigkait wolgefallen. auch solt man alle jar zwen purger ablassen und zwen aufnemen, sovers aber die obrigkait zuegeben wil.

Item, es ist auch auf den heutigen tag der prauch: wan das pandädting verricht und beschlossen ist, so solt ein ieder der hausgesessen ist hie zu Sauberstorf mit zechen, er sei meines gnedigen herren oder nit, pfaffenhold und all. wo aber ainer so arm wär und nit wolt mit zechen, so solt er zwen pfening erlegen.

Item, es ist auch der prauch hie zu Sauberstorf: welcher meines gnedigen herren richter ist, der ist robath- und dienstfrei. es solt der richter meinem gnedigen herren die dienst und steur zu rechter weil und zeit einnemen und raichen zu sant Jeörgen tag und zu sant Michels täg, und die steur zu welchem tag ims die obrigkait einsagt.

Item, es sollen auch alle pfaffenholden als vil ir hie zu Sauberstorf sein allen gemainen nutz mithalten, es sei mit faren oder geunte robath oder was ein gemainer nutz ist, so solt inen der richter ansagen. wo sich aber ainer solches gemainen nutz setzet und nit thain wolt, so solt der richter die burger zu im nemen und solt demselbigen der sich solchen gmainen nutz wider, ain stecken fur die dier schlachen und kain fiech noch nichts auf meines gnedigen herren grünt darüber lassen. wo im der richter darüber begreift, es sei mit fiech oder in selber, so solt in der dorfrichter nemen und einweck setzen und solchen hochmueth dem herrn anzaigen.

Item, alle die ganz höf haben, die sollen in zaun neben der viechtrift 52 stecken pan setzen, und von einem halben hof 22 und von ainer hofstatt 12 stecken, und haissen die panzeun. und welcher den sontag nach s. Georgen tag sein zaun nicht zeint hat, der ist wandl schuldig 12 dn.

Item, wo aber in disen panthadingpuech ain articl vergessen worden der meinem genedigen herrn zu gueten käme und ainer ganzen gemain und die gemain daran gedächt, die solt man in den panthading anzaigen und schreiben lassen.

Herrschaft
Kirchschlag, Krumbach, Wiener Neustadt, Besitzer: Puchheimer
Herkunft / Fundort
Saubersdorf | BH: Neunkirchen | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1500 - 1600
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 117-125, Nr. 25/1 (Edition).

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