Paan- und pergthaitung zu Höttmanstorff, zuegehörig dem wolgebohrnen herrn herrn Frantz Bernhardten graffen von Urßenpöckh, freiherrn auf Pottschach Wartten- und Liechtenstein, der hochfürstlichen durchlaucht Leopolten Wilhelmb erzherzogen zu Ostcrreich etc. etc. würklicher cammerer und erblantstäbelmaister in Steuer etc, waßmassen solche paan- und pergthaitung jährlich alhier gehalten und die freiheiten, wo selbe anfangen, wie weit sie sich erstrecken und enden, otfentlich gelößen und zu meniklichens nachricht vermelt werden, darauf auch ein ieder sich destwegen fürzusehen und allem schaden zu verhüeten stile und fleißige achtung geben wolle und solle.
Erstlich so fangt die Höttmanstorffische freiheit an zu Würflach unterhalb der kürchen bei einem marchstein und gehet nach dem holzweg hinauf neben des Gloggnizers holz anrainent die Stahrenbergische güeter am Ärztberg, vom Ärztberg an durch die Untern peunten biß in den Räklinger berg, von Räklinger berg nach dem untern weg biß an die Hundßberg, vom Hundsbergen zu des Löderers zu Neunkürchen weingahrten, vom disen weingarthen an nach der maur biß gehn Wolfsohl an des herrn von Stubenberg etc. güeter, und von dannen auf den Poschenhoff und miten über dem gmain prun und nach dem marchstein zu Wüerflach unter der kürchen, wie obgemelt ist.
Zu Höttmanstorff alhier hatt mein gnediger herr etc. ein freien anger hinter des Stixen hoff, welcher anger an des herrn von Stubenberg etc. grünt (so vor zeiten nach dem schloß Emerberg gehörig gewesen) anstosset; alda wann ein malefizpersohn verhanden ist, die wird dem lantrichter mit vorgehenter verkündung auf bemelten anger durch meines gnedigen herrn verwalter, richter oder ambtmann wie die malefizpersohn mit güertel umbfangen ist geantwortt. und so der lantrichter oder dessen anwalt auf dreimaliges ruefen nit erscheinet, so thuet man die malefizpersohn mit einen roken- oder kornhalmb anbinden und last sie laufen.
Item, was sich auf meiness gnedigen herrn etc.
behausten güetern auch andern so im purkfridt zu Höttmanstorff ligen vor und unter der dachtropfen zuträgt, derselben wändel gehören alle nach Höttmanstorff und meinem gnedigen herrn etc. zue.
Daß reißgejägt alß weit dise freihet wehrt gehört auch nach Höttmanstorff und meinem gnedigen herrn.
Daß holz am Ärztberg mit sambt der waid und hölzung so an meines gnedigen herrn grünt und des Poschen holz anstossen, ist der hieigen gemain von dem schloß Stahrenberg jährlich per 1 pfund 22 dn zünßweiß verlassen, welcher zünß iedes jahr nach gemelter herrschatft Stahrenberg oder dero ambtmann zue Wüerflach zu st. Colmanß tag entricht werden mues.
und wer in disem zünß begriffen und sein jährliche gepüehrnus verstandener massen ablegt, der hatt am obbemeltem holz und waid theil und genuß. welcher aber seines theils (ausser der herrschaft Stahrenberg und dero ambtmann willen) uber st. Colmanß tag mit dem zünß verzeugt und den nicht abrichtet, der ist zum wandel verfallen 2 pfund und 12 dn, die andern aber welche ihren zünß bezalt haben werden hierdurch nit fählnoch straffmässig. und wann derselben meines gnedigen herrn holden ainer abstirbt oder verkauft, so soll dessen nachfahrer von der herrschaft Stahrenberg oder dero ambtmann zu Wüerflach, wie es von alter also herkomben ist, die gerechtigkeit mit zween pfenning bestehen.
Item, alle die da viech haben geben waiddn, ein ganzer hoff und ein halber hoff 5 dn, er habe gleich wenig oder vill viech auf der waid oder am felt, welche waiddn zu dreien schlössern gehoren, alß Stahrenberg Stixenstain und Schrottenstein. dise waiddn werden durch bemelter drei schlösser ambtleut zwischen Colmans und Martini tag von hauß zu hauß abgesamblet und in drei zertheilet, davon geföhlt halber theil gehn Stahrenberg und die ander helft gehn Stixenstain und Schrottenstein. welcher aber kein vieh daran gehent hatt darf auch nichts geben.
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