1. Wür vermelden: so die weingartharbeit. angehet und ein ieglicher tagwerker oder haußgeseßener dreimahl in tag zum eßen nach hauß gieng und nämb ein stecken auß ein weingarth der ihm nicht zuegehört, trueg ihn mit sich haimb und bracht ihn nit herwider in sein statt, wann solches zu einen mit wahrheit mag gebracht werten vor der herrschaft Tächenstain, soll er für ein schädlichen mann gehalten und angenohmen werten und ist leib und guet verfallen.
2. Wür vermelden: wo einer seinen nachbarn ein stock zu weingarth abzug, denselben mit ihme haimb oder hinweeg trueg, ist auch zu halten für ein schädlichen mann an allen orthen.
3. Wür vermelden: wo einer zu weingarthen sein nachbarn mit willen daß ertreich weeghauet und wurt zu ihm gewisen, ist er der herrschaft zum wandel verfallen 72 dn.
4. Wür melden: ob einer seinen nachbarn durch neit oder haß oder gefähr ein rainstain außgrueb zu weingarth oder andern orthen, ist er der herrschaft Tächenstain zum wandel verfallen 72 dn.
5. Mehr melden wür: wo einer ein rainstain vertilget oder haimblich weegtrueg, ist er für ein schädlichen mann zu halten und der herrschaft verfallen leib und guet.
6. Wür melden: wo ein rainstain von viech oder sonsten wurt außgestoßen, hat ihn keiner dessen der weingarthen ist allein einzusetzen. wo er aber mit seinen nachbarn übereins wurte, so hätten sie macht den rainstain ohne allen wandel wider einzusetzen. so aber richter und führer die rainstain setzeten und einer darwider murmblet, soll er zum wandel verfallen sein der herrschaft sechsmahl 72 dn, und alß vill ihrer sonst seint mitgangen für ein ieglichen 72 dn.
7. Mehr melden wür: so einem zu weingarth ein maur nidergieng und setzet dieselbe seinen nachbarn zu nahent, ist er der herrschaft verfallen 6 ß 2 dn.
8. Wür vermelden: welcher die flüthgraben zu weingarth nit zu rechter zeit raumet und giengen seinen nachbarn zu schaden über, denselben schaden soll er seinen nachbarn abtragen. wolt er aber solches auß übermuet nicht wenden, so soll er der herrschaft Tächenstain zum wandel geben 72 dn.
9. Mehr melden wür: ob einer seinen nachbarn auß neit oder unwillen zu weingarth ein geschlachten obsbaumb abhacket ohne willen und wißen desselben, soll er der herrschaft Tachenstain zum wandel verfallen sein 5 thaller.
10. Wür melden: wo einer seinen nachbarn ein pfersichbaumb oder ein andern gemainen baumb von obst außgrueb, ist er der herrschaft verfallen zum [wandel] 24 dn.
11. Wür melden: wo einer sein nachbarn ein dürren pfersichbaumb oder andern dürren baumb von obst abhacket zu weingarth ohne sein willen und wißen, ist er schuldig der herrschaft zum wandel 12 dn.
12. Wür melden auch daß ein ieglicher seine weingarthen zu st. Geörgen tag soll verfriden. thuet ers nicht und geschicht dardurch seinen nachbarn ein schaden, soll er ihm demselben nach erkantnuß abtragen und der herrschaft zum wandel geben 72 dn.
13. Wür vermelden daß ein ieglicher schuldig ist vor seinen weingarth die weeg zu raumen und beßern mit ertreich oder stainen außfüllen, damit niemant in lesen an viech, waagen oder gmaisch schaden widerfahre. wo aber ein schadt widerfuhr, soll derselbige dessen der weingarth dort ist den schaden abtragen und der herrschaft geben 72 dn.
14. Wür vermelden daß ein ieder richter zu Nötting soll zu rechter weil und zeit ein weingarthhüeter setzen zu nutz alß wohl den armen alß dem reichen, dem ein ganze gmain vertrauen mag.
15. Wür melden: so einer neben unsern gebürg über lant gieng und auß schwachheit ein weinpör wolt abbrechen, so soll er zum erst dreimahl dem hüeter ruefen. ist er verhanten und meldt sich, mag er ihn bitten umb ein weinpör. ob er sich aber nit meldt, mag derselbig schwach mensch drei weinpör abbrechen, in iede hant eines und in den munt eines und ist niemant nichts schuldig darumb zu thuen und mag sein straß gehen.
16. Mehr melden wür: ob einer mehr alß 3 weinpör abbreche und der hüeter funt sie bei ihm und möcht ihn nit gwältigen, so soll er umb hülf ruefen wo er leüt sichet, damit derselbig geweltiget mag werden und helfen damit er aufs schloß Tächenstain geantwortet werde. so aber einer dem hüeter nicht beistant thuen wolte und der hüeter solches wider ihn anzaiget, ist er also wohl zu halten alß der so die weinpör abbrochen hat und soll gestrafft werden an leib und guet von der herrschaft.
17. Wür melden auch: ob einer im weinschenken mit falscher maß die er außgibt begriffen wurte, soll man ihme den zapfen abschneiden und die herrschaft den wein zu ihren hanten nehmen und besonderlich den weinschenk wohl straffen.
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