Gumpoldskirchen, Traiskirchen und Pfaffstetten, Bergtaidingsrechte des Klosters Mauerbach (1450)

ienach sind vermerkcht des goczhausz ze Maurbach recht und gewohnhait so von alter herkomen sind jerlich ze melden in offem pergdaiding uber ir perkrëcht und grünt pei Gumppolczkirchen, Dreskirchen und Pfafsteten gelegen.

Item von erst, das man das perktaiding, darinn dann alle gerechtikait und notdurft der grunt als gewohnhait ist gemelt sullen werden, sol ieds jars zwir besiczen und halten, das ist ains zu sand Jorgen tag und das ander zu sand Lorenczen tag oder an den nëgsten veirtegen vor oder nach ungeverlich, so dann zu den zeiten der gemain durch den pergmaister verkunt wirdet. und auch ain iedleichs perktaiding sol albeg haben uber vierzehen tag sein nachtaidigen.

Item, es ist auch ze wissen das ain iedlichs perktaiding hat drei sprach. in der ersten sol man lesen die brief di das goczhauß hat von den hochgeporen fursten von Osterreich, damit si das egenannt goczhauß mit besundern freihaiten und gerechtigkaiten gefreit und begabt habent etc.

In der andern sprach werdent gemelt ander gewonhait und gerechtigkait der perg und grunt, die von alter herkomen sind und villeicht nicht sind begriffen in des goczhaus egemelten briefen.

In der dritten sprach werdent gemelt besunder die gerechtikait und notturft di das lesen und die hüeter andreffen etc.

Zu der ersten sprach sullt ir hörn und merken di abgeschrift der brief di das goczhaus hat uber di grunt, perg und perkrecht. etc. pei Gumppolczkirchen, Dreskirchen und Pfafsteten etc., und lauten also:

Der virt brief.

1420 Mai 28.


Wir Albrecht von gotes genaden herzog ze Osterreich ze Steyr ze Kernden und ze Krayn, grave ze Tyroll etc. bekennen und tun kund offenlich mit dem brief: wann wir aigenlich underweiset sein das di erbern und geistlichen leut der prior und der convent zu Maurbach Kartuser ordens gross abgeng habent an irn perkrechten die si in unßerm land habent, und menig namhaft weingerten die darein gelhornt öd warden sind von der rechten wegen die ettlich leut gesessen in den gegenten do dieselben perkrecht gelegen sind rugent und furgebent, davon ze underkomen sollich schäden und abgeng die dem obgenanten goczhaus unz her daraus gegangen sind und hinfur daraus bekomen mochten, haben wir den vorgenanten geistlichen leuten und allen irn nachkomen daselbs zu Maurbach die genad getan und tün auch wissentlich mit dem brief, das si nu furbasser solich recht und nicht andre an irn vorgenanten perkrechten haben sullen und mügen ân meniklichs irrung und hindernuss als hernach geschriben stent:

Des ersten. wenn lesens zeit ist, wer denn in dem perg.

Item, wann lesen zeit, wer dann in dem perg oder perigen der egenanten klosterleut perkchrechts lesen wil, der sol das vor dem pergmaister ze wissen tuen. und nach sölhem [ze] wissen [tuen] mag ieder man lesen wann er wil oder mag, doch ausgenomen ob ain weingarten von ainem gelter oder ainem anderen mann der darzuo ze sprechen hiet in verpot gelegt [wurt] mit pergmaisters oder ambtmans handen, der sol ân besunder urlaub des pergmaisters oder ambtmans nicht gelesen [werden]. wer das aber überfuoer und ân sölichs urlaub lëss, der sol dem perkcherren verfallen sein 10 tal. dn.

Item, und ob auch die nütz [die] in dem selben weingarten wagsent ân urlaub von dann gefuoert würden, so mag der pergmaister oder ambtman auf den grunt klagen als lang unzt das die selben nütz wider auf den grunt komen; die süllen dann dem gelter oder klager wartund sein als vërpotes und des perkchrechts recht ist ungevërdlich.

Item, wann dem pergmaister oder ambtman das lesen von iedem mann also verkünd und ze wissen getan wirdt als vor beruoert ist, so sol der pergmaister oder sein anbalt das perkchrecht vor dem weingarten nemen. ob aber der pergmaeister oder sein anwalt nach dem perkchrecht nicht kaem als gewonhait ist, so sol man im das in ain schönns assaech das ein poden hab giessen und das voitrecht darin stekchen und es inderthalb des fritz in den weingarten mit ainer gewissen setzen und ainen poten dabei haben unzt das sich tag und nacht schaidet. chümbt aber der pergmaeister oder sein anbalt in der zeit nicht darnach und nimbt es, würd dann das assäch vërloren oder umbgekert, so ist man dem perkcherren fürbaß darumb nichts mer phlichtig und das verloren assaech ist der perkcherre schuldig zu bezalen.

Item, geschëch aber das iemant laese der daz dem pergmaister oder ambtman nicht ze wissen teat als vor beruoert ist und das perkchrecht ân urlaub von dann fuoeret, so sol es sich an dem dritten tag zwispilen, und mit dem selben zwispilen sol es sten unzt auf das nagst perkchtaiding, so mag man dann klagen auf den grunt und darumb ze wissen tüen als des perkchrechts recht ist. und sölich klag umb die zwispil sol man tuoen ie zü vierzehen tagen so lang unzt das der weingarten nach seinem wert tewr genuog wirt, es sei umb perkchrecht oder umb grüntdienst.

Item, ob das perkchrecht in ainem weingarten des vorgenanten pergs nicht würd, so sol es der des der weingarten ist andersbo kaufen da es dann als guot sei als da.

Item, wann ain weingarten zwaei jar ungesniten und unverdient beleibt, so mag man in ze reis sagen, doch also das man dem des der weingarten ist oder seinem anbalt darumb zü wissen tuoe ob er den selben weingarten umb den versessen dinst welle verantwürten. wil er es nicht tuen, so sol der pergmaister die vierer seins pergs darauf senden das si in beschawn, und nach dem selben beschawen sol der pergmaister die vierer in dem pergtaiding darumb verhoren ob der weingarten öd oder urpaw lige und ze reis ze sagen sei umb den versessen dienst. und nach der selben verhörung sol der pergmaister in dem perkchtaeiding auf den selben weingarten klagen und den in dem nachtaiding ganz behaben und ainen behabbrief darüber nemen.

Item, es sol auch niemant ân seins perkcherren oder gruntherren urlaub oder willen überzins auf sein weingarten oder guoet legen. wer das darüber tët, das sol kain kraft nicht haben.

Wer auch anvërt oder abvërt und inner jarsfrist ainen weingarten von dem pergmaister nicht enphahet als recht ist, der selb weingarten sol dem perkcherren auf gnad vervallen sein.

Item, wer mit freavel oder mit werhafter hant alain oder mit anderen leuten in dem perg ainem oder menigerm nachget den oder die er laidigen wolt, der sol dem perkcherren vervallen sein 10 tal. dn, und die di von der sachen wegen mit im geent, der selben iegleicher wievil der ist sol dem perkcherren vervallen sein fünf phunt phening oder ainer hant ob er des guoets nicht hat. darzuo sullen dem pergmaister aller harnasch und verpotne wer die di selben leut tragent auch vervallen sein.

Item, wer die vierer die über den perg gesatzt seind freaveleich widertreibt, der ist dem perkcherren vervallen 10 tal. dn und iedem vierer tal. dn wer aber das die vierer dürch gunst guot freundschaft oder in ander weg anders tëtten denn recht ist, die seind dem perkchherren der pën vervallen als man in in den egenanten sachen phlichtig wër.

Und des zu urkund geben wir den brief versigilten mit unserem anhangunden insigill, der geben ist ze Wienn an erichtag nach dem heiligen pfingstag nach Cristi gepurd virzehenhundert jar darnach in dem zwainzigsten jare etc.

Der drit

1429 August 28


Wir Albrecht von gotes genaden herzog ze Osterreich ze Steyr ze Kernten und ze Krayn, marchgraf ze Mërhern und graf ze Tirol etc. embieten unserm getrewn unserm gegenwurtigen pergmaister zu Gumppolczkirchen oder wer ie hinfur zu zeiten unser pergmaister daselbs wirdet unser gnad und alles guet. uns hat der ersam geistlich unser lieber andechtiger der prior zu Maurbach mit ettlicher unserr vordern briefen die wir bestett haben underweiset, das weilent der durchleuchtig furst herr Fridreich romischer kunig und ettlich ander unserr vorvordern herzogen ze Osterreich seliger gedechtnuss den klosterleutn ze Maurbach das perkrecht ze Gumppolczkirchn das si da habent, mit volm rechten ân alle irrung und auszug, als das dieselben unser vorvordern habent gehabt, gegeben habent ze besiczen. davon emphelchen wir dir und wellen ernstlich das du si dasselb perkrecht also mit volm rechten als vor berurt ist niessen last und in weder mit perktaiding besiczen, verpot inm lesen, hueter ze seczen oder in ander weg kain irrung oder hindernuss daran tuest, wann wir mainen das si dasselb perkrecht besiczen, haben und niessen sullen mit allen den rechten als man in das gegeben hat und als von alter ist herkomen nach irer egemelten brief sag. geben zu Wienn an sand Augustin tag anno domini m cccc darnach im neunundzwainzigsten jar etc.

Der erst brief

1430 September 22


Wir Albrecht von gotes gnaden herzog ze, Österreich ze Steir ze Kearnden und ze Krain, markgraf ze Maerhern und grave zu Tirol etc. embieten unsern getrewn. . allen leuten die weingerten haben davon si dem goczhaus zu Mawrbach perkrecht phlichtig sind, den der brief gezaigt wirdet, unser gnad und alles gut. wir emphelhen ew ernstleich und wellen: wenn ir hinfür von dem ersamen geistleichen unserm lieben andeachtigen. . dem prior zu Mawrbach oder seinen pergmaistern und anwealten zu dem pergtaiding gevordert werdet, daz ir denn allweg ân alles verziehen an die stet kömet dahin ir also gevordert werdet und das pergtaiding besiczen helfet, damit pergs rechten und gewonhait gehalten werden als von alter ist herkömen, und des nicht lasset; wan welicher darinn nicht gehorsam wear, der tët swearleich wider uns. geben zu Wienn an freitag nach sant Matheus tag anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo.

D. dux her se.

Der ander brief

1355 März 15


Wïr Albrecht von gotes gnaden herzog ze Osterreich ze Steyr und ze Kêrnden, herr ze Chrain auf der Marich und ze Pörtnow, graf ze Habspürg und ze Kyburg, lantgraf ze Elsazzen und herr ze Phïrt tün chund das wir angesehen, betracht und besorgt haben den grozzen gebresten, schaden und abganch so die erbern und geistlichen leut. . der prior und der convent ze Aller heiligen tal ze Maurbach des ordens von Chartus gehabt habent und ouch noch chunftichlich haben mochten an dem perchrecht ze Pfafsteten und ze Gumpoltzchirchen darumb daz siu ie der man desselben perchrechts vor dem weingarten unz her nicht verricht noch geben hat. davon wellen wïr bei unsern hulden und gebieten ouch mit ganzem ernst allen rittern und knechten, edeln und unedeln, armen und reichen, geistlichen und weltlichen, wie die gnant sind, dï an iren pergen daselbs ze Pfafsteten und ze Gumpoltzchirchen weingarten habent, daz si denselben geistlichen luten ze Maurbach dasselb pe.rchrccht geben vor den weingêrten ie der man in dem lesen mit der rechten perchmazze alz perchrechtes recht ist, und ouch die stewrphenning und die dinstphenning damit. des geben wïr ze urchund disen brïf besigelten mit unserm insigel, der geben ist ze Wienn an süntag so man singet letare nach Krists gebürde dreuzehen hundert jar darnach in dem fumf und fumfzigistem jar.

Nu von der andern sprach ist ze wissen:

Seind den maln das von alter herkomen ist das die gemain vierer der aigen hie ze Gumppolczkirchen, ze Pfafstetn und auch ze Dreskirchen auch albeg des goczhausz vierer gewesen sind und im auch gewertig und gehorsam sind gewesen, so sullen si auch alle jar wann man si verkert des goczhaus pergmaister an stat des goczhaus versprechen pei irn trewn an ains ait stat aim ieden, dem armen als dem reichen, die auf des goczhaus grunten ze schaffen habent, trewlich gleich und recht erkennen ân alles gefëre. geschech aber das die vierer der obgenanten aigen ains oder mër wolten dem goczhaus oder seinem pergmaister nicht gehorsam oder gewertig sein als notdurft und des pergs gerechtikait ist, so hat das goczhaus oder sein pergmaister gewalt und mag ander vierer darzu nemen und nuczen als oft des not geschiecht und in welhen perg das were. auch mag der gruntherr besunder vierer seczen wann im die gemain vierer der obgenanten aigen nit fuglich wërn, nach inhaltung der brief etc.

Item, die vierer die uber die perg sind geseczt, als si dann darumb gesworn habent oder ir trew an aids stat geben habent, sullen ainem ieden, dem armen als dem reichen, trewlich gleich und recht erkennen als oben gemelt ist. und davon sol si niemand freflich widertreiben, wann wer das tët der were dem perkcherrn 10 tal. dn und iedem vierer 5 tal. dn vervallen. erfund sich aber das die vierer durch gunst güt freuntschaft oder in ander weg anders teten dann recht ist, so sind si dem perkherrn derselben peen vervallen als man in in den sachen phlichtig were nach laut des obgemelten furstlichen briefs.

Item, wenn die vierer kreuz aufstekchen, welher die dann freflich auswürft ân scheltwörter, der ist dem pergmaister nach iedem kreuz 727 dn vervalln. gibt er aber darzu fluech- oder verpotne wort, so ist er 6 ß und 12 dn vervallen. und ob im die vierer verpotne wort die vart hinwider gebent, die sind im darumb nichtz phlichtig.

Item, ob ainer marchstain ausgrueb, so sol man im ain grueb machen an di selbigen stat und sol in darin sturzen mit dem haup und soll die selbig grueb zuziehen und sol in steen lassen unz das er selber ledig wirt. und ob im daraus iemant hulf und ob man das zu im pewärt, so sol der pergmaister denselben antwurten da man ainen schedlichen man hin antwurten sol.

Item, wër marichstain seczt ân di vierer, der sol von iedem marichstain 72 dn vervallen sein dem pergmaister.

Item, wër weingerten ân den pergmaister und ân di vierer tailt, der ist vervallen von iedem weingarten iedem vierer 72 dn wer aber marchstain rain frid weg steig etc. ausgrëbt, ausreutt etc. und grübt oder macht aus zwain weingerten ainn und tüt das ân wissen und willen des pergmaister und der vierer und lesst im auch nicht darumb schreiben ain newe nucz und gwer etc., derselb ist des weingarten vervalln dem gruntherrn und darzu der wendel die auf sollich freffl nach des lands recht geseczt und geurtailt sind.

Item, ez sol niemant das wasser laiten durch kain rain; und wer darwider tüt und des uberweist wirt, der ist dem gruntherrn vervallen 5 tal. dn.

Item, ez sol kainer dem andern sein zagelstokch oder ander weinstokch ausziehen oder aufheben, wann wo das hinz ainen erfarn wurd, demselben sol der pergmaister nemen was er umb und an hat und sol in antwurten dem richter als ain schedlichen man. und ob er dem pergmaister ze starkch wër, und wann er di nachpawrn anrueft und keamen si zu dem ersten andern und dritten ruef nicht, so ist ain ieder der das gehort hat dem gruntherrn vervalln ze wandel 5 tal. dn.

Item, wer dem andern sein paum perunt oder unperunt abslecht, als oft er das tüt und uberfarn wirt so sol er gefreafelt haben zu wandel 6 ß 2 dn.

Item, wer gewonlich frid ausreutt und niderlass macht im selber zu frum und. seinn nachpawrn zu schaden oder ainer gemain und das durch di gesworn vierer erkennt wirt, derselb ist dem gruntherrn vervalln ze wandel 5 tal. dn und sol auch darzu das wënten in vierzehen tagen; und tuet er des nicht, so hat er zu dem andern mal gefrëvelt.

Item, wën der pergmaister vordert zu dem perktaiding, der sol dahin komen und an di stet dahin er gevordert wirt nach innhaltung des furstlichn brief etc.; und wer selbs nicht komen mag, der sol sein scheinpoten dahin schikchen oder er ist ze wandel vervallen 72 dn.

Item, es sol niemant stain noch reben auf di rain legen. und wann er den weingarten in der vasten zugehaut hat, so sol er den rain schon abraumen; und wer des nicht tut, der ist zu wandel 12 dn.

Item, ez sol ieder weinzurl seinen arbaitern verpieten das si icht in ander weingerten siczen, treten noch ander ir ding darin legen oder er ist nach iedem arbaiter zu wandel 12 dn hat er ins aber verpoten, so ist er das wandel nicht schuldig sunder der oder die di dawider tün.

Item, als oft ain weinzurl mit seinen arbaitern durch anderr leut weingerten get, der sol nach iedem arbaiter zu wandel sein 12 dn get er aber den rechten weg und di arbaiter giengen der nächat nach durch anderr leut weingerten, so ist ir ieder vervallen 12 dn.

Item, wer ain grueb oder ainn graben macht in seinem weingarten und fullt in aus mit reben, wer di reben daraus nëm der ist zu wandel 6 ß 12 dn wurden aber di reben peschutt mit erde oder mit stain und zug di reben daraus, den sol man dem pergmaister antburten, der sol im nemen was er umb und an hat und sol in darnach dem gericht antburten als ainn schedlich man etc.

Item, wer dem andern sein erdrich oder seinn mist aufhebt, der ist zu wandel dem gruntherrn vervallen 5 tal. dn und sol einem seinen schaden abtragen nach des pergmaister und der vierer rat.

Item, ez sol ain ieder weinzurl seinen arbaitern verpieten das si in anderr leut weingärten nichtz schuten, und sol auch das selbs nicht tun. tut er aber dawider, so sol er das wenten und ze wandel geben 12 dn.

Item, wer auf ainer gemainen wendelstat der erst ist, der mag denselben tag darauf seinen frumm geschaffen. ob aber derselb ain aignew wendelstat hiet, so mag man in wol fuder treiben von ainer gemain wendelstat durch den pergmaister.

Item, wer im selber zu frum und seim nachpawrn zu schaden abhakcht ainn durn darn, der ist zu wandel 72 dn, von aim grunn 12 dn.

Item, ez sol der gruntherr ain rechten erben von vater und mueter an di gwer seczen mit 2 dn und angestorben erben und gescheftgueter von ieden mit 72 dn.

Item, es sullen di gesworen vierer zu sand Jorgen tag und auch zu sand Laurenczen tag auf den perg gen umbsüst von des pergs gerechtikait wegen und sullen beschawn weg wendelstet greaben luken. und wer im perg unrechtleich gearbait hiet, denselben sulln si kreüz aufstekchen, und dieselben sullen es auch wenten in 14 tagen; und welher des nicht tet, so sol der pergmaister das tün, und wo er ains darzu pedarf da mag er zwen nemen, das sol ener bezaln der nicht gewent hat und darzu ze wandel von iedem arbaiter 12 dn.

Item, man sol vermachen und verfriden all lukchen und stigel in derein tagen nach der vierer beschaung. wer das nicht tet, so sol es der pergmaister tun und darumb nemen seinn lon und auch darzu 12 dn ze wandel von iedem der das versaumbt etc.

Item, ez sol nach sand Jorgen tag niemand auf den rain innerhalb oder ausserhalb der weingerten grasen; und wer das siecht, der sol im nemen tüch und sichel und sol ez antburten dem pergmaister ze pessern.

Item, wer dem andern steken, schaubpant oder andre nuczperkait nimpt, den sol man dem pergmaister antburten, der sol im nemen was er umb und an hat und darnach antburten dem richter.

Item, wer dem andern stöckch durch den rain zeucht oder laitt, den sol man antburten als ainn schedlichen man.

Item, wer dem andern sein rain abnimpt, hinslecht oder zu nächat kumpt, das der pergmaister und die vierer das erkennen mugen, der sol dem andern sein schäden abtragen und im auch widerkern was er dem pergmaister und den vierer gegeben hat und ze wandel 5 tal. dn.

Item, ez sol niemand uberstikch haim tragen di uber ain daumellen lankch sein noch steken. als oft er das tuet als oft ist er ze wandel 12 dn.

Item, als all ander perg und perchrecht in Osterreich, also hat auch der perg und das perchkrecht des egemelten goczhaus zu Maurbach gefurste freiung. davon welher dawider in dem perg frëflet, der wurd vellig der wëndel die oben in der abgeschrift des furstlichen brief begriffen sind.

Item, ob sich geb das dem pergmaister von gescheft wegen seines perkambtz icht not angieng im perg, das er dadurch die perggnossen an müest ruefen, welher in dann ruefn horet und im nit hilf und beistand tun wolt, der were 72 dn ze wandel.

Item, was in iedem perktaiding nach gemainem rat des pergmaisters, der vierer und aller perggnossen oder des maisten und vernuftigisten tails der perggnossen zu ainem merklichen gemainem nucz des pergs aufgeseczt oder zu underkomen ains gemain merklichen schadens verpoten wirt, das sol von iedem unverschaidenlich under den peen und wendeln die darauf geseczt sind genzlich gehalten werden unz das ez durch den perkherrn oder aber durch den merern und vernuftigern tail der perggenossen in aim andern perktaiding widerrufft und widergeschaft oder anders geseczt wurde ungeverlich.

Item, welher andern leuten ir holz hinfurt von irn newn seczen ân willen und wissen der die di secz habent aufgefangen, geschiecht das pei dem tag so ist er verfalln von iedm ross dem pergmaister 72 dn und enen irn schaden abzetragen, geschiecht es aber pei der nacht so sol man sollich antwurten dem richter als schedlich mann. ob aber sollichs holz wurd fuder zogen oder tragen, so sol der pergmaister sollich person also pessern das sich ander darnach von sollichen steln hueten.

Item, wer ainen sacz will auffachen, der sol das tuen mit des gruntherrn oder des pergmaister willn und wissen und sol sich zuhant darumb lassen schreiben in das gruntpuch an nucz und gwer. welher aber das nicht tüt den mag man denselben sacz wider nemen, und was er darin gearbait hat das sol er ganz verlorn haben und darzu ze wandel geben dem pergmaister 6 pfund 12 dn.

Item, welher ainen sacz hat aufgefangen und furt darab das holz und lesst in darnach ungepawt ligen, derselb sol dem gruntherrn bezaln das holz was das wert ist gewesn und darzu ze wandel geben 10 tal. dn. und all sollich und halt auch desgeleichn all ander mugen die secz andern leuten nicht ubergeben noch ander leut sullen sich der underwinden, nur allain vor dem pergmaister, der sol si denn darumb schreiben an nucz und gwer.

Nu zu der dritten sprach ist ze merken die artikel di das lesen und die hueter berurt etc.

Item, des suntags vor oder nach sand Laurenczen tag sol man nach rat der vierer und der nachpawrn hueter seczen. die sol denn der pergmaister besteten ob si im gevalln, das si dem goczhausz und auch der gemain fuglich und nuczt sind, und sol gelüb von in aufnemen das si treulich und ungeverlich dem armen als dem reichen wellen hueten. und sullen auch anheben ze hueten als pald in der pergmaister das ze wissen tüt. und sullen im auch geben alle jar sein gerechtikait als von alter herkomen ist.

Item, die hueter sulln im lesn den schreibern und den pergknechten anzaigen und ansagen wo man list. und habent gewalt und sullen auch den maisch verpieten vor den weingerten und in nicht hin lassen furn unz das man das perkrecht genimpt. und sullen auch die pergnossen underweisen des pergs gerechtikait. auch ob ettlich lesen und die weinper haim in putten oder tretschaffen zugen oder truegen, das sulln die hueter ze wissen tün und ansagen in des goczhaus perghof, des geleichen ob in ettlich wolten gewalt tun und sich nit kern an ir verpieten; und was sollicher irrung und notturft ist im perg, das sulln si ze wissen tun in den egenanten perghof. auch habent di pergschreiber und knecht ganzen gewalt ze verpieten das lesen, den maisch vor dem perg oder weingerten als oft des not ist etc.; und wer uber sollichs verpot der hueter der schreiber der pergknecht oder anderr poten den sollicher gewalt wurd geben less oder den maisch von dann furt, der ist vellig der peen di oben gemelt ist in dem furstlichen prief etc.

Item, wann die hueter in die huet treten, so sulln si darnach stetlich hueten tag und nacht ob es in der nachthuet ist, und in der taghuet pei dem tag. und sulln auch nicht hawn weder in selbs noch andern leuten; und wann ir ainer begriffen wirt, so sol er zu dem ersten mal dem pergmaister vervalln sein 12 dn und als oft ir ainer auf der huet ist ân not, der sol auch derselbn peen vervallen sein; tët er aber das meniger mal denn ainst, hiet er dann gehuett unz auf das lesn, so sol in der pergmaister aus der hüet tuen und im kain lon geben. ze geleicher weis, ob ir ainer also huetat das es dem pergmaister und den perggnossen nicht geviel, so mag im der pergmaister ze stund urlaub geben aus der huet und ist im kain lon phlichtig ze geben.

Item, es sol auch ain ieder hueter der nachthuet hat all nacht uber nacht in seiner hutten beleiben. und ir kainer sol kain weib weder pei dem tag oder nacht pei im haben oder in sein hutt oder huet furn; und als oft ir ainer dawider tüt, so ist er dem pergmaister vervalln 72 dn ze wandel. auch wann der pergmaister pei ainer hutten dreistund rurft und im der hueter nicht antburt gibt, als oft ist er im ze wandel 12 dn auch in wellichs huet man koderpogen mit weinpern vindt, so ist derselb hueter dem pergmaister von iedm pogen ze wandel 12 dn; wern aber der pogen mer denn 12, so sol man in vachen und dem richter antburten.

Auch sulln die hueter nicht weinper haim tragen oder schikchen noch ander frücht die in den weingerten oder dapei wachsen.

Item, wann ain hueter ainn begreift mit weinpern die er gestolln hat, der ist nach aim weinper umb ain or, nach zwain weinpern umb paide orn, ob er aber drew oder mer hiet gestolln so sol man in dem richter antburten.

Item, die hueter sulln mit fleiss hueten vor den leskornern und sulln niemant lassen leskornen in irer huet unz das man ganz abgelist. teten si aber dawider das si liessen leskornen und prechten die leskorner nicht zu dem pergmaister oder verswigen im das, so sol man ainn ieden sollichen pessern als den leskorner und sol si spannen in den pranger.

Item, ob man den huetern ainn pawten oder oden weingarten ligen liess fur irn lon, den sulln si nicht lesen dieweil ain weingarten in irer huet ze lesen ist; und darnach sulln si das ze wissen tun dem lesenschaffer in perghof ob er in well lesen lassen fur das perkrecht. will er das tun, so sol er den huetern irn lon davon geben als vil davon rechtlich gepurt. wil er in aber nicht lassen lesen, so mugen in die hueter lessn für irn lon und man ist in darnach nichts mer davon phlichtig.

Item, ob ainen schaden geschech in seim weingarten und der hueter verswig das oder villeicht er ubersech den schaden also das in der ee sech des der weingarten ist, so sol der hueter im den schaden bezaln. siecht aber der hueter den schaden ee und tutt im das ze wissen, so ist er im nichtz mer phlichtig.

Item, die hueter sulln auch hueten alles obs, geslachts oder wilds obs. und wann si haim gien, so sulln si nit mit in tragen weinper phersach kuten nuss noch kainerlai obs, wann si wurden umb seinen werd vellig irer gelider, und an di herwerg do es hintragen. verswigen es di selbigen leut, so sind si mit den huetern in geleicher schuld. si sulln auch steken nemen in alln weingerten zu der hutten ze machen und nach der huet wider tragen in dieselben weingertn; und sullen die hutt also zeprechen und zestörn das sich niemant uber jar darin mug aufgehalten oder verpergen.

Item, es sol niemant lesen noch das lesn anheben nur er tu es am ersten ze wissen dem pergmaister und werd im von im urlaubt, darnach mag er lesen. doch sol sich ain ieder mit lesen anzeheben, mit verpot im lesen, mit perkrecht. und voitrecht ze geben und in andern dingen die denn am anfang in der abgeschrift des furstlichen brief bemelt sind, handeln under den peen, fell und wendel die daselbs begriffen sind.

Darumb ist ze merken: wem als wenig wurd in aim weingarten das man es vor dem weingarten nicht geschophen oder genemen mocht, der sol es weder in putten noch in dretschaf oder in kainerlai ander assach fuder tragen, ziechen noch furn, es werd im denn am ersten urlaubt von dem lesenschaffer dem er das sol ze wissen tun. wer dawider tët, der wirt fellig der peen die oben gemelt ist. und sunderlich die perggnosen die da weingerten haben im Peyltal und ze eben, die ire weinper haim tragen auf die press, die sulln das ee ansagen in perghof und wo si die weinper hintragen welln und wo oder wenn man das perkrecht nemen sull. geschech aber das sich ettwer des also williget und darnach, wann er di weinper haim hiet tragen und auspresst und sagat das perkrecht nicht an oder wann man darnach kem nicht wolt geben oder nur ainn tail geben, mit dem mag man handeln geleich als er hiet ân urlaub gelesen und das perkrecht verfurt, in der mainung als oben in der abgeschrift des furstlichen brief gemelt ist etc.

Item, es sol alle jar der gibemer, ain virtalschaaf und ain sechter zu ainer oder zwain achter mit der Wiener mass umb sand Michels tag, ee man das lesn anhebt, ze Wienn gehembt und geprennt werden, damit man darnach sol hemen die pergmass. dapei sol der pergmaister und die vierer sein, dawider aften, des niemant sol freflich reden.

Item, wer dem andern seinen weingarten list ân urlaub und ân recht, der sol zwir gefrëffelt haben und sol des most vervallen sein dem gruntherrn und 10 tal. dn, dem pergmaister 5 tal. dn, iedem vierer 1 tal. dn und an enes huld und willen komen.

Item wer einem sein assach, es sei potigen tretschaff putten undersecz muelter etc., nimpt ân seinn willen und wissen, es sei ze weingarten oder im haus, ist es ze weingarten so ist er dem pergmaister vervalln ze wandel 6 ß 2 dn und enem sein schaden abzetragen, geschiecht es aber im haus so sol sich der pergmaister nicht darumb annemen, wann es berürt nicht des goczhaus grünt etc.

Item, ob ain fraw oder andre person von weingarten trueg laub gras etc., so sol si der hueter beschawn ob si icht weinper trag. wolt si sich aber nicht peschawn lassen, so sol er si antburten dem pergmaister.

Item, wellich leser oder leserin puttner tretter nachsteer etc., jung oder alt, weinper verpergen, es sei in lesassach in puttn in furtucher under das gwant in sekkel in den frid under das laub in grueb etc. oder sust wo si die hin verpergent oder verstossent das si die hinach wolten nemen, die soI man antwurten als ander deup oder diebin dem richter. pitten si aber darumb den der si gewalt hat ze geben, geit er in denn ains oder zwai etc., di mugen si nemen. versagt er ins aber, so sulln si geduld haben; wann man ist in von recht kains schuldig ze geben.
Herrschaft
Kartause Mauerbach
Standort
Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichische Nationalbibliothek | InvNr.: Cod. 12.765 (Suppl. 449) | Seiten: 24a-42a (Redaktion 1); 13a-16b (Redaktion 2) |
Herkunft / Fundort
Pfaffstätten | BH: Baden | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1450 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 521-532, Nr. 92 (Edition).

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