Vermerkt das pergthetting so man jarlichen zu Stuppach der römischen königlichen majestat etc. irer kön. maj. vest und sloß Klam vermelden thuet, wie von alter herkumen.
Von erst spriecht der phleger von Klam oder der der an seiner stat verordent ist, zu dem perkmaister so zu der herschaft Klam gehörig, ob er zu dem perktäding geschigkt sei, auch obs an jar und tag, stunt weil und zeit sei das man der röm. kun. maj. vest und sloß freihait und pinmerk melden thuet?
Darnach meldt man ob ain ieder herr sein anwalt, wie benant worden und zu dem perkrecht gehorent, hie hab bei vermeldung irer peenfäll. - Herr richter fragt, ob die verhanden sein?
Darnach meldt man was der penfall ist, so ainer zu dem perkrecht nit erschin. der solt dasselb jar aller gerechtigkait und freihait verzigen sein. kumbt er aber in vierzehen tagen und zaigt der herrschaft Klam an dise drei ursach, namblichen gottes gewalt, schiffrätige wasser oder hern geschaft, so soll er alsdann nichts weniger die gerechtigkait und freihait haben als ander wie recht ist. - Fragt.
Darnach melt man ain flegk darauf man jarlich der herrschaft Klam das perktading besitzt, ain freien flegk mit gefurster freihait, der solt frei unbelaidigt behalten werden. - Fragt.
Item, mer melt man di freihait der herrschaft Klam gehörig als weit di raicht und mit march und pinmerk umbfangen ist, di erstlich anfacht under Glogkhnitz an der wier so geen Stuppach gehorig, und von dem altwasser ab pis auf die wuer under Katlach, und weiter biß in Listlinger furt, von furt biß in den Fugsgraben, vom Fugsgraben in den Marttgraben, vom Martgraben auf di wasserschaid am Weissen Jockhl,8 von Jogkhel an das Praitholz zu dem marchstain, von dem marchstain zu dem creiz in Gsollgraben, von Gsolgraben an den Rosengarten, von dem Rosengarten nach des Rechbanger weingarten also genant ab piß zu der erstgemelten wuer under Glogkhnitz. - Fragt ob das pinmerk recht gemelt?
Item, mer melt man: ob ainen solher freihait not thuen wurt, doch umb erber sach, und fluch auf die freihait und sein widersacher kam im nach auf den vorgemelten flegk oder in die freihait und wolt gedachter freihait nicht achten und trib mit seinem widersacher gewalt oder frafel, der ist in pueß verfallen 32 tal. dn als oft ain gemainer man solhen fravel trib. het er aber der 32 tal. dn nit, so sol man ime die recht hant abslagen und soll in laufen lassen.
Item, wer aber ainer von dem adl der solh gemelten frafel und verachtung auf den flegk oder auf gemelter freihait trib, der ist pues ferfallen ain mark lettigs golt. - Fragt.
Item, mer melt man: ob ainen gedeicht er mocht die freihait nit erlangen, sein widersacher wer im zu nachent oder het ander irrung, und wurf ain phant auf die das zwair phening wert wer, es wär ain huet messer oder dergleichen, nichts ausgenomen, so hat er 3 tag freiung.
Item, ob aber ainem der freihait lenger not wolt sein, so mag er zu der herrschaft Klam schigken, alda weiter freiung besten und erlangen.
Item, ob aber ain schedlicher man kam auf gemelte freihait und iemants was entfurt und pracht das mit in die freihait, so soll es der herrschaft Klam verfallen sein, es wer viech oder anders.
Item, kam aber der den er solhs guet entfurt hat im nach auf die freihait, so soll er noch sunst kain richter nach ime stellen sunder das in die herrschaft Klam anzaigen, so mag derselb sein guetl mit 72 dn freien. begieng er aber daruber ain frafl und wolt den oder das guet ab genanter freihait nemen, der wär pues ferfallen ain mark goltz. - Fragt.
Item, ob schodlich leüt in die angezaigt freihait kamen und wer die aufhelt oder west und sagts nit an oder zaigt in weg und steg das die auskumen, derselb ist anzunemen als der schedlich man.
Ob schodlich leut in die gedacht freihait in aines andern herrn haus kämen, der soll ine halten und der herrschaft Klam anzaigen. alda so die herrschaft kumbt, so soll in ain ieder herr aus seinem haus aus den dachtrophen der herrschaft Klam antwurten. thäten si aber das nit, so ist der anzunemen anstat des schödlichen man. - Fragt.
Mer thuet man melden von dem wandl. von erst, ob ainer ain mit der faust slueg und het den daum in der hant, ist nicht schuldig. slecht er aber und hat den daum hervor, so ist er pues ferfallen 5 tal. dn. - Fragt.
Hat ainer ain spies, er stech oder slagt damit, er ist pues ferfallen 5 tal. dn.
Hat ainer ain armbst und spannts, er schies oder nit, so ist er pues ferfallen 32 tal. dn. scheust er aber, er treff oder nit, so ist er pues ferfallen 32 tal. dn. - Fragt.
Hat ainer ain messer und zugkt aus, ist aus der schait 12 dn und wider darein 12 dn, bringt 24 dn. slegt er aber damit, so ist er puess verfallen 72 dn. - Fragt.
Slegt aber ainer mit schaid mit sambt, schatzt man fur ain drembl, ist puess verfallen 5 tal. dn. slegt er aber mit ainem drembl, ist auch puess verfallen 5 tal. dn. -- Fragt.
Hebt ainer ain stain auf und wurf damit, ist puess verfallen 5 tal. dn. - Fragt.
Hebt ainer ain stain auf und legt in an di alt statt hinwider nider, so ist er nichts verfallen. - Fragt.
Würft ainer mit ainer hagken, ist puess verfallen 5 tal. dn. Fragt.
Als oft ainem ain weer genomen wurt und der luf als oft hinwider umb ain andre weer, als oft er das thuet das er ain besundre wer bringt, als oft ist er pues ferfallen 5 tal. dn. - Fragt.
Wann ainer ainen rauft ân slagen, der ist puess verfallen 5 tal. dn. - Fragt.
Von den ob angezaigten waffen, wie die genant und gehaissen seint, kaine ausgenomen, was schaden ainer damit thuet, ist ain ieder den schaden schuldig abzutragen nach dem der schaden ist, auch nach erkantnus frumer erber leut. - Fragt.
Ob sach wer das ainer ainen gueten man aus seiner rue oder behausung erfordert mit verachten worten und in der ander ermanet er soll ime zu rue und frid beleiben lassen, aber der ander sich daran nit benuegen wolt lassen, so mag in der von seinem hauß mit schiessen, werfen oder slagen treiben, und thuet im der ander ain schaden, den ist er im nit schuldig abzutragen, aber der ander ist schuldig die puess nach gelegenhait der weer. und ob sich aber aus solher fraflicher anvordrung begäb das diser der an seiner rue ist aus uberflissigen worten sich sein weern muesste und slueg in alsdann ungeverlich zu todt, so ist er nit mer schuldig dann 3 dn auf das herz zu legen. tät aber der den ain schaden den er an sich erfordert hat, den ist er im schuldig abzutragen nach gelegenhait des schaden, zu sambt der puess darnach er ain wer hat gehabt. - Fragt.
Ob zwen in unwillen kämen und der ain wollt die flucht geben, aber der ander in nit zu flucht wolt kumen lassen und slueg auf ine und wollt sich dann der di flucht thut hinder sich und thut dem andern ain schaden zu todt, so ist er nit mer schuldig dann 3 dn auf die prust zu legen. - Fragt.
Ob ainer ain rainstain mit gefert oder willen ausgrueb, so ist er schuldig der herrschaft Klam 5 tal. dn. wollte er sich aber des widern, so ist er verfallen der herrschaft Klam 32 tal. dn und dem andern sein schaden abzutragen. - Fragt.
Wo etlich herrn grunt an einander stossen und mit ainem marchstain vertailt und wo ainer mit gefert ain solhen marchstain ausgrueb oder verandert und des uberwisen wurt, so ist er ainen ieden herrn der an den rain raicht verfallen 5 tal. dn und der herrschaft Klam auch 5 tal. dn. - Fragt.
Wo ain fruchtpar marchpaum stuent und etlich herrn grünt daran rainten oder stiessen, und wo ainer zufüer und denselbigen paum verderbet oder tödtet, der ist ieden herrn der da ain grunt hat verfallen 5 tal. dn und derherrschaft Klam auch 5 tal. dn. wollt er sich aber des widern, so wer iedem herrn und der herrschaft Klam 32 tal. dn verfallen. het er aber des nit am gelt, so soll man in an des paum stat stossen. - Fragt.
Wo ainer fur ain weingarten geet und er ist so schwach, so mag er ain stegken nemen daran er get, nachmals mag er auch den andern stegken nemen. nimbt er aber den dritten stegken. so ist er anzufallen und für ain schedlichen man zu achten. - Fragt.
Wo ainer aus ainem weingarten ain gueten stogk ob der erd uber den rain in seinem weingarten zug, der ist verfallen der herrschaft Klam das fraflich wandl 6 ß 2 dn und dem andern sein schaden abzutragen. - Fragt.
Ob aber ainer ain weinstogk under der erd in seinem weingarten zug, der ist anzunemen als ain schodlich man. - Fragt.
Wo ainer ain fruchtparn paum in weingarten oder wisen haimblich ausgrueb, der ist verfallen der herrschaft Clam 5 tal. dn und dem andern seinen schaden abzutragen. - Fragt.
Wenn ainer ainem reben zu schaden tregt oder dieselben legt auf ain rain und nit schaut, das ain wint darein kumbt, dardurch ainem andern schaden geschiecht, der ist schuldig der herrschaft Klam 72 dn und dem andern sein schaden abzutragen.
Wo ainer in ainem verpot aines pergmaisters oder der herrschaft Clam, er sei gerecht oder nit, fraflich wegfert, der ist der herrschaft Clam verfallen das fräflich wandl 6 ß 2 dn.
Wo ainer ain pannzaun nit zuzeint die weil die frucht zu weingarten sten, und das vich gieng dardurch hinein und thät ime oder andern schaden, so ist er von ainer ieden kloe, es sei klain oder groß vich, der herrschaft Khlam verfallen 24 dn und dem andern sein schaden abzutragen.
Wo ainer ain haubtzaun nit zuezeint und das viech gieng vor dem lesen darein und that schaden, so ist er schuldig der herrschaft Clam von ainen ieden kloe 12 dn und dem andern sein schaden abzutragen. geschach aber solhs nach dem lesen so die frucht gefechsnet wern, so ist er von ainen kloe schuldig 4 dn.
Alles das man phendt sollen alle dem pergmaister so von der herrschaft Clam verordent ist ân schaden geantwurt. werden und alda gelöst werden. welher aber seine phant fräflich daruber weg trib, furt oder trueg, der ist verfallen der herrschaft Clam 6 ß 2 dn.
Die fierer sollen jarlich in den pantading gesetzt und verordent werden, namblich ainer so mit rucken under der herrschaft Clam sitzt und die andern drei sollen von der gemain gesetzt werden, die darzue teuglich sint und doch ainem herrn gefallen, und sollen der herrschaft geloben dem armen als dem reichen ze handlen und besichten, nicht angesehen weder freuntschaft gunst noch neid, ân alls gefert wie recht ist.
Die gemelten fierer sollen mit sambt dem pergmaister all besserung der weg besichten und beschauen treulich und ungeferlich und ainem herrn zu Klam anzaigen.
Wo ainer ain fierer veracht oder vertreibt, der ist verfallen für ieden fierer 5 tal. dn, thut 20 tal. dn, und ist schuldig ainen andern zu setzen [nach] der herrschaft Clam gefallen.
Wo ainer ân willen dem pergherrn zu rechter weil und zeit die pergrecht nit raichet oder gäb und läst sant Jorgen tag auf mittag verscheinien, so hebt sich die trueb an, so ist er di trueb dem pergherrn verfallen sambt dem völligen pergrecht oder dienst 6 ß 2 dn. raicht er aber das pergrecht in dreien jaren nit, so mag der pergherr sein grunt einziechen und nichts weniger ist im die trueb verfallen die dreu jar. zu solhen mag ain ieder pergherr di herrschaft Clam zu hilf nemen.
Ob ainer ain weingarten oder grunt verkaufen will, so soll er den seine negste freunt anfailen. wellen aber die freunt nit kaufen, so soll er den seinen nägsten anrainer anfailen. will der den auch nit kaufen, so mag er den verkaufen wem er will oder wem im verlust.
In obgemelten pergrechten sollen jarlich vier hueter bestellt werden und von den fierern und pergmaister gesetzt.
Es sollen auch jarlich aus gemelten pinmerk oder perkrecht. die weinper auf genante geslosser und herrschaften gesamblt werden, namblichen auf Clam Wartenstain und Kraniperg, von aim ganzen weingarten 8 weinper, von 1 viertl 4 weinper und fur und fur.
An ainem sambstag, zwelfpottentag, unser frauen oder ander heilig abent sopald die glogken ains slegt soll sich kain hauer zu weingart oder ander arbeit finden laßen. wo er sich aber daran oder daruber finden lässt, so mag in der pergmaister phenten wie von alter herkumen.
Wo ainer 4 zain in ain grueben legt und rait 2 oder auch drei zain fur fier grueben, ist schuldig das fraflich wandl.
Die weg zu den weingarten zu machen zu sant Jorgen tag ain ieder vor seinem weingarten. ob aber ainer solhs nit that und das ainer schaden nam mit ainer lait maisch, ist derselbig schuldig das fraflich wandl und dem andern sein schaden abzutragen.
Wenn ainer ain geding hat und er richts nit gar, so soll der ander seinem herrn uber in clagen.
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