Stolzenwert, Banntaiding (16. Jh.)

Herr richter ich frag euch, obs recht weil und zeit ist das pantaidung anzuhöben?

Herr richter. habt ier die schrannen pesötzt, das meinem genedigen herrn und sein armen leüten eur freihait und den armen leuten ier gerechtigkait erkent wierdt, den reichen als dem armen? - Herr richter fragt, obs vormals auch also vermelt ist worden?

So hat man hie zwo pandaidung gehabt, ains des phingstags vor sant Mörten tag, das ander des pfingstag vor st. Jörgen tag. das soll man halten auf den heutigen tag, da soll man unserm genadigen herrn vermelten sein freihait. was in den ersten spruch nit gemelt wierdt das soll man in den andern vermelden, was in dem andern nit gemelt wierdt das soll man in den dritten melden, und das soll man so lang treiben das unsern genadigen herrn die freihait alle geredt und gemelt wierdt und dergleichen den armen leuten. - Herr richter fragt, obs vormals auch also vermelt ist worden?

Da soll ain ieder darpei sein der sich auf den guetern will aufhalten, soll kainer damit sein außgrödt alß drei ursach: gotes gwalt, herrn sorg oder scheffrätige wasser; wa daßselbig ist und ist weislich, so ist er niemants nichts schuldig; so er aber sunst nit darzue wollt kumen und maint er het nichts zu thuen darbei, so ist er zu pueß verfallen. waß ist die pues? er ist schuldig unsern genadigen herrn das fräfflwandl, und wan ainer hie wär der über im zu clagen hiet, demselbigen soll er abtragen sein muhe und zerung, das er sich bei der gerechtigkait nit finden läst. - Fragt herr richter, obs vormals auch also vermelt ist worden?

Herr richter fragt, ob ein ieder sein nachparn bei im hat?

Herr richter, da vermelt die ganz gemain das mein genädiger herr hie hat ain freihait zu dem haus Stoltzenwört, hebt sich an von Stainpach in marchstain und geet auf nach der wasserorth auß auf biß an Schober, von Schober in Weinfurt, von Weinfurt in Gressenperg, von Gressenperg in Eybmrigl, piß geen Gressenperg, in Aupach, von Aupach ins örlach piß auf di wier, von erlach herab biß in die unter Ramey undern steg, nach der wassersaag auf in Himperg, von Himperg in der Ratzenperger Hachenperg, vom Ratzenperg in der Horrungtaller Hachenperg, vom Horrungdaller perg in obern Milperg, von obern Milperg im Dirnperg, vom Dirnperg in dieDuipriß, von der Tüepriß auf die Öd zu dem kreiz, mer von dem kreiz in den marchstain geen Ratengrueb, von Ratengrueb piß aufn Zwey, vom Zwey piß geen Zwäerstorf zum kreuz, von Zwäerstorf vom kreuz biß aufs Häßläß, vom Haßläß ins Khlendt, von Khlendt in Huetperg, von Huetperg in Halperg, von Halperg ...... widerumben in marchstain. herr richter, also hat die freihait ain ent. - Herr richter fragt, obs vor auch also vermelt ist worden?

Herr richter, noch weiter vermelt di ganz gemain in der herrschaft freie güeter. wen ainer ain haus hiet, es wär im zu groß oder zu klain und er kunt sich nit enthalten darauf, und wen ein gueter man mit im zu kauf käm, wo aber ein mißlung furfiel, so soll er den ersten darbei behalten. wo der kauf redlich beschlossen, so soll der hingeber abfarn mit zwaien phening und der richter dem kaufer verleichen umb zween pfening. - Herr richter fragt.

Herr richter, noch weiter vermelt die ganze gemain: wen ainer fluchtig wurt von aines andern guet und gedacht im, hat der herr ain soliche freihait, mag ich die freihait erraichen so darf man mier nichts thuen', er sei geent oder reident oder farent, ain ieder fuerman kan nit rösch farn, käm im ainer aber nach, wär der zug heruber über die freihait so soll man vom wagen sötzen, ist aber der wagen halber heruber so soll man von ainander thailen, kimbt er aber aller überher so ist er aller frei. fräfelt in aber edtwer an auf der freihait, derselbig ist pues verfallen. was ist die pueß? er ist. meinem genadigen herrn umb zwaiunddreisig pfunt phening, und er will im sein freihait mit nichtig nit schmöllern lassen. - Herr richter fragt, obs vormals auch also vermelt ist worden?

Herr richter, noch weiter vermelt die ganz gemain: wen ainer fluchtig wurdt fur seinem feint und ist nicht ain schödlich man, und kunt im nit anderst entgeen oder entlaufen und prächt hin an Hausperg ain wahr. zaigen von seinem leib, fräfelt in ainer aber an darüber, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pueß? zwaiunddreissig phunt phening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wen der hinan käm an Hausperg und wär nur nit ein schödlich man und gedächt im, ich kan mich da nit enthalten, ich will mich aufs hoffmarg hinein machen', und gedächt im, du pist mier gleich recht da' und fräfelt im an auf dem hoffmarg, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pues darauf? der ist meinem genadigen herrn umb zwaiunddreisig phunt phening, hat ers aber am guet nit so ist er umb die recht hant; und es haist gefurste freihait. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g., solt er die freihait nit umbsunst haben. wo er den richter nit kan erraichen so soll er zu seinem nachparn geen, der soll im die freihait verleichen biß auf's richter kunft, darnach sich zu dem richter verfüegen. der richter soll im die freihait verleichen umb zwölf phening auf ain ganz jar, got geb er es oder drink darfan, so ist der richter niemantz nichts schuldig darumb. H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan ainer käm und lusnet an ainem haus, die man findt die sich sollichs beflissen, wen ain der wiert begreift das er lösent und stäch auf in mit ain mösser und erstäch in, so soll er im drei phening auf die wunten lögen, so hat ehrn hie gegen der welt schon gepiest. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan ainer käm und frimet ain zu fachen, so solt in der richter nit annemen, er fergiet im zum rechten umb zwaiunddreissig phunt phening. palt er imen fergiet, so ist er inen schuldig anzunemen. wo aber ain solcher aufstunt under der nachperschaft und hietz an seinem guet nit, so soll man in der gemain auschlagen ainem zwolf phening, damit das man das poß auß dem gueten pring und das guet nit verdirbt mit dem pesen. so soll in der richter nit uber den driten tag behalten, solt er dem lantrichter podtschaft thuen auf Starchenberg, da soll er innen antworten geen Ratengrueb auf den marchstain. kam aber der lantrichter ehe und drät ainer fur das march herfur und wolt schaun wie man den daheer fieret, derselbig ist pueß verfallen, der ist unserm genadigen herrn umb zwaiunddreissig phunt phening. käm aber der richter ehe und drät der seinigen ainer hinfur und wolt schaun wie der lantrichter daheer käm, derselbig ist auch umb sovil. wen aber der richter käm mit dem und der lantrichter käm nidt, so solt er warten biß auf zehne oder auf ailfi oder auf zwelfi; wo es aber wär das der lantrichter nit käm, so soll er den mit dreien rinhalben auf den marchstain niderpinten und soll dem lantrichter dreimall riefen. käm er aber im driten ruef so wär es guet, kimbt er aber nit so soll der richter sein zeug und sein leit nemen und soll wider haimziechen, so ist er niemants nichts schuldig drumb. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das ain ietlicher armer man hat die freihait in seinem haus, wens nit anderst zimert war und wär nur mit ainem zwiernsfaten umbzogen. und wen ainer fluchtig wurd und ist nur nit ain schödlich man und flug hinein zu dem gueten man, frävelt oder prech ainer ain in dasselbig haus, erschlieg ein oder wurf hinein oder wie es dann käm, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pueß? er ist unsern genadigen herrn umb zwaiunddreissig phunt phening. - H. r. fr.

H. r., w. v. d. g. g.: wen ainer ain armbprust spant oder ain pixen über ain menschen, der ist pues verfallen. was ist die pues? last ers mit dem zeug ab da ers spant und gereuet in und scheust nit, so ist er niemants nichts schuldig. scheust er aber, er dreff oder nit, so ist er unsern genadigen herrn umb zwaiunddreissig phunt phening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: zeicht ainer ain schwert auß über ain, derselbig ist pueß verfallen. schlöcht er aber mit der schneit wie ainem rechtlichen man zuegehort, so ist er umb zwenundsechzig phening, schlöcht er aber mit schait und alli so ist er umb zweenundsibenzig phening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: schlöcht ainer mit ainem spieß, der ist pueß verfallen. was ist die pueß? schlöcht er mit dem eisen so ist er umb zweenundsechzig pfening, schlöcht. er mit der stangen so ist er umb zweenundsibenzig pfening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: schlöcht ainer mit der faust und hat zu weisen das er den daumb in der faust hat, der ist zu pueß verfallen vier phunt phening. kan ers aber nit. weisen, so ist. er umb funf phunt phening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo zween mit ainander zu raufen kämen, dieselbigen sein pueß verfallen. was ist die pueß? der aller erst der einfölt, als oft ain finger im har als oft ain phunt phening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: höbt ainer stain auf und will werfen, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pueß? gereuet es im und wirft nit und legt den stain hinwider an das recht ort, so ist er niemants nichts schuldig. wirft er aber, gott geb er dreff oder nit, so ist er unserem genädigen herrn funf phunt. phening, und auf allen wirfen funf pfunt pfening, got geb er drof oder nit. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wen ainer käm und klaget über ain, so soll er die klag nit aufnemen, er sols eefor mit ainander verhern, es wär umb geltschult oder wie es dann käm. ist er im aber schuldig so schol im der richter außrichtung thuen. ist er im aber nit schuldig, so soll er inen selber den gelter hellig machen, demselbigen kan der richter kain außrichtung thuen. wo er im aber redlich schuldig ist und hiet in nit anderst zalt. schlieg im gelt oder pfant fur, seinß essente pfant so steen si an driten tag, sol man si schätzen was si wert sein; sein si schreinpfant so stens drei fierzehen tag, soll mans auch schätzen waß si wert sein; ist aber eisnpfant so steet jar und tag, so soll mans schätzen was wert ist. sein die pfant oder pfenbert bössers wert als die geltschult ist, so soll derselbig heraußgeben. wo aber die pfant und pfenwert sovil nit wert wärn als die geltschult ist, so soll der gelter ain mitleiden tragen, so soll der richter darob sein damit dem herrn der grunt nit et wer, das der grunt pei der stift pleib. - H. r.
fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das unser genädiger herr hat fier stuck im pan: rephiener und aichorn und fisch und sparber. die zwai stuck hat der richter zu verlasen, rephiener und aicharn, ainem ders bestehn will umb ain gewendlichen zins. wen im ainer darunter gieng und zusteret imß, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pueß? er ist meinem genadigen herrn umbs fräflwandl verfallen und dem sein schaden zu bezallen dem ern thuet under seinem gericht. - H. r. fr.

Und mit den zwaien stucken haben wier nichts zu schaffen als alain mein genadiger herr. und wan man nun ietzt geen holz gieng und funt ain sparbergestöll, wa's aber in panwalt wär so solt ers mit gemach lassen und solt weiter geen. funtz ainer in seinem aigen holz, so soll derselbig zum richter geen oder zum ferster und solt dasselbig anzaigen, so soll im der richter zween oder drei stamb erlauben in'ß herrn balt, damit das nit gestert wierdt, und solls dem herrn zufriden lassen, der herr waiß zu nitzen und zu prauchen. wa's aber ainer funt in seinem aigen holz und zusterätz, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pueß? es stedt auf's herrn genadt; es ist das guet sein und es ist der holt sein, er mach imß schenken oder mach in straffen, steet auf's herrn genadt. - H. r. fr.

Wen ainer begriffen wurt aufn pach und fischet, er het ain zug oder fischet. sunst miten henden, der ist pues verfallen. was ist die pueß? pein augen ausstechen; ob er aber des herrn holt ist, so stets auf's herrn genadt.

H. r., n. w. v. d. g. g. das unser herr hat zwai fischwasser zum haus Stoltzenber. das ain höbt sich zu Gressenperg im Aupach und get inßörlach auf den wierschlag, und höbt sich in der undern Ramey undern steg und geet geen Khupferberg under das millradt, die aine gesteten zu fischen; das ain höbt sich im Apfl, das get zum Poltz undern stain, die ain gesteten zu fischen. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das unser genadig herr hat peenwalt; darzue hat er ain verordenten forster. wan ainer geen holz gieng, so solt er in'ß herrn walt nit geen, er sols dem forster ehe anzaigen. wan der forster nit derhaim, so solt er denest hinein geen. und wen er zu nacht feierabent hat und geet wider ausser, so soll er wider zum forster geen und sols im anzaigen und solt im die stäm nennen wie vill er hat abgehackt. wär aber der forster nit dahaimbt, so soll er zum richter geen und soll im das anzaigen. wär aber der richter nit dahaimb, so soll er sunst ain nachparn anzaigen. wo aber ainer wär und gedacht im, es waiß der forster nichts darumb oder der richter und waiß sunst auch kain ders wais, ich will schaun ob ich ain stam oder zween darvon mecht bringen', wo aber ain solcher begriffen wierdt, derselbig ist umbs wandl verfallen. waß ist die pueß? ist es ain außlender so will ern geen Wien fur die hoffschranen laden, da will er im den stam schätzen lassen; ist aber der holt des herrn so stedts auf herrn genaden, der herr mag mit im handlen wie er will. - H. r. fr., obs vormals auch also vermelt ist worden?

H. r., n. w. v. d. g. g. das die alten herrn vor zeiten haben holz hingeben im Stainpach under der stickl ain stam umb 4 dn, oberhalb der stickl ain stam umb 3 dn, am Schober oberhalb der prucken umb 2 dn, underhalb der prucken umb 4. also habens si die alten herrn iren armen leuten geben. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das der forster auch hat ain gerechtigkait in meines genadigen herrn palt: er hat die wipfl von hoffplochen und wo der wint ain oder zween umbwirft. wo aber ainer oder zween abdarret, die sein auch des forsters. wo aber ain orth mit ainander törret, da soll mans dem richter anzaigen, wo leit wärn die's kaufen, das man das dem herrn zu gelt prächt. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo ainer käm und hacket in aines pauern holz ab, der ist pues verfallen. was ist die pues? die pueß ist meinem genadigen herrn umbs fräflwandl und dem pauern umb zweenundsechzig dn. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g. das, wan man ietzt zu holz arbaidt, schol kainer kain stam nacher lassen, er sol im ehe dreimall beschreien, nit in ainem athem. wen er die stäm noch nager läst und thät ainem ain schaden und wär weislich das ehrn beschrieren hiet, so ist er niemants nichts schuldig darumb. so'ß aber nit weislich ist, so ist er zu pueß verfallen. was ist pues? eer ist meinem genadigen herrn umbs fraflwandl und dem zu zallen sein schaden. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: so soll derselbig pein zeiten auß dem walt herab geen und solt schauen wie sein arbait ain gestalt hab, wa's nit im wasser läch oder im weeg. wa's aber im wasser oder im weeg läg, so soll er dasselbig raumen. wa's aber ainer ligen lies und gedächt im des also, es wiert der woll raumen der am nagsten kumbt', derselbig ist pues verfallen. was ist die pueß? unser genädigen herrn das fräflwantl, und wo sunst ainer ain schaden näm an seiner arbait demselbigen sein schaden zu bezallen. wa'ß aber im wasser läg und schwöllet sich daran, prach ausn pach ain weeg, derselbig ist pueß verfallen. was ist die pues? er ist meinem genädigen herrn umb fräflwandl, und der richter hat im zu nëdten das er den weeg alain mach. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das kainer zue rain und zu stain hat als der richter im ambt Stoltzenwehr. der sol rain und stainen [mit den] fierern und zwölfern, der soll die rain treulich und ungevarlich ainem als woll als dem andern. wo aber ainer mit ime zu kriegen käm, ist aber ain geschworner und uberweist den richter, so ist der richter pues verfallen. was ist die pueß? er ist umb achtzechen schilling phening und umb achtzechen phening, er stet an dreier man stat. uberweist ain gemainer man ain geschwornen, so ist er pues verfallen. was ist die pueß? er ist umb zwölf schilling und umb zwölf phening. uberweist aber ainer ain gemainen man, so ist er pues verfallen. was ist die pues? er ist umb sechs schilling und umb sechs phening. Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wen ainem ain viech zu schaden gieng, so solt ers pfenten das pfäntlich ist, und soll dem potschaft thuen des das viech ist; so soll der kemen des das viech ist und sols lösen. wen ers aber nit lössen wolt und mainet er solt im den schaden pezallen, so soll er im ain phant geben das dreier hölbling wert ist, so solt er im sein viech treiben lassen, so soll derselbig zu rechter zeit zu demselbigen geen und soll mit im ains werden umb den schaden. wo aber ainer so trutzig wär, gedacht im, due birst mier mein viech woll außlassen', so solt er im drei stain in ain schaff wasser legen und solts dem viech viersötzen, got geb es gee woll oder übl dafan, so ist er niemants nichts schuldig. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo stätl ligen pein gassen oder pein weegen da man fur treibt oder fiert, dieselbig stätlen die sollen vermacht sein. käm aber ainem ain viech hinein und as sich zu todt, so ist derselbig pues verfallen des der statl ist. was ist die pues? er ist unserem genadigen herrn umbs fräflwantl und dem zue zalln sein schaden darumb das er sein statl nit vermacht. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo aber ainer ain einprechents viech hat und läst sich nit vermachen, so soll man demselbigen sagen, wie man dann haissen wolt, lieber du hast ain peß viech, schaw und hietz das du nit ain schaden daran nimbst'; wo ers aber nit hieten wolt und näm ain schaden daran, so ist man im nichts schuldig fur den schaden zu thuen. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das man ietzt zu acker geet vor sant Jörgen tag, das ainer auf den andern zu anibanten hat vor s. Jorgen tag und im hörbst vor s. Michaels tag. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan ainer an ain rainstain fier und ackerät ain rainstain auß, wär etwer ain nachper auf der nächent, so solt er zu im sprechen, ich hab ain rainstain außgeäckert und es ist ân alls gefär geschechen, schaw mein nachper, wier wöllen wider an das alt orth setzen'. wo aber kain nachper verhanden wär, so mag er sein mëhner nemen und soll sprechen, schaw, wier wellen an das alt orth setzen gleich wie vor ist gestanten', so ist er niemants nichts schuldig darvon. wo er im aber gedächt es sichts niemants und sötz im nit an das recht ort, so ist er pues verfallen. was ist die pues? als oft ain rain der gedt, als oft umb funf phunt phening. wo er in aber gar vertilget, so ist er pueß verfallen. was ist die pues? er ist zu schätzen fur ain schödlichen man; man raidt, er mecht ain grunt als woll verpergen als das marich so däth ers gern. - H. r. fr.

H. r., n. v. d. g. g. das die oberigkait zum Stixsenstain hat ain gerechtigkait auf den gietern, hat ain zehent. wan nun abschneit ain nachparschaft in ain felt, so soll man in den zehent ansagen ain tag vorhin bei scheinenter sunnen. wo aber der zehender nit käm und wär weterlich, so soll man verziechen hin auf zehene oder auf zwölfe. wo aber der zehenter nit käm, soll ain nachpar dem andern außzehenten treulich und ungeverlich. wo aber der zehenter kam und maint man het nit recht außgezelt, so soll er im ain wagen fur den stall stölen der zweenunddreissig gulden wert ist und soll zöllen mit dem pauern.ist aber der pauer fällig, so soll der herr deß pauern thail nemen und solt im den zehent lassen. ist aber der pauer gerecht, so soll er den form statl verpieten mit roß und wagen so lang das er sich wider vergleicht mit im das er in pezigen hat er hab nit recht zehent. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: der pharrer hat auch ain gerechtigkait auf den gietern, hat ain traitsamung und ain habersamblung und kain maß einzusetzen; darumb sol er ain roß peim parn haben, wan urberling ain lauf käm das er das volk nit verkirzt ließ. im ist schuldig ain iedlicher hausgesessner drei pfening, das haist man kerzengelt. mer hat er walgair zum ostern auß der weichwan. mer hat der pfarrherr ain fueder heu auf der Prunerin, da solt. er piten die oberigkait zu Ratengrueb. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das der kirchdiener hat auch ain gerechtigkait auf den gietern, hat auch ain traitsamblung und kain maß einzusötzen, im faschan ain wurst und zum ostern walgair und ain hausphening. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: der uberlaufer hat auch ain gerechtigkait. wan er dem richter verrieft was dem herrn notdurftig ist, so ist man im schuldig auß herrn walt zween stamb holz; wan er im ain haus verrieft so ist man im schuldig 2 dn, wan er ain wein verrieft ist man im schuldig ain seitl wein. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. die halt auf der Pfenningwisen piß auf sant Villips tag, da soll man abdreiben und soll daruber setzen ain hieter, und er soll hieten treulich und ungeverlich aim als woll als dem andern. wo aber ain viech zu schaden gieng, so soll er dreimall schrein und solt die erter nennen wo das viech geet. wo aber der halter ehe käm als der hieter und wehret dem viech, so hat in der hieter zu phenten dahaim form dorhelm. wan der wider kumbt zum hueter umbs phant, so soll er ims geben umb ain patzen oder vier kreizer und soll dem den schaden bezalen. wo aber ain außlender käm und begrif ain fiech an seinem schaten, so solt er von gietern nit abdreiben. mach er den richter nit beraichen, so soll ers zu dem nägsten nachpern dreiben den er peraichen mag. dreibt er aber ab von gietern, so ist er pues verfallen. was ist die pueß? von iedlicher kla ain kreizer, es sei klain oder graß. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g. das der richter im ambt Stoltzenwert hat auch ain gerechtigkait auf der Pheningwisen, hat zween oxen zu halten von sant Villips tag an biß auf sant Jacobs tag; der soll haben ain halter darbei, sols
über und über und nit auf ain orth allain halten. er hat auch ain fueder heü auf der Prunerin und hat den Sacher, darumb soll er den madern ain trunk zallen und solt wenten unrechte weeg und steeg. - H. r.fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: der hieter hat auch ain gerechtigkait auf der Pheningwisen. von des herrn wisen hadt er auch ain fueder heü auf der Prunerin, darumb solt er hieten for des herrn wisen. und von den außlendern hat er von ainem 15 tagwerch wißmat ain haller. wo aber ainer ainem schaden thuet im graß oder in heü, wie es dann kam, so mag man verpieten ân alle ursach und ân alle klag. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo pannzein sein, die solten sommer und winter gezeint sein. und wen er zeint, so soll er die nögl vom weeg hinein schlagen, aber er soll die spitz abhacken, das kain fiech kain schaden nem. und wan er zeint, so soll er den stecken auf den rechten rain sötzen. sötzt ehrn aber zu fer hinein oder hinauß, so ist er pues verfallen. was ist die pueß? als oft er ain stecken übern rain setzt, so ist er umb zwolf pfening; und dasselbig wandl ist des richters. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wo gräben sein die man rämen mues, die sollen vor sant Jorgen tag geraumbt sein. wa,s aber nit gerambt sein, so ist er pues verfallen. was ist die pues? er ist umb 12 dn. derselbig wantl ist des richters. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wen aber urberling ain giß käm oder ain wolkenpruch nider gieng und dät ainem gueten man schaden an ainem haus, derselbig soll sprechen, o lieber kumb mier zu hilf'. wen in der nachpar gedächt, was kimert mich drumb?', so ist er pues verfallen. was ist die pueß? er ist meinem genädigen herrn umbs fräflswandl darumb das er dem herrn die grunt nit will helfen röten. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan ainem ain wasser entsprung auf seinen grunten oder auf seinen ackern, so solt ers über sein grunt außpringen wo er mach. so ers aber nit mach auspringen, so soll ainer dem andern helfen auf dem rain auszupringen, damit unserm genadigen herrn die grint nit verderbt wern. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das, wan man ietz von wisen abdreiben thuet, so haben die Pfenningpöker ain viechtrift herab geen Pruckh und nach der viechtrift auf in [Aichperg] zu treiben, und oberhalb des Aichpergs hinauß piß auf den Stöln haben si recht zu halten und hinauf an die Öd zum kreiz und ausser zum Praiten prun. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das si die viechtrift haben in die Pregassen, da migen si das gewehnet viech unden umbhin dreiben und die fertigen fül an halftern weisen, damit si den leiten kain schaden thuen in gräser. die heurigen mag man ledig lassen laufen. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das die Pruckher haben auch ain gerechtigkait under der aw hereinzutreiben und durch den Himperg wider hinauß zu treiben. fur die Reingrueb haben sie recht zu halten, und durch die viechdrift haben si recht hinauf zu treiben an Ertersteig, und oberhalb des Ertersteig haben si recht hinein zu halten an die Ungerriß, und nach der 20: Ungerriß hinauf zu halten miten an Halperg, und oberhalb der mit herein zu halten ünz auf den Fuxrigl. und die viechtrift soll geraumbt sein, das zween oxen in ainem joch giengen. - H. r. fr., obs vormals auch also vermelt ist worden?

H. r., n. w. v. d. g. g. das der Hannß Kheckh auf der Grue ist ain holt zum Stixsenstain, der hat auch ain gerechtigkait mit sein nachparn zu halten auf der halt biß zum Praiten prun. da soll er die halt so gar umbsunst nit haben, da soll er dem herrn mit der nachperschaft hoffploch fiern und solt ain heüfoger auf der Prunerin haben. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das die nachparn zu Siening haben recht hinein zu halten an Halperg oberhalb des prindlein unz an die Khaisereben. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g. das die nachparn zue Siening haben drei dorflucken; und wan die felter ferpaut werden, und die darzue ferortent sein die selbigen sollen die lucken zu rechter weil und zeit zuemachen. wo aber ainer käm und prachs auf, so ist er zu pueß verfallen. was ist die pues? er ist unsern genadigen herrn umb frafflswandl, und wo ain schadt dardurch geschäch denselbigen bezallen. - Fr. h. r.

H. r., w. v. d. g. g.: und der an der Grain ist, der soll anhin zein an Hasenpiechl nach der wassersag biß auf Hachwißen. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g. das ain oberigkait hat auf- und abzusötzen auf heutigen tag die richter und rathgeschwornen. - H. r. fr.

H. r., n. w. v. d. g. g.: der das pandaidung list oder rödt, der hat auch ain gerechtigkait, der hat zwen stam holz in's herrn walt und der richter ist im schuldig ain mall zu essen und zu trinken zu geben. - H. r. fr.

Herr richter, ier habt zu sötzen ain raindach.

H. r., n. w. v. d. g. g. das kainer vor sant Jacobs tag auf der Pfening zue mähen hat in der huet. will er aber män, so ist er pueß verfallen. was ist die pues? er ist unserem genadigen herrn umbs fräflswandl, und wen er ain schaden thuet dasselbig zu bezallen. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wen man holz läst ligen auf der Phening in der huet, das soll vor s. Jorgen tag geraumbt sein. was aber ainer nit raumet, ist pueß verfallen. was ist die pueß? er ist unsern genadigen herrn umbs fräflswandl, und was [er] dann schaden thuet denselben zu bezallen. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan man hat ain hieter, der hat recht zu halten in pergen und im Stainpuchl, da soll er halten ander leiten ân schaden. - Fr. h. r.

H. r., n. w. v. d. g. g. das es hie hat forn stainhauß ain zwingstat; und beträdt ainer ain gelter der im schuldig wär, so mach ern aufhalten ân alle klag und sei er wes herr er well. beträt aber des herrn holt ain, so soll er vor gericht legen 12 dn. betridt aber ain außlender ain, so soll er wider furs gericht legen zwenundsibenzig dn. das soll ime der richter aufhalten und solt im verschaffen das er sich vergleihe mit im. - H. r. fr.

Herr richter, da gib ich euch den spruch auf: wer zu clagen hat, der thues.

H. r., n. w. v. d. g. g.: der Steffl oder wer auf denselbigen hauß ist, und wan das velt im prachvelt ist, so hat er mit den seinigen zu halten ausserhalb des Aichgraben. - H. r. fr., obs vor auch also vermelt ist worden?

H. r., n. w. v. d. g. g.: wan ainer hiener hat, die sollen von seinen tharhelbm nit verrer geen als was ainer mit ainem beschlachhamer, wan er mit ainer hant vorn im schopf ins har greift und solt mit der hant den beschlachhamer turchhin werfen, alß ver er wirft als ver haben si zu geen, als ver haben si freihait. - Frag h. r., obs vormals auch also vermelt ist worden?

Herrschaft
Stolzenwörth, Besitzer: Hoyos
Standort
Horn | BH: Horn | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Familienarchiv Hoyos |
Herkunft / Fundort
Stolzenwörth (Puchberg am Schneeberg) | BH: Neunkirchen | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1500 - 1600
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 257-267, Nr. 49 (Edition).

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