Vermerkt die hernach geschriben ordnung und gerechtigkait des panntaiding zu Gumpoldskhirchen, der wir sonderlich gefreit sein von unserm allergenedigisten herren dem römischen kaiser und landesfürsten in Osterreich laut seiner gnaden bestättung, als uns sein kaiserlich majestat gegeben hat und auch seiner kaiserlichen genaden vorvordern loblich gedachtnus fürsten zu Osterreich etc. 1560.
Die gemain hat zu erwöllen ainen richter als von alter herkomen ist. derselbig richter soll sein ain gesessner nutzer und wolgelernter mann. der soll auch schwören das er dem armen als dem reichen treulich und ungeverlich richten well waß recht ist.
So ein newer richter ist erwöllt, so sollen dan vier auß der gemain mit ganzen gewalt mit im ziehen zu unser genadigen herrschaft den landsfürsten oder seinem anwald, das derselb richter zu gericht bestät werde.
So ain bestätter richter ist, so sollen zwen erfordert werden auß dem alten rath und zwen auß der gemain, die sollen dann zu erfordern haben und zu setzen ain neuen rath und die geschworen vier. es soll kainer rathgeschworen sein der frömbde ambt verwest, außgenomen die perigambt.
Das panntaiding soll besessen und gehalten werden zu zwain tagen im jar, des ersten zu sant Georgen tag und darnach des suntag nach sant Merten tag ân verziehen, damit gewendt und gebessert werden all notturft die sich verlaufen in dem gericht des markts zu Gumpoltzkhirchen.
So man das panntaiding besitzen und halten wil zu den bemelten tagen, so soll der richter am ersten fragen ob zeit und weil sei das panntaiding zu halten und zu besitzen?
Man soll kainen in den ratth nemen noch zu richter erwellen, er sei edl oder unedl, er hab dann mit der gemain mitleiden und sei ain burger.
Es sollen sein zwelf geschworen mit dem richter und der ganzen gemain die das panntaiding besitzen.
Darnach [soll] der rath und die ganz gemain ruefen an den richter das er si behalt bei alter freihait und gerechtigkait als von alter herkomen ist.
Nun sol man hörren und lesen die vier artickl die am ersten geschriben sind. Der richter soll das panntaiding pannen, das kainer mit dem andern in ungueten nichts ze schaffen hab ân recht.
So die ersten vier artickl verhört und gelesen sind, so soll der ratt ainen geschwornen auß in geben und die gmain ainen, ain erbern gelärten man auß in, zu weisern, die dann ain vorsprech unterweisen des markts zu Gumpoltzkhirchen gerechtigkait. und wer dawider redt in der schrann, als oft ainer das thuet so ist er zu wandl 72 dn; thut ainer das auß der schrann, so ist er umb 12 dn.
Es ist von alter herkomen das die geschwornen vier gewalt haben ze stain und zu rain wer sie darumb bitt mit des richters willen und in ier gerechtigkait darumb geit.
Die geschwornen vier sollen gehen und beschawen all notturft frid weeg und steeg gräben ze feld ze darf daselbs, außzustecken und schaffen abzeprechen, zu wenten zwischen des panntaiding und nachtaiding. wer dawider thuet und nicht wendt, der ist umb 72 dn.
So die geschwornen vier beschawen thuend und kreuz aufsteken, als oft ainer nach ierem aufstecken umbwuerft ain kreüz oder marich, der ist von ainem ieden kreüz 72 dn, von marich auch sovil.
Wer die geschwornen vier fravenlich widertreibt, der ist verfallen dem richter 10 tal. dn und iedem vierer 5 tal. dn.
Ob die geschwornen vier durch freuntschaft gunst gab oder müet anders erkannten und thätten wenn recht ist, so ist ain ieder verfallen 5 tal. dn dem gericht, wo das von in uberfaren wirt und uberweist werden.
Wenn die vier marchstain setzen in wisen, ackern und weingarten oder krautgarten, wer die außgrabt und vertilgt, der ist verfallen iedem vierer 5 tal. dn und soll darzue gepuesst werden nach des rats erkanntnus.
Wer das panntaiding widerspricht, thuet er das in der schrann so ist er zu wandl 72 dn, thuet er es ausserhalb der schrann ist er zu wandl 12 dn.
Es sollen die gemelte vier beschawen in den 14 tagen und besichten all feurstett; weliche zu wenden sind, das die wendung beschech in denselbing 14 tagen. wer dawider thuet, ist 72 dn wandl.
Hinz dem daing da ein feur außkumbt, wirt das fewer mit der kirchglogken uberleut, er ist dem gericht zu wandl 1 tal. dn.
So ein fewr bei ainem gesessen außkumbt, da gott lang und alle zeit vor sei, so soll derselb man frid und freiung haben in dem gericht unz an den dritten tag, damit er sich mug unterreden mit seinen nachpawrn ob er in huld kumen mug; darann soll im niemants irung thuen.
Ob sich ainer gesessner oder nachpawr mit dem andern zekriegt und dann ein tail dem andern ze schaden frembd leut uber felt lied, dieselbing freunt soll der richter zu handen und waß si für wer bei in haben nemen, und der lader solicher leut von iedem 6 ß 2 dn ze wandl und soll darzue gepuesst werden nach des raths erkanntnus.
Es sol ein ieder gesessner oder inwonner sein richter haben und zaigen in dem markt ze Gumpoltzkhirchen und nit ferer waigern. wer aber verer auß dem gericht waigert, den soll dann der richter mit hilf des ratts und der gemain ganz fuder treiben und soll hinfür kain gemainschaft in dem markt haben zu Gumpoltzkhirchen.
Es soll auch kain gesessner man gefanknust werden umb erber sach oder umb wandl, er well denn gerichts willen nit begreifen nach des raths erkanntnus. thät aber der richter iemant solichen gwalt, so ist er verfallen tal. dn die zu raichen in unser gnadige herrschaft chamer.
Ob ain gesessner verhandlung thät das erber sach beruert, den mag ein richter woll in seinem hauß aufhalten und verpieten mit aufsatzung ainer peen so er außgieng.
Wer dem richter nit geharsam ist in redlichen und erbern dingen oder seinen potten und den verschmechet, der hat gefrevelt, zu wandl 6 ß 2 dn.
Es soll ieder man frid haben in seinem hauß, und ist verbotten bei dem wandl und soll auch niemant engstigen mit verpotten worten oder andern sachen, er sei reich oder arm. wer dawider thuet hat gefrevelt, ist zu wandl 6 ß 2 dn.
Ob zwen oder mer zu krieg kamen und zuckten plasse waffen, so sollen die andern [die] dabei sein freuntlich schaiden und nicht zucken sunder mit penken, stuelen oder holz schiedung thuen. so ist ain ieder von plassen waffen zu wandl 12 dn rueft aber der wiert iemant an umb beistant, der mag dem wiert beistant thuen und zucken ân gever niemants schaden ze thuen, er ist nichts schuldig.
Ob ein wiert in seinem hauß peut unserer genedigen herrschaft des landsfursten frid, der soll behalten werden, und wer dawider thuet der hat gefrevelt.
Ob der wiert solich fravel von des frids wegen den er gebotten hat und nicht gehalten ist dem richter nicht anpringt, ist schuldig des frevels wandl so vor geschriben ist. Das man niemants auß seinem hauß vordern soll in gever. wer dawider thuet, der hat gefrevelt und ist zu wandl 6 ß 2 dn.
Man soll niemants seine fensterprett, gleser oder schliemb oder ander ding in gever in sein hauß stossen oder werfen noch hinein steigen oder laufen. wer dawider thuet der hat gefrevelt, zu wandl 6 ß 2 dn.
Man soll niemant zulusnen an den thuern, venster oder andern enden, und ist verpotten bei dem wandl 72 dn wer das thuet in gever. beschach aber das sein der haußwirt inn wuert, so soll er dem selbigen urlaub von dem fenster geben und von seinem hauß. ist das er in erkent, so soll er das dem richter anpringen und zu wissen thuen, so hat der lusner gefrevelt und ist 6 ß 2 dn.
Wer in dem perig frevenlich schaden thuet, ist er ain herr der ist verfallen 32 tal. dn, ein ritter 40 tal. dn, ain edlmann 5 tal. dn, ainer auß dem markt oder aigen oder ain ander umb 6 ß 2 dn, und soll darzue gepuesst werden nac des rats erkanntnus.
Es mag kainer seinem weib oder das weib ierem man noch kindern ir guet verdiepen noch verfechten. kumbt ains davan, das [ist] gnueg zu puessen mit dem gericht nach des rats erkanntnus.
Manslechter rauber dieb mörder richt man auf dem markt als von alter herkomen ist.
Ein richter der zu den zeiten das gericht inn hat und verwest soll kain perkambt verwesen und innen haben, damit er dem gericht dester paß mug gedienen und vor sein in allen notturften als pillich ist.
Es geschäch, da gott lang vor sei, das ein fewr außkam, bei wem das wer, so soll ain ieder gesessner oder ungesessen [zu hilf komen und retten] treulich ân gever; ob halt ainer des andern offenbarer feint wer, dennoch soll er zu hilf komen und retten. ob aber ainer dawider thätt und das mit der warhait auf im prächt, er ist verfallen leib und guet.
Wirt ainer leiblaß in aines wirts hauß, so soll der wiert das an den richter bringen. wollt sich dann richter des todten nit unterwinden, so soll in der wiert auf di gassen ziehen auf die nägst wagenlaist oder tragen, er ist dem gericht darumb oder andern iemants ichtes pflichtig.
Ob man ain nachpern wolt auß seinem hauß ziehen, es wär bei tag oder bei der nacht, dem sollen seine nachpawrn zu hilf komen und beschiermen als feer si mugen. ob aber iemants von neits wegen oder ander sach willen dawider thät und das gern verbeit, hat gefrevelt.
Ob ain gesessner solich leut oder ander ubelthätter wissentlich in seinem hauß aufhielt, der ist zu piessen nach des raths erkanntnus.
Der pach soll rain gehalten und gelait werden als von alter herkomen ist; und soll albeg an dem dritten oder vierten hauß ain rinnen ligen in den pach. es sollen auch die vierer den pach aussteken wie er rinnen soll.
Es soll niemants aschen oder andern mist in den pach, auf die gassen werfen da. thuet ain man dawider, als oft das geschiecht 72 dn, ain weib oder weibspild das ist verfallen 12 dn.
Es soll niemants gewant oder schaff oder ander unsauber ding auß dem stainen grant pei der rörn waschen. wer dawider thuet, als oft ist er dem nachrichter zu wandl 12 dn.
Es sol niemant, es sei gesessner inwonner leitgeb, kainerlai spill gestatten bei der nacht in seinem hauß oder gemach so man liecht aufzint. wer dawider thuet ist dem richter 1 tal. dn, dem nachrichter 12 dn, und ain ieder spiller dem richter 72 dn.
Ob ain spiller des wierts verbott von des spillens wegen nicht achten wolt, so soll der wiert das an das gericht bringen, so ist der wiert ledig und der spiler zwier so vil verfallen als vor gemelt ist, und ist 2 tal. dn.
Es soll kain leitgeb ainer frawen mer porgen ôn irs manns willen dann 12 dn wer dawider thuet, dem ist der selbing frawen man nichts schuldig zu bezallen.
Es soll kain leitgeb poringen auf hawn keilhawen krampen weinmesser oder ander haußzeug und gerait dan ain dn wer dawider thuet, ist dem richter 12 dn und das pfant umbsunst wider geben.
Es soll kain leitgeb ain dienendn knecht in seinem hauß nicht mer vertrinken lassen dann was er ob der gürtl [hat],das ist huet hauben gugl. wer dawider thut, ist verfallen 72 dn.
Es soll niemants poring auf pluetigs gewant, ungewundens traid, ungesotens garn noch auf gewant das geschnitten und noch nit gemacht ist oder genädt, er wiß dann woll das es erberlich in des geber gewalt sei kumen. wer dawider thuet, ze wandl 6 ß 2 dn und soll gepüesst werden noch des rats erkantnus.
Es soll niemants dem leitgeben sein iertn oder unvergolten wein ân seinen willen außtragen. wer dawider thuet, ist dem richter zu wandl 72 dn.
Es soll niemants frömbd wein her uber feld tragen. wer dawider thuet, ist dem nachrichter das assach mit sambt dem wein verfallen.
Es soll niemants hinz ainem schneider schuester weber müllner pecken fleischacker sein guet verbüeten. wer dawider thuet, ist verfallen 72 dn.
Es ist von alter herkomen das ain ieder gesessner oder inwonner sol rechte maß von zaphen in dem markt geben. wer aber des nicht thuet, dem soll der angiesser angiessen pei dem zapfen die maß die di potten hertragen von dem zaphen, so ist er dem richter 1 tal. dn und der herrschaft oder seinem anwalt der wein.
Ob der angiesser gibt unrechte maß vom zaphen in dem markt, wirt er damit begriffen, so soll der nachrichter angiessen bei dem zapfen di maß die di potten fuder tragen von dem zaphen. ist die maß zu klain, so ist er schuldig dem richter 1 tal. dn und der herschaft oder seinem anwald den wein.
Wen ainer ain vaß wein geschenkt, bleibt darinn zwen oder drei emer, das soll er nicht verungeltn; und ist von alter herkomen.
Kain gast, er sei geistlich oder weltlich, die wein die er daselbst in dem markt nider legt weder verthuen noch verschenken soll,er sei dann ain mitburger und mit aigen rucken da gesessen und leid mit dem markt. wer dawider thuet, ist der peen verfallen als hernach geschriben stet.
Es soll ain ieder der da zu Gumpoltzkhirchen gesessen ist zu kainer zeit mer im jar in den markt füeren seine wein dan allain in dem lesen, und sollen auch sein recht pawwein sein und nicht kaufwein. wer dawider thuet, der ist verfallen halben tail des weins unser genedigen herschaft und den andern halben tail weins ist er dem markt zu Gumpoltzkhirchen zu nutz und notturft.
Es soll ain ieder gast, er sei geistlich oder weltlich, sein wein von dann auß dem markt und gericht füeren vor sant Mertten tag. wer dawider thuet, ist verfallen den wein so vor geschriben stet.
Es soll kain gesessner oder mitburger in seinem hauß oder wannung gestatten frömbde kauf, das ist so ain gast von dem andern kauft. verschweigt das der wiert und pringt das dem richter nit an, so ist der wirt dem gericht verfallen 5 tal. dn und der gast der da hat verkauft den most oder wein als vor geschriben ist oder das guet darumb er verkauft hat.
Der richter hat im selber nit recht zu thuen sunder sein klag und notturft außtragen vor dem rath als recht ist. Ain ieder wiert hat gwalt im selber gnueg zu thuen von seinen inleüten umb versessen hofzins ân des richters wissen.
Ain ieder leitgeb hat im selber gnueg zu thuen umb sein wein, außgenomen die ordnung so vor geschriben stet.
So man hie auf dem markt kauft oder verkauft, auch in den heusern, waiz korn gersten tinkl habern, das soll alls abgemessen sein mit des markts metzen. wer dawider thuet, ist von iedem metzen 12 dn zu wandl.
Es soll niemant geverlich falsch gewicht oder wag haben. der damit begriffen wirt, ist verfallen dem gericht 5 tal. dn und der wahr davan er außwigt oder misst.
Es soll niemants sein wahr die er verkauft felschen. wer damit begriffen wurd, ist verfallen dem gericht 10 tal. dn und der war darmit, welcherlai das ist.
Es soll ain ieder gast der heer fert auf dem markt mit seiner wahr frei sein di zu verkaufen und niemant schuldig davan sein zu geben.
Es soll niemant fürkaufen kainerlai wahr die man auf den markt bringt bei tag oder bei nacht, es sei auf dem markt oder heusern, es sei dann das der ungever wegfertig sei und niemant sunst mer kaufen well, so mag dann ainer woll kaufen und die phenbart behalten. wer dawider thuet, ist als oft verfallen 1 tal. dn zu gericht.
So man aier herfürt und ain gast eins ai mer gibt dann ain fragner, geit nun ein fragner eben gleich hin neben dem gast dieweil er hie ist und nicht lenger, so soll in der richter nötten mit dem wandl die phenwart zu geben die ganz wochen.
Es soll kain fragner pratsitzer haben auf der gassen sunder in seinem laden. wer dawider thuet, als oft ist er zu wandl 12 dn.
An der dritten sprach soll am ersten gemelt sein das ain ieder sein nachpawrn soll haben. wer das nit hat, der soll das melden. da aber ainer soliches verschweigt von lieb wegen, der ist zu wandl 12 dn.
Ain ieder gesessner man mag pawen uber feld wem er wil oder hie, und soll dieselbing sein bestänt arbeiten mit seinen leiten und kain häuer bestant hinlassen. wer dawider thuet, ist ze wandl 6 ß 2 dn.
Ain ieder der ain bestanthauß hat sol nur aim gast pawen uber felt und nicht mer, aber hie mag er darzue pawen nach seinem vermügen, und soll das mit seinen leuten thuen die er bei im hat im bestanthauß und kain hauer bstant verer lassen. wer dawider thuet, ist schuldig des wandl so oben geschriben steet.
Ain ieder glettler der ain gemach bestanden hat von ainem gesessen man hat kain gerechtigkait uber felt ze pawen. wer dawider thuet, ist ze wandl 1 tal. dn.
Es soll kainer dem andern sein arbeiter auß dem hauß taidingen, es geschech dann mit des wierts willen. wer dawider thuet, ist verfallen zu wandl von im selbs 72 dn und von iedem arbeiter 12 dn.
Wer ainer dem andern sein dienstpotten oder dienstleut abtaidingt, ist schuldig das wandl wie ietzunt gemelt ist.
Es soll kain außwendiger man recht haben stecken zu kaufen der mit dem markt nit leidt noch in dem gericht verkaufen hunz das ain ieder gesessner oder inwanner sein frumen mit kaufen schafft. wer dawider thuet, ist schuldig des wandls 72 dn.
Es soll kain weinzierl recht haben stecken zu kaufen aim gast der mit dem markt nit leidt. wer dawider thuet, ist schuldig des wandl so ietzunt gemelt ist.
Die stecken die man herfuert sollen haben die rechte leng, das ist drei daumbellen lang. wer aber das der richter oder ain ander gesessner zeucht auß ainem wagen ungever zehen stecken die di maß nit haben, ist er von dem wagen zu wandl 12 dn.
Waß huet in das marktgericht gehörent, es sein weingartenhuet krauthut herterampt, das haben wir alles hinzulassen und davan bevelchung thuen wie man sich darinn halten soll, und was verhandlung beschehen hat der richter zu straffen nach des rats erkanntnus.
Es sollen dann die lön gesetzt werden auf der müetstatt von den die der richter, rath und gemain darzu gesetzt hat, das ainer nit mer lann geb aim arbaiter dann der ander von ains gemain nutz wegen.
Ob ainer mer lonn geit ainem arbaiter zu weingarten wenn gesetzt ist nach ordnung des markts, der ist von im selbst als oft das geschiecht 72 dn und von iedem arbaiter 12 dn.
Ob ainer unrechtlich zu weingarten gearbait hiet, erfindt sich das durch der geschwornen vier erkanntnus und beschaw, so soll er gepuesst werden nach des rats erkanntnus und wenden waß unrecht ist.
Was verhandlung in markt geschehen, es sei mit kaufen oder verkaufen oder welicherlai sach die sind, hat ze richten der nachrichter.
Ain ieder außwendiger man soll kain gesessen außwendig des gerichts weder sein leib noch guet verheften noch verpüeten sonder ein gesessnen für den richter laden und daselbst zu Gumpoltzkhirchen recht nemen umb di spruch oder vordrung. dasselb recht soll der richter ân verziehen aim iedem tail ungever widergeen lassen laut unser bestättung und freibriefen.
Was verhandlung geschehen durch gesessen oder ungesessen die mit dem markt leiden darumb man schuldig ist wandl zu geben, so soll dann der richter aim ieden sein tag lassen von des wandl wegen und unbekumert unz in das pantaiding, so soll dann das wandl außgesprochen werden in den 14 tagen zwischen des panntaiding und nachtaiding. beredt sich aber ainer der schult so man auf in legt, der ist nichts schuldig.
Es soll niemant uberstück haimb tragen die lenger sein dann daumbellen lang. wer dawider thuet, ist dem nachrichter von ieder purt 12 dn.
Es soll niemants stecken zuprechen in den weingarten oder vor den weingarten. wer dawider thuet und der drümer haimb tregt, ist dem nachrichter von iedem drumb 12 dn.
Wer aufklaubt reben auß dem weingarten oder ab den wendelstetten hintregt, ist von der purd dem nachrichter 12 dn.
Ob das wär das ain richter von gunst, gab oder müet solich väl oder wandl nicht einprecht, so ist der richter verfallen der peen 5 tal. dn die zu antwurten zu unser genedige herschaft kamer.
Es soll niemants seinem nachpaurn rain hingraben oder abhawen. wer dawider thuet, ist zu wandl 72 dn und schaden zu wenden.
Es soll niemants gewönlich weg oder wendlstät engen oder hingraben. wer dawider thuet, ist verfallen 72 dn und das zu wenten zwischen des panntaiding und nachtaiding.
Welicher ainer den andern in seinem frid dhürr dorn abhackt oder außzeucht, der ist von iedem dorn 12 dn zu wandl und von iedem grien dorn 4 dn.
Wer acker hat oder wisen unter den krautgarten, der soll gräben aufwerfen und raumen nach der straß. auch ein ieder der da krautgarten hat daselbst bei der straß sol graben machen und raümen und das wasser ablaiten in den graben der da geet für den Trapprun, damit die straß recht gehalten werd.
Es soll auch also gehalten werden vor den wisen und ackern under den.
Erfordert ainer den andern auß seinem hauß in ubel, der hat gefrevelt 6 ß 2 dn und nach iedem verpotten wart 72 dn geschiecht es bei der nacht, so ist er verfallen 5 tal. dn.
Lauft dann der wiert herauß noch solcher vordrung oder geit verbottne wort aus, der ist also vill zu püessen als der der in erfordert hat. ist es bei der nacht, so ist zu puessen als ietz gemelt ist.
Wurft ainer dem andern frevlich in sein hauß mit gever, ist zu wandl 1 tal. dn thuet er damit schaden, so soll der schaden beschawt werden und gepüesst nach des rats erkanntnus.
Wer dem richter oder ainem ratherren verpottne wort zuredt, ist er ain ratherr und thuet das in dem ratt vor dem richter, er ist zu wandl tal. dn, thuet er das außwendig dem richter und des rats ist er zu wandl 1 tal. dn ain ander mann der nit ratgeschworn ist und also verhandlt, ist zu wandl 6 ß 2 dn.
Scheusst ainer dem andern in sein hauß mit gever mit ainem armbst, ist zu wandl 5 tal. dn.
Scheusst ainer dem andern in sein hauß mit ainem spiess, ist zu wandl verfallen 5 tal. dn.
Sticht ainer den andern mit ainem schwert oder langen messer, ist zu wandl 72 dn.
Zuckt ainer ain klains messerl, pfriem oder deggen auf den andern, geschiecht das pei dem tag ist 1 tal. dn zu wandl, bei dem liecht 5 tal. dn, bei der vinster 10 tal. dn thuet er damit schaden, der schad werd beschawt und dann gepüesst noch des rats erkanntnus.
Es soll kain gesessner noch inwonner lediger, wie der ist, kain deggen oder stecher tragen an der gürtl noch anders den leiten zu schaden. thuet er schaden damit ân leibs not, er ist verfallen 32 tal. dn oder ainer hant ob der schad nit tödtlich ist.
Es soll niemants hacken, wie die genannt sind, zu dem wein tragen. trägt aber ainer ain hacken zu dem wein, so soll er die hacken dem leitgeben zu behalten geben unz er außgeen will. thuet ainer dawider, soll im der richter die hacken nemen und püessen mit dem wandl 72 dn.
Wer klaine messerl, pfriem oder deggen bei im tragt verporgen in den ermeln, hosen oder in den stiffeln, unter den joppen, der ist verfallen zu wandl 5 tal. dn hat er des wandl nit zu geben, so werd gepuesst nach des rats erkanntnus.
Es soll ain ieder zuefriden in der viechtrift vor seinem weingarten, damit seinem nachpawern nicht schaden widergee von dem viech. wer das nicht thuet, ist schuldig zu wandl 72 dn und den schaden zu puessen.
Es soll ain ieder nachpaur mit seinem gegennachpern der da weingarten hat in der viechtrift den pach ordenlich laiten daselbst, damit die straß trucken und ordenlich gehalten werde so die vierer beschawt haben.
Es sollen auch all flußgraben geraumbt sein in den krautgarten, damit die weeg trucken gehalten werden so die vier außstecken. wer dawider thuet, ist zu wandl 72 dn.
Es soll niemant sein viech zu schaden lassen geen weder in weingarten acker wisen krautgärten. begreift aber der nachrichter viech das es schaden thuet oder tan hat, das soll er autwurten dem richter. entlauft es aber, so soll ers dem zu wissen thuen des das viech ist und den schaden beschawen, so ist er den schaden abzutragen und von iedem haup 4 dn zu wandl und dem nachrichter. auch ob ain ander solich viech begrüff an seinem schaden, der soll sich also halten als vor geschriben steet.
Ob ains manns viech oft zu schaden geet und dem das zu wissen gethan wierdet und sein viech nit inhalt, der ist den schaden schuldig zu püessen und von iedem haubt zu wandl dem richter 72 dn und dem nachrichter als oft 12 dn.
Es soll kainer zuchtgaiß haben, er sei gesessen oder glettler, die mit der herd auß sollen geen, als das vormals gewesen ist.
Es soll niemants new steig machen die nicht gegeben sind durch weingarten acker wismäd oder paungarten. wer dawider thuet, von im selbst zu wandl 72 dn und von ainem ieden der mit im geet 12 dn.
Es soll niemants zu schaden halten auf unsern wisen ackern krautgarten. wirt ainer darüber begriffen, ist dem richter zu wandl von iedem haubt 12 dn, dem nachrichter 4 dn geschiecht es aber bei der nacht, das ist von iedem haubt dem richter 6 ß 2 dn, dem nachrichter als oft 12 dn.
Ob ain frömbder zu schaden halt auf unser waid, ist es an dem tag und wiert begriffen, so ist er zu wandl dem richter von iedem haubt 12 dn, dem nachrichter 4 dn, ist es bei der nacht so hat er gefrevelt.
Wir mugen haben unser waid auf allen vorhölzern als feer das gericht zu Gumpoldßkhirchen wert, auf welicherlai herrn güeter das sei, als von alter herkomen ist.
Es soll niemants unrecht zeugnus geben uber sein negsten von neids wegen. wer dawider thuet, ist zu wandl 5 tal. dn.
Wer ain junkfraw beraubt irer eheren uber iern willen also das si lauft mit flodrizundem harr, mit abgerissem schleir oder parten, der ist ain schedlicher man.
Ob zwen mit einander schlaghaft werden und ainer den andern zu todt schlecht, kumbt der ain ôn fanknus davan, so soll man das dem richter zu wissen thuen bei der sunn; so soll der richter den todten leichnamb beschawen mit wissen des raths und soll von dem totten leichnamb nemen ain hanthaft und soll im erlauben zu der erden.
Ob der todt leichnam icht hab bei im hiet, die soll wartunt sein seinen freunten. ob das aber wer das der todt leichnam nicht freunt hiet, so mag man dieselb hab geben durch seiner seel hail oder zu der kirchen.
Ob ain erb zu feld oder zu dem markt getailt wer oder hinfur getailt wurt, so dann ainer sein tail verkaufen will, so soll er den andern tail anpieten ob er das kaufen well. kauft er das, so sei kauft; kauft er sein nicht, so mag er dann verrer außpieten und verkaufen wem er wil. verkauft er aber ân des andern wissen und ân pott, so mag er in den kauf steen so es im fuegt.
Es soll niemant erb tailen, welicherlai die sind, ân des gruntherren wissen oder seines anwalts.
Es ist von alter herkomen und gehalten das all fäll und wandl die man verfallen ist durch verhandlung, es sei im perg oder im tall auf der strassen und allenthalben als weit die gebiet des gerichts ist, gehörunt und zuegebüerunt unser genedigen herschaft dem landsfürsten und dem marktrichter einzupringen zu gericht.
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