Hie ist zu merken die ruegung der freihait und gerechtikait in dem ambt zue Schwarzau und Rohr so zu dem haus Gutenstain gehörig, di man jerlichen zu Philippi und Jakobi in dem panntading zu melden hat.
Item, von erst sol sich ain ieder hold erzaigen mit einem ruegphening, er sei grunt- oder vogthold. so er nit kem, so soll er schicken seinen pesten scheinpoten so er gehaben mag, der sich an seiner statt erzaig mit dem ruegphening. so er nit kem, so wer er frevelwandel 72 phening. - Darumb fragt her richter.
Item, dem richter gibt man von dem rueggeld 60 dn und den zwelfern zwo achtring wein, dem rueger 12 dn, dem frohnboten 4 phening, und das ubrig legt der her in sein taschen.
Item, vermerkt die rain zu der herrschaft und zum landgericht gehörend. auf den Unterberg, von dem Unterberg auf das Grisser gschaid, von dem Grisser gschaid auf das Hammerek, von dem Hammereck auf die Bärnbrunst, von der Bärnbrunst auf die Kalte kuchel, von der Kalten kuchel auf den Hohenberg, von dem Hohenberg auf das Hohenberger gschaid, von dem Hohenberger gschaid auf das Garteneck, von dem Garteneck auf das Gilger gschaid, von dem Gilger gschaid auf den Gippel, von dem Gippel auf den Bärschadn, von dem Bärschadn auf die Grossaw, von der Grossaw in das Steinalbl, von dem Steinalbl auf den Ameiskogl, von dem Ameiskogel auf die Naß, von der Naß in den Rauchenstain, vom Rauchenstain auf das Haberfeld, von dem Haberfeld auf die Preinalm, von der Preinalm auf den Kloben, von dem Kloben auf die Hellwand, von der Hellwand auf die Trogernwand, von der Trogernwand in die Turnwand, von der Turnwand auf den Sneeperg, von dem Sneeperg in die Wein furt, von der Weinfurt gegen Katzenfurt, von dem Katzenfurt hinwider auf den Unterberg wo der rain angehebt hat. und was inerhalb der rain ist, so gehört die freihait zu dem haus Guttenstain. darauf steen dreierlai stück, das ist meines herrn federspill und das rothwild und die fischwaid. der es ergriff unerlaubt, der ist umb den linken fus und umb die rechte hant oder umb 5 pfund dn verfallen. wer es aber bei nacht das ain fremder uber den rain gieng und wurd begriffen, der wer 32 pfund pfening verfallen. auch so ainer wer der unter meinem hern ist, ainen hirschen niderschlug und äße den, so sol ihm mein herr aus seinem hof ainen ochsen nemen; schluge er ain hindin nider, so soll ihm mein herr ain kuh nemen; war es aber ain kalb, so soll mein herr ain kalb nemen.
Item, wer da wär der meinem hern sein fisch wolt stelen, so er damit begriffen wurd, so soll ihn der richter zu dem erstenmalen mit ainem fus in den stok schlagen und darinn straffen. wurd er aber zum andermal begriffen, so sol ihn der richter mit baiden fussen in den stok schlagen und darinn straffen das er seine fische lasse stehen. aber wird er zum drittenmal begriffen, so soll er des besten lichts verlaugnen, das sind die augen.
Item, so ein fraw oder ain kind im wasser begriffen wurd und hätte doch kain zeig sonder was sie mit blossen handen fieng, die sol man darumb nit straffen.
Item, von wegen des federspills, so soll ain federspiller lassen ausrufen wo er es dann ausgegangen hat und das gestell stet, das man ihm nit zu nahe holze, damit man es nit vertreibe. so man ainen dabei begriffe, so soll man ihms am ersten verbieten. käme er dann zum andern mall hinwider, so ist er umb 3 ß dn. wurd er dann zum dritten mall begriffen, so ist er umb 6 ß 2 dn verfallen.
Der federspiller soll das federspill anfahen zu st. Jakobs tag und soll das zusamm bringen und darnach gegen hof bringen. so es der herr weiter wil schiken, so sol er ein zerung ihm schaffen. ain halb pfund pfening soll man ihm geben von der pfingststeuer, damit er das federspill speißt. und ain federspiller hat den Weissen hof, der mus dem federspiller dinen drei metzen haberzehent und die zehrsteuer zu pfingsten und weihnachten, aber st. Michaeldienst dint man gegen hof. so ist das wasser der ober Pax aines federspillers, was er darauf fangen mag mit ainem simper.
Item, von der Preinalm dient man zu st. Michaels tag ain halben emer schmalz gegen hof.
Item, den dinst sol man geben zu st. Michels tag. so man nit käm und tet es mit willen, so soll ers den andern tag zwaifach geben.
Item, die weihnachtsteir sol man geben zu st. Erhardts tag. so er nit käm und tets mit willen, der ist in frevelwandel.
Item, die pfingststeir vierzehen tag nach pfingsten, und von baiden steiern hat ain richter zwai pfund pfening. so der nit kem, ist auch im frevelwandel.
Item, zu st. Laurenz tag soll man den zehent beschauen und leute dazu schaffen die den treulich besehen dem herrn und dem armen man. darnach soll ain herr denen die den zehent beschaut und ausgeritten, haber geben und in die zehrung sechs schilling pfening. und die darauf geritten sein, sollen bei ihrer treu dem schreiber angeben was der arme man geben mag. und den zehend soll man geben zwischen st. Merten tag und st. Katharina, ganz ausgeraicht und gegen hof gebracht sein und gar ausgeraicht dem herrn in das geschloß in den maierhof passiren. und gibt man dem schreiber für den krautzehent 2 dn.
Item, der habermetzen sol sein als in der Neustat.
Item, der richter hat drei metzen zehenthaber von ainem hof auf den berg und andere zehent, käs haar und ain faschinghuhn.
Item, der frohnbott hat vou dem hof an der Leiten drei metzen haber und käs und haarzehend und ain faschinkhuhn und 32 stäm holz, die hat er zu verkaufen, und schlägt die inder des Wasserhof.
Item, ein förster hat auch zweenunddreissig stäm, darumb soll er aufschauen auf die gäst.
Item, zehendkäs soll man geben des sontags nach st. Jakobs tag, von ainer milchkuh ain käs, und der käs soll aines Wiener pfenings werth sein; und der drittail ist aines pfarrers, und dem richter gibt man davon 16 käs und dem fronbotten 3 käs.
Item, den haarzehent gibt man des sontags nach st. Merten, davon nimt der pfarrer den drittail und der richter zwai reisten.
Item, der pfarrer in Rohr den drittail in seiner pfarr von den käsen, und der amtman 4 käs.
Item, mehr in Rohr dem pfarrer den drittail von den haarzehent und dem amtman ain reisten haar.
Item, die faschinghennen sol man geben zwischen weihnachten und des faschings.
Item, einen richter sol man haben der dem herrn und der gemein ein getreuer richter sei. so derselb nit ein getreuer richter wär, so sol man alle vierzehen tag ainen richter setzen bis das man einen findet der meinem herrn und der gemein ein treuer richter sei, und den mit einander wählen.
Item, so ainem etwas entbricht, der sol dem richter klagen, so sol der richter nach dem andern tail schiken und die zwai gegen einander verhören und die nach der billigkait richten.
Item, der richter sol auswendig der herrschaft seines gerichts kain klag nit aufnemen.
Item, so einer ergriffen wurd der solche that auf ime hett, der des todes oder halses verfallen wär, und ihn der richter in seiner gefängnus hett, den soll der richter darnach nit länger haben als bis an den dritten tag, so soll er ihn antwurten gegen hof. darnach so man den richter haben will mit den zwelfern, so soll er hinauskommen selb dreizehender. und so ain weib oder ein man der unter ihm ist und solche that begangen hat und den todt verschuldet, so soll der herr von seinem gut nemen und die damit richten lassen, und das ander sol man den kindern oder erben lassen, das sie bei dem erbe oder häusern bleiben.
Item, so ainer wer der herrein käm und gelanget den richter an umb hilf, so sol er ihm zu hilf komen unz auf des dritten herrn gut.
Item, so haben wir fürstenfreihait. so ainer käm und begeret die freihait an den richter, so hat er ihms zu verleihen, sei er wer er will. und so er nit zu dem richter komen möcht, so mag er den nächsten nachbarn der in der herrschaft ist anrufen, der hat ihm die freihait zu verleihen auf den richter umb zwelf pfening ein ganzes jahr.
Item, wäre aber iemand der ihm nachkäme und er ihm doch entrunne uber den rain, so ist er auf der freiung. wolt seiner der nit achten und ihm uber den rain nachkomen, so ist er umb zweenunddreissig pfund pfening verfallen.
Item, der die freihait will haben, der sol sich züchtig halten und nimanden umbtreiben und sich halten wie aine wolgezogene jungfrau.
Item, wenn ainer ainem an seinem fenster loset und nit ehrbarlich mit ihm redet, so soll er sich darinn dreimall räuspern. so er nit fürder will gehen, schiesst der gut man hinaus oder sticht ihn zu todt, so legt er ihm drei pfening auf die wunden, so hat er ihn gepüsset und ist nichts darumb schuldig.
Item, komt ainer ainem in sein haus der ihm etwas stelen wolt und wurd damit begriffen, und schlug ihn darnach der gut man zu todt, so sol er ihn bei dem rechten fuss auf die gassen ziehn und drei pfening auf das herz legen, so hat er ihn gepüßt.
Item, so er aber aus dem haus entrunne mit dem gut das er dem guten man gestolen hat, so sol der gut man seinen nächsten nachbarn ansagen das er dem richter solches anbring, so soll er das thun oder soll indessen seinen nachbarn das haus hüten, damit ihm nit mehr schaden gescheh.
Item, der richter sol ihm darnach nachkomen bis auf des dritten herrn gut. begriff er ihn, so fürt er ihn herwider und überantwort ihn gen hof.
Item, ob sich zween mit einander zerkriegen, das einer ein armbrust hiet und tritt darin mit dem fus und ziehet es an die nusse, und gereut ihn und lässt wider ab, so ist er 1 pfund pfening schuldig.
Item, spant er gar und legt ein pfeil auf, so ist er umb fünf pfund pfening verfallen.
Item, mecht er aber ein schuß thun, er wär umb leib und leben oder umb 32 pfund pfening verfallen.
Item, von einem spies so er ihn zukt und einem gefärlich zukomt, ist er umb 6 ß und zween pfening verfallen.
Item, so ainer ain hacken zukt, ist er ain frevelwandel 72 dn.
Item, von ainem langen messer auch ain frevelwandel. und die 12 pfening sind aines richters.
Item, so ain frau ain schilt, so ist das wandel 12 pfening.
Item, so ainer ain stein zukt und wil ainen werfen und gereut ihn und legt ihn hinwider, so ist er nichts schuldig.
Item, wirft er aber und trifft, so ist er umb 5 pfund verfallen.
Item, so zween raufen mit einander, so ist er umb 12 pfening nach iedem finger verfallen.
Item, so ainer die freihait zerprech umb den pühel oder auf der widen in der Schwarzau, so ist er das wandel fünf pfund verfallen.
Item, desgleichen auf dem Rohr: wär es auf der freihait oder widen, so ist das wandel 5 pfund.
Item, wer holzet bei dem weg oder bei den risen und die nit fueder raumt und da ligen ließe, der ist wandel schuldig und dem sein schaden abzutragen so ainer davon schaden näme, denn weg und risen sollen frei sein; das sein die risen die von alters seind, wo sie von dem wald gent.
Item, so haben wir drei sprach in der taidung. zu der drittn sprach so soll der richter mit der gemain an eine sprach gehen und den stab aus der hand legen.
Item, so sol ain ieder bleiben bei der taidung und ôn urlaub nit weggeen oder er ist im frevelwandel.
Item, wer beklagt wird in der taidung, umb was für handel das ist, und welcher thail ungerecht wurd, der ist wandel schuldig darnach erkant wird. und die wandel sollen sein nach gnad des herrn oder ains fürsten.
Item, der pfarrer in der Schwarzaw soll haben einen gesangherrn von ainem st. Jörgen tag auf den andern. so soll der gesangherr von ainem ieden behausten holden ain virtl haber und ainen käs haben.
Item, der pfarrer soll haben ainen sümper, und soll lassen gehen neben meines herrn fischer oder wenn ihm sein noth ist, und mag gehen mit ainer angelschnur an ainem fasttag.
Item, der pfarrer in Rohr hat ain wasser, das gehört zu der kirchen unser frauen.
Item, der pfarrer in der Schwarzaw hat seine holden, ist ein ieder schuldig ain tag ackern zu gehen und ain tag mist zu führen und ieder ain fuder holz; und was sie zu steur und zehent geben, das ist sein.
Item, der richter hat auch ainen simper auf dem wasser neben meines herrn fischer.
Item, ein alm heisst die Kloben, da dient man davon sechzig pfening und zween käs, die seind des richters.
Item, so haben wir aine freie gegend zu kaufen und zu verkaufen in der gegend und aus der gegend mit vich und mit andern.
Item, so ainer verkauft und zustiftet ainen frumben holden und will ziehen aus der herschaft, so ist er schuldig zu ablait so vil er zu st. Michels tag dient.
Item, von der heufuhr gibt man sechzig pfening von ainer fuhr, und ain richter hat davon ain fuder oder er nimt vierzig pfening. und das heu sol auffangen sein zu rechter zeit drucken und schön, und der schober soll nit grösser sein dann auf zwei ross.
Item, von dem forst und gejaid dienen zu st. Katarinen tag die jäger 5 ß
2 dn auf dem Rohr und Schwarzau, davon sol man st. Katarinen wachs kaufen und davon beleuchten.
Item, von dem freien gejaid, das ist der bär. so man den fället, so ist er des jägers der ihn gefält hat, aber die rechte branken und den kopf soll man gegen hof überantworten. auch füchs, hasen und wölf sind ganz frei.
Item, so man ainen hirschen fällt, gibt der herr den jägern 6 pfund pfening.
Item, von ainem spießhirschen gibt man auch vier schilling pfening.
Item, die traitmaß soll sein wie in der Neustadt.
Item, die ellen soll haben vier spannen. und die rechte maß und ellen soll ain richter inne haben.
Item, das mühlmassel soll sein das zweennunddreissig auf einen metzen gehen.
Item, so ainer ainen grund ainem einzög der seines nachbarn wär oder ainer gemain, der ist wandel schuldig.
Item, so das wasser ainen weg zerbricht, so soll der gute man hineinfahren mit seinem grund damit man reiten und fahren mag, und dem guten man soll man ainen andern fleck auszaigen.
Item, auch haben wir aine freie strassen, daß wir sollen nit mauthen von dem getraid so wir aus der Neustadt führen und kaufen zu unserer notdurft in das haus. darumb sind wir in der grossen maut mit den holzwaren zu Piesting und Rohrbach, von wegen das wir darin sind begnadet von den alten fürsten, und auch von wegen der fuhr zu dem geschloß.
Item, von wegen der leutgeben, die sollen nit einnemen blutiges gewand und ungewundenes getraid noch ungesottenes garn ohne wissen eines richters.
Item, so soll ain leutgeb haben die rechte mass wie in der Neustadt. und so man ihn begriffe, es sei der ungelter oder richter, so ist er dem herrn verfallen umb den wein und man schneidet ihm den zapfen ab.
Item, auch soll ain ieder sein vich in der huth haben und bewahren bei der strass, damit kain tail schaden näme, es sei an vich oder an leuten. darumb haben wir eine freie strassen zu fahren und zu reiten. und so einer schaden näme, wie das geschäch, es wäre an dem vich oder an andern, der muß ihm seinen schaden abtragen darnach es ausgewisen wurd.
Item, so ainer die mauth verführt, das durch ain vergessen geschiht oder ungefährlich durch ainen ainfältigen boten den er hat bei seinen ross oder wagen, so ist er nit mehr verfallen als die ware die er führt oder so vil als er umb die ware geben hat.
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