Hernals, Banntaiding (1520)

Hie ist vermerkt der nachpaurn pantäding zu Hernalss

1. Herr richter, seit ir gesessen als zu ainem pantäding gehört, als von alter herkomen ist [nach] des aigens und auch der herrschaft [gerechtigkeit] ? sprecht den nachbaurn zu ob es pantädingzeit sei.

2. Hie ist vermerkt das pantäding das ir des guets richter oder wer hinfür richter ist oder ambtman besitzen solt in zwai tagen im jar. dieselben tage weisen sich aus im jar: das erst pantäding am suntag nach sant Georgen tag, das ander am suntag nach sant Mertten tag.

 [2a.] Und zu den zwaien tagen da soll ein ieder nachpaur kumen ungeladen. aber ob das wär daß die pantäding denselben tag aufgeschoben wurdn, daß man die nicht hielt als von alter herkumen ist, so soll man der gemain darzue ruefen und sagen lassen.

 [2b.] Zu den vorgenanten zwaien pantäding soll die erbar gemain haben iren vorsprecher der melden soll der herrschaft und auch der gemain all ir gerechtigkeit, es sei zu velt oder zu dorf, brieflich oder mündlich, damit das aigen bei aller irer gerechtigkeit beleib als von alter herkumen ist. - Do mag der richter in die erbar gemain fragen ob es ir aller red sei?

 [2c.] Und sollen haben iren weiser zu demselbigen pantäding.

 [2d.] Da soll ein ieder nachpaur darzue kumen und soll auch das pantäding helfen zu besitzen, er hab ein bestanthaus oder aigen haus, und soll auch dabei versteen des herrn und aigens gerechtigkeit. und ob er desselbigen nit tät und wolt darzue nicht kumen, so ist er der herrschaft verfallen 12 dn unbeclagt, ließ er sich aber beclagen so wär er 72 dn verfallen, es wär dan sovil daß ers hiet mit willen aines ambtman oder daß er nit dahaim wär von eehafter noth wegen, so ist er des wandls vertragen. kumt er zu der dritten sprach, so ist er des wandls vertragen. kumt er aber nit, so ist er des wandls pflichtig.

 [2e.] Es soll ieder wen die sach berürt sein scheinpoten dabei haben, und soll auch all sein gerechtigkeit darzue senden und geben das zu dem pantäding gehört. ob er das nit thuen wolt, so hat in ein richter zu nötten mit 72 dn. - Da soll der richter umbfragen in die gemain ob es ir aller red sei?

 [2f.] Es hat auch ein iedes pantäding drei sprach, darinen man melt der herrschaft und der gemain all ir gerechtigkeit zu veld und auch zu dorf als es von alter ist herkumen.

3. Herr richter, nun gunt uns der ersten sprach.

Die erbar gemain meldet das in irer ersten sprach des pantäding daß das von alter ist herkumen, daß solch gewalt niemant nit treiben soll in dem aigen weder der richter von Wien noch andere gewalt, es sei bei nacht oder bei tag, es sein ledig oder gesessen. wer daran begriffen wurd, es sei bei tag oder bei nacht, in solcher engstumb, der ist der herrschaft verfallen 2 pfund und 6 ß dn zu wandl.

 [3a.] Und ob das sach wär daß leut in das aigen flüchtig wurdn, es wär bei nacht oder bei tag, es wär umb erbar sach oder umb unerbar sach das den todt berüert, ob derselbigen ainer oder mehr da gejagt wurdn, so soll der richter von Wien nit nach im greifen ôn urlaub des richters, und soll auch darzue dem richter sein gerechtigkeit geben. und soll auch der richter auf sein und soll den daigen nemen zu gerichts handen. und ob dem richter däucht er wär im zu krank, so soll er die gemain zu hilf nemen damit daß die daigen zu kreften genumen werdn des gerichts. und soll in auch halten unzt an den dritten tag, und soll auch dem richter zu Wien auch zu wissen thuen in den dreien tagen daß er kum und nem den daigen zu gerichts handen als umb mitten tag; und soll auch die gmain mit im auf sein mit dem richter. und soll auch der richter den daigen herausantwurten, als es von alter ist herkumen, hinab zu den zwoen stainen für das aigen; und soll auch ein ieder auf mit im sein, und soll in hinaus antwurten als er mit gürtl umbfangen ist. hiet er aber hacken spieß oder armbrost oder andere wehr, es wär harnisch panzer oder eisenhuet, wie das genannt wär von solcher wehr, das soll alles sambt hie bleiben auf dem grunt und auf dem aigen. und ob er ichtes gestollen hiet oder geraubt, mit dem soll man in hinaus antworten. und soll auch dem richter zu Wien ruefen daß er käm und näm den daigen zu gerichts handen, und geb im sein gerechtigkeit 72 dn. ob aber der richter von Wien nit käm oder sein anwald, so soll man den daigen zupinden zu einem stain mit aim zwiernfaden oder mit ainem halm aus ainem schab. ist es umb erbar sach so soll man im seine hent für sich pinden, wär es aber umb unerbar sach so soll man im seine hent hinter sich pinden. und soll auch die erbar gemain gehen ieder wo und wie er zu schaffen hat. ob er ein schalk wär und riß sich ab und lief davon, so ist die gemain und derselbige richter davon er hinaus geantwort ist worden hinfür dem richter gen Wien noch dem der in bracht hat zu vanknuß noch niemant nicht schuldig verrer darumb zu antworten.

4. Es soll auch niemant nit leut laden auf das aigen zu schaden ain nachpaur auf den andern, er sei ledig oder gesessen. als oft ainer ain dahin lät, so ist er nach iedem verfallen der herrschaft zu wandl 2 pfund und 6 ß dn. ob man sie begriff so ist ir ieder umb 72 dn, und all die wehr die man bei im begreift, dieselben wehr sint auch verfallen hinfür nimer widerzugeben. und sol man sie auch darzuehalten daß sie hinfür niemant dester veinter sein. und ob sie schaden hieten than, den soll der daig püssen der sie in das aigen hat bracht.

5. Es soll auch ein ieder frid in seinem haus haben, daß er heraus nit gevordert wert weder mit scheltworten noch mit anderm ubel.

 [5a.] Und ob ainer flüchtig wurt in ein haus, zu wem das wär, so soll derselbig freiung haben darin damit daß im sein feint nit nochlaufen solten in ains haus. ob aber das wär daß im sein feint nachkumen und begriffen den daigen in dem haus, er spräch zu dem wirt, herr wiert, halt mir den damit daß ich eins rechtens von im bekom', der wiert wolt des nit thuen und wolt in auch kain poten leichen daß er zu dem richter gieng, er wolt auch im selber nit halten daß er dieweilen nach dem richter gieng, so soll der daig der do sein feint ist nachkumen umb solch zuespruch die er zu im zu sprechen hat, so mag er den woll zu sein handen nemen daß er in zu gerichts handen bringt. er soll in auch weder stechen noch schlahen. wär aber daß er sich sein entsetzen wolt oder der wiert im desselbigen helfen wolt, und was er demselbigen thuet, es sei dem wiert oder dem daigen der da vor im ist flüchtig worden, so ist er der herrschaft noch dem richter daselbst kain wandl nit pflichtig. wär aber daß im der wiert darvon hulf durch ain solchen gewalt, so ist der wiert der herrschaft verfallen 2 pfund und 6 ß dn zu wandl, und was der daig zuspruch zu dem flüchtigen hat, das soll der wiert dem daigen widerkeren. - 6. Ob aber der den wiert nicht anrueft und trib im ein solchen gwalt in dem haus, er schlueg in oder er engstiget in, es wär den wiert oder den daigen der da vor im flüchtig wär worden, so ist er der herrschaft verfallen 5 pfund dn zu wandl. ob er in zu todt schlueg in dem haus so ist er umb 72 dn, und soll den hopl dahin antwurten als ain mörder. ob aber der wiert im darvon hulf und wist umb die zwitracht nicht und umb die zuespruch die er zu sprechen hiet, es wär umb erbar sach oder umb unerbar sach, so ist der wiert niemant verrer pflichtig darumb zu antworten. wär aber daß der wiert darumb west, so wär er dem daigen peen und wandl pflichtig als denn vor gemelt ist.

7. Es soll auch kainer dem andern nit laufen in sein haus in gevär. als oft ainer das thuet, so ist er nach iedem druschübel umb 5 pfund dn der herrschaft zu wandl. ob aber ainer zu im fluch und wolt sich derselben freiung trösten und hielt derselbigen freiung nit und schuß heraus oder wurf heraus, es wär mit worten oder mit werchen daß er sein feint hinaus erzürnet durch ein zorn, und alles des wandls des der pflichtig ist hinvor, des ist auch der pflichtig der in das haus hinein geflohen und halt der freiung nicht. ob aber ainer dem andern nachluff under die dachtropfen, so wär er der herrschaft verfallen 2 und 6 pfund dn zu wandl.

8. Item, es soll ainer dem andern in sein haus nit schiessen in gevär bei tag noch bei nacht noch werfen. ob das ainer aber thät, so ist er verfallen nach iedem armbstschuß hackenwurf stainwurf messerwurf, was in gevär geschiecht ainer dem andern in seinem haus, so ist er umb 5 pfund dn; was aber auf der gassen geschiecht oder zu dem wein, da ist er alwegen umb 1 pfund dn. - Herr richter, fragt in die gemain ob es ir aller red sei?

9. Item, es ist auch ein freis aigen hie zu kaufen und zu verkaufen.

10. Es soll auch kain lediger knecht nicht schenken, er woll denn ein mitleiden mit der gemain haben.

 [10a.] Ob aber hie ainer ain bestanthaus hat, so mag er auch woll schenken und pauen, aber nit uber feld noch gen Wien. ist daß er will mitleiden haben mit der gemain zu wegen zu stegen zu prunen oder in ein landsteuer und was das aigen angeht, so soll er hieigen paun. hat er aber widerredt darumb nach seinem vermögen, so soll er kain gemainschaft haben mit den nachpaurn.

11. Ob denn ainer nu schenkt hie, villeicht kumen zwen oder drei hin zu dem wein die ir unent da treiben wolten das sie haben angefangen auf dem Wienweg oder an andern stätten, und wellen dasselbig nun da ausrichten und ausfechten, villeicht alsbald ainer ruckt den die sach angeht, so sint vill pelder mer denn ainer und rucken von schaiden die die sach nit berüert, und sich niemant von in zu hüeten waiß, so sint dieselben rucker ir ainer als oft ers thuet umb 12 dn wann er ein messer ruckt, nach einem schwert umb 24 dn oder was zwo schneide hat, und auch von einem degen und die stecher die sie auf den gürtln tragen, oder ein taschenmesser phriem sündl, als oft er derselben ains ruckt so ist er umb 72 dn. ob ainer gedächt ,ich solt nicht rucken' und schlueg im an das maul und raufte und zug in bei dem har uber den tisch, ir wären mer denn ainer, so ist er nach iedem finger alweg umb 1 pfund dn der herrschaft verfallen zu wandl. und ob ainer gedächt ,ich solt nicht rucken weder messer noch schwert', er hueb ein kandl auf dem tisch [auf] oder ein ander assach und wurf ainem das zu, so mecht er nit gevellen, er wurf alsbald ein unschuldigen, damit daß dem wiert sein irten zerrüth würdt und sein assach zerbrochen, so soll man denselben nötten mit dem wandl 72 dn, damit, was der wiert gesprechen mag bei seinen treuen er hab des schaden genumen an seim assach und an seiner irten, das soll im der daig zallen der das unent hat angefangen. und ob ainer ruckt und hiet nur schaiden wellen und daß er dasselbig gesprechen mecht bei sein treuen er hab nur schaiden wellen, so ist er des wandls vertragen.

12. Item, wenn ainer hinz dem wein säß, es wären nachpaurn mer denn ainer, und gieng aus von der irten durch gemachs willen von ainem solchen unent das dan oft bei dem wein beschiecht, und geb seiner irten nit dar, soll er sein scheinpotten dahin senden, damit daß derselbig scheinpot zu dem leitgeben spräch daß er das nit verübel hab, er sei ausgangen durch gemachs willen damit daß im sein irten nit zerrüth wurt, er soll im die raiten, was das sei daß well er im senden. ob er aber das nit thät, so soll er ims des morgens laisten hinwider bei scheinender sunnen. und ob er das nit thät, so soll er zu dem richter gehen der leitgeb und soll im das sagen er hab im sein irten austragen durch ein solchen gewalt, so soll der richter nach im senden und soll mit dem daigen schaffen daß er dem leitgeb sein irten geb und soll in nötten mit 72 dn. hiet er sein nit an dem guet, so soll in der richter püessen in der vanknuß, damit daß er des hinfur nimmer thue.

13. Ob sich aber ein lediger des trösten wolt und wolt auch also ausgehen und käm im der wiert nach und wolt seiner irten von im bezalt sein, wär den daß er sich wolt des wierts setzen, der wurd zornig und fiel den daigen an von wegen seiner irten und schlueg in umb das maul oder rucket in bei dem har, es wär im haus oder für der thür, so soll man denselbigen zu gerichts handen nemen und soll in darumb püessen als mit 72 dn. het er sein nit an dem guet, so soll er gepüeßt werden an dem hopl. und was im der wiert thät ôn den todt, alda ist er der herrschaft nichts umb pflichtig. - Herr richter, fragt in die gmain ob es ir aller red sei?

14. Von solchem zucken, da den geschiecht daß ainer ainem wunden schlueg aine oder mehr, so ist er der herrschaft verfallen die wandl: von ainer fliessenden wunden 72 dn, von einer schamwunden under den augen oder vor dem preiß oder einer lemwunden so ist er der herrschaft alweg verfallen 5 pfund dn zu wandl.

 [14a.] Ob ainer ainem ein finger abschlecht oder mehr, es sei an henden oder an füessen, alweg 5 pfund dn. schlueg er im die hant gar ab, ist er auch der herrschaft verfallen 5 pfund dn zu wandl.

15. Es ist auch verpotten aim ieden ledigen hacken spieß armbst kolm stecher; vorn auf der taschen und wo man der wehr aine bei im begreift, so soll im die der richter nemen und hinfür nimer widergeben, und darzue soll man in nötten mit 72 dn. und ob er sich des richter setzen wolt oder seines anwalts, so soll man in legen hinz dem richter und soll in darzue halten daß er niemant nit dester feinter sei. ob der richter ruef nach hülf daß man solch gwaltiger solt zu gerichts handen nemen, und was si im tätten ôn [den] todt allain, so sint sie im nichts pflichtig für den schaden noch der herrschaft zu wandl. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

16. Item, und ist auch verpoten ainem ieden, er sei ledig oder gesessen, sundl oder pfriemb, gespitzt zweck oder al, in der taschen oder auf der taschen oder in den gürtln, under dem preiß, in den ermbln und wo man der wehr aine begreift, es sei in zorn oder bei dem wein oder wo man in denn begreift in solcher unvernunft, so soll man in anfallen vor ein schedlichen man und soll den hopl dahin antworten als ainen der da ain morden will umb sein lebtag und soll in püessen mit 72 dn.

17. Und soll auch ainer auf den andern kain wehr leichen, er sei gesessen oder ledig, ein lediger auf ein gesessen oder ein gesessen auf ein ledigen oder ein lediger auf den andern, ein wirt sein hauer nit sterken mit solcher wehr, wie die genant sei, so soll man den wiert püessen: als oft er der wehr aine ausgelihen hat oder wer die wehr ausleicht, so ist derselbig der herrschaft 72 dn zu wandl, und was schaden daraus gehet, da ist derselbig zu puessen nach rath der vier und auch des richters. - Fragt herr richter in die gemain, ob es ir aller redt sei?

18. Item, es soll ainer dem andern nicht hacken noch stechen in sein thür noch in sein venster noch heraus vordern aus seinem haus. als oft das ainer thuet, so ist er umb 2 und 6 ß dn zu wandl.

19. Es soll auch ainer dem andern nicht lusnen an seinem haus in gefär, es sei bei tag oder bei nacht. und wo man derselben lusner ainen oder mehr begreift bei dem tag, so ist er der herrschaft verfallen 2 und 6 ß dn und bei der nacht umb 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als ainen der ainen verrathen wolt oder verprennen oder morden in seim haus. ob sein aber der wirt innen wurt oder sein anwalt und stechen heraus oder schlugen oder was sie im tätten ôn den todt allain, so sint sie weder der herrschaft noch niemants kaines wandls pflichtig, und soll man den lusner dahin antworten da man ains rechten von im bekumen kan und mag.

20. Es soll auch ainer dem andern nit fürwarten in gevar unabgesagter ding, es sei bei nacht oder bei tag. welcher ainem also fürwartt, so ist derselbig der herrschaft verfallen bei dem tag 2 und 6 ß dn zu wandl, bei der nacht 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als ainen der da ainen hat morden wellen umb sein lebtag. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

21. Herr richter, nun gunt uns der andern sprach.

Und ob aber die erbar gemain icht ein mangel hiet, so mag sie sich bedenken nach ieder sprach. was sie des mangls darin hieten, des mügen sie müntlich darin woll melden, da sint sie der herrschaft noch niemant nicht pflichtig zu wandl.

22. Die erbar gemain melt das in ir andern sprach ires pantäding, als das von alter ist herkumen in solcher gewohnheit, daß niemant nit sein gerechtigkeit verliesen soll ôn ze redt setzen noch ôn fürpot. wem da not geschäch, der mag gehn zum richter und mag im da erzellen sein notdurft und auch sein geltschult die im der daig schuldig ist, so soll der richter nach dem daigen senden und soll in darumb verhören. alles des er im anhellig ist, da hat im der richter genueg umb ze thuen; und wes er im nicht hilt, da soll er ein recht von im umb nemen. umb anhellige geltschult [soll er pfant annemen]. dieselben pfant die man ainem nimbt die sollen unz dem richter ligen 14 tag; und wenn die 14 tag auskumen, so soll man dem daigen der dem richter sein gerechtigkeit hat geben dieselben pfant gwaltig machen mit einer gewissen der vier und auch des richter. was hinder 10 und 6 ß dn ist, do ist man dem richter und den vieren nichts schuldig zu geben. so soll man im dieselben phant mit einer gewissen antworten. wär aber daß ein abgang an dem pfant wär, so soll der daig sein gelter sein umb die uberteurumb. wär aber daß man die pfant schetzen solt mit den vieren und auch mit dem richter, was uber 10 und 6 ß dn ist, do soll man den vieren ir gerechtigkeit geben als vill als von einem behausten guet zu schetzen. und dieselbigen pfant die habent ir anpot 14 tag nach der schetzung als andre behauste guet. essunde pfant habent ir tag, es sein kue gais oder roß, was von vieh essund ist, die habent ir tag unz an dritten tag. ob man aber die pfant schetzen solt, ir wär ains oder mehr, do man den vieren ir gerechtigkeit umb geit und auch dem richter, so habent auch dieselbigen pfant ir aupot unz an den dritten tag. - Fraget herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei? - 23. Ob aber wein, das sint auch essunde pfant, ob man derselbing ains oder mer in verpot näm, so ist er dem richter 12 dn pflichtig von ainem verpot ein ieder gast, wo si in aim keller ligen verspert. legen sie aber in zwaen oder dreien kellern und ein gelter wolt sie alle in verpot nemen, so geb er dem richter alweg von ieden vaß 12 dn. und dieselben verpot werent nicht lenger den 3 tag, und wan die 3 tag außkement so soll der richter kain verpot mer darauf nemen. ob das wär ber daß man ein span aus dem vaß hiet den er dem gelter geben solt, den soll der richter bei sein henden haben 14 tag, und soll auch der gelter der den wein in verpot hat genumen den vieren ir gerechtigkeit geben darumb und auch dem richter; und daß man den wein soll schetzen an beraiter phening stat, als er dieweil wert ist. wär aber daß der wein teur wär wan die geltschuld brecht, so soll er im die uberteurung hinaus geben. wär es aber daß er die wein lenger ligen ließ nach der schatzung, so soll ainer seiner uberteurung nit lenger peiten wan 14 tag. wär aber daß ein abgang von dem wein, wär nit als teuer als die geltschuld brecht, so soll ener sein gelter sein umb die uberteurung.

24. Es soll auch ein ieder gast ainen laden zu rechter zeit als von alter ist herkumen, am dritten tag vor, es sei zu eim pantäding oder nach einem lantsrechten, und soll auch dem richter sein gerechtigkeit geben 12 dn. und auch ein ieder gesessener wan er ainen laden will so ist er dem richter 2 dn. wolt er in laden zu einem pantäding, so soll er ihn laden bei scheinender sun. wär aber daß er ihn laden wolt in das nachtäding, so soll er ihn laden am dritten tag vor. wär aber daß im die weil zu lang wär und wolt auf ein pantäding nicht peiten, daß er in wolt verklagen nach eim landsrechten, so soll er ims zu wissen thuen am dritten tag vor.

 [24a.] Es soll auch der richter nit mer nemen von einem gesessen denn 2 dn was im dorf ist. wär aber daß ein gesessener klagen wolt uber velt, so ist derselbig dem richter phlichtig 12 dn umb die ladung; und wer der ist der ainen laden wil, so ist er dem richter alweg von einer meil 12 dn im lant. und wer ain beclagt zu einem pantäding, so geht dieselbig chlag stet für zwai. wär aber daß ainer den andern laden wolt aus dem lant, so soll er in laden mit geschriebner ladung als drei 14 tag den daigen der in dem lant nit ist.

25. Es soll auch der richter nit mer verpot nemen, es sei auf weingärten oder auf heuser oder auf andere erb, wan zwai verpot, und das dritt mag er auch nemen. das haist ain fürpot als zu einem rechten. und soll ihm der richter ein rechttag beschaiden auf welchen tag und er die weil mag haben mit willen der herrschaft und der vier. und auf welchen tag er das setzt, so soll der richter ihn baiden darzu sagen dem anclager und dem antworter, und auf denselben tag so soll er in recht widergehen lassen. ob aber der anclager nit käm auf demselbigen tag, so sint die verpot alle ab. und käm aber in der weil ein ander auf dieselben phant die dieser verheft hat, so soll der richter sein gerechtigkeit von nemen als ver und er den genueg hat zu thuen. es wert auch ein ieds verpot nit lenger denn 14 tag. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

26. Ein ieder lediger der ainen lest fahen, der ist dem richter pflichtig zu geben 12 dn. ob aber das sach wär daß ein lediger zu dem andern ein inredt hiet und wolt den daigen vechen lassen und west nicht umb we und wolt sich an im rechen, so soll der richter sein gerechtigkeit von im nemen und soll si baid bei einander halten unz als lang daß si baid mit einander gar wol ainig wern. wär aber daß die inzicht so groß wär, so soll man den halten nach aigens gerechtigkeit unz an den dritten tag als zu mitten tag. käm derselbig dem rechten nicht nach, so soll der richter die vier zu im nemen und auch die gemain und sollen das erkennen ob der daig der da gefangen ist billich müessig sei der daigen vanknuß. wär daß er aus der vanknuß müessig wär, so soll der richter von dem daigen das wandl nemen, und daß er der gemain versprech daß er hinfür niemant dester veinter wolle sein.

27. Item, ob ainer aus einem andern aigen wolt ein ledigen hie vachen lassen oder von wan er den herkäm und wolt da eins rechtens von im bekomen, so soll er dem richter sein gerechtigkeit darumb geben, und soll im den der richter halten hinz an dritten tag zu einem rechten nach aigens gerechtigkeit, als von alter ist herkumen. er soll auch dem richter das recht vergewissen, er sei ledig oder gesessen. tät er sein aber nit, so soll in der richter darzue halten daß sie mit einander gar ainig wern, und soll auch von ir iedem nemen 72 dn zu wandl der herrschaft, und damit daß sie im versprechen daß sie niemant dester veinder wellen darumb sein. ob aber das wär daß er das recht vergwißet und darumb genueg thät, so mag im der richter den daigen halten nach solcher gewonheit. ob das wär daß er das recht in den ersten tagen nit gesuechen möcht, so mag er in wider verpieten durch pesser sicherheit willen. ob das wär daß er die leut zu dem andern rechttag nit gehaben möcht von solcher irrung wegen, so mag er in zu dem dritten mal woll hinwider verpieten. und soll auch der richter kain gerechtigkeit mer auf in nemen und soll in halten unz an dritten tag bis zu mittag, so soll er in gehen lassen als aigens gerechtigkeit ist. käm er aber mit vorsprechen, so soll er im widergehen lassen als das recht ist.

28. Es soll auch niemant sein erbtail verliesen von solcher notdurft, da gott vor sei, weder verpueben noch verdieben noch verfechten; und wem das widergieng, da sollen dieselbigen erben ir guet vordern zu rechter zeit und weil als ander angestorbnes guet. ob das wär daß sie kinder gelassen hieten, so sollen dieselbigen das guet erben als mit 2 dn nach iedem stuck. wär es aber andere geweiste freuntschaft, so soll er dasselbig guet erben mit 72 dn nach iedem stuck.

29. Ob das sach wär daß ainer ainen zu todt schlueg, so soll er denselbing todtschlag verwandeln der herrschaft mit 72 dn; und soll man dieselbing raichen dem herrn als am dritten tag im oder seinem anwald; damit soll er im sein guet fristen und freien auf's kunigs straß als verr sein gwalt wert. so soll man dem richter von Wien ze wissen thuen daß er den daigen beschau oder sein anwald; darumb soll man im sein gerechtigkeit geben 24 dn im oder seim anwald.

30. Und ob der richter die gemain anrueft ainen oder mehr, so sollen dieselbigen mit dem richter auf sein, damit daß man solch leut die wider das aigen taten oder wider die gemain die soll man zu gerichts handen nemen.

31. Item, es sullen auch nit zwen weinzürl sein in aim haus die da pauen auf ein phening, es sei uber felt oder aber bstant. und welcher das uberfaren wurt, den soll man puessen nach iedem tagwerch umb 12 dn, nach seines selbs hopl umb 72 dn.

32. Es sollen auch die erbar nachpaurn geen am montag auf die mietstat und sollen betrachten ein gemainen lon und betrachten iren aigen nutz. welcher aber auf die mietstat nicht geet zu betrachten iren aigen nutz, der ist zu wandl unbeclagt 12 dn, ließ er aber sich beclagen so ist er umb 72 dn der herrschaft. und sollen auch ein gemainen lon haben in dem aigen. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

33. Es soll auch ainer dem andern sein leut nit austaidingen aus seinem haus, es sei weib oder man. welcher das thut und entphrembt im sein arbaiter, so ist derselbig der es thuet umb 72 dn zu wandl. ob er gedächt er wolt der 72 dn nit achten und wolt darumb ainen heraus taidingen, des der dan schaden hiet des der arbeiter gewesen ist, und blib im schuldig wenig oder vil, und er spräch 'zeuch dich hinz mir, ich will dir leichen', und was er im dan lich, dabei soll der daig dem wirt sein gelt abdienen da er vor an der herberg ist gewesen. ob aber derselbig die weil hinweg luef und daß ihm der zerung zu wenig wär von dem daigen da er sich hinziehen solt, so soll er demselbing fürder sein gelaufen der in da heraustaidingt hat, und ob er dem daigen schuldig ist da er vor an der herberg ist gewesen, so soll im auch der daig die arbeiter leichen wen im die arbeit am allerbesten ist. und ob ers nit tät, so ist er der herrschaft des wandls pflichtig als vor gemelt ist.

34. Ob sich aber ein knecht mit eim wirt kriegt oder der wirt mit dem knecht, so ist derselbig ainem nichts pflichtig da er sich hinzeucht. ist er im dan vill schuldig, das haiß er im gar woll geben. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

35. Ein ieder gesessen ob er hinz dem wein ging, so soll er sein hacken oder sein snitmesser under einer gürtl tragen alsbald er ein pfenbert wein genimbt und ausgetrunken hat. ob er lenger sitzen wolt, so soll er es dem leitgeben hinab geben. wolt er aber dieselbig hacken oder snitmesser unter dem mantel tragen oder unter sich legen und wolt die hinab nit geben und wolt die also verporgen haben bei im, so ist er der herrschaft verfallen 6 ß dn zu wandl. ob aber er icht schaden damit thuet, so kum er an ains willen als er nechst mag. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

36. Es soll auch ein ieder leitgeb auf ain haun nit mer porgen den 2 dn, auf ein schnittmesser auf ein krempl auf ein steckenziechmesser auf ein putten auf ein multer auf ein wasserlegl auf ir ieds nit mer den 1 dn. ob der daigen ains versetzt wurt, es wär in dem aigen oder uber felt, und er wolt im der daigen ains nit zu lösen geben und spräch es stunt im umb mer, so soll derselbig gehen zu dem richter damit daß im der richter genueg thue. das soll der richter thuen und soll den daigen darzue nötten mit 72 dn daß er im das pfant zu lösen geb umb die suma gelds, als aigens recht ist. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

37. Es soll auch ein ieder ladner in seinem laden fail haben helbert und pfenbert, daß sein die leut kain mangel nit haben sollen, sie sein gesessen oder ledig; und ob er das nit tät, daß die leut ein mangl darin hieten, so ist er alweg umb 12 dn zu wandl. er soll auch eim ieden arbaiter geben ein ortwert schmalz, ein ortwert ziger, ein ortwert procklich von aim käß beiderlei umb ein helbling; und ob er das nit thuen wolt, so soll in der richter nötten mit 12 dn. es soll auch nit mer haben ein ieder ladner als den 10. dn zu gewin am brot. er soll auch kain ai weniger geben dan zu Wien. ob ainer herfüret in das aigen air und geb 6 und der ladner 5, so soll derselbig ladner den arbeitern dieselben pfenbert geben hinaus aus dem laden als vill und er geben hat dieweil und der hie gewesen ist; und ob er sein nit thät, so hat in der richter zu nötten mit 12 dn. - Fragt herr richter die gemain, obs ir aller red sei?

38. Item, die fleischhacker die in dem aigen hie sein, die sollen auch ir fleisch hie fail haben zu rechter zeit als man es denn billich essen soll. sie sollen auch hie lassen wann sie gen markt gen Wien fahren nicht das ergist, sie sollen auch hie lassen ein thail des vordern von eim oxen. - Item, es sollen auch die fleischhacker an sambstag nächten fleisch fail haben; und ob sie sein nicht thäten, so soll man in die pank am sunntag morgen zuesperen und soll in auch der richter nötten mit 12 dn. er soll auch an dem pfingstag das aigen ôn fleisch nit lassen und zu welchen tagen man das pillich essen soll; und ob er das nit thät, so hat in der richter zu nötten mit 12 dn. er soll auch eim ieden arbeiter 1 dn vleisch geben; und ob er das nit thuen wolt, so hat in der richter zu nötten mit 12 dn. es soll auch ein ieder fleischhacker fleisch fail haben das zu verthuen sei, daß es nit phinig noch schelmig sei; und ob man des in seiner gewalt begrif, so soll man dasselbig fleisch auswerfen in ain graben und soll in darzue nötten mit 72 dn. ob aber ein fleischhacker ein schwein kauft und wär das gar schön an der zungen und wär inwendig nit schön, so soll er dasselbig fleisch mit einer gewißen schawn lassen und soll auch die zungen zu eim warzaichen hangen lassen und soll auch das fleisch da verhacken, und soll auf dem haubt haben ein ströbes kranzl zu eim warzeichen; und ob er das nit thät, so hat in der richter zu nötten mit 72 dn zu wandl. es soll auch ain ieder fleischhacker zwaierlai fleisch haben; und ob er das nit thät, als oft ist er umb 12 dn zu wandl. er soll auch den unflat und das plut das er löst von dem viech schütten ohne schaden der gemain von dem weg, daß man darüber nit reut noch gee noch kain gestank der gemain nicht bring; ob er das nicht thät, so hat in der richter zu nötten mit 12 dn. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

39. Es soll auch ein ieder behauster holt, er verkauf oder kauf, desselbing guets rechter zeit ab- und anfahrn zu rechten tägen in dreien 14 tagen. ob er aber des selbing nit tät, so ist dasselbig guet der herrschaft verfallen auf genad, [es] wär den so vil daß der herr saumet oder der richter, daß es mit ir paider will sei, so ist dasselbig guet der herrschaft nicht verfallen. - 40. Ob ainer sein guet also verkauft, so soll er zu dem richter gehen und soll zu dem richter sagen er hab sein haus verkauft. ob das wär daß er den nachpaurn füegt, so soll sein kauf ein fürgank haben. damit daß hinfür kain irrung nicht daraus wert, so soll der richter nach der gemain senden und soll darumb hören sie ob er in gefall zu einem nachpaurn; so soll er dem herren fuegen zu einem holden, damit daß hinfür kain irrung daraus nicht geh. ob ein irrung daraus ging, so soll es der richter puessen gegen der herrschaft unentgolten der gemain.

41. Item, wer da ab- und anfert von behausten guet, wer da abfert der geb 5 dn, wer da anfert der geb auch 5 dn.

42. Item, es ist auch verpotten daß man nit unflat auf die gassen schütten soll, es sei aschen oder mist, todt hunt oder katzen, nichts ausgenommen, weder zu prunen noch zu wegen wo man reuten oder gehen soll, nichts dahin werfen noch schütten, noch ainer dem andern für sein haus. es soll auch ein ieder wiert das seinem volk untersagen; wan wer daran begriffen wurt und wolt das nicht achten, so ist der wiert umb 12 dn zu wandl.

43. Item, all truckne plätz sint verpoten, daß kain nachpaur nit soll spillen lassen in seinem haus oder karten oder scheiben was den phening berüert, so ist derselbig spiller oder mithaber ir ieder umb 72 dn, und der wiert der das in seim haus gestatt hiet und mit seinem willen ergangen wär, so ist er der herrschaft verfallen 6 ß dn zu wandl.

 [43a.] Und alles nachtspill, es sei unz dem wein oder wo das geschäch, das ist verpotten. und wer daran begriffen wurt, es wär der wiert oder der spiller, der ist 72 dn zu wandl, und der würflleicher oder der das licht hat gelichen ir ieder umb 72 dn, und ob icht schaden daraus gieng, das soll der wiert puessen nach rat der vier und auch des richter. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

44. Es soll auch niemant frävel treiben noch ainen aus seinem haus vordern, er sei ledig oder gesessen. wo ainer das thät, so ist er der herrschaft 2 und 6 ß dn verfallen zu wandl. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

45. Item, es ist auch von alter herkomen daß der richter und auch die vierer sollen gehen auf die feuerstät auf dem grunt alweg des nechsten tag nach dem pantäding. und wo sie der feuerstät aine oder mer funden das ungewöndlich feuerstät sein, sollen sie dieselben feuerstet absagen, so soll dasselbig gewendt werden in 14 tägen nach der beschau. als dann der richter und auch die vier hinwidergehen nach den 14 tagen auf dieselben feuerstätt ob die gewendt sein worden, wer das nit gewendt, den soll der richter nötten mit 2 und 6 ß dn. ob icht ein schaden daraus gieng, so soll er denselbigen schaden puessen nach rat der vier und auch des richters. ob aber feur auskäm in den abgesagten feuerstäten oder wie das feur auskäm, da gott vor sei, alsbald das feur uber das dach kumt, so ist er der herrschaft verfallen 12 und 1 pfund dn zu wandl.

 [45a.] Es soll auch ein ieder dem das unglück widerfuer, da gott vor sei, nit fürderlaufen von dem feuer unbeschriern, er soll nach hilf ruffen, und soll auch ein ieder zuelaufen und soll helfen retten als best und er mag. ob ainer den ruef verleg, so ist er nach iedem ruef verfallen der herrschaft 72 dn, es wär dann so vill daß er sich darvon nemb bei seinen treuen, so ist er des wandls vertragen. und soll auch ein ieder freiung bei dem feur haben, es sei mit seinem guet, ob er das ausflechnet oder trueg es aus oder wie er es von dem feur retten wolt, so soll dasselbig guet sicher sein als leg es verspert in einem kasten. ob aber ainer desselbigen guets emphrembt wenig oder mer, so ist derselbig verfallen umb 72 dn und soll den hopl dahin antworten als einen dieb. ob dan zwen an einander raufen wolten bei dem feur oder schlagen und werfen und wärn vor feint an einander gewesen und hieten ir feintschaft gesparrt zu dem feur, da iederman solt freiung haben, und die leut laufen zue und wollen sie von einander bringen, damit kämb das feur verrer, so soll man auch denselbigen puessen der das unent hat angefangen mit 72 dn und soll den hopl dahin antwurten an die stat als ainen der die leut mit willen hiet anzundt. wär aber ainer als woll daran schuldig als der ander, so soll man sie baide puessen. ob ainer von dem feur flüchtig wurt zu wem das feur war auskumen, so soll derselbig freiung haben unz an dritten tage, hinz wen er fleucht, damit daß in der daig nit ängstigen soll unz dem daigen da er hingeflohen ist. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

46. Es sollen auch die gassen geraumbt sein von aim ort bis an das ander, und auf dem grunt und hie in dem ganzen dorf nicht solch haufen machen nicht von stain oder von holz oder von reben oder mist oder was irrumb darauf stehen solt, es wär mit stain setzen oder mit stecken schlahen, daß ein wagen dem andern nicht geweihen mecht oder wie ein schaden daraus ging, wie der schaden genennt wurt, das soll der daig puessen der den schaden gewarcht hat und das nit gewent hat nach auszaigung der vier und auch des richters; so soll man in nötten mit dem wandl 72 dn und daß er einem seinen schaden abtrag nach rath der vier und auch des richters.

47. Es soll auch ein ieder wiert sein leuten untersagen daß sie solch unfuer aus den heusern nit treiben weder mit geschrai noch mit scheltworten oder mit werchen, es sei bei nacht oder bei tag, ob leut hindurch giengen, ritten oder furen, daß sie sicher sein vor solchem gschrai und engstigung als vor gemelt ist worden. ob es aber ainer tät, es wär der wiert mit seinen leuten oder er selber es tät, so ist er der herrschaft verfallen zu wandl 2 und 6 ß dn. ob sich aber der wiert darvon nämb bei seinen treuen an aides stat er west umb das gschrai nicht und hiet ins untersagt, so ist der wiert des wandl vertragen, aber den daigen soll man puessen der heraus hat geschriern umb solch unvernunft und engstigung mit dem wandl als dan vor gemelt ist. hat er sein nit an dem guet, so soll man in an dem leib darumb puessen. - Fragt herr richter in die gemain, ob es ir aller red sei?

48. Herr richter, nun gunt uns der dritten sprach.

Die erbar gemain meldt daß ein ieder soll gehen den rechten weg und steg, daß man nicht steig mache an unbillichen stetten durch die weingarten oder durch runsen. es soll ein ieder mit sein arbaitern gehen den rechten weg; und ob er sein nicht thät und ging unrecht steig, als oft er das thuet so ist er nach iedem arbaiter umb 4 dn, nach sein selbs hopl umb 12 dn; ob icht schaden daraus ging, so soll er denselbigen schaden wenden nach rath der vier und auch des richter und soll auch darzue geben 72 dn. ob aber der wiert mit den arbeitern schuef sie solten den rechten weg gehen, ob si sein nicht täten und giengen uber dasselbig, so ist ir ieder des wandls pflichtig als der oben vermelt ist worden; hat er sein nicht an dem guet, so soll man in an dem hopl darumb puessen.

49. Es soll auch ein ieder den andern ausfriden, es sei zu velt oder zu dorf, zu rechter zeit als sant Georgen tag 14 tag vor oder nach, und soll auch einer dem andern treulich ausgefridt haben. ob er dasselbig nicht tät, so ist er der herrschaft 72 dn zu wandl. und sollen friden treulich und ungeferlich. ob aber ainer ainen grünen dorn abhackt so ist er umb 4 dn, ein düren dorn umb 12 dn zu wandl, und was schaden daraus gieng das soll der daig puessen nach rath der vier und auch des richters. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

50. Item, es sol auch ein ieder der viech hat dasselbig haben ohne schaden der gemain, wie das viech genannt ist, es sei kue ganß oder sau, nichts ausgenommen, zu rechter zeit und weil inthuen sein nachpaurn ohn schaden. ob er aber das nit thät und was schaden daraus gieng, denselben schaden soll er wenden nach rath der vier und auch des richter. und ob man im das vieh intät, so soll er das viech lösen von dem richter nach ieder kla umb 4 dn.

 [50a.] Er soll auch das [viech] fur einen halter treiben, es sei des morgens oder zum mittag, wartend sein für den halter damit daß es kain schaden thue. wär aber daß ers für den halter nit schlueg und also ließ gehen unberuechter huet daß es den leuten zu schaden gieng, und wer das viech an dem schaden begriffen, der soll sich an dem viech nit rechen, er soll das viech inthuen hinz dem richter, oder zu wem er es treiben woll so ist es gleich als woll inthan als hinz dem richter. so soll man denselben schaden besichten und beschauen lassen, und ainem denselbigen schaden abtragen den das viech than hat, nach rath der vier und auch des richter. und soll auch das viech von dem richter nach ieder klaw lösen umb 4 dn. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

51. Es sollen auch der richter und die vier nach iedem pantaiding des nechsten tag gehen auf den perg und sollen auszaigen als von alter ist herkumen nach solcher gewonheit, und sollen darauf ausstecken und auszaigen der herrschaft iren grunt und perg, es sei zu velt oder zu dorf, als den von alter ist herkumen. und wo die vier hinschlahen ire kreuz oder ire lofter, das soll bei kreften bestehen daß die niemant soll umbwerfen noch abhacken noch ausziehen. und wer darüber begriffen wurt, derselbig ist als oft ers thuet nach iedem lofter umb 72 dn; und ob ers an dem guet nicht hiet, so soll man in an dem leib darumb puessen. und was die vier absagunt nach solchem auszaigen das sie denn than haben, das soll der daig wenden nach auszaigung der vier und auch des richters in 14 tagen. ob er aber sein nit tät, so hat man in zu nötten mit seiner herrschaft. ob aber icht schaden daraus gieng, denselbigen schaden soll er widerkeren nach rat des richters und auch der vier.

52. Es soll auch kainer nit greben machen vor seim weingarten an unpillichen stetten, daraus schaden gieng, wie der genannt wurt, es wär mit faren oder mit reuten. was man den schaden nem, so soll man den nötten mit dem wandl und 6 ß dn mit seiner herrschaft daß er den schaden went nach rath der vier und auch des richters.

53. Es soll auch ainer dem andern sein rain nit nemen auf ainem acker oder vor dem weingarten oder wie das genannt ist im zu nutz und seinen nachpaurn zu schaden. als oft er das thuet so ist er umb 12 dn zu wandl. wär aber der schaden so groß daß man die vier muest darauf weisen, so soll man den vieren ir gerechtigkeit darumb geben; und nach irer auszaigung so soll man den daigen nötten mit dem wandl 72 dn und daß er im sein schaden abtrag nach rath der vier und auch des richter. - Herr richter, fragt in die gemain obs ir aller redt sei?

54. Es soll auch ainer dem andern nit stain noch dorn noch solchs zaussach, wie das genant ist, nit im zu nutz und seinem nachbaurn zu schaden in die weingarten werfen. als oft das ainer thuet alweg 12 dn zu wandl, und ob der schaden so groß wär so ist er umb 72 dn zu wandl, und soll ainem seinen schaden abtragen nach rath der vier und auch des richter.

55. Es soll auch kainer dem andern nit schaiten in seinem weingarten noch uberstuck intragen uber daumellen lang.

 [55a.] Es soll auch ainer dem andern nit wasser laiten weder zu velt noch zu dorf im zu nutz und seinem nachbaurn zu schaden, noch vachgrueb noch ander grueb zunächst der rain machen noch das wasser laiten durch ainen rain und wie der schaden genent ist, ist alles verpoten. und wer sein nit ließ und macht den schaden mer wen ainem, so ist er alweg umb 72 dn zu wandl der herrschaft. und ob der schaden so groß ist, so soll man den vieren ir gerechtigkeit darumb geben nach auszaigung, so soll er einem sein schaden abtragen nach rath der vier und auch des richter.

 [55b.] Und wo man die vier hinfordert, es sei auf rain, es sei auf solch schäden die denn von dem wasser geschechunt, die solch schaden arbeiten, so ist man dem richter und den vieren nit mer pflichtig denn 24 dn daß sie solch schaden beschauen als von alter ist herkumen.

56. Es soll auch kainer nit machen new rain in dem perg. ob das wär daß ainer ainen weingarten kaufet, er wär groß oder klain, und wer dieselben sint, sollen den vieren und dem richter ir gerechtigkeit geben damit daß sie in rain machen als vill sie ir begern; die sollen geben von iedem rain 24 dn und nit mer. wolten sie aber derselben tailung vertragen sein von wegen der 24 dn und wolten selber tailen, so hat dieselbig tailung hinfür kain kraft, ob sie zu krieg wurn, es wär umb stock oder umb die kreuz die sie selber geschlagen hieten, umb maniger wenn eins, das hat kain kraft nit; und ob sie der vier begerten und auch des richter sie sollen in ein gewönliche tailung machen nach solchem auszaigen das sie selber than haben, so sollen sie den vieren ir gerechtigkeit geben von dem rain den sie selber gemacht haben, als vor gemelt ist worden, und sind umb ein solchen frävel daß sie selber tailt haben der herrschaft verfallen ir ieder umb 2 und 6 ß dn zu wandl. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

57. Item, und was die vier tailen, das soll bei kreften stehen. ob das wär daß ainer derselben lofter auszug ains oder mer und schlueg ims zu nutz und seinen nachbauern zu schaden und wolt im sein thail weiter machen und den seines nachbauern schmeller wider solch tailung die die vier dan than haben, so ist er umb 72 dn nach iedem; hiet er halt gar vill ausgezogen, so ists dennoch nur 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als einen diep.

58. Es soll auch ainer dem andern sein steck nit laiten durch die rain im zu nutz und seinem nachbaurn zu schaden. und wer dasselbig thät, so ist er nur umb 72 dn und soll den hopl dahin antworten als ein diep.

59. Es soll auch kainer nit marchstecken schlahen ôn urlaub der vier und auch des richter. wer dasselbig thät, der wär allweg umb 72 dn der herrschaft verfallen. nach solchem auszaigen als denn die vier thuen, so mag ainer woll stain setzen mit willen seines nachbaurn und ist des wandls vertragen. wär aber daß seines nachpaurn willen nit dabei wär, so soll er die vier darzue nemen umb daß sie im die stain setzen nach irer auszaigung, so soll er den vieren ir gerechtigkeit geben von iedem stain 4 dn, und soll in die stain antworten an die stat da man ims hinsetzen soll.

60. Es soll auch ainer dem andern sein reichen nit verschwellen, daraus seinem nachpaurn ein schaden gieng. daß das wasser kains ausfluß nicht gehaben mecht und thät seinem nachpaurn schaden in einem keller oder in einer kamer oder wurf im ein maur nider oder wie der schaden genent wurt, so ist der daig der die reichen verschwelt hat umb 72 dn zu wandl der herrschaft und soll im den schaden abtragen nach rat der vier und auch des richter.

61. Es soll auch ainer dem andern sein zimmer noch meur noch zeun nicht zu nahent setzen. ob er des zimers, meur oder zeun schaden näm und nit weis wär, so soll man die vier und auch den richter des erpieten daß sie dahin gehen und dem auszaigen wie der daig sein zimer setzen sollt oder meur oder zeun; was denn solch notturft ist, so ist man den vieren noch dem richter nichts pflichtig als oft sein not ist auf behaustem guet. giengen aber die vier zu dem andernmall hinwider auf solch auszaigung, daß nit gewendt wär, so soll man den daigen nötten mit 72 dn zu wandl. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

62. Item, es soll auch ainer bei rechter zeit ab- und anfaren zu perg als lants recht ist und der herrschaft, als von alter ist herkumen, in jar und tag ab- und anfaren, nutz und gewär empfangen. und ob er das nit thuet, so ist er der herrschaft des verfallen auf genadt; es wär dan daß der richter oder die herrschaft darin saumig wär, so soll es in paiden ohn schaden sein. wer denn ab- und anfert umb das dorf auf dem grunt, wer da anfert geb 12 dn, wer da abfert geb 6 dn.

63. Ob ain vatter abgieng oder ein mueter und liessen kinder, nach iedem stuck zu erben mit 2 dn. wär es aber geweiste freuntschaft, so erben sie nach iedem stuck mit 72 dn. wär aber daß ein vatter schaffet seinen kindern ainem oder mer, so soll ieds nach iedem geschaft erben nach iedem stuck mit 72 dn. und wer denn ein geschäft thuet, so soll man dasselbig geschäft beweisen als zu rechter zeit in jar und tag, damit daß das geschäft bei kreften beleib als es dann geschafft ist worden. wär daß ein geschäft nit erweist würt zu rechter zeit, so hat dasselbig geschäft hinfür keine kraft. und was geschäft erweist sollen werden, die sollen erweist werden bei des herren gruntbuech und sollen auch alweg kraft haben als es wär erweist in dem rath zu Wien.

64. Es soll ein ieder sein erbtail zu rechter zeit als in jar und in tag suchen. tät er das nicht, so ist er das der herrschaft verfallen auf genadt, wer in dem lant ist; es wär denn daß er in dem lant wär und west umb den erbtail nit, daß er das bestätten mecht bei seinen treuen anstatt aines geschwornen aids, so hat sich das guet nit verfallen der herrschaft. er soll auch desselbigen guets nutz und gewer kumen als recht ist.

[64a.] Wär aber daß ein erb aus dem lant wär und umb den erbtail nicht west, dem sol man warten 30 jar und 1 tag, darumb soll der herr und der richter sein vorstant sein des daigen wartenden erben. wär aber daß sich die 30 jar vergingen und 1 tag, so soll sich dasselb guet nit vermant haben, und wer dieselbig freuntschaft geweisen mag daß er soll sein ein freunt des wartenden erben, so soll im der herr des daigen guets gewaltig machen und soll darumb sein gerechtigkeit nemen und soll im dasselbig guet fertigen als recht ist.

65. Es soll auch ein ieder behauster hold seinem herrn geben den dienst zu rechter zeit als zu sanct Michaels tag; oder wer der ist der da pfeningdienst schuldig der herrschaft ist, er sei ledig oder gesessen, so soll er dem herrn sein dienst reichen als vor gemelt ist. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

66. Es soll auch ein ieder freiung haben in dem perg, daß ainer dem andern nit soll nachgehen mit behafter wehr auf des herren grunt ôn urlaub des richter.

 [66a.] Ob ainer ainen suecht, es wär zu velt oder zu dorf, so soll es der alweg dem richter darumb zu wissen thuen. ob ainer mit solchem gwalt in den perg käme und wolt ainen darinen suechen, als oft er das thuet so ist er der herrschaft verfallen 2 und 6 ß dn zu wandl. ob er icht schaden tät, so kom er [an] aines willen als er nechst mag.

67. Ob ainer hie pawt und man ein mangl an dem paw hiet, so mag ainer sein arbait wol beschauen lassen nach ieder arbeitzeit. tät er aber dasselbig nit, so mag er sein abpaw wol beschauen lassen was im das ganz jar ist ausgelegen, zu rechter zeit 14 tag vor sant Gilgen, 14 nach, so mag man wol erkennen was abpaw demselbing auslig oder stehe; und wem das not geschäch, der mag das woll thuen zu derselbing zeit. er soll auch den vieren ir gerechtigkeit darumb geben, von einem beschauen 24 dn, von ainem schätzen 60 dn. und ob die beschaw nicht geschäch zu derselbing rechten zeit, so sint die vier noch der richter im nit verrer pflichtig darauf zu gehen.

68. Es soll auch ainer dem andern sein paum nit stumblen. ob icht schaden daraus gieng, es wär zu felt oder zu dorf, so soll er den vieren und dem richter ir gerechtigkeit geben, und was schaden der paum bringe, das soll man abhacken dieweil der richter und die vier bei einander seint. tät man sein aber nit und wolt sich selber an dem paum rechen, und als oft er ainen ast abhackt so ist er umb 2 und 6 ß dn der herrschaft zu wandl. hackt er den paum gar ab, so ist er umb 5 pfund; hat er der 5 pfund nit, so soll man im die hant abhacken auf dem stock, so ist er der 5 pfund vertragen.

69. Es soll auch ainer dem andern sein paum nit ausgraben, es sei zu perg oder zu dorf. wer daran begriffen wurt, so ist er nach iedem paum umb 72 dn, als lang hinz daß er ir drei ausgrebt, so verwandelt er sie all drei mit 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als ein diep. - Fragt herr richter in die gemain, obs ir aller redt sei?

70. Es soll auch ainer dem andern nit kloreben abschneiden noch zaglsteck ausziehen noch aufheben. als oft ainer das thuet so ist er umb 12 dn, als lang hinz er 12 aufhebt, so verwandelt er sie alle 12 mit 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als ein diep. satzsteck oder zain in die grueben oder ander volkomen steck und wer der ainen aufhebt, so ist er nach iedem umb 72 dn, und soll den hopl dahin antworten als ein diep.

71. Es soll auch niemant marchstain ausgraben noch umbwerfen die des herrn grunt auszaigen, es sei zu velt oder zu dorf. wer daran begriffen wurt, so ist derselbig der herrschaft verfallen 5 pfund zu wandl; ob er derselbigen 5 pfund nit hiet, so soll man im die grueb offnen da der marchstain gestanden ist und soll in mit dem haubt hineinschieben und soll auch darzueziehen heraufwerts gegen der gürtl und soll in da stehen lassen, so ist er der 5 pfund dn vertragen. wär aber daß im ainer heraushulf, so ist er auch desselbing wandls pflichtig.

72. Item, wer aus dem lant ein gast ist, dem soll man in dem dritten tag genueg thuen als aigens gerechtigkeit ist und auch des landes recht ist. und ob ainer sich phenden ließ eiserne, silberne phant, wie die phant genant wären, so sollen die selbing phant hinz dem richter bleiben nach aigens gerechtigkeit.

73. Item, und wo man die vier hinfordert, da sie ir gerechtigkeit umb nemen, daß sie aus sollen zaigen was denn zu wenden sei, so soll der daig den vieren ir gerechtigkeit darumb geben der den schaden wenden soll. wär aber daß es mit ir baider will wär, so soll ir ieder die gerechtigkeit halb geben.

74. Item, es soll auch kainer nit wein herfüren in das aigen, das ist verpoten. wer sie uber die Liesung und uber die Tuenaw und uber den Weidenpach und durch den walt, wer derselbing wein herfürt ainen oder mer, so sint dieselben wein verfallen der gemain und auch der herrschaft.

75. Herr richter, vordert die vier.

 [75a.] Item, die vier die da sint geschworen der herrschaft und auch der gemain bei iren treuen an stat ains geschwornen ait, wo man die hinvordert, es sei zu velt oder zu dorf, darumb sie ir gerechtigkeit nemen, es sei vill oder wenig, so sollen sie bei iren treuen weder durch neit noch durch haß willen anders thun denn sie von recht sollen, darumb sie bei iren treuen geschworen haben. und wer die widertrib und auch den richter, so ist derselbig der herrschaft verfallen 5 pfund dn zu wandl, item den vieren 5 pfund und auch dem richter 5 pfund. ob aber der richter und die vier anders täten wann sie von recht solten, ob man sie des uberweisen möchte, und was der daig pflichtig wär den vieren und auch dem richter für ir smach das ist auch der richter und die vier zwir als vill der herrschaft hinwider pflichtig zu wandl umb daß sie nicht habunt than als sie geschworen haben.

76. Alle wandl unter 12 dn sint des richter. alle zuckwandl sint des richter. vachwandl und was 72 dn, sint alweg 12 dn des richters. und was der wandl sint die alle vermeldt sint woren, stehent auf gnad. - Nun herr richter fragt in die gemain, obs ir aller redt sei?

Herkunft / Fundort
Hernals (heute Wien, 17. Bezirk) | Bundesland: Wien |
nähere Angaben
Entstehung: 1520 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 794-812, Nr. 130 (Edition).

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