Dornbach, Banntaiding (1515)

Hie vermerkt die pantäding nach altem geprauch der nachpawern zu Dornnpach

Herr richter, seit ir gesessen als zu ainem pantaiding gehört, als von alter ist herkomen nach des hofs, der herrschaft und des aigens hie und auch pergs gerechtigkait? sprecht den nachpawrn zu ob es pantädingzeit sei.

Hie ist vermerkt das pantäding welhes ir des guets und der herrschaft richter seit oder wer hinfür amptman oder richter ist, welhes pantäding ir besitzen solt zu dreien tägen im jar. dieselbigen täg weisen und zaigen sich also aus: item, an dem ersten des sontag nach der liechtmeß; das ander des sontag nach sant Georgen tag; das dritt des sontag nach sant Marteins tag.

Und diesew drew pantäding süllen besessen werden in dem hof zu Dornpach, und süllen auch darzu herauf komen der richter, die vierer mit iren nachpawern von Herrenals die auch gewidemt sein her zu der herrschaft gen Dornpach.

Es sol auch ein ieder nachpawr darzu komen ongeladen. da sol der richter des abents vor ruefen lassen. und welher darzu zu der dritten sprach nit chombt, der ist wandels pflichtig dem richter 12 dn; wirt er beclagt, so ist er der herrschaft verfallen 72 dn.

Item, es sol auch der richter hinumb fragen ob ieder nachpawr seinen nachsten nachpawrn hab, darinnen der richter mag versten wer dem pantäding gehorsam ist oder nit.

Item, es sol auch ein ieder hausgenos oder ein ieder der ain bestanthaus hat, mit im darzu pringen oder bei seinem scheinpoten schicken sein gerechtikait, es seien die hieigen oder die von Als die zu der herrschaft gein Dornpach gehörent und gewidemt seind wie vor gemelt ist, ieder ainen gewondlichen pfenning, als von alter ist herkomen.

Item, es hat auch ein iedes pantäding drei sprach, darinnen man vermelt der herrschaft, dem hof und auch dem aigen all ir gerechtigkait zu veld, perg und auch zu dorf, als es von alter her ist komen. ob aber die erberig gemain icht ainen mangel hiet in den obbegriffen und gemelten dreien stucken, so mag si sich wol bedenken nach ieder sprach; was si dann mangels darinnen hieten, das mügen si müntlich melden, so sein si der herrschaft noch niemants nichts pflichtig ze wandl.

Item, auch vermelt die erberig gemain: ob das wär das ainer oder mer her auf den grunt rechtens ze besitzen begeret als von alter ist herkomen, dem sol man rechten besitzen mit der herrschaft willen und wissen, und ein solher ist pflichtig dem erberen geding nach ern ein viertel wein.

Item, hie vermelt die erber gemain dem hof sein gerechtikait ze schenken ze dreien tägen, das ist zu den weinnächten, zu den ostern und zu den pfingsten, allweg vierzehen tag gewaltsam ze schenken. und ob das wär das ainer oder mer in dem dorf auf der herrschaft grünt auf hiet thon oder schenket und der wein nit halber aus wär, so sol er in zuslahen. wär aber derselbig wein über halber aus; so sol er in in dem haus ausgeben. wurd der leitgeb überfarn des der wein wär und überweist das er über di gassen außgäb, so ist der vorgemelt wein der herrschaft verfallen. und darzu: ob sich das begäb das ein nachpawr ainer oder mer wein zutrüg über feld, so sol im die herrschaft den wein nemen und sein assach hin wider geben.

Item, es sol niemant die weil man pönwein schenkt wein in das dorf tragen.

Item, auch meldet die erber gemain: ob es sich begäb das der herr die vorgenanten drei zeit wie vor gemelt ist nit schenket, so mag ein ieder nachpawr schenken und ist darumb niemant nichtz pflichtig oder schuldig.

Item, auch sol der herr die vorbestimbten drei zeit lassen schenken umb ain gewonlichen phening. - Herr richter, fragt in das erber geding etc.

Item, so vermelt die erber gemain das der hof sein gerechtigkait hab damit niemant vischen sol, nur als verr als sein antlang wert.

Item, auch so sol niemants grasen noch holz abhacken in der Allß und auch in dem holz das zu dem hof gehört. wer daran begriffen wurd, den hat der herr darumb ze straffen. - Herr richter, fragt in das erber geding.

Item, auch so ist von alter herkomen das das gruntpuech sol in dem hof ligen, und wer darbei ze schaffen hat der sol das in dem hof suechen.

Item, ein ieder der ein erib verkauft der ist pflichtig ze geben der abfert halben dienst und der anfert den drittail und zu der vertigumb 72 dn. und ob ein angsessner in dreien vierzehen tagen, aber ein gast im jarfrist ôn willen des herren und ehaft not an di gwer nit käm, wer das thuet und die gwer nit ersuecht, so ist er das erib verfallen. wär es aber des gruntherren schuld, so ist er niemant nichtes schuldig.

Item, so vermelt die erber gemain das ein ieder nachpawr der des stier zu seinem viech bedarf, der ist schuldig ze geben bei dem fueter 2 dn und auf dem veld 1 dn und nit mer.

Item, auch darzu vermelt di erber gemain das ein ieder der ain geschäft thuet davon einzeschreiben geben sol 12 dn. und wer nach dem geschäft an di gwer komen will, der ist schuldig ze geben von iedem erib und von iedem stuck 72 dn, und von den 72 dn seind als oft die 12 dn aines ieden richter. und auch ist ze melden das ein ieder phlichtig ist ze geben bei dem puech von ainer ieden übergab 72 dn.

Item, auch so vermelt die erber gemain: wer vätterlich oder müeterlich eribtail eribt, der ist von iedem stuck pflichtig ze geben 2 dn, und was weiter erbschaft ist der ist schuldig ze geben von iedem stuck 72 dn.

Item, ob ein angsessner wär der des gruntsidel bedarf, der ist der herrschaft pflichtig ze geben den zwelften pfenning.

Item, auch so ist von alter herkomen das man den steg bei dem Hafner von dem hof sol machen.

Herr richter, so fragt die erber gemain umb die vorgemelten mainung allew wellich vor ewr obrikait vermelt ist worden, ob es ir aller red und recht sein?

Item, auch so vermelt die erber gemain als von alter herkomen ist: wann das herrenveld das zu dem hof gehört müessig und abgeschniten wiert und des herrn viech an dem ersten tag darauf geet, so sol das gemain viech den andern tag hinnach darauf geen. - Herr richter, fragt in das erber geding etc.

Item, so melt man als von alter her ist komen, das einem ieden der da geladen wirdet sein erste klag für zwo stend.

Item, auch vermelt die erber gemain das ein ieder nachpawr mag nemen notturft laim und stain mit des herren willen und wissen, und solhes sein gnad nit versagen sol.

Hie vergunt man der erbern gemain der ersten sprach, das das aigen mit seiner gerechtigkait vermelt werde.

Item, so vermelt die erber gemain als von alter her ist komen, das niemant kainen wein sol her in das aigen füern. hinzt an den dritten tag ob es ôn wein stuent, so sol der richter mitsambt den vierern hin umb gen besichten und beschawen wer wein hab. wollt ainer oder mer dabei wein erfunden wurd solhen wein auf teürung behalten, so sol der richter ainen darfür setzen, dem sol er seinen lon geben und schenken lassen nach dem der gemain gank ist. Item, auch vermelt die erber gemain das ein ieder nachpawr vor seinem haus als verr sein antlang wert den weg machen sol, und wer das nit thuet und was schaden darauß geet, das sol ein sölher püessen nach besicht und beschaw der vierer, wellicher den schaden nit gewent hat. - Herr richter, fragt in das gedingt ob es ir aller red und recht sei?

Item, auch so vermelt die erber gemain den steg zu machen bei dem Lig im land.

Item, auch so ist von alter herkomen das di herren von den Schotten die prugk sollen lassen machen pei dem Hainreich Wiesing. und ob die vorgenant prugk nit gemacht und gepessert wurd, was schaden daraus gieng, es wär wenig oder vil, das süllen die vorgenanten herren püessen. - Herr richter, fragt das erber geding etc.

Item, so vermelt die erber gemain den steg ze machen bei dem Andre Schütenhelm.

Item, so vermelt die erber gemain als von alter herkomen ist, das ein ieder staudenforster der das ambt hie zu Dornpach inn hat die prugk von ambts wegen machen sol bei dem Matheus Dienstl. und ob die ietzgemelt prugk nit gemacht wurd und was schaden der erbern gemain daraus gieng, den sol der ietzgemelt forster püessen.

Item, auch vermelt man als von alter her ist komen, das di forstleüt der erbern gemain auszaigen söllen ein holz vor dem wald um die gerechtikait der feuerpfenning, als ein ieder nachpawr dem staudenforster geben sol 16 dn wellicher das vorstambt hie zu Dornpach inn hat. - Herr richter, fragt das erber geding ob es ir aller recht und red sei?

Item, auch vermelt die erber gemain als auch von alter her ist komen: ob ein nachpawr käm in ein vorholz und käm der vorster und wolt in phenten, und ob im derselbig nachpawr entlief auf ainen andern grunt, so sol im der vorgenant forster nit verrer nachkomen nur als weit seins herren grunt wert.

Item, auch vermelt die erber gemain als von alter her ist komen, das niemants gewalt treiben sol in dem aigen weder [der] richter von Wien oder ander gewalt, es sei bei tag oder bei nacht, er sei ledig oder angesessen. wer daran begriffen wurd in solher änstigumb, der ist dem herren verfallen zwen und segs schilling ze wandel.

Item, ob sach wär das leut her in das aigen flüchtig wurden, es wär bei tag und bei nacht, es wär umb erberig oder unerberig sach das den tod berurt, das derselben ainer oder mer anzaigt wurden, so sol der richter von Wien noch iemants ander nach in greifen ôn urlaub des richter des aigens. es sol auch der richter des aigens kainen über solich gerechtigkait geben, besonder der ietzgemelt des aigens richter sol auf sein und solh flüchtig leut zu gerichtes handen nemen. und ob im der richter gedunket er wär in ze krank, so sol er die gemain ze hilf nemen damit das die daigen zu gerichtes kraft genomen werden, und in oder si halten unzt an den dritten tag, und in disen dreien tagen dem richter zu Wien oder dem richter zu dem wald zu wissen thun das er kum und nem solh zu gerichtes handen als umb den mittentag; und sol auch die gemain mit dem richter des aigens auf sein. und ietz gemelter des aigens richter sol solh unerber leüt heraus antwurten- als es von alter ist herkomen hinab zu dem Hafner; berüert es aber das waldgericht, so sol man in allermaß wie vor demselben richter ansagen und sölh unerber leüt hinaus antwurten hinauf zu der prugk in dem obern aigen zunägst des Matheus Dienstl haus. es sol auch wie vor gemelt ist in solhem antwurten die ganz gemain mit dem richter des aigens auf sein. es sollen auch solh unerber leüt hinaus geantwurt werden als si mit gürtl umfangen seind. hieten si aber icht hacken spieß armst oder anders, es wär harnasch panzer oder eisenhuet, wie das genant wär, das sol alles sambt hie auf dem grunt beleiben und in dem aigen. und ob ein solher oder solh icht gestolen oder geraubt hieten, mit denselben sol man solh guet hinaus antwurten. und sol auch dem richter von Wien oder zu dem wald ansagen das er kum und nem den daigen zu gerichtes henten; und sol im rüefen drei mal, zu dem ersten, zu dem andern und zu dem dritten mal; und geb dem richter in dem aigen zu ainem fürfank 72 dn als sein gerechtigkait ist. käm aber der richter oder sein anwalt nicht, so sol man den zu ainem stecken pinten mit ainem zwiremsfaden oder mit ainem halm aus einem schaub. ist das es umb erbrig sach ist so sol man im sein hend für sich pinten, wär es aber um unerber sach so sol man im sein hend hinter sich pinten. und sol alsdann die erber gemain geen ieder wo er ze schaffen hat. ob er ein schalk wär und riss sich ab und lief fuder, so ist die gemain und derselbig richter davon er hinaus geantwort ist worden hinfür dem von Wien und auch dem waldrichter noch ainem der in ze fänknus pracht hat noch iemant nichtes schuldig verrer darumb ze antwurten.

Item, es sol auch niemants leüt in das aigen laden zu schaden ain nachpawr auf den andern, er sei ledig oder angesessen. als oft ainer ainen dohin ladet, so ist er nach ieder person verfallen zu wandel der herrschaft zwen und sechs schilling pfenning. und ob man si begrif so ist ieder umb 72 dn, und alle die wöre wellich man bei in vindt, dieselben wöre sein si auch verfallen hinfür nimmer wider ze geben. und man sol si auch darzu halten das si hinfüran niemant dester veinter sein. und ob si schaden hieten gethan, den sol der daig puessen der sew in das aigen pracht hat.

Item, es sol ein ieder in seinem hauß freiumb haben. man sol auch kainen auß seinem haus heraus fodern weder mit scheltworten noch mit andern worten in kainem übel.

Item, ob ainer flüchtig wurd zu ainem nachpawrn in sein hauß, da sol er freiumb innen haben in allermaß wie in ainem haus zu Wien, das ainem sein veind hinein nit nachlaufen solt. ob aber das wär das im sein veind nachkäm und begriff den daigen in aines nachpawrn haus, er sprech zu dem wirt 'herr wirt, halt mir den daigen damit ich aines rechtens von im bekom', der wirt wolt den nit behalten, er wolt im auch kainen poten leihen der im zu dem richter gieng, er wolt im sein auch selber nit halten das er selbs zu dem richter gieng, so sol der daig der do seinem veind ist nachkomen umb solh zusprüch die er zu im ze sprechen hat, seinen veind wol zu seinen handen nemen das er in zu gerichtes handen pring. er sol in auch weder stechen noch slahen. wär aber das er sich sein entsetzen wolt oder der wirt im desselbigen helfen wolt, und was er demselbigen thuet, es sei dem wiert oder dem daigen der von im ist flüchtig worden, so ist er der herrschaft noch dem richter daselbs niemants ichtes pflichtig zu wandel. wär aber das im der wiert davon hulf durch ainen solhen gewalt, so ist der wiert der herrschaft zwen und sechs schilling pfening verfallen ze wandel, und was der daig zusprüch zu dem flüchtigen hiet, die sol der wiert dem daigen widerkern der im davon hat geholfen. ob aber der den wirt nit anrüefet und trib im ain solhen gewalt in dem haus,er slüegen oder engstigäten, es wär den wiert oder den daigen der do von im flüchtig hinein wer worden, so ist er der herrschaft verfallen fünf pfunt pfenning ze wandl. ob er in aber zu tod slüg so ist er nur 72 dn, und sol den hoppel dahin antwurten als einen morder. ob aber der wiert im davon hülfet und west umb die zwiträcht nit und umb di zusprüch die er zu im ze sprechen hiet, es wär umb erber oder unerber sach, so ist der wirt niemant darumb verrer pflichtig ze antwurten. wär aber das der wirt darumb west, so ist er dem daigen peen und wandl pflichtig als dann vor gemelt ist worden.

Item, es sol auch kainer dem andern in sein haus in geväre nit laufen. als oft ainer das thuet, so ist er von iedem trischübel umb 5 pfund dn der herrschaft zu wandl. - Item, ob aber ainer hineinfluch und wolt sich derselbigen freiumb trösten und hielt derselbigen freiumb selber nit und schuss oder wurf heraus, es wär mit worten oder werchen das er seinen veind hinaus erzürnet durch ainen zoren, alles des wandel des der pflichtig wär der do hervor ist, dasselbig wandl ist auch der pflichtig der in das haus hinein geflohen ist und halt der freiumb nit. ob aber ainer dem andern unter die tachtropfen nachlief, so ist er der herrschaft zu wandl verfallen zwen und 6 ß dn.

- Item, es sol auch ainer dem andern in sein haus nit schiessen in gefär bei nacht oder bei tag noch werfen. ob aber das ainer tät, so ist er verfallen nach iedem armstschüss oder nach ainem hackenwurf stainwurf messerwurf, was in gevär geschicht ainer dem andern in sein haus, als oft 5 pfund dn; was aber auf der gassen oder bei dem wein geschicht, so ist er albeg umb ain phunt phening. - Herr richter, fragt in die erber gemain ob es ir aller recht und red sei?

Item, es sol auch niemant schenken hie, er hab dann aigen rüch. und ob das wär das ainer ain bestanthaus hiet, es sei ein glidler oder ein lediger, so mag er wol schenken; er sol auch leiden mit der gemain nach allen den nottürften nach seinem vermügen in solh ansleg, es sei zu wegen oder stegen zu prünnen oder in ain landstewr die das aigen angieng, so sol er gemainschaft haben mit der gemain als ein ander nachpawr. wolt er darinn widerred haben, so sol er kain gemainschaft mit der gmain haben, es wär mit pawen oder mit andern notturften das die gemain antrifft.

Item, ob dann ainer hie nu schenket, villeicht chomen zwen oder drei zu dem wein die ir unend da wöllen treiben das si haben angefangen es sei auf ainem Wienner weg oder an andern steten, und wöllen dasseIbig da auskriegen und außvechten, so rucket meniger alspald den di sach nit angeet von schaidens wegen, in solhem waiß niemant von wem er sich hieten sol, so sind dieselbigen rucker ie ainer als oft er es thuet allwegen umb 12 dn wann er ein messer ruckt, oder ein swert oder was zwo schneit hat und auch von ainem degen von iedem als oft 24 dn; rucket aber ainer ain stecherl das si vorn auf dem gürtel tragen oder ain thaschenmesser pfriem sundel, der ist als oft umb 72 dn zu wandel. ob aber ainer gedächt 'solt ich nichtes rucken' und slüeg ainen in das maul oder rauften und zug in bei dem har über den tisch, ir wär ainer oder mer, so ist ir ieder nach iedem vinger allweg 1 pfund dn der herrschaft verfallen zu wandel. ob aber ainer gedächt 'ich solt nun nit rucken weder messer noch swert', er hüeb ein kändel oder ein ander assach auf dem tisch auf und wurf ainem das zu, so mächt er hort gefällen, er träf als pald ainen unschuldigen, mit solhem dem wiert sein ürten zerrütt wurd und sein assach zerprochen, so ist aines solhen wandel 72 dn, und darzu was der wiert gesprechen mag bei seinen trewen des er an seinem assach schaden desgleichen an der ürten genomen hab, das sol im der daig bezalen der das unend hat angefangen. und ob ainer rucket und hett nur schaiden wöllen, das er das bei seinen trewen gesprechen mag, so ist er des wandels müessig. - Herr richter, fragt in die erber gemain ob es ir aller recht und red sei?

Ob ainer oder mer nachpawern hinz dem wein sässen und ainer gieng frids halben von ainer ürten aus von ainem solhen unend das denn oft bei dem wein geschicht, und bezalet seiner ürten nit, so solt er seinen scheinpoten dahin senten, damit derselbig scheinpot zu dem leitgeben sprech das er es nit für übel hab, er sei durch gemags wegen ausgangen damit im sein ürten nit zerrütt wurde, er sol im di ürten raiten, und was das sei das wöll er im senden. so sol er im des morgens laisten hinwider bei scheinender sunnen ze zalen oder selbs komen. und ob er das nit tät, so sol der leitgeb zu dem richter geen und im das sagen er hab im durch ainen solhen gewalt sein ürten austragen; alsdann sol der richter nach im schiken und mit im schaffen das er dem leitgeb seiner ürten bezall, damit sol in der richter nötten mit 72 dn. hat er aber sein an dem guet nit, so sol in der richter püessen in seiner gefänknuß, damit er ein solhs hinfüran nimmer thue.

Ob sich aber ein lediger desselben trösten wolt und wolt auch also ausgeen und der wiert käm im nach und wolt seiner ürten von im bezallt sein, wär dann das er sich des wiert wolt setzen, der wiert wurd zornig und viel den daigen an von seiner ürten wegen und slüeg in in das maul oder rucket in bei dem har, er wär im haus oder vor der thür, so sol man denselben zu gerichtes hanten nemen und sol in darumb püessen als mit 72 dn. hat er sein an dem guet nit, so sol er an dem hoppel gepüest werden. und was im der wiert gethan hat ôn dem tod allain, darumb ist er der herrschaft noch iemants nichtz pflichtig. - Herr richter fragt etc.

Item, von solhem rucken, das dann geschicht das ainer ainem ain wunten oder mer slüeg als vormaln gemelt ist worden, so ist er der herrschaft verfallen di wändel: von ainer fliessenden wunden 72 dn, von ainer schamwunden unter den augen oder vor dem preiss oder ain leibwunden als oft er das thuet 5 pfund dn ze wandl.

Ob ainer ainem ain vinger abslüg, so ist er nach iedem stumpf, es sei an henten oder an füessen, allweg umb 5 pfund dn ze wandel. slüg aber ainer ainem ain hand gar ab, so ist er auch umb 5 pfund dn der herrschaft verfallen.

Item, es ist auch verpoten ainem ieden ledigen hacken spies armst kolbm die stecherl vor auf der gürtl oder wölh end si es tragen, desgleichen knüttel, das ist alles ainem iedem ledigen verpoten. und wo man der wör bei ainem begriff, so sol si im der richter nemen und hinfür nimmer hinwider geben, und darzu sol man in nöten mit 72 dn. und ob er sich des richter setzet, so soI man in legen hinz dem richter und solt in darzu halten das er niemant dester veinter wöll sein. ob aber der richter müesset nach hilf schicken das man ain sölhen gewaltiget und zu gerichtes handen gonomen wurde, und was si im tätten ôn den tod allain, do sein si im für ieden schaden nichtes schuldig ze wandel. - Herr richter, fragt in die erber gemain ob es ir aller recht und red sei?

Item, es ist verpoten ainem iedem, er sei ledig oder angesessen, sündel pfriem gespitzet zweck oder al, in der taschen oder auf der taschen, in der gürtel oder unter dem preiß, in dem ermel oder wo man die wöre aine begreift in sölher unvernust, es sei in ainem zorn oder hinz dem wein oder wo man ainen in solhen dingen begreift, so sol man in anvallen für ainen schedlichen man und sol den hoppel dahin antwurten als ainen der ain morden will umb sein lebtag, und sol in püessen mit 72 dn.

Item, es sol auch ainer auf den andern kain wer leihen, er sei angesessen oder ledig, ain lediger auf ainen andern, oder ein wiert seinen hawer besterken mit solher wöre, wie die genant sei, so sol man ainen ieden solhen püessen: als oft er ein wöre ausglichen hat, nach ieder wëre umb 72 dn der herrschaft, und was schaden daraus geet, da ist derselbig zu püessen nach rat der vierer und auch des richters. - Herr richter fragt etc.

Item, es sol auch ainer dem andern noch hacken noch werfen in sein thür oder in sein vensterpret oder stechen, auch heraus vodern aus seinem haus. als oft das ainer thuot, so ist er umb 2 und 6 ß dn ze wandel.

Item, es sol ainer dem andern nit lüsnen an seinem haus in geväre, es sei bei nacht oder bei tag. und wenn man derselben lüesner ainen begriff bei dem tag, so ist er verfallen das wandel 2 und 6 ß dn und bei der nacht 72 dn, und den hoppel sol man antwurten an die stat als ainen der ain verraten wolt oder verprennen oder ainen in seinem haus morden wolt. und ob sein der wiert oder sein anwald innen wurd und stechen heraus oder was si im tätten ôn den tod allain, so sein si weder der herrschaft noch niemants kaines wandels phlichtig; noch sol man denselben lüesner dohin antworten do man aines rechten von im bechomen mag.

Item, es sol auch ainer dem andern nit fürwarten in geväre unabgesagter ding, es sei bei tag oder bei nacht. welher ainem also fürwart, so ist derselbig der herrschaft verfallen bei dem tag 2 und 6 ß dn, bei der nacht 72 dn, und den hoppel sol man dahin antwurten als ainen der ain ermorden hat wöllen umb sein lebtag. - Herr richter etc.

Herr richter, nun vergunt der erbern gemain aber so verre ze melden in der andern sprach. und ob di erber gemain icht ainen mangel hiet, so mag si sich nach ieder sprach gedenken. und was si dann mangels darinnen hieten, das mögen si darinn müntlich melden, do sein si der herrschaft noch iemants andern ichtes phlichtig ze wandel.

Die erber gemain melt das auch in irer ander sprach irs pantaidings, als dann von alter herkomen ist in solher gewonhait, das niemant sol sein gerechtigkait verliesen ôn ze red setzen oder ôn fürpot. wann das not geschicht, so mag ainer zu dem richter gen und im sein notturft erzelen. und ob es geltschuld ist, so sol der richter nach dem daigen senden und sol in darinnen verhören. alles des er im anhellig ist, da hat im der richter ain genüegen umb ze thuon; und was er im nit hilt, umb solhs sol er von im recht annemen. aber um ain hellige geltschuld sol er pfant annemen. und dieselben pfant die man annimbt süllen hinz dem richter ligen 14 tag; und wann die daigen 14 tag außchomen, so sol man dem daigen der dem richter sein gerechtigkait geben hat dieselben pfant gewaltig machen mit ainem wissen der vierär und auch des richters. was hinter 10 und 6 ß dn ist, davon ist man den vierern noch dem richter nichtz pflichtig ze geben, so man im dieselben pfant antwurt. ob aber ein abgang an den pfanten wär, so sol der daig sein gelter umb di übertewrung sein. wär aber das man di pfant schätzen solt mit dem richter und auch mit den vierärn, was
über 10 und 6 ß dn ist, da sol man den vierarn ir gerechtikait umb geben als vil als von ainem behaustem guet ze schätzen. und dieselben pfant haben nach der schätzung ir anpot 14 tag als ein anders behaußtes guet. ist es essend pfant, di haben ir tag hinz an den dritten tag, es sein küe gaiß saw odor roß. ob man aber di pfant schätzen wolt, ir wärn ains oder mer, da man den vierärn und auch dem richter ir gerechtigkait von gibt, so haben auch di selben pfant ir anpot hinz an den dritten tag. - Fragt herr richter in di erber gemain, ob es ir etc. - Item, man ist auch dem richter, ob er essende phant ains oder mer in verpot nem, von wem das wär, pflichtig von ainem verpot 12 dn. - Item, so ein gast in mer als in ainem keler wein versperrt hat ligend und ain gelter wolt si all in verpot nemen, so geb er dem richter allweg von iedem vaß 12 dn. und dieselbigen verpot weren nit lenger nur 14 tag, und wann di 14 tag auskomen sol darnach der richter kain verpot darauf nemen. ob das käm das ain span aus dem vas wär den er dem gelter geben solt, denselben span sol der richter bei seinen hanten behalten 14 tag, und sol auch der gelter der den wein in verpot hat genomen den vierärn und auch dem richter ir gerechtigkait darumb geben umb das das man den wein sol schätzen an beraiter pfenning stat, als er die weil wert ist. - Item, wär aber das der wein tewrer wär dann di geltschuld prächt, so sol er im di tewrung hinaus geben alßpald er sich der wein unterwindt. wär es aber das er den wein ligen lies lenger nach der schätzung, so sol ainer seiner überteürung nit lenger peiten wenn 14 tag. wär aber das ein abgang an dem wein wär und wär nicht als tewr als di geltschuld prächt, so sol er sein gelter sein umb di nüberteürung.

Item, es sol auch ein ieder gast ainen laden zu rechter zeit als von alter ist herkomen, an den dritten tag vor, es sei zu ainem pantaiding oder zu ainem landsrechten, und sol auch dem richter sein gerechtigkait geben 12 dn. - Item, auch ein ieder angesessner wann er ainen laden will so ist er dem richter 2 dn. wolt er in laden zu ainem pantäiding, so sol er in des abents laden bei scheinender sun. wär aber das er in laden wolt in das nachtäding, so sol er in laden an dem dritten tag vor. wär aber das im die weil zu lang wär und wolt in das pantäding nit peiten, das er in wolt verclagen nach ainem landsrechten, so sol er im das ze wissen thuen an dem dritten tag vor.

Es sol auch der richter nit mer nemen von ainem ieden angesessen wann 2 dn was in dem dorf ist. wär aber das ein angesessner ainen beclagen wolt über veld, so ist derselbig dem richter allweg 12 dn pflichtig umb die ladung; und wer der ist der ainen laden will, so ist er dem richter albeg von ainer meil 12 dn in dem land. wer ainen beklagt zu ainem pantäding, so geet dieselbig klag für zwo. wär aber das ainer ainen laden wolt aus dem land, so sol er in laden mit geschribner ladung als drei 14 tag den daigen der in dem land [nit] ist.

Item, es sol auch der richter nit mer verpot nemen, es sei auf weingärten oder auf heuser oder auf anderm erib, wen zwai pot, und das dritt mag er nemen. und haißt ain fürpot als zu ainem rechten. und sol in der richter ainen rechttag beschaiden auf welhen tag und er der weil mag haben mit willen der herrschaft und auch der vierär. und auf welhen tag er das setzt, so sol der richter in paiden das zusagen dem anclager und auch dem antwurter, und auch auf denselben tag so sol er im recht widergen lassen. - Item, ob aber der anklager auf denselben tag nit käm, so sind die verpot alle ab. und käm in der weil ein ander auf dieselben pfant die diser verheft het, do sol der richter sein gerechtigkait von nemen als verr und er dem ein genüegen ze thuen hat. es wert auch ein iedes verpott nit lenger als 14 tag. - Herr richter, fragt in das erber geding ob es ir aller recht und red sei?

Item, ein ieder lediger der ainen läst vahen, der ist dem richter schuldig 12 dn ze geben. ob sach wär das ein lediger zu den andern etwas ein inred hiet und wolt den daigen vahen lassen und west nit umb wëw und wolt sich also an im rechen, so sol der richter sein gerechtigkait von in nemen und sol si paid sonder bei einander behalten unz als lang das si paid mit ainander gar wol ainig werden. wär aber das di zicht so groß wär, so sol man auch den daigen halten nach aigens gerechtigkait unz an den tritten tag, so sol auch der richter dem daigen sagen er wöll in nit lenger halten hinz an den dritten tag auf mittag. käm der daig dem selben nit nach, so sol der richter die vierer zu im nemen und auch die gemain und sollen das erkennen ob der daig der do gefangen ist pillich müessig sei der daigen fanknuß. wär das er aus der fanknuß müessig wurd, so sol der richter von dem daigen das wandl nemen, und das er der gemain versprech das er hinfür niemants dester veinter wöll sein.

Item, ob ainer aus ainem andern aigen wolt ainen ledigen hie vahen lassen oder von wann er dann wär komen und wolt da aines rechten von im bekomen, so sol er dem richter sein gerechtigkait darumb geben, und der richter sol in jenen halten hinz an dem dritten tag zu ainem rechten nach aigens gerechtigkait, als von alter ist herkomen. er sol auch dem richter das recht vergwissen, er sei ledig oder angesessen. thät er sein aber nit, so sol in der richter darzu halten das si gar wol ainig werden mit ainander, und sol auch von iedem nemen ze wandl 72 dn der herrschaft, und damit das si im versprechen das si niemants darumb dester veinter wöllen sein. - Item, ob aber das wär das er das recht vergwisset und darumb genüegen thät, so mag im der richter den daigen halten nach solher gewonhait. und ob das wär das er das recht zu den ersten tägen nit gesuechen mächt, so mag er in wider verpieten durch pesser sicherhait willen. und ob das wär das er zu dem andern rechtag di leit nit haben möcht von solher irrumb wegen, so mag er in zu dem dritten mal wol hinwider verpieten. und sol darnach der richter kain gerechtikait auf in mer nemen und sol in auch halten unz an den tritten tag zu mittag, so sol er in geen lassen als aigens recht ist. wolt er aber nit versprechen, so sol er im widergeen lassen als das recht ist.

Es sol auch niemant seinen eribtail versetzen von solher notturft, da got vor sei, weder verpueben noch verdieben noch verfechten; und wem das wiedergieng, da süllen die erben ir guet vodern zu rechter zeit und weil als anders angestorbens eribguet. ob das wär das si kinder gelassen hieten, so sollen dieselben dasselbig guet eriben als mit 2 dn nach iedem stuck. wärn es aber andrew geswisträt oder freüntschaft, so sollen si dasselbig guet erben mit 72 dn nach iedem stuck.

Ob das wär das ainer ainen ze tod slüeg, so sol er denselben todtslag verwandlen der herrschaft mit 72 dn; und man sol dieselben der herrschaft raichen als an dem dritten tag im oder seinem anwald; damit sol er im sein guet fristen und freien auf der straß als verr als sein gewalt wert. so sol man dem richter zu Wien ze wissen tuen das er oder sein anwald den daigen beschaw; darumb sol man im oder seinem anwalt sein gerechtigkait geben 24 dn.

Ob aber der richter die gemain anrüefet ainen oder mer, so sollen dieselben mit dem richter auf sein, damit das man sölh leüt die wider das aigen tätten oder wider die gemain zu gerichtes handen nem. und wer darwider redet und wolt dem richter nit gehorsam sein anstat der herrschaft, so ist derselbig der herrschaft verfallen 2 und 6 ß dn ze wandel. - Herr richter, fragt in das erber geding etc.

Item, es sol auch niemant über veld pawen, er hab dann aigen ruck oder ain bestanthaus. und ob ainer ainen bestant nu hat sol er dennoch über veld nit pawn, er leid dann mit der gemain in solher gehorsam was der gemain notturft ist nach seinem vermügen. und ob er dann darwider redet, so sol er kain gemainschaft nit haben weder mit wenig noch mit vil mit der gemain.

Item, es söllen auch nit zwen weinzürl sein in ainem haus die do auf ainen pfenning pawn, es sei über veld oder auf bestant. und welh das überfarn wurden, sol man püessen nach iedem tagwerch umb 12 dn, nach sein selbs hoppel umb 72 dn.

Item, es sol auch kain lediger über veld nit pawn noch niemant, er hab dann aigen ruck. wer aber dasselbig tät, so ist derselb darumb ze püessen nach iedem arbeiter umb 12 dn, nach sein selbs hoppel umb 72 dn.

Es sol auch die erber nachperschaft all wochen zwier gen auf die mietstat an dem montag und an dem phinztag. und wellicher des nit thuet und wolt auf die mietstet nit geen nach des aigens gerechtikait und wolt betrachten seinen aigen nutz, so ist derselbig der auf die mietstat nit geen will umb 12 dn ze wandel unbeclagt, lies er sich aber beclagen so wär er umb 72 dn der herrschaft ze wandel. und was die erber gemain und auch di vierer betrachten zu gemainem nutz, das man sol ainen gemainen lon geben oder haben in dem aigen, und wer dasselbig nit thuet und gibt mer dann der gemain bestimbt lon ist, so ist er nach iedem arbaiter umb 12 dn ze wandel. - Herr richter, fragt in di erber gemain etc.

Item, es sol auch ainer dem andern sein leüt nit außtädingen aus seinem haus, es sei weib oder man. welher das thuet und entpfrömbt ainem andern seins arbaiter, so ist er umb 72 dn zu wandl. ob er aber gedächt und wolt der 72 dn nit achten und wolt darumb ainen herauß tädingen, des der ander schaden hiet des der arbaiter gewesen wär, und belib im schuldig wenig oder vil, und er sprech 'zeuch hinz mir, ich wil dir leihen', und was er im dann leicht, damit sol der daig den wiert bezalen do er vor an der herberg ist gewesen. ob aber derselb di weil enwegk luff und das im der zerumb ze wenig wär, so sol er dem daigen fuder sein gelaufen der in herauß täding hat. zu welhem er sich dann gezogen solt haben und ob er dem daigen noch schuldig ist do er vor an der herberg ist gewesen, so sol im der daig die arbaiter leihen wann im di arbait an dem aller pesten füegt. und ob er das nit tätt, so ist er der herrschaft des wandels als vor gemelt ist.

Ob sich di knecht oder arbaiter mit einander zertrüegen, es wär mit in selbs oder mit ainem wiert, wie der krieg genant wurde, und zugen sich von dem aus und zu wem si sich zugen, so ist derselbig wiert do si sich hinzogen haben weder der herrschaft noch ander iemants nichtz phlichtig. ob si im halt schuldig waren, das haiß er im ott gar wol geben, wes er recht hat. - Herr richter, fragt in die erber gemain ob es ir aller recht und red sei?

Item, ain ieder angesessner so er zu dem wein gieng, so sol er sein hacken oder schnitmesser unter ainer gürtl tragen alsbald das er ain phenbert wein nimbt, das er das ausgetrunken hat. ob er aber lenger sitzen wolt, so sol er dem leitgeben solh phant hinab geben. ob er aber sein nit tät, so sol im der leitgeb solh phant nemen und sol die abweg legen unz das er wider aus geet. wolt er aber dieselben hagken oder schnitmesser unter ainem mantel tragen oder unter sich legen und wolt die dem leitgeb nit geben und die also verporgen haben bei im, so ist der herrschaft 2 und 6 ß dn ze wandl. ob er icht schaden damit tät, so kom an aines willen als nägst er mag. - Herr richter etc.

Item, es sol auch ein ieder leitgeb nit mer porgen auf ain hawn dan zwen pfening, aber auf ein hacken schnitmesser krempel damit man stecken slecht, steckenziechmesser muelter oder wasserlägel auf ir iegliches nit mer dann 1 dn. ob ainer der daigen ains lösen wolt damit er es mit im trieg, es wär in das aigen oder über feld, und der leitgeb wolt im es nit ze lösen geben und spräch er wär im mer schuldig, so sol derselbig zu dem richter gen und im das anzaigen. alsdann sol der richter den daigen darzu nötten mit 72 dn das er im sein pfant ze lösen geb umb die summa, als es dann des aigens recht ist.

Item, nach dem als es ein freies aigen hie ist, das iederman wol her tragen oder füeren mag es sei käs smalz aär prot, nichtes ausgenomen, das mag ainer durch seiner noturft willen und der gemain oder seinen arbaitern wol herfürn oder tragen, das in niembt darumb zuereden oder übel handeln wolt oder verpotne wort geben, er sei ledig oder angesessen, fraw oder man; ob es aber ainer tät, der ist der herrschaft ze wandl 72 dn. es sol auch dasselbig niembt nit fürkaufen durch gewins willen als ob er dasselb wider verkaufen wolt von tewrung wegen; und wer daran begriffen wurd, so sol der richter dieselben pfenbert zu seinen hanten nemen und darzu der herrschaft 72 dn. wär aber das ainer dieselben pfenbärt kaufet nach suechzeit, es wär des mittags oder des nachts wann die leüt vergeent, so ist er des wandels vertragen.

Item, es sol auch ein ieder ladner in seinem laden vail haben helbert und phenbert, es sei käs smalz oder prot, was pfenbert das sein, damit das di leüt kainen mangel haben, si sein gesessen oder ledig; und ob ainer das nit thuet, das die leüt darinnen ainen mangel hieten, so ist er allweg umb 12 dn ze wandel. er sol auch ainem ieden arbaiter geben ain ortwerd ziger oder pröckl von ainem käs paiderlai umb ainen helbling; und ob er das nit thuen wolt, so hatt in der richter ze nötten umb 12 dn. es sol auch ein ieder ladner nit mer haben als den zehenten pfenning zu gewin an dem prot. er sol auch geben aines aäs minder dann zu Wien. ob ainer herfüer in das aigen und gäb 6 aäer und der ladner gäb nur funf aär, so sol derselbig ladner den arbaitern hie die phenbert aus dem laden ausgeben als vil und als er geben hat die weil der daig hie gewesen ist; und ob er sein nit tät, hat in der richter ze nötten mit 12 dn. - Herr richter fragt etc.

Item, ob ein arbaiter von ainem ladner die pfennbert pas gefielen als von dem andern und kauft von ainem ain käs und gieng zu dem andern und näm daselbs ain smalz oder andreu pfenbert, der ladner wolt im ir nit geben und spräch 'wo du den käs genomen hast, da nim das smalz auch', so hat der richter ainen solhen ladner ze nötten mit 12 dn.

Item, der fleischhacker der hie in dem aigen sein fleisch sol fail haben, der sol es thun zu rechter zeit als man es essen sol. er sol hie lassen so er zu marktzeit gein Wien will farn nit das ergest, er sol lassen ainen tail des vodern und auch ein des hintern von ainem ochsen. - Item, er sol auch an den sambstagnächten hie fleisch fail haben; und ob er sein nit tät, so sol man die pank an dem sontag des morgens zusperrn und sol in auch der richter nötten mit 12 dn. er sol auch an den phinztägen das aigen ôn fleisch nit lassen und auch zu pillichen tägen da man fleisch essen solt; und ob er das nit tät, so hat in der richter zu nötten mit 12 dn. - Item, er sol auch iedem arbaiter ain pfenbert fleisch geben; und ob er das nit thuen wolt und nach ainer newen gewonhait ain halb pfunt fleisch nit geben wolt, so hat in der richter ze nöten mit 12 dn. - Item, er sol auch hie fleisch vail haben das zu verthuen sei, das nit phinnig noch schelmässig sei; und ob man solhs in seiner gewalt begriffe, so sol man dasselbig fleisch auswerfen in ainen grabm und sol in darzu nötten mit 72 dn. - Item, ob aber der fleischhacker ein swein kaufet das an der zungen schön wär und wär inwendig nit schön, so sol er dasselbig fleisch mit ainer gwissen schawn lassen und sol auch die zung zu ainem warzaichen hangen lassen und sol auch das fleisch darvon hacken, und sol auf dem haupt haben ein ströeins krenzl zu ainem warzaichen; und ob er das nit tät, so hat in der richter ze nötten mit 72 dn zu wandel der herrschaft. - Item, er sol auch zwaierlai [fleisch] hie vail haben; und ob er das nit tät, als oft ist er umb 12 dn. - Herr richter etc.

Item, es sol auch ein ieder behauster hold, er wöll kaufen oder verkaufen, so sol er dasselbig guet ab- und anfaren zu rechten tägen in dreien vierzehen tagen. ob aber ainer das nit tät, so ist dasselbig guet der herrschaft verfallen auf gnad. und ob es aber der herr oder richter gesaumbt hett und das mit iren paiden willen geschech, so ist dasselbig guet der herrschaft nit verfallen. ob ainer sein guet also verkaufet, so sol er zu dem richter geen und sol dem richter sagen er hab sein haus verkauft. ob das wär das er den nachpawrn füeget, so sol sein kauf ein fürgang haben. damit das hinfüran kain irrumb darauß werde, so sol der richter nach der gemain senden und sol si darumb hören ob in ein solher zu ainem nachpawrn gefall; so sol er dem herren füegen zu ainem holden, damit das hinfür kain irrumb daraus gee. ob sein aber der richter nit tät und ob daraus ein irrumb gieng, so sol es der richter puessen gegen der herrschaft unentgolten der gemain.

Item, wer da abfert von behaustem guet mit varunter hab und der do anfert mit halbem dienst, so gibt der do abfert di zwen tail und der do anfert den dritten tail.

Item, es ist auch verpoten das man nit unflat auf di gassen sol schütten, es sei aschen oder mist, tot hunt, nichtes ausgenomen. man sol auch sölhs nit schütten weder zu prunnen noch zu dem weg wo man reiten oder geen sol, oder ainem andern für sein thür. es sol auch ein ieder wiert seinem involk untersagen; wenn wer daran begriffen wurd und wolt des nit achten, so ist der wiert umb 12 dn.

Item, alles nachtspil, es sei bei dem wein oder wo das geschäch, das ist verpoten. und wer daran begriffen würd, [es wär der wiert] oder der spilär, der ist umb 72 dn, desgleichen der würfl- und liechtleicher ist iedlicher umb 72 dn, und ob icht schaden daraus gieng, den sol der wiert püessen nach rat der vierer und des richters. - Herr richter fragt etc.

Item, es ist auch von alter herkomen das der richter und di vierär sollen geen auf di fewrstet, und das allweg des nächsten tag nach dem pantäding. ob si der fewrstet aine oder mer funden die ungewonlich sein, dieselben feürstet sullen si absagen, so sol dasselbig gewent werden in 14 tagen nach der beschaw. alsdann nach 14 tagen sol der richter und di vierär hinwider geen auf dieselb feürstet und beschawn ob solhes gewent sei worden, und wär das nit, so sol der richter den darzu nöten mit 2 und 6 ß dn. ob icht ein schaden darauß gieng, so sol er denselben schaden püessen nach rat des richter und der vierär. ob er aber hinwider chochet auf die abgesagten feürstat oder wie das fewr auskäm, da got vor sei, alsbald das fewr über das tach kombt, so ist er der herrschaft 12 dn und 1 pfund dn ze wandel.

Es sol auch ein ieder dem das unglück widerfüer, da got vor sei, nit fuder laufen unbeschriern von dem feür, er sol nach hilf rüefen, und sol auch ein ieder zulaufen und sol helfen redten als pest er mag. ob ainer dann rüefet und verläg den ruef, so ist er nach iedem ruef der herrschaft verfallen allweg 72 dn, es wär dann so vil das er sich bei seinen trewen darvon näm, so ist er des wandels vertragen. es sol auch ein ieder freiumb bei dem fewr haben, es sei mit seinem guet, ob er dasselbig ausflöhet oder trüeg oder wie er es von dem fewr redten wold, so sol dasselbig guet sicher sein als wol als läg es versperrt in ainem kasten. ob aber ainer solh guet entfrömbdet, so ist derselbig ze püessen mit 72 dn und man sol den hoppel dahin antwurten an di stat als ainen dieb. - Item, ob des wär das zwen an einander raufen wollen bei dem fewr oder schlahen und wärn vor veind an einander gewesen und hetten ir veintschaft zu dem fewr gespart, da doch iederman solt freiumb haben, und die leit liefen zu und wolten si von einander pringen, damit käm das fewr verrer, so sol man auch püessen denselbigen der das unend hat angefangen mit 72 dn und sol den hoppel dahin antwurten an die stat als ainen der di leüt mit willen hat anzündt. wo aber ainer als wol schuldig wär als der ander, so sol man si paid püessen. ob aber ainer von fewr flüchtig wurd bei welhem das fewr wär auskomen, so sol derselbig freiung haben hinz an den dritten tag zu dem er geflohen ist, damit im der daig dem ein schaden von seinen wegen widergangen wär, das in derselbig nit ängstigen sol hinz dem daigen da er hin geflohen ist. - Herr richter, fragt in das erber etc.

Item, es sol auch die gassen geraumbt sein von ainem ort an das ander, ein ieder auf dem grunt vor seinem haus, als mit haufen machen es sei von stainen, holz oder mist oder was da irrumb darauf prächt, es wär mit stain setzen oder stecken slahen in di weg verrer als sein dachtropfen fielen, das ain wagen dem andern nit geweichen möcht oder wie ein schad daraus gieng, wie der genant wurd, das sol der daig puessen der di eng gemacht hat und das nit gewent hat nach auszaigen der vierär und des richters; so sol man in nötten mit 72 dn ze wandel und das er ainem seinen schaden abtrag nach rat der vierer und des richters.

Item, es sol auch ein ieder wiert seinen leiten untersagen das si kainen unfueg aus den heusern heraus nit treiben weder mit geschrai, scheltworten oder werchen bei tag oder bei nacht, ob leüt hindurch ritten, giengen oder füeren, das si sicher sein von solhem geschrai und engstigung als vor gemelt ist. wer es aber nit hielt, es wär der wirt mit seinen leiten oder [er] selber, so ist er der herrschaft verfallen zwen und 6 ß dn ze wandel. ob sich aber der wirt davon nemb bei seinen trewen an stat aines geswornen aids er west umb ir geschrai nicht, er hiet in es auch untersagt, so ist der wirt des wandels vertragen, aber den daigen sol man darumb püessen der heraus also geschreit hat und solh unvernunft und engstigung triben hat mit dem vorgemelten wandel. hat er es sein an dem guot nit, so sol man in an dem leib darumb puessen. - Herr richter fragt etc.

Item, es ist auch verpoten von der herrschaft und von der erbern gemain das kain nachpawr kainen ledigen sol aufhalten der do an der unee sitzet; und wer des überfaren wurd, der ist umb 2 und 6 ß dn ze wandl. - Herr richter fragt in etc.

Item, auch so vermelt die erber gemain das von alter ist herkomen, das ein ieder nachpawr der zehent pflichtig und schuldig ist ze geben, der sol in ansagen zu rechter weil und zeit, das man denselben zehent nemb. und ob das wär das der zehent stüend unz über den dritten tag das der nit genumen wurd, und derselb nachpawr seins assach bedörft, so sol er zwen oder drei nachpawren darzu nemen und den zehent mit ainer gewissen umbkeren, so ist er dem zehentner nichtz schuldig noch phlichtig verrer ze geben.

Herr richter, nu vergunt der erbern gemain der dritten sprach, wie von alter ist herkomen.

Item, nach alter gewonhait sol ein ieder den rechten steig und weg gen wie von alter ist herkomen, das man nicht steig mach und solh weg an unpillichen steten durch di weingärten oder auf örtern der weingarten oder durch ewisen der weingärten. das ein ider sol geen mit seinen arbaitern der rechten weg und steig; und ob er das nit tät und gieng solhen steigen nach die do nit gewonlich wären, so ist er nach iedem arbaiter umb 4 dn und nach sein selbs hoppel umb 12 dn; und ob icht schaden daraus gieng, so sol er den selben schaden wenden nach rat des richter und der vierer und sol auch ze wandel geben 72 dn. - Item, ob aber der wiert mit den arbaitern schüef das si den rechten weg geen sollten und si täten des nit, so ist ir ieder desselben wandels pflichtig als oben vermelt ist worden; hat er sein nit an dem guet, so sol man in an dem hoppel darumb püessen.

Item, es sol auch ein ieder den andern ausfriden, es sei zu veld oder ze dorf, zu rechter zeit, alle acht tag vor oder acht tag nach sant Jörigen tag, und sol auch ainer den andern trewlich ausgefridt haben. und ob er dasselbig nit tät, so ist er der herrschaft ze wandel 72 dn. und wer also friden wolt ôn gevär, der sol in paiden friden trewlich und ungeverlich. ob aber ainer ainen gruen dorn abhacket so ist er umb 4 dn ze wandel, und umb ainen dürren dorn umb 12 dn ze wandel, und was schaden daraus gieng das sol der daig puessen nach rat des richter und der vierär. wär aber das er in baiden trewlich und ungevärlich ze nutz gefrit hiet im und seinen nachpawern, so ist er des wandels vertragen. - Herr richter, fragt in die erbern gemain ob es ir aller recht und red sei?

Item, es sol auch ein ieder der do vich hat das ôn schaden der gemain haben, wie das vich genant ist, es sei hüenr saw gens oder küe, nichtz ausgenomen, zu rechter zeit und weil dasselb vich inthuen ôn schaden seiner nachpawrn. ob er aber das nit tät und was schaden daraus gieng, denselben schaden sol er wenten nach rat der vierer und auch des richter. und ob man im das viech intät, so sol er das lösen und dem richter nach ieder kla 4 dn.

Item, er sol auch das viech dem herter fürtreiben, es sei des morgens oder zu mittag, wartent sein damit das es kainen schaden thue. wär aber das er es für den herter nit slüeg und lies es also umbgeen das es den leiten zu schaden gieng, und wer das viech an dem schaden begriff, der sol sich an dem viech nit rechen, er sol das viech einthuen zu dem richter, oder wo er es eintreibt so ist es gleich so wol inthan als ob es hinz dem richter stüend. und darnach sol man denselben schaden besichtigen und beschawen lassen, und derselbig schaden den das viech than hat sol dem abgetragen werden nach rat der vierer und des richters; und sol im das vich haim lassen und dem richter sol er geben von ieder kla 4 dn. - Herr richter, fragt in das etc.

Item, es sol auch der richter und di vierär nach iedem pantäding auf den perg geen und sollen anzaigen als von alter ist herkomen nach solher gewonhait, und sollen darauf ausstecken und anzaigen der herrschaft seinen grunt und sein gerechtigkait des pergs, es sei zu veld oder ze dorf, als denn von alter ist herchomen. und wo di vier do hinschlahen ire kreüz oder ire lafter, das sol bei kreften besteen das die niemant sol umbwerfen oder abhacken noch ausziehen. und wer darmit begriffen wurd, so ist derselbig als oft er es thuet nach iedem lafter umb 72 dn; und ob er es an dem guet nit hat, so sol man in an dem leib darumb puessen damit das er hinfür ein solhes unterwegen lass. und was dann di vier absagen nach solher anzaig als si dann [than] haben, das sol der daig wenden nach auszaig der vierär und auch des richters in 14 tagen. ob er aber sein nit tät, so hat man in zu nöten mit seiner herrschaft. ob aber icht schaden daraus gieng, denselben schaden sol er widerkern nach rat der vierär und auch des richter.

Item, es sol auch kainer graben machen an unpillichen steten vor oder ob seiner weingärten, da ein schaden ausgeen möcht, wie der schad genant wurd, es wär mit faren oder reiten. was ainer dann schäden näm, so sol man den daigen nötten mit 2 und 6 ß dn mit seiner herrschaft das er den schaden wend nach rat der vierer und richter.

Es sol auch ainer dem andern nit nemen seinen rain auf ainem acker oder vor dem weingarten im ze nutz und seinem nachpawrn ze schaden. so oft er das thuet ist er umb 12 dn ze wandel. wär aber der schaden so gros das man di vier darauf müest weisen, so sol man den vierern ir gerechtigkait darumb geben; und nach irm auszaigen sol man den daigen nötten mit 72 dn ze wandel und das er im seinen schaden abtrag nach rat der vierer und des richter. - Herr richter, fragt die erber gemain ob es ir etc.

Item, es sol auch ainer dem andern weder dorn noch stain oder ander zausach, wie das genant wirt, in aines andern weingarten werfen im ze nutz und seinen nachpawrn ze schaden. als oft ainer das thuet ist er allweg umb 12 dn, und ob der schaden so gros wär so ist er umb 72 dn ze wandl, und sol ainem sein schaden abtragen nach rat der vierer und richters.

Item, es sol auch kainer ainem andern aus seinem weingarten weder schaiten noch überstick außtragen über ain daumelen lank.

Item, es sol auch ainer dem andern nit wasser laiten, es sei zu veld oder zu dorf, im zu nutz und seinen nachpawrn zu schaden. es sol auch kainer zenachst dem rain vachgrueben oder ander grueben machen, es sei im selbs oder ainem andern, do sich das wasser innen aufhelt, noch das wasser laiten durch den rain oder wie der schad genant würd, so ist er aller verpoten. und wer sein nit ließ und tät solhen schaden ainem oder mer, so ist er albeg umb 72 dn ze wandl der herrschaft. und ob der schad so gros ist, so sol man den vierern ir gerechtigkait geben, und nach irer auszaig sol er ainem seinen schaden abtragen.

Item, wo man die vier hin vodert ainen schaden zu besichten, es sei von wasser oder anderm geschehen, so ist man dem richter und den vierern nit mer pflichtig dann vier gross, darumb sollen si solhen schaden besichten und beschawen als dann von alter ist herkomen.

Item, es sol kainer new rain machen in dem perg. ob das wär das ainer ainen weingarten kaufet, er wär gros oder klain, und wer dieselben sind, die süllen den viern ir gerechtigkait geben und auch dem richter. damit sol auch der richter gen und sol im rain machen als vil als si ir begern; und nach tailung der weingärten söllen si von iedem rain geben allweg vier gros und nit mer. wollten si aber der vier gros vertragen sein von derselben tailung wegen und wollten selber tailen, so hat die selb tailung hinfür kain kraft, wo si zu krieg kömen, es wär umb di stuck oder umb di kreuz welh si selber geslagen haben; und ob si darnach des richter und der vierer begereten si solten in ain gewonliche tailung machen nach solhem außzaigen als si selber getan hetten, so sollen si den vierern ir gerechtigkait geben: von den rain di si selber gemacht haben 8 groß, und von den rain die di vier von new machen sollen si den vierern auch ir gerechtigkait geben 4 groß, wie vor gemelt ist. und umb ein solhen frävel, das si selber tailt haben ôn urlaub des richter und auch der vierer, sind si der herrschaft verfallen ir ieder 2 und 6 ß dn ze wandel. - Herr richter, fragt in die erber etc.

Item, was di vier tailen, das sol bei kreften beleiben. ob aber wär das ainer dieselben lafter auszug aines oder mer und slüeg ims ze nutz und seinem nachpawren zu schaden und wolt im selb seinen tail weiter machen und den tail seines nachpawrn schmelern wider solhe tailung die di vier dann getan haben, so ist er von iedem lafter umb 72 dn ze wandel; hiet er ir halt gar vil auszogen, so sind es dennoch 72 dn, und sol den hoppl dahin antwurten an di stat als ainen diep.

Item, es sol auch ainer dem andern sein stock nit laiten durch den rain im ze nutz und dem andern zu schaden. und wër dasselbig tät, so ist er der herrschaft 72 dn und sol den hoppel dohin antwurten als ainen dieb.

Item, es sol auch kainer [stain] setzen noch marchstecken slahen ôn urlaub der vier und des richters. wer das thuet, der ist allweg umb 72 dn der herrschaft ze wandl. aber nach auszaigen als die vier thuen, so mag ainer wol stain setzen mit willen seins nachpauren und ist auch darumb niemants kain wandel schuldig. - Item, wär aber sach das seins nachpawren willen nicht darbei wär, so sol er die vier darzu nemen und das si im di stain setzen nach irer auszaigung, so sol er den vieren ir gerechtigkait geben von iedem stain 4 dn, und sol in auch di stain antwurten an di stat da man irer bedarf.

Item, es sol ainer dem andern sein wasser nit laiten durch das dorf, es sei durch sein haus oder durch sein reihen, auch nit verswellen oder verschieben das wasser, damit es seinen auslauf gehaben mag, damit im oder seinen nachpawren kain schaden daraus gee. - Item, ob das wär das ainer di reihen verswellet und das wasser kainen ausflus gehaben möcht, das das wasser ainen schaden tät und lief im in ainen keler oder in ain kammer oder wurf im ain maur nider oder wie der schad genant wurd, so ist der daig allweg der die reihen verswelt hat umb 72 dn ze wandel der herrschaft und sol auch dem andern den schaden abtragen nach rat der vier und richters.

Item, es sol auch ainer dem andern seine zimmer noch meier noch zeün, wie das genant ist, nit zu nahent setzen. ob er des zimmers, meür oder zauns nit wol weis ist, so sol man di vier und auch den richter des erpitten das si dahin geen und zaigen aus wie der daig sein zimmer, meür oder zeun setzen sol; wann dan sölhs notturft ist, so ist man den vierern noch dem richter nichtz pflichtig davon ze geben als oft man si vordert auf behaust guet. giengen aber di vier zu dem andern mal hinwider auf solh anzaigen und das nit gewent wär, so sol man [den] daigen nötten mit 72 dn der herrschaft ze wandel. - Herr richter, fragt in die erber gemain ob es ir etc.

Item, es sol auch ain ieder bei rechter zeit ab- und anfarn ze perg als lands und des pergs desgleichen der herrschaft recht ist, als von alter ist herkomen, in jar und in tag ab- und anfarn und nutz und gwer aufempfahen. ob er das nit tät, so ist der grunt der herrschaft verfallen auf genad; es wär dann das der richter oder herrschaft darinnen sämig wär, so sol es in baiden, der ab- und anfert, ôn schaden sein. und wer umb das dorf abfert der geb den dritten tail, und welher anfert der geb zwai tail von dem joch.

Item, ob das wär das vater oder mueter abgieng und liessen kinder, die söllen das selbig guet nach iedem stuck veranlaiten mit 2 dn. wärn es aber geswisträt freüntschaft, so erben si mit 72 dn ain iedes nach iedem stuck. - Item, ob sach wär das ain vater schüef seinem kind ainem oder mer, so sol ein iedes nach iedem geschäft erben nach iedem stuck mit 72 dn. und wer dann ain geschäft thuet, so sol man dasselbig geschäft beweisen zu rechter zeit als in jar und in tag, damit das das geschäft bei kreften beleib als es dann geschaft ist worden. - Item, wär aber das ain geschäft nit erweist wurd zu rechter zeit und weil, so hat dasselbig geschäft hinfür kain kraft mer. und was geschäft erweist sollen werden die hie auf dem grunt geschehen, die süllen erweist werden bei des herrn gruntpuech und sollen auch alle kraft haben als wären si erweist worden in dem rat zu Wien.

Item, es sol auch ein ieder seinen eribtail suechen als zu rechter zeit, wer in dem land ist in jar und in tag. tät er aber das nit und käm demselben erbtail nit nach, so ist das selbig guet der herrschaft verfallen auf gnad; es wär dann das er in dem land wär und west umb den eribtail nichts, das er bestäten möcht bei seinen trewen an stat aines gesworn aides, so hat sich dasselbig nit vermant der herrschaft. - Item, er sol auch desselben guets an nutz und gwer komen als recht ist.

Ainem wartunden eriben der in dem land nit ist, dem sol man mit seinem eribtail warten als 30 jar und ain tag, damit sol der herr und der richter sein vorstant sein des daigen wartunden erben. wär aber das sich di jar und der ain tag vergieng, so sol sich das selbig guet nit vermant haben, und wer da dieselbig freüntschaft geweisen mag das er ein erib sol sein und freuont des daigen wartunden eriben, so sol in der herr des dasigen guets gewaltig machen und sol auch sein gerechtigkait nemen, und sol im dasselbig guet vertigen als recht ist.

Item, es sol auch ein ieder behauster hold seinem herren geben seinen dienst zu rechter zeit und weil als zu sant Michels tag; und wer der ist der do pfenningdienst der herrschaft schuldig ist, er sei ledig oder gesessen, der sol dem herren den dienst zu diser zeit raichen nach der nachperschaft und der gemain gewonhait und gerechtigkait des grunts, als von alter ist herkomen.

Item, es sol auch ein ieder dem herren sein pergrecht geben zu rechter zeit als in dem lesen. wann er lißt, so sol er dem ambtman zusagen das er kum und nem sein pergrecht. chombt aber der ambtman nit und das er hiet ausgelesen, so sol er im sein pergrecht in ein assach giessen das da ainen po denhab, und sol ims setzen in den weingarten do es in gewachsen ist, drei schrit von dem ort, und sol im sein voitrecht darein legen, und sol geen zu dem ambtman und sol im auch zuesagen da vindet er der herrschaft sein pergrecht und auch das voitrecht, das er das nemb. ob aber das assach verlorn wurd, so sol der richter im sein assach zalen; er ist auch das jar des pergrechts müessig und auch der herrschaft nicht schuldig verrer ze antwurten darumb. und ob der ambtman nach dem pergrecht nit käm nach dem ze wissen thuon das im der getan hat, so mag der daig seinem assach nachfragen oder komen an di stat do er es dann hin gesetzt hat; ob er sein assach da vind, so mag er das pergrecht do ausgiessen und mag das assach mit im tragen, so ist er dem ambtman und der herrschaft nichts verrer schuldig darumb ze antwurten, als dann vor vermelt ist. -Item, ob der ambtman mit seinem pergrechttrager käm für ainen weingarten und wär ein wagen vor dem weingarten und schhöpfet, so sol der ambtman den wagen nit irren hinzt das er geschöpft hat. wär aber das der daig so gar fasset das der ambtman des pergrecht nit bekomen möcht, so sol er den zuber unter die laid setzen und der herrschaft das pergrecht aus der laid lassen. ob aber wär das ainer mit gewalt das pergrecht wolt wegk fürn, so sol der ambtman mit im nit fechten, er sol es bringen an di herrschaft, so mag di herrschaft nach irem pergrecht auf di grünt klagen.

Ob aber ainer drew pergrecht versäß, so ist derselbig grunt der herrschaft verfallen auf genad. - Herr richter, fragt in das erber geding ob es ir aller recht und red sei?

Item, es sol auch ieder freiumb haben in dem perg, das ainer dem andern nit solt nachgeen mit wörhafter wör auf der herren grunt ôn urlaub des richters.

Ob ainer ainen suechet, es wär zu veld oder zu dorf, so sol er es dem richter allweg ze wissen thuen; wann pan und gericht das ist aines ieden herren des grunt und des hofs als weit die pidbmäch werden zu veld und zu dorf, das sich derselben gewalts niemants unterwinden sol mit seinem gwalt. ob ainer mit solhem gewalt in den perg käm und wolt ainen darinn suechen oder slahen und wie er im in solhem gefär nachgieng, und als oft er denn das thuet so ist er der herrschaft verfallen 2 und 6 ß dn ze wandel, und ob er iht schaden tut so sol er komen an seinen willen als nagst er mag.

Item, ob aber ainer hie pawet, wem das wär, ob ainer ainen mangel in demselben paw hiet, so mag ainer sein arbait wol beschawen lassen nach ieder arbaitzeit als oft si dann verpracht wirt. tät er aber desselbigen nit, so mag er sein abpaw wol beschawen lassen was in dem ganzen jar ist ausgelegen, alles ze rechter zeit das ist 14 tag vor oder 14 tag nach sant Giligen tag, so mag man wol erkennen was abpaw demselben auslig oder stee; und wem das not beschicht, der mag das zu der selben zeit wol thun. er sol auch den viern ir gerechtigkait darumb geben, allwegen von ainer beschaw 24 dn und von ainem schätzen 60 dn. und ob dieselbig beschaw in der selben zeit [nit] geschäch und das ainer wolt di vier und auch den richter auf die beschaw lassen geen als nach sant Merteins tag, so sint di vier noch der richter im nit pflichtig darauf zu geen als nach dem lesen.

Item, es sol auch ainer dem andern sein paumb nit stümeln noch abhacken über ains willen. ob das wär das si im zu nahent stüenten, es wär zu veld oder zu dorf, ob in bedeücht das im di paum ainen schaden prächten, so sol er den vierern und dem richter ir gerechtigkait geben das si im auszaigen was schaden er des paumbs nimbt, und was im di vierer auszaigen, das sol man abhacken alle weil der richter und die vierer bei einander seind. thuet sein aber ainer nit und wolt sich selber an dem paum rechen und abhacken ainen ast oder mer, so oft ist er von iedem ast 2 und 6 ß dn der herrschaft ze wandel. hacket er aber den paum gar ab, so ist er umb 5 pfund dn; hat er der 5 pfund dn aber nit, so sol man im di hant auf dem stock abhacken, so ist er der 5 pfund dn vertragen.

Item, es sol ainer dem andern sein paumb nit abgraben wo und si stend, es sei zu perg oder zu dorf. wer daran begriffen wurd, so ist er nach iedem paum umb 72 dn ze wandl, als lang hinz er drei ausgrebt, so verwandelt er all drei mit 72 dn, und sol den hoppel dahin antwurten als ein diep. - Herr richter, fragt. in di erber gemain etc.

Item, es sol auch ainer dem andern nit klareben abschneiden noch zagelstöck. als oft ainer das thuet so ist er nach ir iedem umb 12 dn, als lang biß er ir aushebt, so verwandelt er si all mit 72 dn, und sol den hoppel dahin antwurten als einen dieb. wer aber satzstöck oder zain in den grueben oder ander volkomen stöck aushebt, so ist er nach iedem umb 72 dn, und sol den hoppel dahin antwurten an di stat als ein dieb.

Item, es sol auch niemant marchstain ausgraben noch umbwerfen die des herrn grunt auszaigen, es sei zu veld oder zu dorf. wer daran begriffen wurd, so ist derselbig der herrschaft ze wandel 5 pfund dn; ob er derselben 5 pfund dn nit hiet, so sol man im die grueben öffen do der marchstain gestanden ist und sol in mit dem haubt hineinschieben und sol die grueben zuziehen heraufwertz gegen der gürtel und sol in da sten lassen, so ist er der fünf pfunt pfening vertragen. wär aber das im ainer heraußhulf, so ist er desselben wandel auch phlichtig.

Item, wer aus dem land ist ain gast, dem selben und ainem ieden gast sol man an dem dritten tag genueg thuen nach aigens gerechtigkait und [als] auch des lands recht ist. und ob ainer sich pfenten ließ und gäb eisnene oder silbreine pfant, wie die pfant genant werden, so süllen dieselben pfant hinz dem richter pleiben nach aigens gerechtigkait.

Item, wo man di vier hin vordert, so si ir gerechtigkait darumb nemen, das si auszaigen was dann ze wenden ist, so sol der daig den viern ir gerechtigkait geben der den schaden wenden sol. wär aber das es mit irer baider will wär, so solt ir ieder die gerechtikait halbe geben.

Item, es vermelt auch die erber gemain etlich prünn die do ainem iedem gemain seind, und seind vor dem aigen, als si genant sein der Hafner, das Loch und der Staynnprunn und wie di andern genant sein, das Oesterr. ein ieder nachpawr sol si laiten, er hab ein bestanthauß oder ein aigens, nach seinem vermügen. und ob er das nit thät, so ist er der herrschaft verfallen 72 dn ze wandel.

Herr richter, vordert di vier.

Item, di vier die do gesworen sein der herrschaft und auch der gemain bei iren trewen an stat aines gesworen aides, wo man si hin vodert, es sei zu veld oder zu dorf, darumb si ir gerechtigkait nemen, es sei vil oder wenig, so sollen si ôn gevärde bei iren trewen weder durch neid noch durch hass, durch kainerlai gunst willen anders thuen wenn si von recht süllen, darumb si bei iren trewen gesworn haben. und wer di vier und auch den richter widertreibt, so ist er 5 pfund dn den vierern und auch dem richter 5 pfund dn. - Item, ob der richter und auch di vier anders tätten als si von recht sollten, ob man si des überweisen möcht, und was der daig pflichtig wär den viern und auch dem richter umb ir smach, der si also widertriben hat, des sind auch di vier und der richter zwier als vil der herrschaft ze wandel umb das si nit haben gethan als si dann gesworn haben.

Item, wo 12 dn ze wandel sein, di gehörn dem richter zu. - Item, all zuckwendel und vachwändel die sind aines richters. und was wändel 72 dn pringt, do sind allweg 12 dn des richters. und was do wandel sein die do vermelt seind worden, die steen all auf gnad.

Fragt herr richter in die erber gemain, ob es ir aller red und recht sei?

Herrschaft
Besitzer: St. Peter, Salzburg
Standort
Salzburg | BH: Salzburg | Bundesland: Salzburg | Eigentümer: Stiftsarchiv St. Peter | InvNr.: Sign. I Nr. 28, Cista IV.1 (Urbar von 1515) | Seiten: 11a-23c |
Herkunft / Fundort
Dornbach (heute Wien, 17. Bezirk) | Bundesland: Wien |
nähere Angaben
Entstehung: 1515 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 1: Das Viertel unter dem Wiener Walde (Österreichische Weistümer 7). Wien-Leipzig 1886, S. 812-834, Nr. 131 (Edition).

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