Wetzelsdorf, Banntaiding (1577)

Man ruegt meinem genedigen herrn herrn Hartman von Liechtenstein von Nickhlspurg auf Veldtspurg, röm. kais. maj. rathe und einer ersamen lantschaft in Osterreich under der Ennß verordneten geweltigen herrn geweltigen richter zu dorf und zu velt von einem gemerk zu dem andern; allain umb falsch nit, gehört dem lantsfürsten zu.

Man ruegt auch ein pantäding im jar, dach auf des herrn wollgefallen zu halten. dasselbig tätting solle bei rechter weil und zeit berueft werden. und wehn der ruef begreift, der soll kumben zum pantäding. wo sich aber einer aigenwillig von dem tätting entzug one erlaubnus seines richters, derselbig hat gewandelt 72 den.

Man ruegt auch weiter ein freis aigen herein zu treiben, zu tragen und zu furn. und wo etwär herfur kam, wolt solches freis aigen pannig machen auswendig der obrigkait wissen und willen und aber daruber beklagt wurde, so hett er gewandelt meinem gnedigen herrn auf gnadt 32 tal. den.

M. r. a.: wo einem ins aigen oder markt käme ein fleischhacker, ein peck mit seinen pfenwerten, so soll sich derselb ansagen gegen dem richter, der fleischhacker mit einem pratten der 6 den werth sei und der peck mit 2 pfenwert semell; darnach mag er aufrichten sein werchstatt an einem gewonnlichen ent, das er kain nachparn irr an seiner ein- und ausfart. wo er aber aufricht sein werkstatt und thät einem gueten man schaden, so er uber den schaden beclagt wurt, so hett er fraventlich gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wo stienten prüngrueb oder schledterhüling an ungewonnlichen orten, wer die gemacht hett, und einem gueten man schaden dardurch beschehe und aber darüber beclagt wurde, so hett er gewandelt umb 2 und 6 sol den. wo aber ein mensch darinen verdurb, so wer das wandl grösser, 32 tal. den dem herrn auf gnadt.

M. r. a. das man an die gewönnlichen weeg da man reidt und fert weder ißl aschn kermist und hienerfedern nit schütten soll. wo man aber ainem darüber erfuer, so hett er gewandelt 12 den, das gehört dem richter zu.

M. r. a. das einer soll fridtwerch in seinem hauß sein, es sei gemauert, umbzeint oder umbzagen mit einem seidenfaden oder zwirnfaden, und so soll der wierth fridtwerch darinen sein. und ob schon ainer ein leibschaden in eim leüthauß oder auf gemainer gassen hett gethon und wurt seinen feinden flichtig und käm durch sollichen fridt hinein, so soll er fridtwerch darin sein. ob ime aber sein feint nacheilt, er schuß stach schlueg oder wurf hinein, und ob einer beclagt darumb wurt, were das wandl 32 tal. auf gnadt.
 M. r. a. weiter wie ein nachpar den andern soll ausfriden in der hofmarch und außwendig: in der hofmarch als ein mitter man mag glangen mit gerechter hant, auswendig das einem mitterman gehet biß under die ichsen; das sei woll gefridt. dieselben fridt sollen verbracht werden umb sant Geörgen tag 14 [tag] vor oder 14 tag hernach. wo aber einer seinen nachparn bei rechter weil und zeit nit ausfridt und sein nachpar einem schaden empfieng und beclagt sich des, so hat er gewandelt 72 den, nichts weniger soll er den schaden nach gueter leut erkanntnus zallen.

M. r. mit urlaub: ob einem käm ein schleichender dib in sein hauß der einem sein guet wolt enttragen, ob das der wierth inen wurde das er einen schadenman in seinem hauß hat, der mag anruefen sein weib sein knecht seine diern und allen seinen haußgesint. mag er ime das guet abjagen innerhalb des tachtropfens des stallhofsgraben, so ist das guet sein wie vor; bringt aber der dieb das guet hinaus, so hat er nach dem guet nümer zu greifen, so sein die gueter dem lantgericht verfallen und der dieb soll mit dem strang gericht werden.

M. r.: wo einem kamb ein lusmar an sein hauß, das der wolt wissen was der wierth mit seinem hausfolk thet, wierdt er des innen, mag im der wierth urlaub hindan geben. stelt der lußmair das ab, ist guet; wo nit und der wierth hinaus scheüst oder sticht, bringt den vom leben zum todt, so soll er in hindan aus den tachtropfen kugeln und 3 den auf sein wunden legen, so hab er im piesst gegen der welt.

M. r. a.: wo außkäm ein geweltigs feur bei tag oder bei nacht, so soll ein ieder fridtwercher dazu gehn und laufen und solchen schaden helfen reetten. wo aber ainer ein feintschaft gegen dem andern nachbarn hett und hett sich nit wissen zu rechen sonder an solchem schaden, und das der schaden weiter kam, so hett er gewandelt 32 tal. den auf gnadt und soll darnach den schaden zallen nach fromer leut erkanntnus.

M. r. a.: wen einer ausliech sein guet oder gelt auf kirchgrat auf pluetigs gewant auf robs garn und auf ungewundens getrait und einer hernach kämb und stellet sollichen güetern nach, der soll die güeter wider geben und soll darneben seinen gaber stellen oder geb dem herrn 32 tal. den auf gnadt.

M. r. a. weider das ein ieder den zehent geben soll seinem gruntherrn oder wehm der zuegehört.

M. r. a.: wen zwen zwitrechtig krieghaft wurden zu velt oder zu dorf und die claghaft wurden vor dem richter und der ander thail sich auf weißung fluch, so soll er zu velt einem mann haben dem der wort zu glauben sein, und zu darf zwen; das sei der zeugnus genuegsamb.

M. r. a.: wo käm ein frembdes viech in das dorf und käm einem gueten man mit seinem viech in sein inaw, so soll ers lassen mit seinem viech auß- und eingeen unzt an den dritten tag;
[am dritten tag] soll er das dem verortneten richter anzaigen. wo er aber das nit thät und wurt daruber beclagt, hett ers hellig inbehalten so mues ers hellig büessen.

M. r. a.: wo herein kämb ein hüeter oder halter der wolt werden der gmain diener, der soll geen zu dem dorfrichter und soll dasselb antwort hören. ist die gmain notturftig eines dieners, so mag der richter durch sein pottn ein ruef lassen geen. komen ein 8 oder 10 mann zum richter, und was sie betrachten das sei wolbetracht an stadt der gmain. wo aber iemants herfur kam und verachtet die gmain so bei dem richter gewessen weren, der hett nit veracht den richter und die geschwornen sonder die ganz gemain und wehre zu wandel verfallen von iedem hauß 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wo solcher diener den dienst von dem richter annembe, so soll er sich halden als einem diener woll anstehet. ob er aber im jar zu ein nachtbarn ein neitgriff hat und west sich mit ursach nit zu rechnen, er wolt in mit der gmain viech in sein frucht zu schaden halden, wehn derselb des innen wirdet, so soll er zwen man mit im nemen auf di beschaw, und darnach der schaden ist darnach soll er den schaden zallen und hat daneben gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wo solcher diener an seinen gescheften gewessen were und kamb in ein leithauß und begert an den wirt ein seidl wein, das mag im der leitgeb wol geben; er soll aber lainen auf seinem kolben biß so lang er das seidl wein außtrinkt, darnach soll er gehn wo er dan zu schaffen hat. wolt er dan an einem tisch nider sitzen und voll und drunken werden und den wirt mit ungefüegigen worten umbzucken, wo der wirdh anderst geschickt ist, so mag er im urlaub hinaus geben; will er aber mit guetem nit heraus geen, der wierth mag in hinaus stossen fur die dhur.

M. r. a.: wo ein nachpar dem andern das wasser zu nachtail laitet und dem andern zu schaden kam mit einem fridt oder anlag, und der ander das unleidlich wer und beclagt sich des, so hat er gewandlt 2 und 6 sol den.

M. r. a. das einem ieden all sein frücht sollen fridtwerch sein zu acker und weingarten, auch wo einer frucht hat. dergleichen die geschlachten paumb; ob aber einer dem andern einen geschlachten paumb abhauet oder außgrüeb, geschiecht es beim tag so hat er gewandelt 5 tal. den, geschechs bei der nacht so ist er mein herrn in die straff verfallen.

M. r. a. weiter: ob einer dem andern zu schaden gieng in sein frucht, wurt er begriffen bei dem tag so hett er gewandelt 2 und 6 sol den, geschechs bei der nacht so ist er dem herrn in sein straff verfallen.

M. r. a. mer das einer dem andern nit soll entziehen das ertgewechs an der präch oder zwipräch; zu der dritten ärn oder vierten ärn mag er das suechen mit dem pflueg und das wider hinweg nemen. wo er es aber nit suechet mit dem pflueg, so mag der das zu gleicher weiß nemen zu sant Jörgen tag mit dem grüeblein oder in ärn mit dem knopf. wo der aber das march verachten wolt und vechsnet mit der sichel und wurt iber das beclagt, so soll er seinem nachbarn das guet widerumben geben nach fromer leüt erkanntnus und hat darumben gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a. das kainer den andern soll zu schaden fahren zu s. Jorgen tag und Michels tag mit aufgeschlaikten pflueg nach voller ärn zwerchsfelt durch di sat. wo aber das geschäch, so hett er gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wen einer schnitter und arbeiter hett in den ärn, er gieng, ritt oder fur mit seinen arbeitern hinaus in das velt oder herein in das dorf, ôn not allein, und wolt verachten den rechten gewönlichen weeg und steig und zug seinem nachbarn in dem velt zu schaden, und wehn er darumb beclagt wurde, so hett er gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wo kam ein geweltig wasser das seinen lauf gewun in ein rain da marchstein stehen, und enttrueg den marchstein, das ertrich auf der ainen seiten, der ander guet man hinzue kamb mit einer hauen oder pflueg und wolt sein ertrich pauen, wie ers geniessen wolt, und das der stain gar umb fiel, so soll er das seinen nachparn wissen lassen, sie mogen die stein miteinander setzen, seint niemants nichts schuldig darumb. wo aber der ain tail den stein ausserhalb seines nachbarn setzet ime zu frumen und seinem nachparn zu schaden und sein nachpar sich des beclagt, so hett der gewandelt umb solchen frävel 2 und 6 sol den.

M. r. a. weiter: ab einer auswürf einen gemerkstein do zwai drei gemerk an einander stossen, so sollen sie miteinander geen auf das gemerk und sollen den schaden beschauen. konnen sie den ursacher begreifen der schaden gethon hat, sie sollen inen annemen, und sollen graben an des mark seine statt ein grueb und sollen den ursacher mit dem haubt stossen in die grueb und sollen in mit ertreich verstossen biß an die güertl, sollen nemen zwai starke roß, ein starken pflueg, zwai scharfe eissen, sollen faren mitten durch den ursacher, damit man hinfuran die gemerk mag erkennen.

M. r. a. das maß und metzn gerecht sollen sein. und der richter soll die in seiner gewalt haben, und wer des notturftig ist den soll ers leihen; derselbig der in braucht der soll in bei rechter weil und zeit wider bei seinem potten haimschicken. ob aber der metzn außblieb uber nacht, so hett der den metzen entnomen hat gewandelt 12 den; das wandl gehört dem richter zu.

M. r. a: wo das vechsnen des traits beschiecht und zu wellicher herrschaft der zehent gehört, das der kainerlai weiß entzogen wert, wie den von alter herrkomen ist.

Ain clagwandl oder ein verpottwandl ist 72 den.

Wehr einen aus seinem hauß fordert, das ist ein frävel und das wandl 2 und 6 sol den.

Wehr einem in sein hauß lauft mit gewaffnedter hant oder stöst im in sein fenster oder thur, der ist umb 5 tal. den.

M. r. a.: ob sich zwo frauen mit einander kriegten mit verbotten worten, so getailt man in den pockstein zu tragen.

M. r. a. das man di feuerstett soll beschauen im jar viermall. und welliche nit guet wären, die soll man bessern, und wer das nit thät ist albeg zu wandl umb 1 tal. den, wan das feuer uber das tach ausschlueg; ob aber [ein] ander schaden dardurch empfing, soll er den schaden bezallen nach fromer leut erkanntnus.

M. r. a.: wan di geschwornen und der richter einem auf ein beschaw gehen, wer den schaden thuet ist dem richter zu wandl 12 den und idem geschwornen 6 den.

M. r. a.: wehn einer durchs dorf gieng und wurt von einem hunt angeloffen, solle er sich sein erweren mit schlagen, stechen, wie er kan und mag, allain nit werfen. wo er aber wurf mit seiner wehr und einem damit ein leubschaden bewiß, so hat er gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a.: wen ein hunt so di weinper zeitig werden mit einem hinaus in weingarten oder fur sich selbst lief, wan er erfragt würdt wem derselbig zuegehört, hat er gewandelt dem richter 12 den, davon gibt er dem hüeter sein gerechtigkait.

M. r. a.: zu der zeit des erdens, wen es sich zuetrieg das einem nodt geschäch ein heufl, zwai oder drei gen müll zu füren oder ander nott damit zu richten, so soll er das dem richter anzaügen und der richter soll im solches erlauben. wo es aber der richter nit thuen wolt, so mag ers den geschwornen anzaigen, di hetten ims macht zu erlauben, doch das dem herrn oder wehm der zehent gehört nichts entzogen wert; der gleichen zu weingarten. wo es di notturft ervordert, soll es der massen gehalten werden.

M. r. a. mer: wo ein dienstpoth einem herrn aus dem dienst gieng vor der zeit und außgang des jars ôn ursach, so soll im der herr kain lohn geben, ob er schon das jar biß auf ein klaine zeit hett außgedient. der gleichen ob ein herr seinem diener ôn ursach wurde urlaub geben, er hett im kurz oder lang gedient, soll er ime seinen verdingten und völligen lon geben und bezallen.

M. r. a.: wo ein gueter man hett peinstöck, die sollen mit fridt sein, wo sie stehn oder er dieselben hat. wa aber ein beser mensch käm der die selben außbräch oder beraubet und der daruber, es sei wo es wöll, begrüffen wurde, so soll man im nemen und den leib eröffenen und sein gedermb heraus nemen, an den peinstock anheften und in hinumb furen biß so lang kain darmb in im ist; kumbt er darnach darvon, raicht im zu guetem.

M. r. a. weiter: wo ein knecht zum wein gieng und wolt voll oder trunken werden, so soll im der leitgeb nit weiter leichen dan auf sein güertlgewant. wo ers aber daruber thät und liech ime, es were aufs spiel oder anders, und der knecht an im selber zaghaft wurt und seinem herrn aus dem dienst gieng, so soll der leitgeb demselben herrn einen andern knecht an die statt stellen oder ime das jar selber außdienen, und hat daruber gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a. das sie die gmain entschlossen hat das niemants aus der gmain, er sei wer er well, dieweil zehen treidling wein im aigen und vorrath alhie sein, herein füren oder kaufen solle. doch wo einem mit erbschaft einer zustunde, di mag er alsdan woll herein furen. welche sich aber außerhalb solches understunden wein zu kaufen und herein fierten und das ubertretten wurden, der oder die selben sollen alsdan umb 5 tal.den unableßlich gestrafft werden oder aber solcher wein ôn mittl genomen werden und dem gericht verfallen sein.

M. r. a. von wegen der ledigen knecht halben das si ein ganze gemain aintrechtiglich veraint und entschlossen haben: wo sich ein lediger gesell, inwoner understeen wurde wein auszuschenken oder einem heimlichen zu bevelhen das er solchen wein in seinem namen ausschenke, wan er daruber erfarn und betretten wurde, so soll er verwandelt haben 2 und 6 sol den, dergleichen der so ime denselben ausschenkt auch sovill.

M. r. a.: wen einer leitgebt, so soll man im angiessen dreimall in tag der di angießkandl hat. wo er daruber betretten wuert das der wein nit recht verleitgebt wurde, soll im der leitgeb einem andern wein geben und der angiesser mag denselben behalten, und hat darneben gewandelt 12 den.

Item, maß und gewicht soll im jar beschaut worden. wo einer daruber betretten wurt der dieselben nit recht hett, der soll gestrafft werden.

Item, aller furkauf soll verbotten sein. welcher daruber erfarn wurde, soll zu wandl verfallen sein 2 und 6 sol den.

M. r. a. zwen freiweg umbs aigen, das zwen gegen einander künen weichen. wo aber einer heruber betretten wurt der etwan bei solchen freiweg ein abbruch thät, der hat gewandelt 2 und 6 sol den.

M. r. a. im aigen vier wasserrunsen, aine beim Leopolt Hiertl, die ander bei Lorentz Steyrer, die drit bei Andre Krakher, die viert beim Leopolt Knol. die sollen jerlich zu rechter weil und zeit ieder man zu nutz geraumt und geseibert werden.

wo aber solches nicht beschiecht und etwo ainem oder mererm schaden, es sei wenig oder vil, darauß entstiende, soll der so die wasserrunsen zu raumen schuldig den schaden genzlichen abzutragen verbunden und dem lantgericht 2 und 6 sol zu wandl verfallen sein.

M. r. a.: da die Funfkircherischen den garten zum hoff gehorig so weit einfrideten das dadurch die strassen verhindert und gelegt wirt, hat meniglich und ieder in sonderheit ungehindert gwalt und macht mitten durch den garten zu fahren.

M. r. a. das ein freie strassen das ganze jar durch und durch bei tag und nacht durch des Stromers müll gehen und verbleiben solle. da es aber verhindert wirdet und er oder ein ander nach ihm die strassen hinder zu stellen vermainet, hat meniglich dasselbig nider zu reissen und sein strassen zu fahren fueg und recht.

Ebenermassen wirt es von des Blasy Oders hofstat verstanten, da er dieselbig verfriden wolte. weil ein gemeine viechtrift von alters hero dardurch gewesen, hat man ihm durch sein hauß zu treiben gwalt und recht.

M. r. a. das die viechtrift im Hörmanschachen der ganzen gmain frei sein und verbleiben solle.

M. r. a. ain frei gassen beim Wastl Hiertl. die soll so weit und brait gehalten werden das meniglich mit ainem tretschaff vollen wasser ungehindert hindurch gehen möge. gleicher gestalt solle es genzlichen mit dem gessel neben dem Hannsen Pinter und des Jodl Frändls garten bei dem wandl 2 und 6 sol gehalten werden.

M. r. a. das der pach durchs aigen jerlichen durch die müller zwier geraumbt und geseibert werden solle. doch ist ihnen die nachperschaft gebürlichen beistant zu laisten schuldig.

Die müller sament- und sonderlich seint auch verbunden, alß oft ain offnes pantäding gehalten wirt das ain ieder in sonderheit dem lantgericht ain mäßl kreßling oder grundl bei vermeidung straff raichen und geben sollen.

Es sollen auch die mäßl alß oft ain ofnes pantading gehalten wirt der lantgerichtsobrigkeit öfentlich fürgetragen und nach derselben wolgefallen abgemessen werden. da ainer mit ainem unrechten betretten wirde, ist er dem lantgericht in ernstliche straff gefallen.

M. r. a. das kainer zu ainem nachper auf- und angenomen werden solle, er habe dann sein ordenliche kuntschaft dem lantgericht fürgelegt.
 M. r. a. das ain ganz ersame gemain ainhellig beschlossen das der fleischacker so im aigen wonhaft kainer fur sein person ainicherlei gatting oder fleisch, sondern zu ieder zeit wie es das jar mit sich bringt, es sei ¡ kelbers gastraunes oder schweines, zu aller und ieder weil aber guets ungerischs rintfleisch schlagen und hacken sollen, bei wandl wie es die lantsgerichtobrigkeit erkennt.

Welcher lediger oder innwoner, man- oder weibspersonnen, alher ins dorf gehn Wetzlstorff kumbt und sich alda aufhalten wolte, soll er ordenliche kuntschaft auflegen. welche aber dieselben nicht hetten, soll man ime mit ernst auferlegen das er dieselbe innerhalb des dritten tags für den dorfrichter bring. da er aber solches nicht thuen wolte, soll er strack hinweck geschafft werden. welcher aber ainen ferner wurte aufhalten, soll ins lantgericht 2 und 6 sol gewandlet haben.

Standort
Wien? | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Familienarchiv Liechtenstein | InvNr.: Papierhs. (2. Hälfte des 16. Jhs.) | Seiten: 2a-19b |
Herkunft / Fundort
Wetzelsdorf | BH: Mistelbach |
nähere Angaben
Entstehung: 1577 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 4: Nachträge. Register. Glossar. (Österreichische Weistümer 11). Wien-Leipzig 1913, S. 204-212, Nr. 62 (Edition).

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