Vermörkt das pandäding zu Soß mit sambt den freihaiten, so gehalten solt werden an sant Görgen tag, darin zu melden als pandäding, aigens und des perk recht und wie es von alter herkomen ist.
Item, von erst sollen und mugen si haben drei sprach. bedurfen si aber mer, mag inen der ambtman erlauben.
Item, wer behausts guet kauft, der soll es aufnemen in vierzehen tagen. und der hingeber solt mit ganzem dienst abfarn und der kaufman mit halben dienst aufempfahen.
Item, wer kauft weingarten, acker und wißmat so odt sein, der sols in jars frist aufnemen mit zwaien pfeningen, auch abfarn mit 2 den.
Item, es soll ain ieder seinen nachtparn in dem pandading anzaigen, und welcher ân urlaub des ambtman nicht ist darbei, der ist zu wandl 72 den.
Item, es soll auch kain lantrichter auf allem unserm guet und der herschaft zu Soß kain gewalt haben noch prauchen noch kain eingriff thain oder wändl und fäll vermain zu haben.
Item, wär aber das ain streichenter diep oder ain ander schedlich man auf unsers gotzhaus herschaft zu Soss käm, den möcht ein lantrichter woll besitzen als lang das unser ambtman käm oder unsere anwält, so ist derselbig schedlich man alles das verfallen was er zu dem ambt oder der herrschaft zu Soss pracht hat. und denselbigen schedlichen man solt man inen haben unzt an den dritten tag und dem richter zu wissen thain in das lantgericht geen Draiskhirchen, in also antworten als er mit gurtl umbfangen ist. so soll man dem richter zu dreien maln ruefen. kämb aber der richter nit, so soll man in anpindn an ainen rithalbm; bleibt er ist guet, bleibt er aber nit soll man dem lantgericht darumb nichts pflichtig sein. und mit weu derselbig schedlich man begriffen ist worden, das ist verfallen der herschaft zu Soss.
Item, wär aber das man den schedlichen man mit seinen guet bedurft damit zu uberwinden, so soll man in auspürgen von dem ambtman und soll auch hinwider geantwurt werden mit derselbigen hantschaft in das aigen geen Soss.
Item, wer auf daß aigen kämb mit fräffl, ist er des adls so ist er verfallen der herschaft Soß 32 tal. den und auch ross und harnisch, und als vill er mit im pracht hat ime zuegeherig ist ietweder verfallen umb solchen begangen fräffl 10 tal. den.
Item, es soll auch kainer dem andern an seinem haus lusnen. wirt aber ainer begriffen, so ist er zu wandl verfallen 6 sol 2 den.
Item, ob aber ainer des nachts seinem nachparn an seinem fenster lusnet und der wirt oder sein hausgesint herauß stäch und ainem stäch ain aug aus, so soll der wirt den schaden widerkern und soll im die höll mit habern ausfullen und weiter ime nicht verantwurten.
Item, stäch er inen aber zu tott herauß, ist darumben niemants nichts pflichtig.
Item, ob aber ainer käm in aines nachparn haus und ime der zuespricht oder sein anwalt ,wer ist hie?' und sich der nit meldet, schlueg in der wirt daruber zu dott, so wär er daruber niemants nichts pflichtig, und es soll in derselbig wirt nemen bei seinen fuessen und heraus auf die gassen ziehen auf die negst wagenlaist und da ligen lassen. wär aber das er in sonst uber nacht behielt, so soll er in behalten zu recht als ainen andern schödtlichen man.
Item, ob ainer mit fraffl auf das guet kämb und vordert ainen nachparn mit fräffl aus seinem haus, der ist zu wandl verfallen 6 sol 2 den.
Item, wer ainem sein wein auströgt uber des wirts willen, der ist zu wandl verfallen 72 den und soll dennocht dem wirt seinen wein bezallen.
Item, es soll auch kainer kain hacken oder ander waffen bei dem wein bei ime nicht haben. wär aber das ainer sich des wirts mit gwalt erwert, so ist er zu wandl verfallen 72 den.
Item, es soll auch kain wirt kain pluetige waffen, ungesottens garn noch ungewuntens trait nit einnemen. und uber welchen wirt man solches uberfert, den soll man halten als ainen andern schedlichen man.
Item, es soll auch kain hausgenoss kainem arbeiter auf ain hawn, weinmösser oder krampen nit mer porgen dan ain pfening. porgt er aber mer darauf, ist ime als verlorn, ob der hernach kämb des das gewösen wär.
Item, welcher wirt, man oder fraw, dem das guet verpotten wär, und nicht willen darumb begriffen hiet, der ist zu wandl verfallen 5 tal.den.
Item, es soll auch ain ieder hausgenos in unserm gemain perg nichts mer holz daraus nemen dan zwai fueder holz.
Item, wer ain fridt bricht aines durn holz, der ist zu wandl verfallen 72 den.
Item, wer ain grin stamb abhackt in ainem fridt, der ist zu wandl verfallen 12 den.
Item, welcher weinzörl oder hawer seino arbaiter nicht recht wög oder steig weist, die mit im geen ist ieglicher umb 12 den und der weinzörl umb 72 den.
Item, es sollen auch die vier so fuergenomen sein in den perk gen und zu inen nemen wen si wöllen, und auf all unserm guet die da gehern zu der herschaft geen Soss, und sollen auszaigen und mörken, damit ain ieder geraum hab zu reiten und zu farn zu den weingarten, zu velt und zu allen gassen; das sollen si ausschlachen mit wurzn und rainstainen und des ganzn gewalt haben.
Item, wer pangräben hat und die nicht raumbt, der ist zu wandl verfallen 72 den.
Item desgleichen auch, wer panfrid hat und die nicht zu rechter zeit bewart, ist auch zu wandl verfallen 72 den.
Item, welcher die fierer widertrib ist zu wandl 5 tal. den und noch iedem fierer 1 tal. den. wär aber das die vierer durch gunst, willen oder freuntschaft wolten unrecht handlen oder marchen, so wären si dieselbig peen schuldig.
Item, es soll auch kainer sein viech nit halten in den weingarten, oder er ist zu wandl von iedem haubt 12 den.
Item, man soll auch alles viech fur den halter treiben was instet zu Soss in dem aigen. wer des nicht thuet, ist dennocht dem halter das lon schuldig.
Item, ob iemant mit seinem potten sein viech nach wolt halten und nit fur den halter schlueg, so soll der nach dem halter halten. wär aber das der pott das viech an ainem andern art ausschlueg, so setzt man ihm zu wandl von iedem haubt 12 den.
Item, man soll auch all wendlstött in dem perg zu rechter zeit rämen. wer das nit thädt, ist zu wandl 72 den.
Item, wer reben eintrieg die nicht sein wären oder uberstuck das lenger wär dan ain daumböln, der ist zu wandl 12 den.
Item, von ainen stöcken den man entzwai pricht von iedem trumb 12 den. von ieder purt reben 12 den. item, von iedem karn 72 den. item, von ainem wagen 6 sol 2 den.
Item, es soll auch ain ieder der da stöcken furt oder in dem lösn fört oder was er in dem perg zu schaffen hat, sein viech in dem wagen halten, oder er ist zu wandl verfallen von iedem haubt 12 den und den schaden abzutragen.
Item, ob ain perkmaister ainem verputt oder sein hieter aus dem perg zu farn, es wär umb wo es wär, und der es nit stät hielt der ist zu wandl verfallen 6 sol 2 den.
Item, wan der ambtman oder der perkmaister die huet besuecht und dem hieter zu dreimaln rueft, war er aber nit in der huet, so soll er drei nagl abhacken an der huetsäln, so ist er zu wandl von iedem nagl 12 den.
Item, ob ain schad geschäch in dem perg, darumb sollen die hieter pfenten und dieselben pfant uber nacht nit inen halten sonder den pergmaister zuetragen. obs aber der hieter uber nacht behielt, so ist er zu wandl verfallen 12 den und den schaden abzutragen dem er geschehen ist.
Item, man mag auch herfuern prat, fleisch und alle andere notturft was das aigen bedorf, ausgenomen wein nit. auch soll noch mag kain gast oder auslender sein wein hie verkaufen. wer aber solches uberträtt, so ist er zu wandl verfallen der herschaft zu Soss ein tal. den, der gemain den most oder wein.
Item, welcher verkaufen will acker wisn weingart von den aigen zu Soss, denselben kaufer und verkaufer soll man nit fertigen bis es sei unserm genedigen herrn vor angepotten.
Item, es soll ain ieder, er sei im dorf oder auswendig, der behausts guet im dorf hat, mit seiner aigen person da sein bei dem pandäding. und ob in eehafte nott iret, so soll er mit willen und wissen des ambtmans sein scheinpotten da haben bei dem gewenlichen wandl.
Item, wan der ambtmann zu Soss die unterthanen zu Sos nit strafft umb allerlai that, als dan rechtlich mit wandl zu straffen sein soll, und die seinem grunt- und vogtherrn zu Marein Zell verschweigt, so ist der ambtman dieselbigen wändl pflichtig seinem genedigen herrn von Marein Zell zu erlegen.
Sags ainer dem andern.