Volgen die perkartickl des gottshauß Neuberg.
Der erste artickl.
Zum ersten soll der abbt zu Neuberg seinen aignen perkmaister zu Vischa haben, der zu richten hat über alle grünt in denselben pergen und under welchen herrn die grünt lägen an denen zwaien pergen, ob auch das [wär das] andere herrn darinnen hetten, mit recht mit verpieten mit aufgeben mit rueung, und nindert anderer alß ehr. es hat auch ain ieder perkmaister zu Vischa hieter zu setzen über dise zween perg.
Der ander artickl. Ich melt mehrers gerechtigkait hie des pergs und der perkgenoßen des gottshauß im Neuberg, das alle pfant, wie die gepfendt werden, sollen getriben und getragen werden zu ainem perkmaister. das melten die pergsrecht. -Da fragt umb.
Der dritte artickl.
Item, waß vich pfendt wierdt in dem weingarten, es sein oxen küe oder roß, der ist wandlfellig nach ieder klaw 12 pfenning und soll dem andern seinen schaden abtragen und bezallen. das melten perksrecht.
Der vierte artickl.
Ich melt mehr perksgerechtigkait: ob ainer oder aine stecken auß ainem weingarten trueg in den andern oder überstick, auch auß ainer öden, die lenger wehren dan daumbelen lang, die seint wandlfellig von ieden ort zwölf pfenning; bricht ehr ihm entzwai, so ist ehr aber von ieden ort zwölf pfenning.
Der fünfte artickl. Ich melt mehr perksgerechtigkait und der herrn: ob ainer begriffen wurt der ainem reben von ainem weingarten fieder führt und nicht sein seint, oder fieder tregt, der ist wandlfellig, wan man ihme beschreit, zwölf pfenning.
Der sechste artickl. I. m. m. aigens und perksrecht: welcher begriffen oder beschrieen wurt der ain fruchtpaaren paumb oder ainen pelzer außgrueb oder abschlegt, es sei wer es wöll, der ist wandlfellig umb fünf pfunt pfenning oder umb die rechte hant. begreift man im bei der nacht, so ist er zu richten alß ain schedlicher man. das melten die recht.
Der sibente artickl. I. m. m. gerechtigkait des pergs: ob ainer begriffen oder beschrieen wurt der ainem ain rainstain außgrueb und weiter führet, der ist wandlfellig fünf pfunt pfenning nach perksgericht. thuet ehr es aber auf oder in äckern wißmathen oder gärten, so soll man in richten nach aignes und landesgericht urthail: man soll ihm setzen anstath des rainstain in die grueben, die in gemacht seie, biß an den part und kienpachen, und soll ihm zuestoßen mit ainem zieter und soll ihme geben ain meßer von ersten in die hant daß aines pfennings werth ist; grebt ehr sich herauß so ist ehr ledig, bleibt ehr darin so ist ehr gericht. das melten die recht.
Der achte artickl. I. m. m. perksgerechtigkait: so ainer ain wandlstatt umbgrueb oder stain darein schitt oder ert darinnen aufgrueb, der ist wandlfellig sechs schilling zwen pfenning. griff aber ainer darin, so ist ehr umb fünf pfunt pfenning. das melten perksrecht.
Der neunte artickl. I. m. m. p.: wan ainer begriffen wurt der da seinem nachbaurn stain in seinem weingarten wurf auß dem seinem oder schitt in ebnen weeg oder steig, der ist wandlfellig alß oft ehr beclagt wierdt umb zwaiundsibenzig pfenning, und soll die stain wider außtragen. das melten die recht.
Der zechent artickl. I. m. m. p.: so ainer dem andern ain rechten nottfridt zehackt oder rain abzug, hackt oder haut on beschaw und wider recht, der ist wandlfellig sechs schilling zwen pfenning und disem den schaden wider abzutragen und zu wenten. d. m. d. perksrecht.
Der ailfte artickl. I. m. m. p.: so ain hauer oder weinzerl ainem unrecht haut oder gruebt, wie dises begriffen oder beschaut wierdt, der ist wandlfellig und man soll ihm pinten an ainem pranger oder gahrn allermeniclich zu spott und schanten, und ist umb fünf pfunt pfenning und dem andern seinem schaden abzutragen schuldig. d. m. p.
Der zwölfte artickl. I. m. m. p.: da ainer ain öden ohne des perkmaisters willen und wißen umbriß oder umbhaut, der ist umb sechs schilling zwen pfenning wandlfellig, und mag darnach der perkmaister dieselbe oeden aufgeben wem ehr will. d. m. p.
Der dreizechent artickl. I. m. m. p.: ob ainer seinem nachpaurn ainem stock oder mehr durch dem rain zug im zu nutz und dem nachpaurn zu schaden, daß ehr mit der beschau überwißen wierdt, der ist wandlfellig umb zwaiunddreißig pfunt pfenning alß ain schedlicher man oder umb den halß. d. m. p.
Der vierzechent artickl. I. m. m. aigens und perks gerechtigkait: so ainer dem andern mit ainem wagen in der lait- oder wandlstatt verpiett, der ist wandlfellig zwaiundsibenzig pfenning. wierdt ehr aber verpotten auf dem weeg halber und halber, so sollen die von Neuberg und die von Starnberg dem wandl thailen. d. m. perksrecht.
Der fünfzechent artickl. I. m. m. p. und aigens hie: da ainer bei der nacht dieptischer in dem perg durch die hüeter oder andre leut begriffen wierdt, den soll man bringen zu dem richter zu Vischa mit der hanthaab alß ainem schedlichen man. d. m. die p.
Der sechzechent artickl. I. m. m. p.: ob ainer oder aine leßkornet ehe man in ainer huet ganz außgeleßen hat, der ist umb ain hant oder umb fünf pfunt pfenning straffmeßig. d. m. die recht.
Der sibenzechent artickl. I. m. m. p.: da ainer dem hieter seinem lohn fraventlich vorbehielt und gabe ihm disem nicht, so soll ehr ihme pfenten und verpieten vor dem weingarten, und derselb ist wandlfehlig sechs schilling zwen pfenning. d. m. die perksrecht.
Der achtzechent artickl. I. m. m. p.: so ainer dem andern daß leßen verpiett mit dem perkmaister oder mit dem hieter und lösst darüber, der ist wandlfehlig sechs schilling zwen pfenning. d. m. d. p.
Der neunzechent artickl. I. m. m. p. hier: so ainer dem andern daß gmaisch verpiett vor dem weingarten durch dem perkmaister, den hieter oder sonst durch sein poten und fehrt mit frävel weiter ân des perkmaisters erlaubnuß, der ist wandlfehlig dem gruntherrn fünf pfunt pfenning. d. m. euere recht.
Der zwainzigist artickl. I. m. m. p.: ob ainer tru{eg ainem armbst fräventlich in dem perk zu trutz auf ainem arbaiter und perkgenoßen, der sein feint wer, der ist umb sechs schilling zwen pfenning wandlfehlig. d. m. euere recht.
Der ain [und]zwainzigist artickl. I. m. m. p.: ob sich ain aufruhr begäb in denen weingärten, das ain arbaiter dem andern schlagen wolt mit der haun, oder in dem leßen ain auflauf wurt, das meßer oder hacken gezuckt oder gewurfen wurten, an dem es unrecht erfunten wierdt der ist wandlfehlig umb sechs schilling zwen pfenning. d. m. perksrecht.
Der zwaiundzwainzigist artickl. I. m. m. aigens und p.: ob ain hieter ainem wagenknecht oder andern leuten haimblich weinpeer verkauft oder auß dem perg trueg, den soll man straffen alß ainem schedlichen mann. d. m. euere recht.
Der dreiundzwainzigist artickl. I. m. m. gerechtigkait, das niemants leßen soll biß der perkherr das erlaubt und den perg aufthuet, damit dem lantsfürsten der zechent noch auch dem gruntlherrn das perkrecht nicht entführt werde. wo sich aber ainer des ohne erlaubtnuß understunte zu thuen, so ist derselb weingarten dem gruntherrn verfahlen ân alle gnadt. d. m. perksrecht.
Der vierundzwainzigist artickl. I. m. m. p.: welcher das perkrecht mit frävel und ohne erlaubnuß hinweckt führt, so ist derselb weingarten dem gruntherrn verfahlen ân alle gnadt. d. m. p.
Der fünfundzwainzigist artickl. I. m. m. p.: so ainer sein perkrecht oder zechentgab falsch mit waßer gemischt und des überwißen wurt, den soll man straffen an leib und an guet, alß die recht über die felscher der frucht oder ander ding lauten. d. m. die p.
Der sechsundzwainzigst artickl. I. m. m. p.: so ainer seinem perkherrn das perkrecht oder den dienst in dreien jahren nicht bezalt und führts also hin mit frävel und hats nicht mit willen des gruntherrn oder seinem anwalt, so soll und mag sich der gruntherr des grunts underwinden
ân alles berechten, clag und nottätung und geben wem ehr will oder verkaufen. d. m. die p.
Der sibenundzwainzigst artickl. I. m. m. p.: so ainer seinem weingarten
öet ligen last, ungeschnidten und ungearbait, und sagt solchen dem perkmaister nicht auf und ligt also drei jahr, am vierten jahr mag in der perkmaister nehmen ân alles berechten und mühe und kan ihme geben wem ehr will, das ehr gestift werde. d. m. euere recht.
Der achtundzwainzigst artickl. I. m. m. hie p.: wan ainer ainem weingarten kauft ererbt geschafft gestift oder geben und nimbt ihn nicht auf in jahrsfrist von ainem perkmaister, derselb weingarten ist dem gruntherrn verfahlen ân alle gnadt und ân alles berechten.
Der neunundzwainzigst artickl. I. m. auch deßgleichen: es sein heußer acker wißmatt hölzer huebrecht oder überlent, wer die in jahrsfrist nicht aufnimbt von seinem richter, die seint dem gruntherrn verfahlen in jahrsfrist da's gegentrecht ist, aber an etlichen orten ist es recht in dreien vierzechen tagen.
Der dreisigist artickl. I. m. m. aigens gerechtigkait und des bergs alhier: welcher herr seinem grunt findt in frembter hant, der mag sich deßen underwinten ân alle ihrung.
Der ainunddreisigst artickl. I. m. m. aigen rechten und des perks, das niemants in kainer neuen öeden halten soll hinder zechen jahrn. welcher darin begriffen wurt, den soll man pfenten inmaßen alß in den gepauten, und sint wandlfellig von ieder kla zwölf pfenning. das ist recht.
Der zwaiunddreisigst artickl. I. m. m. perksgerechtigkait: ob ainer ain öeden weingärten aufnähm von dem perkmaister und versprech demselben zu pauen und pewlich zu erhalten und thätt das nicht und ließ dem also hangen und trueg die stecken darauß in andere weingärten oder geb sie von ihm oder grueb die steck auß und setzt die ferners in andere weingärten, der ist wandlfehlig von ieden stecken zwölf und von ieden stock zwaiundsibenzig pfenning, und es solle ihme der perkmaister die öeden nehmen und ainem andern geben. man mag ihme auch darumb pfenten oder fachen laßen ân alle clag, dan ehr ain offenbahrer rauber ist des gottshauß grunt.
Der dreiunddreisigst artickl. I. m. m. p.: so ain hüeter ain weib hat, die soll nicht zu ihm in die hütten gehen, es sei dan so genedig die huet das sie ihm mueß zu eßen tragen, so soll sie ungehilt, ohne pelz und ohne mandl gehen; und wan sie widerumben von ihm auß dem perg gehet, so soll sie dem heffen, korb oder andern aßach den potten übersich keren. wuert sie aber anderst mit gfar begriffen, so soll man dem hüeter darumb straffen an leib und an guet. d. m. die p.
Der vierunddreisigst artickl. I. m. m. p., das die hüeter, so sie nun in den hueten seint, alle nacht sollen gehen zu dem perkmaister. ob aber ainer sich widerspenstig erzaigt, der ist alß oft er das thuet umb zwelf pfenning wandlfellig und man soll ihn von der huet thuen. d. m. die p.
Der fünfunddreisigst artickl. I. m. m. p.: ob der pergmaister in dem perg gieng und beschaut ihr huet und kumbt zu der hitten und rueft dem hieter dreimahl und der hieter kumbt nicht oder antwortt nicht, so ist ehr wandlfehlig. schneidt ihn der perkmaister ain span auß der hüttenthier oder sonst, so ist ehr so oft es beschicht umb zwölf pfenning. d. m. p.
Der sechsunddreisigst artickl. I. m. m. p. des gottshauß im Neuberg: so ain perkherr, der abbt selbst, sein anwalt oder perkmaister ain perkgericht hier nidersetzen will und sein bedarf, so soll ain ieder perkgenoß der weingarten an dem perg hat und ehr darzue erfordert wierdt, gehorsamb sein ân außzug. wan ehr aber widersäßig, so ist ehr wandlfehlig umb zwaiundsibenzig pfenning.
Der sibenunddreisigst artickl. I. m. m. p., das niemants rainstain setzen soll noch weingarten thailen und rain machen ohne des perkmaisters wißen und willen, sondern es soll genohmen werden der perkmaister mit denen vierern oder perkgeschwornen, die sollen das thuen, und ist man ieden vierer darvon schuldig zwölf und dem perkmaister vierundzwainzig pfenning, deßgleichen auch von aller beschau. welcher sich anders frävel understunt, es wär wer es woll, ân des perkmaisters wißen, der ist straffmeßig umb fünf pfunt pfenning ohn alle gnadt.
Stehet auf umb die dritt sprach von clag wegen. so iemant clagen will, der mags vorwenden. und damit ain ent.