Von dem eehaften markthaiding zu Ybsitz.
Das Folgende gleichlautend dem Texte I, S. 757, 17- 758, 15.
Was hernach geruegt und gemelt wierdt, ob mein genediger herr N. abbt zu Seitenstetten in allen und ieden artickln die obrigkait als ain gruntherr icht pillich bevor hab.
Item, in allen und ieden artickln freiheiten lantgerichten manzuchkt punt väll wandl, wie die hernach verlesen, geruegt und gemelt wern, hat mein genediger herr N. abbt zu Seitenstetten und all sein nachkumen pillich und rechtlich als ein regirer und gruntherr die obrigkait bevor. er aber weiter dingen will der mags thain, doch unentgolten und unvergriffenlich der herrschaft an ieren rechten ân schaden.
Das Folgende = I, S. 759, 12-16. 18-28. 17. 760, 5-19. 1-4. 20-35. 761, 10-34. 763, 17-21. 26-30.
Was recht sei so ainer ain eribguet kauft.
Item, kauft ainer ain erbaigen mit seiner zuegehörung ausserhalb marktrecht, der soll dem stiftherren zwen genuegsamb porgen setzen nach .gelegenhait des eribs, das er das erib peilich und bei gueter stift halten .ell und sein gewondliche vordrung zu rechter zeit gen hof davon geb und dem gotzhaus ain gehorsamer untersaß well sein. so den ainer mit solichen porgen versehen ist, soll im gelihen werden ân irrung. und von dem besteen soll er geben 5 kr. einzuschreiben. so aber an dem kauf ain abgang wer und nit hielt wie oben gemelt ist, so sollen die porgen ierer glüb gnueg thain und das erb bei gueter stift halten, damit der gruntherr umb sein vordrung kain abgang hab, oder stiften das erib gnuegsamblichen, damit des der herr noch die gemain kain entgelten haben.
Was recht sei so ainer ain eribguet verkauft.
Item, verkauft oder verhandelt ainer ain eribaigen mit seiner zuegehörung ausserhalb des alten herkomen purkfridt, der ist schuldig sich gen hof zu vertragen und das 10. tal. zu geben von der ersten werung nach genaden des herren. er soll auch das aufgeben dem die stift von hof bevolhn ist, und zu ablait 12 dn. fert er aber aus der herrschaft, vertrag sich gen hoff umb die fuderschiet und setz zwen porgen das er zu dem guet noch ander leüt von seinetwegen niemant zu sprechen hab. .ill er aber in der herrschaft bleiben und nit ankaufen, so vogt er sich .ider an und geb gen hof 12 dn. auch soll der verkaufer den der kauft hat jar und tag hinder sich freien und füerstant sein, ob ansprach von seinen wegen auferstunden. er aber im purkfridt verkauft, der gibt kain stiftgelt oder zehentgelt.
Was recht sei so ainer stirbt von ainem erbguet ausserhalb des markt.
Item, so ainer verschiet mit todt auf ainem erbhof oder aigen, so ist die gelassen wittib gen hoff schuldig zu geben, wen sie das guet an die hant nimbt, stiftgelt oder das nägst haubt viech nach dem pesten, und der herr hat die wall welches er haben will, doch paideu auf genadt. und so sich die fraw vertragen hat, so soll man ier leihen ân widerredt und an nutz und gwer setzn sovill als lehensrecht ist.
Wer schuldig sich zu verraiten gegen rath und gemain.
Item, ain ieder richter ist schuldig sich zu verraiten vor rath und gemain von ainer steur auf zu der andern anschlag, einnemen [und] aus- geben halben. auch all zechmaister des gotzhaus sollen alle jar auf das .enigist ainst im jar raitung thain; und die raitung soll geschehen vor ainem pharrer und vor richter und rath und gemain. an den solich raitung geschiecht, so soll man ain ieden quittiern nach dem die raitung inhalt. .elcher aber solche pilliche raitung veracht, der ist gen hof verfallen 5 tal. dn und der gemain ieren schaden zu erben.
Das Folgende = I, S. 759, 1-11.
Von lösung des zehents.
Item, es soll meines herrn genadt den zehent hie, korn und habern, zu lösen geben wie es zu Waidthofen am markt geben wierdt, des sambstag vor sand Mertten tag oder des nägsten sambstag darnach, an welchen zwaien sambstagen ainem am paß failisten ist. es soll auch sein genadt den zehent zu den weinachten beraiten hie finden und geben werden so er ausreit. er aber das sein ain armer man vor armuet nit zu geben hiet, so soll man in in 14 tagen nit pfenten; verzeucht er aber lenger, so ist er zu wandl 72 dn und mag in ain castner umb den zehent und wandl woll pfenten.
Also umb sant Geörgen dienst und umb unser frauen dienst und umb all ander dienst inhalt die benanten tag, die dienstzeit nach laut des dienstpuech.
Von kuchldienst.
Item, die käß hiener aier und all clain dienst soll man geben zwischen sant Geörgen tag und sant Mertens tag. und welcher es in der zeit nit gibt, den mag man darumb pfenten umb das wandl 72 dn.
Von dem markfueter.
Item, welcher das markfueter an sant Niclaß tag nit gibt der ist zu pen 72 dn, desgleichen den schulterdienst an sant Valentins tag.
Von robolt im pfarhof.
Item, die robolt [die] in den pharhof gehört die sollen die im markt thain, sollen kraut setzen auffahen haun und [was für]robolt ungevarlich darzue gehört. und welchem der nachrichter ansagt und nit kumbt, der ist zu pen 72 dn.
Von der robolt in der Peyer.
Item, in der Peyer soll man dem pharrer den wid schlahen und füeren, auf welchen tag das der nachrichter rueft. und welcher zu der rechten zeit nit kumbt, der ist zu pen 72 dn und die robolt verpringen.
Von der samung der gesellen und schulmaister.
Item, dem gesellen und dem schulmaister soll man ier korn und habern sam zu rechter zeit geben. är aber das man über ains clagt der in dan nit recht gab oder geben wolt, der ist zu pen 72 dn.
Was man dem gesellen soll geben so er mit gotts leichnam geet.
Item, ob ain priester mit gots leichnam ausgeet, es sei zu hinderst oder vordrist, in der pfarr oder in dem markt, ist man im schuldig zu geben 12 dn. es soll auch der ainen diener oder nachpaur mit schicken dabei der krank ligt, oder, so das geferth so boß wär, ain roß dem gesellen pringen.
Von wegen des gerichtsfueter.
Item, welcher das gerichtfueter nit recht gibt oder dem nachrichter nach dem als es von alter herkomen ist, der ist zu wandl 72 dn.
Von verkaufen wiltprät.
Item, welcher vorster wilprät ving, welcherlai wiltprett das wär, und das gen hoff nit pracht und wissentlich wär, und als oft er des uberweist .ierdt als oft ist er zu pen 12 und 6 ß dn. auch in solcher maß soll er gen hof anfailen mader-, fuchspalk. so mans aber von ime nit kauft, so mag ers geben wem er will.
Das Folgende =- I, S. 763, 1-10.
Von handlung richter kastner.
Item, so richter oder castner und ambtman ain handlung füerkam das in darin nit gepiert zu handln noch zu richten, sollen sie solche handlung füer das erst dem herren pr^#älaten zu Seitenstetten als rechten gruntherren anzaigen und von seiner genaden weitern beschait erwarten, oder er schigk seinen hofrichter oder iemants andern anstat seiner genaden, den solten burger und gemain gehorsam sein als wer der herr in aigner person alhie.
Von stifthandlung.
Item, alle gueter, von welchen stucken si unser frauen dienst zu der dienstzeit geben in den kasten, von den selbigen grunten und stucken sein sie das stiftgelt schuldig zu geben, nemblich das funfzehent phunt phening; ausgenomen die obern gueter, die haben ier gesetzts stiftgelt. er aber unser frauen dienst ainen marktrichter raicht, von den selbigen grunten und stucken ist man kain stiftgelt zu geben schuldig.
Von urbarhandlungen.
Item, das sich ain zeit grosse irrung zwischen den burgern und den nachpern im urbar hat zuegetragen, nemblichen ambtman an stat der nach- pern anzaigt, wie in Khuntz etlich grund und erben entzogen, das der nachpernschaft nachtheilig an der steür und robolt sei. derhalben solt sich hinfüer kainer kainen grunt noch erib sich nit untersteen vom urbar in das purkfridt zu ziehen nach zu kaufen, zu pen gen hof 5 ungerisch gulden; sonder was von alter heer im purkfridt dergleichen im urbar ist gewesen, soll noch ainem iedlichen bleiben, und bei der obvermelten straff kainer dem andern nichts entzeuch.
Von ferst und hölzer beschauen.
Item, es solt ain castner mit dem ambtman und vorstern die först und holzer auf das wenigist im jar drei oder viermall bereiten und besichtigen. und wen ainer holz zu koln oder in ander weg abschlieg, das der herrschaft oder seinem guet oder der nachperschaft zu schaden oder nachteil raichen wuert, solt ainem solchen durch si bei ainem penfall verbotten .erden; und so sich der so dieses verpotten nit wolt daran kern, sollen si das dem gruntherren anzaigen, damit man zeitlich füerkom das man heur holz abschlag, das man aufs jar und derselbigen nachkomen auch holz haben, und hinfüeran nimer gestattet werde das die gueter also in ödung werdn gelegt wie es dan mit etlichen beschehen ist.
Von hochzeithandlung.
Item, die weil vill unrate und krieg auf den hochzeiten ersteen, ursach das etlich vill tisch volk gehabt und mancherlai herrschaften zusamen komen, hinfüer solt in der herrschaft Ybbsitz verpotten sein bei 5 tal. dn das kainer uber zwen tisch volk solt haben. ill aber ainer umb ain oder zwen tisch mer haben, solt ers im markt mit willen des richters haben, im urbar aines castners. die sollen ainem richter und castner angeloben das er bei obvermelter pen darob wöll sein das auf der hochzeit sich kain gezenkt erheben soll.
Von vischzeug handlung.
Item, bei welchen vischzeug, es wern vachnetz andere netz pern schnier vischstangen, und kain verlassen vischwasser hiet, gefunten wurt, der solt gestrafft werden umb 12 und 6 ß dn und im der zeug genumen. .ill aber ainer ain vischzeug haben, solt es mit willen und wissen aines kastners und nit verborgen haben.
Von den gottscheltern.
Item, ain frag in der schrann umbgeen lassen wie ainer gestrafft solt werden der bei gott dem herrn, unserm heilant oder seinen lieben heiligen ist schelten, oder der es hört und der obrigkait nit anzaigt gestrafft solt werden.
Item, nachdem das puech etlichmall verlegt ist worden, soll es hinfüran albeg bei ainem kastner in gueter bewarung bleiben.
Item, nachdem solt auch im täding verlesen werden die maisten articl auß dem marktpuech, so hierin nit begriffen sein.
Item, richter noch ambtman sollen kainen lantgerichtmessigen handl, er sei clain oder gros, ôn vorwissen aines hofrichter zu Seitenstetten nit lassen verthaidigen sonder solche dem hofrichter zu kunt machen; und .over er solche lantgerichtmessige handlung selbst in aigner person nit handlt, wierdt er dieses zu thain es sei ainem richter oder ambtman woll bevelhen. aber ain richter mit dem rathgeschwornen und ain ambtman mit dem castner mugen burgerliche handl woll richtn und vergleichen, doch das der herrschaft zu Seitenstetten in allweg die selbigen väll und .andl damit nit vergeben werden. as aber gemaine wandl sein, soll gehalten .erden wie von alter herkomen ist; allain wan ain hofrichter in aigner person alhie ist gehörn im ietzgemelte gemaine wandl zue, aber sonst nit.
So vernembt auch das landgericht so durch des stift Seitenstetten vorfordern erkauft, also das kain ander landgericht hinfuer auf desselben grünten, allain des stift hofrichter, in landgerichtsachen zu schaffen noch zu handln; den der gedacht hoffrichter, wie iezt der zeit der edl und vest Martin Gastgeb, an stat des stift solche lantgericht von der römischen kaiserlichen majestet und ainen ieden regierunden herrn und lantsfürsten von Österreich zu lehen emphäht.
Und hebt sich das bemelt lantgericht an auf dem markt Ybbsitz, desselben purkfridt, auch das urbarambt sambt allen des stift zugethanen und gehörigen grünten und poden so weit si dieselben erstregken, auch das ambt Suntagsperg, die kirchen pharhoff messen tafern oder Khaltnödt, und den hernach geschribnen güetern: am Grundsperg. Tantzstatt, am Mairhof, an der Leytten, Trettlhof, Klenesperg, Sandthoff, am Khasten, Prandtschachen, die müll daselbst, Helmperg, Alrämbing, in der Grueb, Zymanslehen, Starchart, Geygen, Wogkhing, am Hoff, am Pach, Flatschenstain mit sambt aller seiner und benanter gueter rechtlichen zuegehörung.
Die herrschaft wierdt glaubwierdig bericht das ier vill im urbar, ledig und haußgesessen, füerkaüf treiben, also das ainer nit zu seiner notturft sunder fuerkauft, das zu zeiten ain tag solches viech an die dritt oder viert hant kumbt. derhalben welcher hinfüer ain solchen füerkauf treibt, solt der nachrichter gewalt haben solches viech zu nemen und dasselbig gen Seitenstetten treiben. und welcher verschwig und in der herrschaft .er, diesen fuerkauf so ers west nit anzaigt, solt sowoll als der den füerkauf braucht gestrafft werden.
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