Unterwölbling, Vogtrechte (14. Jh.)

Vogtrechte zu Nieder-Wölbling.

(14. Jahrh.)

Ez ist ze merchen umb den obristen vogt, der rechter vogt ist uberall uber unser läut di wir haben ze Nider-Welminkch und in dem lant daselben. dem soll järleich gefallen all jar 5 schilling meczen habern und schullen di sein alter Poltinger mazz, und auf den habern 18 hünr. und .ann si den habern gebent auf sand Cholmanz  tag, so schullen si den meczen seczen auf den wagen  und sol ain nachtpaur den andern abstreichen; und di hünr di schullen heribsthünr sein. und wo si den habern hin furent in ainr meil, da sol mon den wagenläuten daselben ze ezzen und ze drinchen gebeh unb  di 18 hünr. und 18 hünr ze voitrecht auch dem voit;  und der richter keit von sein selbez wegen dem voit 18 hünr. also wirt der hünr uberall aller an 52 hünr. und 5 schilling dn sol mon im raihen von dem chasten an sand Mertteinz tag.

Und all die wändl di da werdent  von tief und von notnuft und von pluetiger hant, da sol in von gefallen albeg der tritt pfenning und die 2 tail schullen gefallen unserm richter, wer der ist.

Und  wann lunz oder unsern läuten dez not geschicht, so schol er mit unz reiten auf sein selbz gelt also daz er pei der sunn hin und her kumbt. är aber daz er lenger muest auz sein, so schol mon  im so lieb tuen daz er ez erleiden mueg.

Und sol auch zwier in dem jar an dem recht siczen ze Nidern -Welminkch .n allen unsern schaden, und  sol daz tuen an sand Cholmanz  tag und sand Gorigen tag. und waz im da di unsern erdailent, waz dez wirt daz unser richter nimt, da sol im daz trittail von gefallen.

Und  wann  er kumbt  zue endhaftem  taiding, so sol er sein pfärift heften an ain turren zaun.

Und  wo er ferrar greifen wolt dann im unser läut da erdailent, so haben wir vollen gewalt  ez fürzetragen der herschaft, da wir ez ze recht fürtragen schullen.

Und  allenthalben sol unser richter vorgen an allen sachen.

Und  sol auch der voit schaffen und auch dez vorsein daz dhain lantrichter auf unsereü gutter nichz ze pieten noch ze schaffen haben.

Und  hat auch unser richter vollen gewalt daz gejait ze verpieten und ze verlauben.

Herkunft / Fundort
Unterwölbling | BH: St. Pölten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1300 - 1400
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 408-409, Nr. 61/III (Edition).

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