Strengberg, Rechte des Stiftes Tegernsee und der Bauleute (Anfang des 15.Jhs.)

Hie sind verschriben die recht die das gotzhaus zu Tegernse und die pawlau?t in dem Strenbergk gegen einander habent.

Zum  ersten, auf sand Gilgen tag sol ider pawman  gedient haben .as von swären  dienst ist, korn und habern, auf meins herren von Tegernse chasten gegen Achleitten, ân all sein mu ?und auch ân alle irrung und widerred, und in einem  pranten metzen  der dann zu Sand Peter gib und gäb ist. und iderman sol seinen dienst füren auf die zwen märkcht gegen Sand Peter und gegen Waidhofen,  wann es meinem  herren fügleich ist oder wann  es sein anwald schaffet.

Auch wann  ein herr von Tegernse seinen zehenten getrischt und in pringt auf sein kasten ze Achleiten, so süllen in sein lechnär füren ân all widerred auch auf die vorgenanten zwen  markcht gen Sand Peter und gegen Waidhofen.

Auch wann  ein pawman  den traid und seinen dienst bringt auf der markcht  ainen oder baid, so sol man  im seinen wagen lären, ob der traid nicht verchauft möcht  werden.

Wann  ein newe?r herr zu Tegernse erwelt wirt, so sol man im geben zwaiunddreissikch  phunt Wienner  phenning  sein holden auf dem Strenberg, damit si in enphahend  und  erend, darumb  das er in irew recht halde die si von alter habent.

Auch  all die mit phenning  dient dem ewirdigen gaistlichem abbt zu  Tegernse oder dem convent daselben, die sullen iren dienst geben und gedient haben  auf unser frawn  tag als si geborn warden  ist;  .er des nicht entat? und saumikch daran war?, den sol der ambtman phenten  und die phant verchaufen  ân recht. ob er nicht phant fund, so mag  er in darumb vahen  und behalten. und der ambtman  mag  auch die phant verchaufen oder versetzen an juden oder an christen. und ob er ainist nicht phant genug  funde, so mag er fürbas aber mer phant nehmen  un?z auf volle ganze werung.

Auch wer mit phruntlempärn gens hun?er und air dient, der sol auch gedient haben auf unser frawn tag als si geboren warden ist, oder wann ein herr von Tegernse  oder sein anwald  gegen Achleitten chümbt.

Wann  ein herr von Tegernse  auf die hofmarch  chümbt,  welhew güter dann  mit frisching und hofhäw dient, die sullen auch  auf den egenanten unser frawn tag gedienet haben.

Welhew  gut?er sweinphenning dient, die süllen unverzogenleich  gevallen auf die perchtnächt.

Wann  ein herr von Tegernse oder sein anwald  auf die hofmarch chümbt, so süllen die müllner und die hofsteter das holz maissen und die lechner fur?en, damit ein herr bewitt sei als lang er oder die seinn auf der hofmarch  sind.

Wann ein pawman  seinew recht verchaufen  wil oder mus? die er hat auf einem gut?, das selbe gut? oder gelt, da er seine pawrecht umb verchauft, das sol er wider hinder das gotzhaus ze Tegernse legen;  .ar? aber das er hinder dem gotzhaus  seinen fükch nicht fund, so sol er von einem herren zu Tegernse oder von seinem anwald  schaiden als er stat an im vindt nach genaden. er das gut? chauft, der sol anlait geben als er an einem  herren ze Tegernse  oder an seinem anwald oder ambtläuten stat vindt;  und der chauf sol gevertigt werden vor seinen ambtläuten in dem hof ze Achleitten.

Wann  ein mair einen hof nicht päwleich legen möcht, so hat ein herr von Tegernse  oder sein ambtläut den gewalt, wo ein lehner oder ein hofsteter in der hofmarch  saz?ze, das si in setzen auf den selben hof unentgolten seiner rechten, die mag  er verchaufen auf dem lehen oder mag si behalten, da sol in niemd an irren noch engen.

Auch sol niemand  dhain zupaw  haben  ân eins herren von Tegernse oder ân seiner ambtläut haissen und willen.

Auch sol niemand  stiften dann ein herr von Tegernse oder sein anwald oder ambtlaw?te.

Auch  sol dhain pawman  dhainen satz versatzen oder verchaufen .n eins herrn von Tegernse willen oder ân seins anwaltz noch ân seiner ambtläut  willen und haissen.

Auch wann  ein herr zu Tegernse chumbt auf die hofmarich, so sol ein ganzer  hof ain bett leihen die weil er da ist, und ein tailhof ain jar ain bet und der ander tailhof das ander jar ein bet.

Item, die weil ein herr von Tegernse auf der hofmarch ist, so sol ein hof zwen metzen rub?en geben, ain tailhof ainn metzen rub?en.

Item, die hub? ze Plappach Pürkchel sol füren gegen mül und das prot vom  pekchen, und von hundert  proten sol man im geben vier prot als lang ein herr oder sein anwalt in der hofmarch ist.

Zaynwerder  die auf des gotzhauzz  gut?ern ze Tegernse sitzent, sol iedleicher einem herren von Tegernse wann  er in das lesen faren wil ainen man leihen an das schef, das er ziech und stewr, und da niden ze Lewben ab den scheffen abtragen. und ein herr oder sein anwald sol id?em geben ze zerung zwelf phenning auf den weg  und daniden ein suppen, und hin ab sol man in ze essen geben die weil si arbaiden.

Aber  die Awer  und die nachtgepawrn  zu Achleitten sullen antragen holz, häw  und stro und auch speis an ein schef oder an zwai schef, und das sol man in als an die stetten antwurten.

Auch  Zainwerder  süllen jar?leich einem herren von Tegernse seinen garten ze Achleitten setzen mit phlanzen und phlanzen darzu geben. und denselben chrautgarten sullen die zwen mair zu Hag misten aus dem hof ze Achleiten, akchärn und gänzleich zuberaiten.

Item, die Fronwisen  ze Achleitten ze madgelt oder für das mad ein id?leich gut? ainn phenning. aber die zwen  höf von Geresperg und die zwen höf ze Hag sullens furen, Awer müllner hofstetär und lechner sullens aufvangen  oder recchen.

Die zwen höf von Hag  sullen fur?en wes ein herr bedürfend ist oder sein anwald;  darumb habent si allen mist aus dem hof zu Achleitten.

Item, wann  ainer zukchet an dem  kirchtag oder wie er ein unzucht hebt, so ist er einem herrn von Tegernse des grossen wandels phlichtig und gehor?nt dhainen vogt nicht an, dann was er von genaden wegen hat.

Item, zwischen  der zwaier gäter sind die grossen wandel  auch eins herren von Tegernse.

Item, die von Krewspach  sullen einem herren von Tegernse  oder seinem  anwald einn wagen  stellen zu seinem trinkwein, lechne?r und hofstete?r ros darein stellen, damit der trinkwein in den hof gen Achleitten und dar zu füren wes zu dem hof notdurft ist.

Herkunft / Fundort
Strengberg | BH: Amstetten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1400 - 1410
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 824-827, Nr. 113/I (Edition).

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