Vermerkt die urtail, freihait und rechten bei schran der herrschaft im Strenberg in dem thäding, wie hernach volgt und von alter herkommen ist.
Anfänklich ist die herrschaft gefreit vor allen lantgerichten, das kain lantrichter umb kainerlai mallefizhandl darein zu greifen hab, es sei umb streichent oder angeseßen dieb, si sein weß herrn si wellen, noch auch sonst umb kainer ander sachen.
Item, ob sich begäb das ain angeseßner ain mallefizhandl verbräch der offenbar wäre, so soll in ain lantrichter an der herrschaft voggt oder verweser zu dreien vierzechen tagen ervodern, zwai mahl mintlich und das drit mahl schriftlich. dann so soll im der vogt oder sein anwalt uber drei tag hernach denselben thätter zu recht stellen nach ordnung der rechten, in schlechter wat wie er mit gürtl umbfangen antworten, und ist im nichts mehr schuldig. die anligende güeter oder ander guet das nicht mit mallefiz begriffen bleibt den kindern oder erben; .ähre es aber mallefizguet, so währe es den vogt verfallen und nicht dem lantrichter.
Item, ob ain lantrichter ain erfordert und nicht offenbar währe, dann so solt ain voggt oder sein anwalt nach dreien vierzechen tagen und dreien tagen denselben bezichten mann dem lantrichter zu recht stellen. doch so soll sich derselb voggt oder sein anwalt vorhin an ime durch seinen nachbarn erkundt haben: währ er ein solcher, so soll man ime den antwurten wie vor benent ist; .urte aber solches an ime nicht erfunten, so ist ain voggt schuldig dem lantrichter darzue ze bringen und halten damit er im solchen schmach und schaden abtrage.
Item, ob ain streichender dieb in die herrschaft kämbe und der lantrichter kämbe ime nach, so soll er den unerfodert des voggts oder seiner anwalt nicht fachen sonder der voggt oder sein anwalt, und solt im auch das verporg sein deß am dritten tag zu entthädingen, und im den antworten aucll wie oben gemelt, und ander all sein guet bleibt dem vogt.
Item, ob sich begäbe das ain streichenter dieb in die herrschaft kämbe und wurde von der herrschaft anwalden angenommen, so soll man das dem lantrichter verkünden. darnach am dritten tag soll er bringen .altpotten und frein und waß er darzue bedarf. so soll man im den antworten in schlechter watt wie er mit gürtl umbfangen, und soll im denselben .stellen], ob er gehört in das lantgericht Walssee, zu der untern gatterseil an den burgfridt aufm Stremberg oder an den Hochen steeg in das pächel zunegst bei der Ohrmihl gelegen; .urde aber er in dem lantgericht Ennß gefangen, so soll man in den antworten zu der gatterseil oben an dem burgfridt daselbs oder in den Englbach. und soll dem lantrichter dreimahl ruefen; kombt er aber nicht uber solches beruefen, so soll man in zu aim steckenä an ain zwirnsfaden pinden; reist er sich ab und lauft weg, so ist man iemant nichts mehr schuldig.
Item, und welcherlai auch ander todtfähl in der herrschaft beschechen, .ie die erdacht oder genent möchten werden, wehr dieselben von rechtens wegen erheben solle. Niemant anderer dann ain voggt oder sein anwalt.
Item mehr, ob sich aber begäbe das ainer oder mehr in der herrschaft ain todtschlag thätten oder beschäche, in welchem lantgericht der fahl beschäche, so ist der thätter, ir seien ainer oder mehr, dem lantrichter von aim todtfahl nicht mehr dann zwen und sechs schilling pfening schuldig. die soll er in zueschicken durch drei frumb man. ob er aber die nicht nemen wolt, so soll er die an ein stängl pinden und auf die pruck stecken das das mer hinein saag dann herauß, oder in ein düechel pinden und auf die prucken legen und ain stain darauf, das es der wint nicht weeg wähe, und haben damit gefreit ir leib und guet vorm lantgericht, sonder sich mit der freuntschaft zu vertragen.
Item, ob aber der todtfahl auf der lantstrassen mitten im huefschlag beschache, so soll man das wandl halbs gehn Ennß und aber halbs gehn Walssee geben und sollen auch damit von baiden lantgerichten gefreit sein.
Item, ob ain lantrichter uber solches in der herrschaft vil anheben und ir weiß treiben wolten, ainen zeichen einer schult die er nicht verdient hiet, darumb soll er sich ausreden mit dreien nachbarn bei ihren ehren und treuen das er solcher schult nicht verdient hab.
Item, ob sich aber ain lantrichter an solcher außredt nicht benüegen laßen wolt und im daruber weiter anstrengen wurde, so mag er sich besterken mit andern; und ob si den lantrichter vom leben zum todt bringen, so seint si nicht mehr schuldig dann das si drei pfening auf in legen, und seint des damit ganz und gar enprosten und in also gepüesst.
Item, es soll kain lantrichter nicht lenger in der herrschaft bleiben nur so lang das er ain mäßl wein trinkt auf dem roß, und soll den rechten fueß auß dem steegraif thuen, und der wirth soll dem roß in den zaum greifen und halten.
Item, uber solche voran und hernach beriert articul, fürstlich gebott gab und freihait, darinen vor angerierte herrschaft von aim fürsten auf den andern begabt und gefreit ist, darumb geben si aim lantsfürsten diss lants desthalben zur rechter bestättigung diser freihait zu seiner fürstlichen gnaden hanten in das rentmaisterambt Steyer alle jahre an st. Georgen tag fünfzechen pfunt pfenning und darzue des negsten pfinztag nach s. Caterin^#ä tag auch jerlich sechs mutt habern ain mezen, 3 ß 20 dn sackloßung.
Item, und soll auch dasselb marchfueder gemeßen werden an der Reinthaller maß zu Enß oder an unßern dienstmaß zu Achleutten.
Item, si sein auch aines ieden jahrs an demselben tag so si das angezaigt marchfueder gehn Ennß füehren, von demselben lantfürsten gefreit vor aller clag, verbott und feintschaft von haimet auß biß wider haimb an ir gewäre bei zwaiunddreissig pfunt pfening.
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