Hie seint zu merken deß markts Steinnakirchen recht und was in deß markts daselbst gemerk deß purkfridts gehöeret, als er von alter herkommen ist; das merke arm und reich, wie man sie soll außlegen in einer ieden pantäding.
Von erst so soll der richter zu Stainnakirchen halten in iedem jar ain pantäding allweeg umb unser frawen tag der liechtmessen. das soll man vierzehen tag zuvor im markt zu Stainnakirchen pieten und verruefen.
Dann alle die recht die da geschriben seint, die öffnet das rechtbuech an der geschwornen büecher statt, die man auß soll richten armen und reichen, und unser herr von Regenspurg zuvorderist, alß hernach geschriben stehet.
Von erst so gehet der purkfridt gen Geeßwanng in den fuert, und in den Pidmesbach, und zum Frawen-falltor, und mitten in den fuert der Kleinen Erlauff, also, wann ein reitender auf dem roß sitzt, das ihme das .asser biß an die spooren geth.
Was in die obgenanten vier march kombt, welcherlai das sei, da hat kein lantrichter macht zu greifen, es sei mit salz eisen oder anderer wahr.
Wann ein schödtlicher mann in den purkfridt keme und beschriern .urd, so soll ain marktrichter ihne anfallen und fahen.
Wär aber das ein landrichter ein schedtlichen oder malefitzischen mann im purkfridt wüsste, so soll er ihn an den marktrichter fordern, da soll ihn der marktrichter unz an den dritten tag behalten; alßdann soll ein landrichter kommen und soll den richten an dem dritten tag; darumben ist man ihm schuldig sechzig pfenning und dem züchtinger zwölf pfenning, und man gibt für ihn selbdritter ein mahlzeit.
Was dann ein schedtlicher mann in den markt oder in den purkfrid bringt, das ist dann deß marktrichters. und soll ihn mit sechs mannen .berfahren hie und beim Frawen-fallthor mit dem sibenden; darnach so antwortet man ihn wie er mit güertl umbfangen ist.
Wolte aber ein landrichter darumb zürnen, so soll man ihm dreimal ruefen. und ob er nicht käme, so soll man ihn anpinten mit einem seidensfaden; geschäch darüber dem markt ain schaden von demselben, so soll man solchen bei dem landrichter suechen.
Wär es dan ain ander man den der richter, der ainen zu gefanknus prächt, der soll das recht dem richter und dem markt vergueten als lang das er das recht hinz im verfurt. und hat auch kain landrichter in dem markt und purchfridt ze greifen umb kainerlai sachen weder wenig noch vill.
Von dem richter.
So ist auch des markts recht und von alter herkomen: ob ain richter ainem markt zu schwär wer, so haben die geschbornen und die gemain das recht das si mit irs herren willen und oberigkait ze Pechlarn ainen andern setzen in dem jar, wen si wellen.
Man soll auch kainen der meines herren von Regensp urg ist, auf kainem panmarkt verpieten noch alsbo, er soll dann dem richter und die obrikait zu recht setzen und klagen. und wo der meines herren ainer für den andern verpoten birt, da soll in der selbig durch des willen er verpoten ist, ausrichten und ân schaden halten; thet er deß nit, so soll in der richter darzu nöten und der pfleger zu Pechlarn.
Auch sind das unsere recht das kainer in dem purkfridt soll verkaufen, es sei heuser wisen acker krautgärten etc., ân des richter und der geschbornen rath; er soll es ee virzehen tag hinfailen und riefen. er aber das man die geschbornen nit all gehaben möcht, mag der richter zu im nemen wen er will, das der kauf bestett werd.
Auch offen und melden wir und sind auch unsere recht: wer unrains fleisch veil hat, als oft er das ainem geit als oft ist er ains fraflswandel vervallen dem gericht.
Auch ist des marktz recht das kain fleischacker fur den prun soll gen am marktag viech oder ander ding zu kaufen. er das uberfuer, der ist dem richter des wandels pflichtig zu geben zwenundsibenzgt pfening.
Wir offenn und melden auch das die fleischacker den markt nimer nit ân fleisch sollen lassen. er das uberfuer, seind si dem richter das .andel nach ratt der geschb ornen vervallen.
Auch ist des marktz recht das zben gesetzt sollen sein uber das fleisch und zwenn uber das prodt. und ob das fleisch nicht gerecht wer, das man si darumb pessern soll; und ob das prodt zu klain wer, das man si auch darumb pessern soll nach erkantnus der geschbornen.
Auch ist ain ieder richter des marktz den fleischackern daselbs pflichtig, ob das wer das die fleischpenk abprennen, das er in si wider zu dach richt.
Auch sollen die fleischacker den markt zu ainer ietlichen zeit mit fleisch versehen. theten si des nit, soll si der richter darumb wandeln nach rath der geschwornen.
Auch ist des marktz recht das kain auser fleischacker nit fleisch verkaufen soll in der wochen dan an dem pfinztag.
Auch mer offenn und melden wir und ist des marktz recht das man soll alle pantäding die feuerstet beschauen, lnetzen und kandl und gebicht vachten. und wer nit gerechte mas und gebicht hat und nit guet feuerstet hat, den soll der richter darumb pe.ssern nach der purger ratt.
Wir offenn und melden auch: ob das war das ain prunst auskam in ainem haus, do sich es erheben hat, so der wirt oder wirtin schreit und rueft das manigs retten mug und di leut icht zu grossem schaden kämen, darumb geit man dem selbigen hausgesind folle und ganze freium fur all meniklich acht tag uber und uber, und auch fur das gericht.
Petreffund die pecken.
Es soll auch der richter und die geschwornen das prodt peschauen, .ie dan das drait geth. darnach sollen die pecken pachen das rechtlich ist, als di geschwornen erkant haben; theten si des nicht, so soll der richter das prodt nemen und soll es durch got geben oder wen es di geschbornen haisen geben.
Es sollen auch die pecken den markt ân prodt nit lassen nimer nit in der wochen. theten si des nit, so soll si der richter schwerlich darumb püessen.
Auch ist des markts recht das kain auser mit dem innern ainem in dem markt gesessen kain gemainschaft mit kaufen noch verkaufen soll haben.
Auch ist des markt recht das kain fragner soll fur das eck gen pel des Sennger haus umb kaufen oder verkaufen. er daruber uberfaren wurt, ist dem richter das wandel vervallen.
Wir offenn und melden auch: ob ain auflauf wurt in dem markt das ainem richter zu schwär wär, so sollen all meins herren leut arm und reich auf sein mit dem richter und sollen im helfen wes er recht hat. er das versämbt, der wär meinem herren leibs und guetz vervallen ân alle genadt.
Wir offenn und melden auch das man spilen hat verpoten uber ain pfunt. er hinuber läst spilen in seinem haus, als vill ist er dem richter vervallen und ist von dem leitgeben ledig.
Wir offenn und melden auch das kainer der meins herren, nit laisten soll auf truckem tisch im markt noch in dem purkfrit. als oft ainer das uberfert als oft ist er umb funf pfunt pfening meinem genadigen herren.
Wir offenn auch: was presten man wais in meines herren markt und in seiner herschaft, wie die genant seint, das die geoffnet werden in dem pantäding. er das verschbig, des man gewar wurt, den soll der richter schwarlich darumb straffen.
Auch ist des markt recht das man woll mag gesetzen ain vails padt auf unser herschaft gueter, wo das im purkfridt ligt und fueglich darzu ist.
Auch so haben des von Mänse leut in dem markt zu Steinakirchenn die recht die wir haben in dem markt. darumb seind si pflichtig zu geben ainem ieden richter im jar drei schilling virthalben pfening, und sullen zu dem pantäding komen als meines herren von Renngspurg leut bei dem .andl.
Wir offen und melden auch das mein herr verpeut und der richter an seiner stat und verpoten hat all gelitznen und alle lange messer und alle armprust. und wer si den tag heut tregt in dem markt, der ist umb zwenundsibenzig pfening, und glitzen messer sint voraus verloren.
Das seind die wandel.
Für ain totschlag funf pfunt.
Fur ain lem dritthalb pfunt.
Ain haimsuech, als oft ainer in ain haus lauft uber ain drischschubel sechs schilling pfening, als oft heraus aber sechs schilling pfening.
Umb pluetruns sechzig pfening.
Umb ain pasler zucken sechzig pfening.
Umb ain messer zucken zwelf pfening.
Umb ain glitschen zucken sechzig pfening.
Umb ain verschrottens gwant sechzig pfening.
Wann ain wirt dem anderm in das har felt, nach idem vinger als oft ers thuet ain pfunt pfening.
Rauft ain junger knecht ain wirt, nach iedem vinger ain pfunt pfening.
Wer ainen aus seinem haus vodert, das ist ain fravel.
Wer ainem an sein haus sticht, ist ain fravel.
Wer ain fridware frauen ubel handlt oder schlecht oder pluetruns macht, der ist funf pfunt.
Wann ain fraw ain man ubel handelt, die soll den pogstain tragen in dem markt vor aller meniklich.
Wann ain fraw die andere ubel handelt, die soll der richter vor horen, und weliche unrecht hat die soll auch den pagstain tragen.
Schlecht und rauft ain frau die andere, die soll aber den pogstain tragen und darzue soll si der richter pessern nach der purger rat, als si genadt vindet.
Da ain gast in den markt kam und ain anmueten wolt, schlueg der meins herren in zu todt, so ist er dem richter nichts punden ob er es derzeugen mag.
Schlecht der meines herren ainer den andrn zu todt, facht in dann der richter oder das gericht, kumbt dan ainer der dem gericht guet ist umb das wandel, so soll er in gen lassen; kam aber der schreier, so soll er richten nach dem rechten.
Ain potwandel zwenundsibenzig pfening.
Ain panbandel zwelf pfening.
Wer sich phantz wert, sechzig phening.
Wer sich des gerichtz unterzeucht, der ist vervallen was das gericht ain ganz jar tragen mag.
Wann man das pantäding rueft und wer dan nicht darzue kumbt, der ist dem richter vervallen sechzig phening.
Welicher nachpauer der sein verschbeigt, derselb ist auch sechzig phening vervallen.
Ain stainburf, wan ainer dem andern zu wirft als oft ist er sechzig phening vervallen.
Ain schutz mit ainem armbrust, wan ain pauer dem andern zuescheust, der ist funf phunt phening nach genaden.
Wer ain erbern knecht scheust, der ist zehen pfunt pfening.
Wann ain ritter scheust, der ist dem richter und meinem herren zwaizig phunt phening vervallen.
Wann ain dienstman scheust, der ist vervallen dreigst phunt zu .andel.
Dieses pantädingpuech aus ainem alten pantädingpuech von neuem transferiert und machen lassen anno domini tausent funfzehenthundert und in dem sibenden jar.
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