Hienachvolgend Sant Pöllten gotßhaus gerechtigkait die in der stat und umb die stat da zu Sant Pöllten gelegen und von den fuersten löblicher gedächtnus begnadet und gegeben seint etc.
Vom ersten, das auf allen den gotshausgrunten und guetern in der stat und vor der stat gelegen zu Sant Polten, die mein genädiger herr brobst und sein wurdiges convent in nutz und gwör gebracht haben, es sei auf dem Griess, mülhoven, auf der waid und in dem spitall, in allen iren ambtheusern, in der Clostergassen, an allen stötten, und zu ieder zeit, auch auf allen andern iren guetern, als ferr des gotshaus gericht raichet, sollen und mügen benant mein herrn und all ir leut in ebengleicher .eiß als ander burger da zu Sant Pölten wonunt mit kaufen, verkaufen, auch aller derselben leut so in vermelter Klostergassen und an dem Gries .onung haben, gewerben, hantwerchen und arbaiten, wie von alter herkomen ist, gänzlich iren nutz und frumben geschaffen.
Es ist auch in Sant Pölten gotßhaus brieflichen urkunden begriffen: ob sich begab das in der Clostergassen, auf dem Gries, in den heüsern und an andern stötten Sand Polten gotshaus zuegehorunt ain streichunder dieb oder ain schedlich man begriffen wurt, den soll des gotshaus richter oder ambtmann annemen und an den dritten tag behalten und bei im erfaren ob er schuld hab oder nit. hat er dan schuld und den todt verwarcht, so soll man [in] dem richter in dem huefslag vor dem spitall hie antwurten an dem dritten tag als er mit guertl umbfangen ist, und was er guts hat dem gotshaus beleiben. und der richter soll den schedlichen man richten ôn des gotshaus schaden, darumb man im geben soll zwenundsibenzig phening und nit mer. ob aber ain solcher den todt nit verschuldt hiet, alsdan sollen und mugen die benannten herrn brobst, sein convent oder ir anwält dieselben selbs straffen und pessern.
Es sollen auch all des gotshaus holden von allen den fruchten die si auf iren grunden pawen, auch von allem dem viech sovil si auf irem mist erziechen, was si des auf den markt herbringen oder fueren, kain zoll noch maut in der stat hie noch on andern enden darvon geben noch raichen.
So ist in des gotshaus freihait begriffen das ain ieder meiner herrn und ires gotshaus anwalt ir schran und gericht so si hie zu Sant Polten haben, besitzen und haben soll und mag mit allen den rechten ee das daselbs zu Sant Polten ain stat gestift was und wie von alter herkomen ist.
Es weist auch ir privilegi aus das die zwai tail an zollen, an meuten, furfengen, an dem metzenrecht, an voitphening, an hochzeitphening, an gruntrecht, purkrecht und an uberzinß so mein herrn der brobst und sein convent habn, wie von alter herkomen ist, unverkert beim gottshaus beleiben soll.
Desgleichen, ob meinem herrn brobst, seinem convent ire gruntrecht, purkrecht und uberzins von den leüten hie in der stat wonunt zu rechten tagen nit geraicht wuerden, oder ob ain ambtman der zu ieder zeit der stat furgesetzt ist denselben dienst einzubringen indert saumig erfunden .uerde, alsdan soll des gotshaus vogt die leut darzue notten, damit si solich dienst bezallen.
Es ist Sant Pölten gotshaus gefreut das in dem gottshaus daselbst, in dem spitall, in dem gusterhoff, in dem camerhaus, in dem oblaihaus und in dem Lüeglein bei ainer peen vierzige mark golts gefuerste freiung ist. und welcher wider solich freiung thuet und die uberfört und der nit die vierzige mark golts zu bezallen hat, derselb ist alles seines guets mit sambt seinem leib verfallen.
So ist Sant Pölten gotshaus von herzog Rudolffen dem vierten und andern fursten löblicher gedachtnus also gefreut das niemants meiner herrn und ires gotshaus desgleichen irer leut und gueter vogt sein und die vogten und schirmen soll dan ain landsfurst oder wen sein furstlich genad nach meines herrn brobsts und seines convents bete und vordrung emphelchen wierde das genant gotshaus und seine gueter on des landsfursten stat ze schirmen und zu vogten, es sein lantherrn phleger purggraven ritter oder knecht lantrichter oder ambtleut und wie die genant sein, das si damit kainen gewalt haben sollen ze richten uber desselben gotshaus leüt und güeter den das si in gewalts und unrechts sollen vor sein, dieweil in das bevolchen ist. und was benant mein herrn an si bringen, das sollen si in ausrichten, und sunst mit des gotshaus leuten und guetern ôn meins herrn brobsts und seines convents willen und .issen nicht zu schaffen haben, außgenomen allain die sachen umb den todt: soll man solich leut in das lantgericht darin si gehoren antwurten .n des gotshaus schaden, wie dan vor klerlicher begriffen ist.
So weist auch obgedachts privilegi aus: wo obgenannt mein herrn und ir gottshaus zehent haben, es sei auf äggern oder weingarten, das in des fursten haubtleut und ambtleut sollen daran geholfen und furderlich sein dieselben zehent rechtlich einzubringen und darumb zu notten. und ob icht agker in irem zehent ze wisen wurden oder sunst ain .andlung an weingarten und agkern in irem zehent geschach, das soll in an dem zehent kain schaden sein, sonder all ambtleut des fuersten sollen in geholfen sein darumben ze nötten und zu phenden als umb ander ir zehent, als oft das not geschiecht.
Es sein mein herrn auch gefreit das si iren trait- und weinzehent dienst zins und gemainklich all und iedlich ander cost und nutze, was si ungeverlich in ir gotshaus beduerfen, nichts ausgenomen, daselbs geen Sant Poltn in ir closter, als si von alther hieher gethann haben, furn und vertigen sollen und mugen ôn maut, ôn zoll und ôn alle irrung.
Das auch meinem hern brobst und dem convent die wasserleüf und .asserlaitung auf iren müllen zu Sant Pölten oder außwendig an andern enden da die auf den grunden zu gemelter Sant Polten stat gehorunt, rinen und fliessen, in kain weiß entzogen noch gemindert oder durch iemant darin nachtail beweist werden soll.
Es soll auch ain ieder richter hie zu Sant Polten kain gerechtigkait oder gewalt haben uber ir leut, in was wesen und stant die sein, die in der Clostergassen und in des gotshaus gemelten heüsern und grunten wonung haben; sonder ob sich begäb das die leüt dem gerichtszwang der stat hie underworfen in gemelter Clostergassen oder on andern grunten dem gotshaus zuegehorunt frevel oder unfueg begiengen, die sollen dem richter oder ambtman der stat zu Sand Polten hie auf ir ersuechen zu straffen ubergeantwurt werden. dergleichen widerumb, so des gotshaus leüt auf den grunten zu der stat hie gehorunt mishandleten, auf ersuechen des gotshaus richter oder ambtman, der oder dieselben sollen ime durch den richter oder ambtman der stat hie ôn außzug uberantworten und die umb iren umbfueg wie recht ist gestrafft, ausgenomen umb die straff des todts, soll damit wie vor gemelt ist gehandlet werden.
Mer zaigt des gottshaus freihait an das mein herr brobst und convent Sant Polten gotßhaus den thurn bei Krembser thor, die statmaur, zwinger und greben von dan unzt zu Wiener thor hie inhaben, pawen und pessern und ir hindersäß und holden in der Closstergassen in irem virtl mit kaufen, verkaufen und mit allen gewerben, hantwerchen und arbaiten, es sei in iren heußern in dem markt, in der stat oder davor an allen andern stötten und zu ieder zeit in ebengleicher weiß wie ander burger hie .onunt mit volkomenlichen rechten und freihaiten zu ewigen zeiten, wie dan die furstlichen brief ausweisen und wie vor gemelt und von alter herkomen ist, gänzlich iren frumen und nutz schaffen und suechen sollen und mugen.
So sein das innhalt brieflicher urkunt die marich der Clostergassen zu Sant Polten gothaus gehorunt: von ersten, so man [get] von dem freithoff fur sand Margreten capeln durch die gassen Kirchgässl genannt, stost zu der rechtn seiten zunagst des gothaus paungarten, unzt zu dem egkhaus das etwan des pharrer zu Sant Leonhart ist gewesen, darnach zerichts unzt zu der statmawr, und die ganz Clostergassen zu beden seiten, und der gang unzt zu dem haus des Tiechlini, und alle heuser an der seiten des Tiechlini haus, zu dem egk der maur die da geet umb den freithoff, bei der capeln im spitall hie, desgleichen das haus am Milichmarkt das ietzt zu zwaien heusern getailt ist, das etwan Andre Kranest gehabt hat, auch des gotshaus ambtheuser, namblich das camerhaus obleihaus custerhoff und das spital, mit allen gnaden und freihaiten wie vor begriffen und von alter herkomen ist, vollkomenlich innhaben, nutzen und gebrauchen sollen und mugen.
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