Panthäding uber Spilberg geen Winpassing gehorig etc.
Erstlichen ist das ir recht das ir purkfridt geet von dem aussern graben unz geen Räckhinng auf die Wanndt, nach der Wanndt ab unz auf den Narrensteig, von dem Narrensteig unz auf den Lutzmanßgraben, von dem Lutzmanßgraben unz auf den Gothartsgraben, von dem Gotshartsgraben unz geen Pielach mitten in den mühlgang, vom mühlgang unz auf den stain, von dem stain unz auf des Raubensackh hof, von dem ab nach der Tribm unz auf das siechhauß. von dem siechhauß unz an den burggraben, alßdann schaidt sich ir viechwait und auch aines herrn vischwait zum Wollfstain.
Item, wo in dem burgfridt wandel verfallen, die seint alle aines herrn zu Winpässinng.
Item, zu Spilberg soll kain landrichter nichts zu handlen haben noch zu gebieten; darbei soll sich der herr handhaben.
Item, eß haben auch die [von]Mölckh mit kainem gwalt fur das kreuz in der von Spilberg freihait zu greifen.
Item, ob ain streichunder diep geen Spilberg kämb, denselben sollen sie annemen und den mit leib und guet dem herrn zu Winpässinng antworten, und seint niemant nichts darumb schuldig oder phlichtig.
Item, wär es aber das ainer ainem zu Spilberg was stul, den sollen und mügen sie aufhalten und fahen, und alles das er gestollen hat mögen sie zu iren handen nemen und seint niemant nichts darumb schuldig noch pflichtig. und den dieb sein [sie] schuldig zu antworten dem herrn von Winpässing, und mit dem dieb zween pfenning von ieglichem haußgenoßen alß weit die herrschaft ist, eß sei holt oder vogtholt oder vogtman zu Wimpässinng.
Item, ob ainer den andern zu Spilberg zu todt schlieg, so soll der ambtman daselbst die haußgenossen zu ime nemen und des manschlächter guet beschauen, also das das nit hindan kumb, und soll doch seiner[haußfrauen] und seinen kindern die schlissel widerumb geben, das sie sich von dem guet widerumb ernehren mügen.
Item, mer haben die Spilberger das recht das sie auf dem markt zu Mölckh kain maut oder zaall geben dann allain zu sanct Colmanß tag.
Item, ob ain Spilberger, zween oder drei oder wievil da wären, zu Mölckh schwert oder messer zucken, da sein sie niemants nichts darumb phlichtig, eß wär dann das ime der lantrichter das schwert oder messer blosse in der hand begrif, so ist ime ainer zweenundsibenzig phenning phlichtig zu wandl, aber auf gnadt.
Item, ob ain mann wäre der mit wöhr kämb geen Spilberg in aines hof oder hauß, und wurde do berueft zwo oder drei stunt und wurt dann davon angefallen für ain schädlichen man oder wurde da zu todt geschlagen, da seint sie niemant nichts desthalben phlichtig darumb.
Item, ob ainer muetwillet oder grin und geen Spilberg kämb und .ollt sich zu sail da treiben das sie sich deß weren muesten, und wurde der da zu todt geschlagen, da seint si niemant umb phlichtig.
Item, so ainer ain marchstain außgrueb oder in ander weeg vertilget, der ist zu wandl zwaiunddreissig phunt oder die recht hant.
Item, ob ainer ain fruchtbarn pelzer oder stosfelber im frävel abhacket oder sonst umbprach, soll er von iedem stamb verfallen sein der obrigkait zween und sechzig schilling phening.
Item, eß sollen auch alle panfridt zu sanct Georgen gemacht und verfridt sein. ob aber ainem seinem nachtparn ain schadt darauß entsprung, soll er ime den schaden ablegen und der obrigkait verfallen sein zweenundsibenzig phenning.
Item, eß soll auch ain ieder verkaufer und kaufer nach dem beschehenem kauf under vierzehen tagen nutz und gwör von der herrschaft aufempfangen. .er es nit thuet, ist zu wandl zweenundsibenzig phenning.
Item, eß soll auch kainer nichts auß der herrschaft verkaufen weeder burgrecht noch andere grunt, nur allain er fails am ersten in der herrschaft an, bei peen zweenundsibenzig phenning.
Item, eß soll auch ain ieder herr oder sein anwalt drei stunt sitzen zu Spilberg an dem rechten, zu st. Georgen tag, zu st. Michaels tag und zu unser frauen liechtmeß tag.
Item, ain ambtman zu Spilberg soll auch zu iedem täding vierzehen tag vor sagen allen haußgenossen und allen denen die darzue geschworen seint.
Item, wer aber darzue nit kumbt dem gesagt wirdt, und das mit .illen versäß, der ist zu wandl verfallen 72 dn.
Item, wirdt aber ainem darzue nit gesagt oder das er nit anhaimb .ere und das unwissent versäß, der ist niemant nicht phlichtig.
Item, dise obgeschribne recht seint alle von alters heerkumben von der herrschaft Wollfstain; aber numher und diser zeit gehörn dieselben ain herrn zu Wimpässinng.
Item, der herr zu Wimpässinng lässt auch ernstlich vermelden innhalt der rom. kais. maj. außgangenen polliceiordnung dise nachvolgunde articul neben dem panthäding ernstlich darob zu halten und gegen dem verprecher mit straff zu verfaren:
Erstlich von der gotslesterung.
Item, ob iemant wider gottes gebott mit lestern schelten fluechen schweren und andern verbottnen worten gottes namen unehret, den soll man offentlich andern zum exempel an das creuz spannen oder soll darfür dem herrn ain hungerischen gulden verfallen sein nach gelegenhait des verprechens.
Zum andern von ehebruch oder andern unzüchtigen beiwohnungen unehelicher personnen.
Item, ob ainer über seinen nachtparn oder nachtperin ainen ehebruch oder andere dergleichen unzucht oder sonst uber ledige personnen verschwige in der herrschaft und solches nit anzaigt, der soll neben dem verprecher gestrafft werden, doch nach gelegenhait der sachen.
Zum dritten von dem laster der trunkenhait.
Item, ob ainer den andern nöttigen oder tringen wollt mit unmässigem trinken oder essen, zu gar auß-, halben oder gemeßnen drinken, oder sich sonst unzichtig hielt und saufoll wuerde, den soll man ohne alle mittl inn stock schlagen, uber nacht auß mochten lassen. volgent soll er nach gelegenhait seines verprechens gestrafft werden.
Zum vierten von wegen hochzeit, kindlpethmahl oder andere ladtschaften und überflueß.
Ob ain gemainer mann hochzeit helt, kindlpettmahl oder andere ladtschaft, so soll er uber vier richt nit geben. elcher sich aber daruber aines überfluß gebraucht zu seinem selbst verderben, der soll dem herrn ain gulden verfallen sein.
Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Dorf | Taiding - Herrschaft