Da fragt der richter die schransitzer ob es an der zeit sei?
Item, von ersten fragt der richter die schrannsitzer ob es an der zeit sei und an der weil das man das pannthaiding haben soll?
Item, wer dabei sein soll, und was peen darauf sei wer darpei nit ist?
Item, auf heutigs pannthaiding mag man furbringen und meldn alles was im eehaft thaiding vergössen wer worden, es gehör dem gotzhauß zue oder sein armen leiten. sunderlich mag man ruegn und meldn .as kaufen und verkaufen grunt und podn, gräbm und agker, zein und pawmanschaft angehört.
Item, verkauft ainer grunt und podn, varunts und anligunts guet und begert von seinem abkaufer der zallung halben porgschaft ze thain auf tag und weil die abkauften gueter zu bezallen, so aber die zallung von dem abkaufer nit beschech auf bestimbten tag, so sint die porgen schuldig zu bezallen in formb und maß wie si die porgschaft thann haben. er aber sach das der abkaufer mit dem verkaufer in der zeit seiner zallung der täg ander täg und zallung anstöllet und machet ân willen und .issn der vordern porgn, so sint die porgn miessig irer porgschaft und niemants weiter zu antwurten.
Item, ain ieder der verkauft grunt und podn acker und wismadt, ist schuldig seinem abkaufer jar und tag schermb und furstant ze leistn fur all rechtlich ansprach. ob aber ainer sölichs nicht thätt, wes dann der ander tail schadn nämb, den ist er schuldig abzetragen und genuegsam ze thain.
Item, wie lang man ruegn soll umb erbschaft und umb was zeit man die erbschaft an ein ent bringen soll.
Item, weliche gueter dem gotzhauß das thodtnhaubt ze geben verpflicht und schuldig sein.
Item, die mair zu Pierpaum Wipfl Schrämbl Risinng Schachenmayr und Weynnperger habent robolt zu agkern und zu schnidt, die sollen verpracht und verfolgt werden zu der weil und angesagten tagen bei dem wandl als di hoffrobolt.
Item, so ainer ainem sein tochter abfreit ausserhalb wissn vatter und mueter oder ir negsten freint, so man ainen sölichen uberweist oder ain sölichen vindt, den soll man straffen an leib und an guet nach aufsetzung des rechten.
Item, so ainer dem andern sein knecht oder diern außpätt oder abfreit die weil si seint in irs herrn verspröchen und gern lenger dienn woln, aber mit ubrigen verhaissen des lann knecht und diern abtrunig macht und auf sein tail zeucht, so das ainer uberweist wuerde so ist er geen hoff verfallen 12 und 6 ß dn, und wen er solichs beweist ain andern knecht und diern zu bestölln, oder was im schadn darauß geet ist das schuldig ze erbm.
Item, wer vogtknecht und diernen hat, soll ain ieder verspröchen, desgleichen sun und töchter. er dann sun und töchter oder dienstvolk hat, der soll si auf die herrschaft verspröchen also das si sich nit genn hoff türfen anvogtn; es wer dan das ein dienstvolk ainem herrn zu .berschwär wollt sein, so soll ers nit haltn sonder geen hoff anvogtn. er aber auf ain jar nit dienn wollt sondern tagwerch arbaitn, den soll niemants aufhalten sunder er sei dann angevogt, bei wandl als oft uber vierzehen tag ainer ain aufhelt, und die schadn so ain solicher thätt bei seinem aufhalter oder wiert zu bekomen.
Item, ob ainer an aines manns hauß lusnet, es sei bei tag oder nacht, und ir gehaimb damit wollt außnemen, und wuert daruber geschriern, den soll man mit den orn an das vensterprött zwigken oder gen hoff 12 und 6 ß dn ân alle parmbherzigkait verfalln sein.
Item, wo ainer ausgrueb rainstain oder rainmarch oder ob er new rain ausserhalb der herrschaft haimblich machet, wie die genennt wurden, so er das uberweist wierdet, ist er der herrschaft verfallen 60 und 5 tal. dn von iedem als ofts geschiecht.
Item, so ainer ausgrueb pelzerbaum, so er das uberweist wierdt, so ist er schuldig von iedem pelzer und 5 tal. dn ôn alle parmherzigkait.
Item, ob ainer dem andern sein holz abschlueg oder abschlöcht, sei .o das wöll, oder ainer dem andern uberzeinet onne wissen und willen des andern, der ist von iedem stam und von iedem rebstögkn gen hoff verfalln 12 und 6 ß dn und von iedem stögkn im zaun 72 dn.
Item, wo ainer dem andern uberpaut, es wer am anwentn oder sunst, und kumbt dem paw mit der sichl oder söngsn nit nach, so ist er im nichts darumben schuldig. kumbt er im aber nach und wollt dem andern also sein grunt entziehn, so ist die herrschaft in darumen zu straffen als man stat an im vindt, so es der ander tail anpringt dem solicher schadt geschiecht.
Item, wo ainer neu fridt anvächt oder peuntn will oder peuntzein macht, solichs soll er machen und haben ân seins nachpern schadn. thätt er aber das nicht, so ist er seinem nachpern schuldig den schadn ze erben und ist in der herrschaft straff.
Item, wo ainer agker hat und seine nachparn darpei und die äst des paums stent nider, also das ainer mit dem geschier durch dem paum nit gefarn mag, so soll er seinen nachpern erman und pitten die est abzeschlachen. uert er aber solichs nit thain, so soll er auf den phlueg oder äx steen und soll15 die hagken nemen die er bei dem phlueg fuert: .as er erlangen mag auf der phluegax soll er alles abschlachen und abhagken, damit er sein fuer ôn schaden verbringen mig und sein geschier nit zerreiß; und ob er solichs thuet, so ist er seinem nachpern noch seiner herrschaft nichts verfallen und nichts davon schuldig ze thuen.
Item, wo zwen nachpern grunt, ägker oder gräbm habend gegen einander, so hat er zunagst seines nachpern grüntn zween schauflstich aufzeheben und auf den grabm ze werfen, damit er die gräbm stätt geraumen mög. und soll den grabm albeg in dem dritten jar grabm und aufheben.
Item, es soll auch ain nachper dem andern das grien holz nit abschlachen oder abhagkn auf seinen grüntn, das seinem nachpern in dem fridt ze nahent sei. urde aber ainer den andern uberweisen das er im sein holz verdörbet und außgrueb, so ist in die herrschaft schuldig ze straffen so man solichs an si anpringt.
Item, wo zween haben zwischen holz oder wait ain aukngrabm gegen einander da holz auf steet, was ainer ungeverlich so er auf seinem grabm stett mit ainer hagkn die ainer daumöll langen still hab, holz belangen mag, das mag er in seinen grabm niderpugkn.
Item, wo zwenn nachpern gegen einander haben wait, wisnen oder velder, was grünt das sein, so soll man von dem zaun ain zwerichen schuech prait holz steen lassen. ob aber ainer ain fridt hett und auf kainem tail kain grunt sein wer, so soll er haben dreier schuech nach der zwerich grunt, damit er den fridt machen mag.
Item, wo ainer ist der felber zichtn oder stössen will, es sei auf seinen gruntn, wo das sei, der soll den selben felber herdann von dem zaun sötzn aines schuech lank, damit das solicher fridt auf seinen nachpern nit gedrungen wert. urt aber ain paumb oder mer, welicherlai paumb die .ern, in ainem zaun aufwachsen, so si so gross werden das si aufdringen .ollten den zaun gegen seinem nachpern, so soll man den zaun an die paum anhachen und die selbigen paumb sollen gehörn zum fridt. so aber ain paumb oder mer stunden zwischen zweier nachpern fridt oder merern, den oder die selben paum sollen si gleich nützen und geniessen mit einander.
Item, ob ainer dem andern sein paum [aus]hass verletzt oder schunt, .er der herrschaft 60 und 5 tal. dn zu wandl.
Item, ob aichen oder ander unpelzt paum zwischen zwaier nachpern fridt stüenden, was dann von den selbigen früchtn auf aines grunt vallen, sollen des sein des der grunt ist, aber der ander soll auf seinen tail nit passn oder abpröchn, sunder was ungever mit vaal sein grunt beruert mag er aufklaubm, damit die schädn so man von sölichen paumen gewartunt ist, mit dem vaal der frücht ergetzt wert. ollt aber ain nachper dem andern so willig sein, die frucht allenthalben aufklauben lassen, das lässt man geschehen. er aber seinen nachpern sein vaal nit wollt vergunnen, der schlag die est zu nagst seines nachpern ab oder den paumb.
Item, was ander geschlecht und pelzpaum sint, wie die genannt werden, von den sollen die frucht nachvolgen dem grunt darauf der paumb steet. wen aber soliche frucht uber seines nachpern zaun oder khägger uberfieln, so mag er im nachkumen, doch ân schadn seines nachpern fridt, das ers nicht nider tredt noch aufpröch.
Item, so ainer ain paum abschlahen wollt zwischen seines nachpern, soll er solichs mit wissen und willen seines nachpern thain. so aber sollichs nit geschäch und der paum auf seines nachpern grunt viel, so ist der paum und der vaal seines nachpern.
Item, so ainer dem andern seine felber stumblet, der selbig ist von ieder gertn verfallen 72 dn.
Item, stier pern hannen soll frei sein und niemants soll si einthuen, außgenomen[wan] er stieß oder aufriß soll man si fuder thain, damit nit schadn darauß entspring. uert er aber des der peer oder stier ist nit .enden, ist er schuldig den schadn ze erben.
Item, ob ainer ain windigen hunt hiet und wösset das von ime, der selbig soll den fuder thuen. uert er aber schadn beweisen, wie er genannt .uert, den selbigen ist er schuldig ze erben und grossen vleiss anzukern das er den hunt fuder pring und nit weiter schadn entspring.
Item, wenn man viech auf die aw treibt im lansing, alspalt der ambtman oder frannpoth verrieft, so ist die herrschaft oder anbalt, so si weiter das viech auf der aw vinden, schuldig dem nachstöllen und treiben gen hoff fur den schadn. uert aber in dem herbst ee man das graimat gar herauß gefuert, auf der aw und wismat viech begriffen, soll man dem selben viech nachstöllen wie ob begriffen ist.
Item, so gerueft wiert durch den frannpottn das ain ieder seine saw soll ringen, damit ainem von dem andern viech nit schaden gescheh, und bestimbt ain tag darzue, welicher das zu dem selbigen tag nit thuet und die sewen am schadn begriffen wurden, so ist der des die saw sint dem richter das wandl 72 dn. er mag auch die saw darumben einthain und dem so schadn geschehen ist den selben schadn zu erben schuldig.
Item, wiert ainer sein viech zu schadn haltn, was viech das .ere das do were auf aines grunt, und er sich seinenthalben mit zein .oll versehen het mögen, das weislich were, und das viech an seinem schadn vindt, so mag er das einthain umb seinen schadn und das von stund an zwissen thain dem das sollich viech ist, das er das selb außnemb und verain sich mit im umb den schadn. ollt er aber des nicht thain, so soll der der das viech innen hat, dem richter oder ambtman zu wissen thain das er das viech vechsn, darnach leut auf den schadn schigken und darob sein das im söllicher schadt werde abgetragen nach der pilligkait. uert aber das viech âne wissen des innthuers, richter oder ambtmans furder bracht oder ausgelassen, so ist der fuderbringer genn hoff verfallen 12 und 6 ß dn.
Item, so ainer ob dem andern het grunt, wie die genannt wurden, und das ain wasser käm das er kunt wenden, so soll er es seinem nachpern ausfueren in ainem flußgrabm ân schadn, so vill er gewentn mag, es sei mit phlueg oder hawen und schaufl. wuert aber ain uberflissigs .asser kumen das ainer nicht erwentn möcht, so soll ain nachper dem andern ieder auf seinen gruntn außlassen und dasselbig wasser weiterfuern, damit es auch den andern nicht zu schadn kom. ob aber ainer oder mer, er wer der herrschaft oder nit, und hetten gegen einander sölichs .asser ze fuern und sölichs nicht thain wollten, so soll ain herr dem andern sölichs verkunden, so es ainer an seinem herrn bracht hat, damit er schaff mit den seinigen sölichs ze wenden; .elicher sölichs nicht thuen wuerde, soll dem andern sein schadn wenden und seiner herrschaft den vall verfalln.
Item, ain ieder trinkprunnen, sei auf was grünt er woll, soll ainem ieden der sein bedarf frei sein. ill aber ainer ain millichprunn haben, soll den mit willen haben oder in ettwaß davon raichen, wie sich dann ainer mit dem andern vertragen mag.
Item, nachdem vill wisen und ägker auch ander grunt von den erbm und guetern versötzt worden, ainstails zu ewigen zeiten darzue nit kunen gebracht werden, ursach das sich oft ainer ain guet zu kaufn umb 60 tal. dn unterstanden, hat nit daran zu bezalln gehabt, nachmals umb die ubrig suma gelts grunt versötzt, dienst und ander vordrung beleiben auf den guetern und also von den guetern söliche grunt entzogen .orden: sollt derhalben hinfuran kain grunt von ainem guet versetzt .erden, sunder so ainem ain nachper will leihen, sollt er solich gelt nit auf besundern gruntn sunder auf dem ganzen guet haben, das die gieter nimer also geschwöcht werden wie bißher beschehen.
Item, nachdem auf den hochzeiten von wegen der menig des volks so von maniger herrschaft zusamen kumbt, vill unratt und unwillen ist erstanden, soll hinfuran kainer uber zween tisch volk nit haben. as aber ainer uber zwenn tisch vermaint ze halten, sollt mit willen der herrschaft beschehen und angeloben allen unfueg und unwillen, als vill im ie miglich ist, zu unterkomen und abstöllen.
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