Schenkenbrunn, Wolfenreith und Scheiblwies, Banntaiding (Anfang des 16. Jhs.)

Vermerkt die recht des ambts der dreier dorfer mit namen Schenckhenprun, Wulffingsreut  und Scheyblwis. und wo in darinen irung beschäch, das sol in die obrigkait zu Wolfstain ausrichten etc. - Fragt obs ir aller recht sei?

Item von  erst, so vermelden  si zwain panding, das erst zu sand Jorgen tag, das ander zu sand Michels tag, und nach ieden täding uber vierzehen tag ain nachtäding. und sol dabei sein wen  die oberigkait von Wolfstain darzue schigkt. Fragt obs irr aller recht sei?

Her richter, si vermelden auch ir freie viechwait: geth an di Selherin gein Pergarn und ghenn Welbing an des Hainrichs peunt, gen Stolberg an das valtar und zu Ämpeckher prundl, und gen Weigerstorff an das valtar. und wer in darinnen irung thuen wolt, das soll in ain herr zu Wolfstain ausrichten. Fr. o. i. a. r. s.?

Herr richter, si vermelden  auch ain gemains holz genant die Lang leuten, das si recht inhaben iedem man zu zimerholz sein notturft darinen ze nemen;  und wer des bedarf, der soll ghen zu ainem ambtman,  mit des .illen er es haben sol. hat er selber fuer, so sol er es haimb fueren in vierzehen tagen;  hat er aber selber nit fuer, so sol er es haimb fuern in vier wochen. elcher das nicht thatt, der ist umb das wandl 72 dn. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch wes si recht haben auf dem wisen: so weit ir holzer werden, das si recht haben uber die wisen unzt mitten inn pach. so das holz gewagsen  ist, das man es zu prennholz geniessen mag, so mugen si das abschlahen und in irr notturft brauchen. er si darin enget oder iret, der ist der herschaft Wolffstain zu wandl vervallen 5 tal dn. Fr. o. i. a. r. s.?

Si vermelden  auch: was  ennhalb des pachs fuer holz stet das gewagsen ist zu prennholz, das gehört in den vorst Wolffstain. und wo man ainen begreift der solches holz ân willen ains varster oder herrschaft Wolffstain abschlueg, der ist zu wandl vervallen der herschaft zu Wolffstain 5 tal. dn. Fr. o. i. a. r. s.? .Die folgenden 17 Artikel fast gleichlautend mit dem Texte von Gansbach .unten nr. 72) . S. 444, 27-445, 21446, 12- 447, 15.

Item, si vermelden  auch: wo si in iren nottturften ausfueren, und neben  ains gruntz, es wär wisen oder acker, und der weg nicht gemacht .är, auch nicht aus mecht, pricht er auf und fert uber wisen oder äcker, so sein sei niemant. är aber der weg  das man  in gefaren möcht  und präch auf, so ist er umb das wandl 12 dn und dem sein schaden abzutragen. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden  auch: ob der meines hern ainer ain peinstock funt, so sol er dem farster 3 dn geben und mag sich des peinstock understenn in meines herrn pannbalt.

Item, si vermelden  auch: wan man  das schnidt angreift, so soll man in vierzehen tagen nicht in das velt treiben. treibt aber ainer in das velt in den vierzehen tagen und thuet schaden, so ist er umb das wandl 12 dn und dem schaden ist geschehen seinen schaden abzutragen. aber das velt sol in den vierzehen tagen was  darin ist daraus gefuert werden. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch:  wen ainer dem andern  holz abhackt und begriffen damit, der ist umb das wandl 12 dn und dem seinen schaden abzutragen. . Fr. o. i. a. r. s.?

Item vermelden  si auch wes si recht haben  auf dem pach von der .dn mul hunz an dem Stainpartz: das si mugen frei vischen ân alle irung, und auch in der Remspaldt. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch: ob ainer ain stain aufhebt und wierft, so ist er umb das wandl 6 ß 2 dn;  so er aber nicht wierft und legt den stain hinwider an die stat do er in genomen  hat, so ist er niemant nicht pflichtig. . Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch: ob ainer ainen aus seinem haus in fräfl vodert, der ist umb das wandl 6 ß 2 dn. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch: ob ainer in fräfl zucht in den obgenannten dreien dorfern und schlecht, der ist umb das wandl 72 dn;  schlecht er aber nicht, so ist er zu wandel umb 24 dn. Fr. o. i. a. r. s.?

Item, si vermelden auch: ob ainer ainen rauft in ernst, so ist er von iedem vinger zu wandl verfallen 12 dn. Fr. o. i. a. r. s.? 

Standort
Göttweig | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Göttweiger Stiftsarchiv | InvNr.: Papierhs. (Anfang des 16. Jhs.), Sign. G. VIII.1. |
Herkunft / Fundort
Schenkenbrunn | BH: Krems | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1500 - 1510
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 441-443, Nr. 71 (Edition).

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