Schauching und St. Pölten, Wiesen- und Holzgerechtigkeit - Rechte (Anfang des 16. Jhs.)

Vermerkt die gerechtigkait in wismad und holz Schawinng etc.

Vom erst, so der wishueter ansagt oder zum dritten mall ruefen last, welcher zu dem  ersten schober nit kumbt,  der ist zu wandl  zwölf phening  verfallen. kumbt  er aber zu dem andern schober [nit], so ist er vierundzwainzig  phening  verfallen. so er zu dem  dritten schober  [nit] kumbt,  darumb ist er sechsunddreissig phening zu wandl: als oft ainer ain schober versaumbt  alß oft ist ainer umb zwoliff phening.

Ob auch  ainer wär der sich solcher freihait und alter herkomen setzen wurt, der ist ôn alle genadt zwenundsibenzig  phening  verfallen.

Item, das abschnaitach so unser knecht von dem holz das si zu taglichem gebrauch  unsers gotßhaus  furen und abhacken, sollen die Atzlinger und Schawhinger  mit aines vorster willen und wissen aufklauben. elcher aber ain groß holz oder straichpaum nemen  wuerde,  der ist von iedem holz oder straichpaum  zwoliff phening verfallen.

Item, die hölzer sein also genant: die aw bei der stat, Aichperig zu Watzendorff, holzer zu Wietzendorff, item zu Schawhing,  zu Atzling, zu Ochsnwurg,  zu Ganntzenndorff,  auf allen aggern versessen dienst.

Ob ains ain holz auß dem wissen abtriegen oder ob den paumen abschliegen und rissen die nit sein warn ôn urlaubnuß, ist zu wandl 12 dn.

Ob ainer stosfelber abhacket, als oft es geschiecht so ist er zu .andl  funf phunt phening;  desgleichen von den schlachtpaumen,  der si ausgrieb oder abhacket ist zu wandl funf phund  phening.

Ob ainer und mer mit frevel [ainem] in sein holz fuer, der ist zu .andl von iedem stamb 6 ß 2 dn und den schaden abzutragen. desgleichen ob ainer in unsers genadigen herrn brobst panhölzer fuer, wo er die allenthalben hat, ôn erlaubnuß, der ist von iedem stamb zu wandl 5 tal. dn.

Wer hagken in die aw tregt an das holz schaiten, soll man die hagken  dem ambtman  raichen und ist zu wandl zwenunddreissig  phening.

Wer  auf dem wasser dem  herrn brobst zuegehorunt vischt ön erlaubnus, ist zu wandl funf phunt phening.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichisches Staatsarchiv | InvNr.: Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Handschriftensammlung B 69 | alte InvNr.: Kod. 1105 | Seiten: 5b-6a |
Herkunft / Fundort
Schauching | BH: St. Pölten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1500 - 1510
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 290-291, Nr. 48/I (Edition).

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