Salaberg, Die vier ehhaften Taidinge (1523)

Vermerkt die vier eehaften thäding zu der herschaft und vogtei gein Salhenperg gehorunt.

Erstlich mues ain ieder amptman  der hersclhaft Salhenperg ain iedes eehaft täding vorhin beruefen drei vierzehen tag segs wochen  nach einander. er mueß  auch allen den ruefen und pieten die es von alter her besuecht haben und noch rechtlich besuechen  sollen. er mues auch zu ainem ieden täding die schran besetzen.

Und das erst eehaft thading besetzt und halt man alle jar am erichtag in der ersten vastwochen. und ain ieder markrichter zu Hag soll an der schran sitzen.

Und so  nun die schran besetzt ist, mues der amptman  weisen das er das eehaft täding wie obgemelt ist gerueft hab, und zeucht sich des an alle die das voder gegen der schran kern. und so ime des zwen man zeugnus  geben, so hat der amptman  das nach altem herkomen genuegsamlich geweist.

Nun sein zwen  man die haissen die Khamerhueber, der ain sitzt hinder den von Rorbach und der ander hinder der herschaft Salhenperg, die muessen zu ainem ieden eehaften tading ainen redner dingen der die selbigen thading ruegt und meldt.

Man riegt und meldt das die herschaft hat im jar vier eehafte tading;  do sein die drew wandlig, aber das pawtading ist nit wandlig. und .er zu dem thading nit kumbt, ob ime in dem selben jar ain klag kam auf sein grunt und poden, so ist ime die herschaft noch die hausgenossen nit schuldig zu helfen den was er umb das gelt von in kauft. und das tading hat nit mer auf im den der zu klagen hat uber grunt und poden. und wer in dem tading nit klagt, dem ist man ain ganz jar nit mer schuldig ze antwurten was grunt und poden antrifft. o aber ainer in dem thading  kam und klaget ainen an umb  grunt und poden umb weg umb steg oder umb  ander erbliche gerechtikaet, und ob man  dasselbig in dem nagsten täding, das ist von dem uber acht tag darnach, nit richten mocht, so ist man  im von dem  tading uber vierzehen tag darnach das entrecht schuldig niderzusetzen.

Man melt auch: welcher amptman nit lenger pei dem ampt pleiben .il, der sol es in dem thading  aufsagen. auch ob er der herschaft oder gemain nit geviel, so solman ime das ampt auch aufsagen. und sol das täding und das nagst nach dem besetzen, und in mittler zeit sol man aines andern amptman  erdenken. und sol albeg ain hausgesessner amptman in der herschaft Salhenperg sein.

Eß wiert auch geriegt und gemelt in dem tading das die vier heuser im Haderspach haben ainen weg,  get uber ander herren  grunt. die selben Haderspacher haben frei uber die selben weg zu farn und mit aller ierer notturft zu handlen.

Und nit mer melt noch ruegt man in disem pawtading.

Hie hernach volgen die andern dreie eehaften täding, und haissen die vogttäding.

Das ander eehaft täding ist und helt man albeg am erichtag in der andern vastwochen.

Melt man erstlich: wer das tading nit ersuechet oder darzue nit käm, der ist der herschaft Salhenperg zu wandl 60 dn verfaln. es mag auch ainer selb dritter umb  das wandl komen: wen sein nagst zwen nachtpawrn  ainen 30 der nit pei dem tading ist nit anzaigten, die wären mit sambt ime ieder umb das vorbenent wandl. sew haben  auch drei sprach in den hernach verschriben tadingen. und wen die nachpawrn an die dritten sprach geen und ainer seinen nachpaurn oder mer nit dapei säch, der sol in zu der dritten sprach der herschaft zu Salhenperg  anzaigen. ob aber ainer gottes gefangen oder auf ainem weiten kirchweg oder in herren geschaften aus wär, die drei person sein des wandl nit schuldig zu geben. die geschriben sach melt und ruegt man in allen dreien tadingen.

Si ruegn und meldn auch das di herschaft und vogtei haben 6 täg im jar freihaet, das sein die vier tag daran man die eehaften tading halt, und zu des heiligen creuztag invencionis und zu sant Michels tag. und wer die freihaet in den segs tagen prach oder nit hielt, der ist der herschaft zu Salhenperg zu wandl verfaln 5 tal. dn oder ain hant.

Mer ruegt und meld man das die herschaft Salhenperg  und der selben armen leutl gefreid sein drei meil wegs weit und praid fur meit, zol und aufschleg. o aber ainer der herschaft leuten wuert aufgehalten .n klag und zredsetzung  der herschaft Salhenperg, so ist ime außtädingen verpoten, aber außzupargen  ist im nit verpoten. ob aber ainer nit muessig kan wern, so sol er ainen poten schicken zu der herschaft Salhenperg, den so sol die herschaft schicken in das selbig gepiet do der nit kan muessig  wern, es sei brieflich oder mundlich,  das  man  der herschaft aufgehalten man  muessig laß ân entgelt seines leibs und guet. beschach daselbig nit, so hat die herschaft zu Sslhenperg  zu greifen in das selbig gepiet umb zwen  oder drei piß das si phantz genueg hat und der herschaft man muessig werd.

Sew meldn und riegen auch das sew sein gefreid das sew niemants kain stewr schuldig zu geben  sein den wen ain lantzfurst ain lantstewr anschlecht.

Und wen ain stewr der herschaft leuten wiert angeschlagen, so hat ain amptman etlich nachpawrn darzue zu erfodern die die stewr ainem ieglichen nach seinem gepurlichen tail trewlichen anschlahen.

Mer meld und riegt man:  ob ain nachpawr dem andern haimlichen holz abhacket, so sol der dem  der schad beschiecht, den an seinem schaden, so er sein bekomen  mag, phenten;  damit sol er es geweist haben. und als oft er ainen stam holz hat abgehackt ist der der herschaft verfaln 60 dn, und die herschaft sol den darzue halten damit dem  andern sein schad werd abtragen.

Mer meldt und riegt man  das sew sein gefreid: wen sich die herschaft zu Salhenperg verwent, so sein sew nit schuldig lehen zu nemen noch gelt zu geben, nur zu globen und muessig zu zeln.

Sew sein auch kain abfart schuldig gein Salhenperg  von keinem totten corper, den auf etlichen guetern, haissen die Lemperhueb, do ist man  sterbheupter schuldig das nagst viech nach dem pesten, eß sei roß oder kue.

Man  melt auch das sew gefreid sein das sew nur vier robolt schuldig sein gein Salhenperg. erstlich sein sew schuldig korn und waiz abzuschneiden;  und sein gesetzt leid darzue, do mues man den schnitern ain mall zu essen geben. die ander robolt sein sew schuldig den mist außzufiern;  sein auch gesetzt leut darzue, und ist in schuldig zu essen und ain tag ain metzen  habern auf ain zug zu geben. die drit robolt sein sew schuldig die wein zu fuern die in den weingarten wagsen  die gein Salhenperg gehorn;  .en sew  gein Walsee  komen, so sein sew si gein Salhenperg schuldig zu fuern;  und  sein auch gesetzt leut darzue;  und .en sew die wein gein Salhenperg pracht haben, ist man in auch ain mal zu essen schuldig und auf ain zug ainen metzen habern zu geben. die vierd robolt: wen sein not ist, so sollen sew zimerholz zu dem gschloß  fuern;  die robolt beruert die ganz gemain. und ist der robolt kaine .ändlig, den der ainen sniter auf seinem guet hat und käm  nit, der ist der herschaft Salhenperg verfaln 60 dn zu wandl.

Und welcher besigilt brief notturftig ist, der ist der herschaft zu Salhenperg umb das sigil nit mer schuldig zu geben den 3 ß dn und dem schreiber 60 dn und fur das wagß 4 dn.

Mer meld und ruegt man  das sew sein gefreid des lantgerichts  halben, das kain lantrichter in die herschaft noch vogtei zu greifen hab, nur zu vodern. o aber ain lantrichter kam  und vodert ainen hausgesessen in der herschaft oder vogtei der ainen malefitzhandl auf im hiet, so sol der lantrichte komen zu der herschaft Salhenperg  und denselben vodern;  so sol die herschaft Salhenperg dem lantrichter sagen er sol hailn gen, er wel sich der sachen erkunden;  und sol der lantrichter damit abgeschaiden sein. und sol ain herschaft zu Salhenperg nach zwaen oder dreien nachpaurn schicken und sol sich pei den erfragen ob der ain solcher sei oder nit. sagen si man sag wol von im er fur nit recht sachen, aber man habs von im nit gesehen, so sol ain herschaft zu Salhenperg nach dem selben schicken und zu ieren handen nemen, und sol den lassen fragen .ie zu ainem solchen gehord. funt sich pei im das er ain solcher wär, so sol ain herschaft zu Salhenperg dem lantrichter ain potschaft thuen den hab si in ierer gewaltung, und sol im ainen rechtag  nennen in die hoffmarich gein Hag. und so sol der lantrichter mit im pringen 3 freien und 4 hausgesessen die an dem rechten sitzen. so mag  der arm man sich dingen aus der hoffmarich zu Hag gein Salhenperg auf die prucken, und do sol man im die schrannen setzen, und von Salhenperg wider gein Hag in den markt und nit weiter;  so sol ime alda das entrecht ergen. und so recht und urtl gibt das er den tod verschuld hat, so sol man den armen menschn dem lantrichter antwurten wie er mit gurtl umfangen  ist, und das guet sol pleiben pei den nagsten freunten und pei der herschaft. man sol auch  dem lantrichter geben 72 dn zu lon und fur ieglichen freien zu bezaln 7 dn und nit mer. ob sich aber begab das ain lantrichter  vermaint  er hiet nicht davon und wolt den nit annemen, so sol man dem  armen man  geben zwen hantschuech  und ain swert und in aus der herschaft schaffen, suech in darnach der lantrichter wie er wel.

Und ob sich begab das streihent dieb in der herschaft oder vogtei schaden  thaten, umb  denselben hat ime ain herschaft zu Salhenperg oder der selben leut nachzekomen hinein gein Enns mitten auf die prucken oder zu der Thunaw  mitten auf die naufart und hinab an die Ybß mitten amf die Ybß oder hinauf an die Enns mitten auf die Enns;  und wo man in an den oder zwischen den enden erlangt, so hat in ain herschaft zu Salhenperg oder derselben leut anzunemen ân einred des lantgerichts und ander iemants.

Ob sich aber ain solcher der herschaft freihaeten wolt behelfen und darumben darein flihen, so mag ime ain lantrichter nachkomen gein Salhemperg  auf die prucken. entrun er im aber gar in das gschlos, so het der lantrichter ime nit weiter nachzugreifen.

Und wen man  ain solchen streihenden dieb pei der herschaft hat, so sol man dem lantrichter ain potschaft thuen und sol ime den antwurten in die hoffmarich gein Hag;  man ist im darumb  kain schran schuldig zu besetzen. ob aber der lantrichter nit kam, so sol man  den selben antwurten hinaus gegen  dem Strenberg  zu ainem  gatern, haist auf der Saw, und doselbs an die gaterseln mit ainem  kranken zwiermsfaden oder starken strohalm anpinten und dem lantrichter dreimal ruefen;  kumbt  er und nimpt  in ist guet, wo nit sol sein die herschaft damit loß sein ân des lantgerichts einred.

Ob aber solch streihent dieb zu aines in der herschaft oder vogtei  behausung oder grunten  kamen  und im an seinen ern, leib oder guet schedlich wolten  sein, und der ainen oder mer entleibet, so sol er mit der herschaft wissen den nemen und hinaus pringen in ain wilnus do di leut nit vil zu schaffen haben, und sol im legen 3 dn auf die prust, damit sol er gegen der welt puest sein.

Und  ob sich begab das in der herschaft oder vogtei ainer ân gevar in ainem gefacht erschlagen  wuerd, so sol der tater das todenwandl am dritten tag pei scheinender sun ainem phleger gein Enns pringen 6 ß 12 dn 1 haller und nicht mer. ob aber das der phleger nit nemen .olt von dem poten, sol der pot heraus gen in die statt und zwen burger zu im pitten und den phleger das gelt wider anpieten in beiwesen der purger;  und ob er es nit nemen wolt, sol er im das gelt legen auf die prucken bei dem gschloß und ainen stain darauf legen in peiwesen paider burger, und damit sol er sein ledig sein.

Es sol sich auch ain lantrichter zu Hag nit lenger enthalten piß er ungevarlich ain halbe wein trinkt, und sol den wider davon ziechen.

Mer melt und ruegt man in dem tading des amptman  halben: ob ain amptman  der herschaft zu Salhenperg  nit geviel, so sol si nach etlichen nachpawrn  schicken und sol in anzaigen se sollen mit zambt der herschaft aines andern amptman gedenken. desgleich ob der amptman den hausgesesnen  nit geviel, so soln sew auch der herschaft das anzaigen, das si mit sambt inen auch aines andern amptman erdenken.

Es hat auch ain amptman  pei den nachpawrn  zwo samlung, korn und habern, alle jar. und stett pei den nachpawrn ainem amptman  nach ierem gueten willen zu geben.

Es hat auch ain amptman  von zwaen guetern zu Klawpling den dienst und das markfueter  nach laut des urbar.

Er hat auch von der herschaft leuten alle jar 10 schniter, 10 hannen und 10 hennen.

Er hat auch ainen zehat auf dem guet genant Am felt.

Es ist auch ain ieder amptman stewr- und dienstfrei.

Und was  ain amptman  von der herschaft leuten wegen zu Salhenperg zu schaffen hat, so sein im der herschaft leut nichts darumben schuldig zu thuen. aber wo er der herschaft leuten zu dienst uber feld auszeucht, so sein sew in schuldig zu verzern, aber nicht zu lon geben.

Wo aber die herschaft ainen amptman phenten ausschickt, und als pald er zu dem haus kumbt den er phenten sol, so ist er im von stundan das phantrecht schuldig 12 dn und nit mer.

Nimbt ain amptman in dem  phenten essende phant, so sol ers tag behalten und nit lenger;  ob aber der das nit loset in den dreien tagen, so ist das selb phant der herschaft verfallen. nimbt er aber in dem phenten schreinphant, so sol ers behalten 14 tag und nit lenger;  und lost ers zu den vierzehen tagen nit, so ist es auch der herschaft verfallen.

Es sein auch nit mer fravlwandl  in der herschaft und  vogtei zu Salhenperg  den 3: das erst, wen sich ainer des amptman  wert;  das ander, .en ainer ain rainmarich ausgrieb ân wiln und wissen seines nachpawrn;  das dritt, wen ainer seinem nachpawrn  mit zogener wêr nachkäm  unter sein dach. und welher der drei stuck ainest oder mer ubertrat, der ist als oft der herschaft verfaln 6 ß 12 dn zu fravlwandl.

Man gibt auch ainem amptman  wen  er rainmarich setzt von ainem stain 12 dn. schlecht er aber rainstecken, so ist man  im von ainen ieden stecken schuldig zu geben 7 dn.

Wo  aber alte rainmarich auskamen,  die haben zwen nachpaurn  mit ainikaet selbs zu setzen.

Mer ruegt und meld man: wen man  nun anfecht zu pawn  und die nachtpaurn auf das veld ausfarn, so sollen aines ieden nachtpaurn in der herschaft gatter angehangen und die frid gemacht  sein, das dem  traid kain schad geschech auf dem feld von dem viech.

Es sol auch, wo  ain nachpaur  an den andern zu ackern hat, ain ieder 26 sein paum raumen, damit si die kump und ander geschier nit zureissen. ob es aber der des der paum ist nit raumet, so hat der ander selbs macht  das er ain hacken in die hant nem die aines daumeln  lang ist, und raum im selbs als weit er gelangen mag;  darumb hat im niemant zuezureden.

Es sol auch ain nachpawr  dem andern pei zein und grämbmen albeg das stumlholz am dritten jar weck raumen.

Und  wo ainer ainen newfang pei den ackern machet, so sol er phluegsrederweit  ainen acker ligen lassen, damit sein nachpawr mug seinen acker gewingen.

Wo sich aber zwischen den wisen ainer wolt ausfriden von seinem nachpawrn, so mag  der selb den zaun setzen auf den rain.

Es mag auch ainer in den wisen pei solchen zeun seinem nachpaurn abraumen, es sei mit hacken oder mit segsen, damit das holz auf seinen grunt nit wagß.

Es sein auch in der herschaft zeun, die haissen panzeun. die selben zeun haben 3 schuech  gerechtikaet, ainen innen, ainen aussen und ainen do er auf stet. und was paum  in den zeunen  wagsen, welcher paum unten in dem zaun stett und oben mit der etergerten umblangen mag, der sol zum frid gehorn.

Eß sein auch pangrabm, do sol ain solcher grambm haben zwen schauflstich weit.

Und  welcher ain aukgramb hat, der soll seinen nachpaurn friden in und auß.

Und als oft ain nachpaur dem andern ân sein wil und wissen sein erd aufhueb  und des uberweist wuert, so ist er albeg der herschaft verfallen als oft ain schauflstich als oft 60 dn.

Wo  aber ainer seinen nachpaurn  uberzeunat  wider rain, marich und alts herkomen  und der des auch uberweist wuert, als oft er im ainen stecken auf seinen grunt geschlagen hat als oft ist er der herschaft zu .andl 72 dn verfaln.

Das dritt eehaft thäding helt und besetzt man alle jar am nagsten erichtag nach sant Johanns  tag zu den sunbenten.

Erstlich ruegt und meld man in dem thading der zehent halben: und was man mit der sichel abschneid, das ist man schuldig in den stadl zu fuern und darinnen auszuzeln. as  man aber mit der segsen mädt, das ist man schuldig auf dem feld auszuzeln.

Wo aber ain zechentner vermaint der pawman het im nit recht zehent und wolt im umbzeln, so sol der zehentner dem pawman ainen zug auf den tenn stellen der 32 tal. dn wert sei, so kan sein der pauman nit wider sein, er mues im umbzeln. vind der zehentner den pauman ungerecht an dem umbzeln, darpei soln sew 3 nachpaurn  haben, so mag der zehentner dem pawman lassen den zehent und er mag nemen die neun tail;  .uerde aber der pauman recht erfunden, so sol im der zehentner den zug auf dem tenn sten lassen und  die gaisl auf den kump stecken und sol dem pauman verfaln sein.

Welchew aber zehent von der herschaft bestent, die selben zehent sollen all zu sant Gilgen tag auf dem kasten sein zu Salhenperg.

Man meld auch: so ain nachpaur vor dem andern auß seinem feld das traid e fegsnet, so sein im die andern nachpaurn 14 tag schuldig vor dem viech zu halten.

Wen aber der pawman e fertig wuert auß dem feld e der zehentner den zehent nam, so ist im der pawman 3 tag schuldig vor dem viech  zu halten.

Man  melt auch das man weg und steg mach, damit man die zehent und ander notturft gefuern mug. ob aber ainer die weg nit machet, so sol mans ainem amptman  anzaigen, der sol mit dem schaffen das er die .eg mach;  that ers aber nit, so sols ain amptman selbs lassen machen, er wais seines lon von im wol zu bekomen.

Wen ainer viech an seinem schaden  begreift, so sol er es seinem nachpaurn am ersten anzaigen und haim treiben. ent er es nit und .en es mer beschiecht, so mag  er das viech einthuen, und sol es ân .issen seines nachpaurn  uber nacht nit behalten. den so sol sein nachpaur das viech ausnemen und dem den schaden zu erben sich untersten. ob er aber so palt nit mocht leit haben, das er das viech ausparget, so mag  er im ain phant schicken;  sein es schwein  so sol er im schicken ain sawkampen, sein es roß so mag  er im schicken ain spansail, sein es kue sol er im schicken ain sichel;  und sol die phant pei ainem angesessen oder ainem namhaften  potten schicken, das er es sein nit laugen mug;  damit hat er sich seines schaden unterstanden. ob aber ainer so stolz .ar und wolt das viech nit auspargen, so sol der das viech uber den dritten tag nit behalten;  er sol es der herschaft anzaigen, die mag das selbig viech zu ieren handen  nemen  und  sol dem andern umb den schaden ein geniegen thuen.

Ob aber etwar ain oder aine grasen fund an seinem schaden, so mag er die selben person phenten  und mag ier nemen ain sichl oder ain grastuech, das selb phant sol er gein Salhenperg pringen, damit hat  er seinen schaden  geweist;  und die herschaft sol den darzue halten das dem andern sein schad werd abtragen;  und ist in der herschaft straff gevallen.

Kirchweg, prunweg  und  mulweg  solten pleiben und gehalten wern .ie von alter her komen ist. wo aber ainer nit wolt halten wie von alter her komen, so mag ainer ainen zwiermsfaden pinten an die haustuer und mag den selben gerehen ziechen zu der kirchen, zu dem prun und zu der mull und mag der selben gerehen nach geen.

Mer melt man: so die pein im jar swaimät, wen  ainem ain swän  abget und fleugt ainem  andern auf sein grunt, und so der dem die pein sein hingeflogen mit dem tangl nachkumbt,  und ob si sich auf den grunten an ainen geschlachten  paum  legten, so sol er dem geben des der paum ist 12 dn, so hat er sein pein gelost und mag dew wider nemen;  legten si sich aber an ainen wilden paum do si nit schaden thuen, so sol er dem geben des der palumb ist nit mer den 4 dn und mag auch sein pein wider zu im nemen.

Wo aber ainer ân gevar pein funt, es wär auf was grunt es wolt, so sein die pein halb des der si fund und halb des des der grunt ist.

Das viert thading halt man  alle jar am nagsten erichtag nach sant Colmans tag.

Erstlich meld und ruegt man in dem tading das man den traiddienst allen sol pringen  auf den kasten gein Salhenperg zwischen sant Colmans  und der heiligen drei kunig tag. ob aber ainer den dienst zu vermelter zeit ausserhalb wiln der herschaft nit pracht, so hat man in darumb  nit zu wändlen  noch zu gefanknussen, aber ain amptman hat in darumb  zu phenten zuzusperren zu spänn und zu phrengen piß er der herschaft den dienst gibt.

Mer melt man: ob die nachperschaft vermaint  die kastenmaß  zu Salhenperg hiet sich verwent nach altem herkomen,  so mugen  die nachpaurn das dem amptman  anzaigen, so sol der amptman  ain nachpaurn vier oder segß zu im nemen und den gemainen metzen der pei der gemain leit nemen und den kastenmetzen  gegen ainander besehen, damit er albeg pei der maß pleib wie von alter her ist komen.

Mer meld man von den guetern die man  nent die rechtlehen, das der der abfert nit mer der herschaft thuet den das er ier die hant raicht;  aber der anfert den stift man nach genaden;  .o aber nit nach gnaden beschach,  so ist er nit mer schluldig den von 10 tal. ain phunt phenning, .ie das selb guet mit grunt und poden verkauft wierd.

Und von allen guetern die gein Salhenperg gehornt gibt man 30dn zu anfart und 30 dn zu abfart, ausgenomen die gueter die man  nent die Lemperhueb und rechtlehen, die geben wie obverschriben ist.

Man sol auch den traid auf den kasten gein Salhenperg alle jar nemen .ie  er ungevarlich  daselbig jar gewagsen  ist;  das nur nit amb darin sei.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichisches Staatsarchiv | alte InvNr.: H.-, H.- u. Staatsarchiv; Niederösterr. Akten Fasz. 1 | Seiten: 2a-9a |
Herkunft / Fundort
Salaberg | BH: Amstetten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1523 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 855-866, Nr. 115 (Edition).

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