Ochsenburg, Rechte der Herrschaft - Freiung und andere Rechte (c. 1438)

Item, so hat di vest di freiung: und gett von der stigel unz in den Newn weg, und von dem Newn weg unz in die Tyrnaw, und von der Tyernaw unz in den Zwentenpach. und wer daz pricht, der ist umb ain hant oder um. tal. 3 den.

Und wer ainr dem andern nachköm  in der freiung, ez sei man oder fraw, mit verpoten warten, der ist umb 5 tal. den.

Item, so hat di vest daz recht: ob auf dem selbigen gutt ain schëdleich man  wër oder begriffen würt, den sol der richter vordern an den purkgrafen oder wer di vest inne hat. ob der ein soleich man wër, so sol in der purkgraff haben unz an den dritten tag und sol bei in dervaren ob er schuld hab oder nicht. und hat er schuld, so sol man im dem lantrichter antwürten am dritten tag alz er mit gur?tl umbfangen ist. und ob er icht güt hat oder lett, dez ist er verfallen der obgenanten  fest zu Ochsenbürkch. und sol in auch der lantrichter vertigen ân der obgenanten vest und der laüt schaden.

Item, und ob ain streichunder deup auf daz güt ke?m in ïrer der obgenanten marich, wur?t er begriffen mit der hanthab, so schol man in dem richter geantwur?ten am dritten tag und sol in auch ee an dem  dritten tag wissen lazzen. kem aber der richter am dritten tag nicht, so schüllen sew in weisen in die Tïrnaw, und man sol dem richter dreist und rüefen;  kumbt der richter und nimpt in, [ist güt]; ke?m er aber nicht, so scholl man in pinden mit einem rüdhalbm, und lauft er dann indert, dez sol di vest und di laüt di darzü gehörent  gen  dem  lantrichter unenkolten sein.

Item, ob ein streichunder deup auf daz güt ke?m und sich nicht hentlingen wolt lazzen, so sol der rüefen allen sein nachtpaurn;  und welicher im nicht ze hilf këm, der ist verfallen der vest ze Ochsenburkch 6 ß 2 den. ër aber daz si in nicht gehentlingen mächten und daz er derslagen .ur?t, so schüllen si dem gericht nichtz darumb  phlichtig sein.

Und  ob ain man  derslagen würt  in den obgenanten  marichen  der freiung zu der vest, und wer den aufhebt und bringt den zu der begrebnüss, der ist dem landsgericht nichts phlichtig, und sol der lantrichter den tödslag süechen hinz enem der den tadslag getan hat.

Item, wer ainem  an sein haus gett und daran lus?emt, ez sei ein frömbder oder ein kunder, und rüfft den an der in delm haus ist, und .ollt im der nicht antbürten, und ke?men sew mit slegen zusamb  und  slüg in zu tad, so ist er dem lantrichter nichts phlichtig. vieng er in aber, so sol er in haben für ein schëdleichen man.

Nota, daz alle dew  holden die zu der vest gehorent zu Öchsenbürkch, kainen zol nach maut geben schullen auf kaineln markt, weder dacz Wilhalmspürkch nach zu Sand Pol?ten, wazz sew auf ir?em mist erziehent.

Auch welicher der ist der ainen grunt aus ainem gütt verseczt der da gehor?t zu der vest gen Öchsenbürkch ân uerlab der herschaft daselbs oder ir pfleger und ambtleut, und wann der des überfarn wïrt, so ist der selbig grunt der benanten  herschaft verfallen, und dann enër der daz gekauft und  den sacz inne hat, der ist vervallen ze wandel der benanten herrschaft 6 ß 2 den.

Nota, daz all Geswentër habent allen wiltpan auf iren grunten mit ürlaub und willen der herrschaft zu Ochsenbuerkch.

Item, darnach vermerkt daz sechs vischër zu Ochsenburkch  schuldig sind ze dienn ieder von seiner vischwaid  zu drein tägen, Georii Yppoliti et Michaelis, alz vil wochen im jar sind von ieder woche. den., und all freitag im jare ieder vischer ein heferl gut?er visch, und in der vasten all tag 1 heaferl güter visch.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichisches Staatsarchiv | InvNr.: Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Klosterakten 26-10 ? | alte InvNr.: Kod. 926 | Seiten: 24b-26a |
Herkunft / Fundort
Ochsenburg | BH: St. Pölten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1430 - 1445
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 293-295, Nr. 49/II (Edition).

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