Moosbierbaum und Atzenbrugg, Banntaiding des Stiftes (1512)

Hienach sein verschriben die recht der pantaiding der erwirdigen herrn des brost und convent zu Closterneuburg in das ambt zu Atzenprugkh und dem dorf Pierpaumb.

1. Richter, fragt die gemain ob si ingedenk das die herrschaft das pantaiding alhie besessen ind von alther herkomen sei?  so sprecht den nachpern zue ob es pantaiding zeit sei, und fragt ob es ir red und recht sei?

2. Richter: es ist der gmain vergunt zwen man, ainen aus den vierern und ainen aus der gemain, die inen ir recht und wort für si sprechen.

Art. 3-11 = I Art. 4-10. 12.

12. Si melden auch das ain ieder seinen dienst zu den rechten diensttägen innhalt des urbar bezallen soll. elcher das nicht thuet, der ist zu .andl umb 72 dn.

Art.13-16 = I Art. 15 -17.

17. Es sol auch in gemelter vischwait kainer kain fach schlahen. er das thuet, der ist zu wandl der herrschaft 1 pf 12 dn.

18. Auch soll kainer in dem müllgraben  vischen als lang derselb müllgraben  wert. er das thuet und wierdt von dem müllner darumben beclagt, der ist zu wandl um. ß 12 dn.

19. Es soll auch der müllner zu Atzenprugkh  die prugk auf gemeltem müllgraben  auf seinen costen machen,  darmit das wasser keinen schadn thue. o aber solchs nicht durch den müllner gemacht  würdt werden und die gemain  ine vor der herrschaft wurde beclagen, ist er zu wandl  der herrschaft 2 pf 12 dn.

Art. 20-26 = I Art. 8-22. 24. 25.

27. Item, so oft sich auch begibt das deren güeter aines oder des andern in das ambt Atzenprugkh  gehörig verkauft werden, dieselben sollen zu haltung aines ieden pantaiding  oder wann  sunst der richter in das closter kumbt, dem  so die urbarpüecher zu verwalten  hat angezaigt und von dem verkaufer, so theur er solche güeter verkauft, albeg von ainem ieden phunt phening 2 dn abfart, auch vom kaufer vom  pf ain phening anfart erlegt und gegeben werden,  darzue der kaufer dem so die gwer einschreibt 12 dn und der verkaufer auszuthain 6 dn, auch dem richter ieder tail 6 dn zu geben schuldig sein. as aber erbschaften oder wegsl sein, gibt ain ieder tail der erbt oder wexelt 72 dn, auch das schreibgelt und richters gerechtigkait hievorgemeldt. Richter  fragt ob es ir redt und recht sei?

Die ander sprach.

Art. 28-37 = I Art. 26-34.

38. So zwen mit krieg sich einlassen, es sei mit armbst puchsen oder andern wern, der ist zu wandl 5 pf dn.

39. So ainer in ainem leithaus zugkt hagken oder ander wern, uber den ist zu wandl 1 pf 12 dn. thuet er iemant darüber schaden, so ist er denselben abzutragen schuldig auch wandl verfallen 5 pf dn.

40. So ainer den andern an seiner arbait, es sei zu weingarten oder zu agker, frevenlich angriff und kemb  im aus solchem krieg nach, als oft uber ain rain zu wandl 6 ß 2 dn.

Art. 41-43 = I Art. 40 - 42.

44. So ainer in muetwill ainem nachpern  loset an seinem haus und das in der wiert oder seine inleut gewar wurden und hieß zu dreien mallen .eggeen  oder sich melden, thet er das nicht und stäch der wiert oder sein inman  in durch ain venster oder thüer zu todt, so soll er im legen auf das herz ain phening, darmit hat er in zeitlich gepuest.

Art. 45-50 = I Art. 44-49.

51. Es sollen auch alle des gotzhaus underthanen mit irem hausgesint .as mannspersonen seint, jung und alt, bei dem pantaiding sein, dasselbig mit vleis hören, bei straff ainer ieden ungehorsamen  person 12 dn.

Herkunft / Fundort
Atzenbrugg | BH: Tulln | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1512 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 171-172, Nr. 27/II (Edition).

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