Phanthäding des marks Melckh.
Richter auch ir die ganz gmain, nachdem mein genadiger her von Melck nach löblicher gwonhait und altem herkomen alle jar seiner gnadn pantäding besitzt und das selb auf heutigen tag angesagt ist, werdt vernemen und hören di privilegi freihait gerechtikait und alts herkömen so das wirdig gotßhaus hat; und darnach wer dan zu klagen hat sol man recht widergen lassen wie pillich ist.
Und zum ersten setzt mein genädiger her den radt, als ir vernemen .erdt. und wellicher im radt vormals nit gwesen ist, sol dem richter an den gerichtstabb greifen an ait stadt und nachkömen, wie im dann von dem richter der ait vorgehalten wirdt, bei sein trewen, eren und gwissen, das er ain götlichs und billichs recht sprechen welle dem armen als dem reichen.
Hic pronuncciantur consiliarii.
Welher im purkfridt heuslich sitzt und zu dem panteding, das dan von altem herkömen gewönlich an dem nägsten mittichen nach der heiligen drei kunig tag gehalten wierdet, auf heutigen tag geordent, mit namen erfodert oder berueft nicht erscheint, ist verfallen zu wandl 72 dn, nur allain er hab erlaubnus vom richter oder durch gots gwalt oder herren geschäft geirt wert.
Es sol auch ain ieder bei vemeltm wandl des panteding ende erwarten.
Es sol auch ieder hie benent oder berueft zimlich, erberlich und nicht mit leichtvertigen oder spötlichen warten antwuerten.
Vermerkt des erwierdigen gotßhaus und closters hie zu Melck gerechtikait, privilegi oder freihait und loblich gewonhait so es hat in dem markt da selbs.
Von erst hat der richter von der obrikait gesetzt hie zu richten umb all sachen, es sei den todt berüerunt oder ander gericht, umb wöllicherlai sachen das sei in dem mark und burkfridt; auch bei dem selben mark stock, galgen und dingstat. und haben daselbs zu richten wie bemelt ist, ausgenumen grunt und poden darin der richter nichts zu richten hat, es .ert im dann in sonderhait von der obrikait bevolchen, als dan di furschtlichen brief so das gemelt gotshaus hat darumben ausweisen.
Der burkfridt des marks Melck wert als verr des klosters burkrechtdienst raichen. .Das Folgende = II, S. 514, 3- 6(... . dem rate)
so aber solichs in fravel geschäch oder ainer in dem burkfridt schaden thuen oder iemant muetwillen wolt oder ainen slueg oder mit unzimlichen scheltworten lesteret, sol er gepessert werden an dem leib und zu .andl verfallen 6 ß 2 dn. und wie sich dann di inwoner ains solhen erwerent, sein si im nichts darumben schuldig. beschäch aber solher schaden .n gefär, ist ain solher zu wandl verfallen 72 dn. Fragt ob es aller wort und recht sei?
Das Folgende = II, S. 516, 1-3 (... . abtragen)
und ob der nachlaufent von dem andern in sein haus oder in aim andern haus schaden näm oder sunst geschlagen wuert, darumb ist man im nichts schuldig.
Das Folgende= II, S. 516, 8-11. 6-7. 31-33. 517, 8-31..
Es sol auch kainer den andern in außwendigen gerichten umb kainerlai sachen verklagen noch sonst bei frembten leuten hinlegen, versagen oder schenden bei 32 tal. dn wandl.
Das Folgende = II, S. 518, 1-3. 517, 1-2. 516, 34-36. III, S. 520, 19-24. II, S. 518, 19-30.
Welher burger oder wiert bei seinem wein oder in seinem haus spilln oder karten läst oder selbs spilt umb gelt, als oft das geschiecht ist ain solher der herschaft gen hoff verfallen ân alle gnadt zu pen 5 tal. dn und sol an dem leib gestrafft werden, ausgenumen es wär dan ob merklich gest verhanden wären oder ain erber man mit dem andern zu gwonlicher zeit unter in selbs beschaidenlichen spileten oder die weil kurzten umb ain zimlichs, als umb ain zech oder der gleichen.
Das Folgende = III, S. 521, 14-25(... . etc.)
Mein genadiger her bevilicht und schafft auch ernstlich das die vom radt alle freitag nach der fruemeß zu dem richter komen und alda die klage und ander notturft sovil der dieselben wochen fuergefallen sein sollen helfen verhorn, handeln und abschaiden. an und alß oft auch der richter ausserhalb des freitags sonst in der wochen nach der rete ainem oder meren schicket und den oder dieselben von ainicherlai zufallenden sachen oder obligens wegen zu ainer bestimbten stunt zu ime erfodert, das der oder die selben gehorsamlich erscheinen, und ob si bei solhen handlungen nit sein oder komen mugen, deß ir eehaft not, saumbsol und gnugsam ursach anzaigen. elh aber der ains oder mer uberfaren und nit thuen, sollen alß oft 72 dn zu wandl in die puxen beim richter verfallen sein und darzue in di straff gen hoff geschafft werden. Fr. ob es ir a. .. u. r. s.? .Das Folgende = III, S. 520, 8-15.
Was ander notturft des marks fuerzenemen sein, mag man auß dem radt des gleichen auß der gmain nemen, di solh notturft aufmerkn und die vor dem nachtaiding fuer mein genäding herren bringen, der dan darin zu mindern oder meren hat.
Und ob ainer in der robat seumig wuert, zu wandl 12 dn.
Es sol auch kain hieiger burger oder iman kains auswendigen porg .erden, zu wandl bei 5 tal. dn.
Wer ainen unrechtlich verklagt, ist zu wandl 72 dn.
Welher sich umb bekäntlich schuld beklagen läst vor dem richter, ist zu wandl 72 dn.
Das Folgende = II, S. 515, 34-39. 514, 22-515, 2 (... . raitung) di sol im gestatt und nit abgeslagen werden. und wo sich alsdan darin erfindet das im durch die selben knecht oder diern etwas verwarlost ist oder er sonst irnthalben schaden genomen hat, das zeucht er in mit recht alles wol an irem lon ab.
Das Folgende = II, S. 514, 19-21. 515, 6-7. 512, 1-5.
Nach dem das man ain geschworen messer hat damit niemant betrogen .ert, ist billich das das getrait 3 nindert anderswo gemessen wert dan von dem gesworn messer. so aber ainer dem andern vertrawt zu messen, so sol doch dem messer sein gerechtikait geraicht werden. es sollen auch die bei den insetzung mit getrait geschiecht den insetzern nit gestatten zu messen, nuer allain durch den geswornen messer und mit dem gepran?tem metzn. und wer daruber thuet, so ist der insetzer, auch der bei dem ingesetzt ist, als oft das geschiecht verfallen 72 dn.
Das Folgende = II, S. 513, 27-31. 24-26. 512, 6-8.
Es sol auch hinfuer nimer gestatt werden das iemant, was kaufmansguet ist das mit wag kauft oder verkauft wiert und gewonlich an der fronwag gewegt sol werden, gethur oder gestatt an seiner wag zu wegen sonder der fronwag zuegeschickt wert, und als oft ain solher erfaren .iert zu peen 72 dn.
Das Folgende = II, S. 512, 9-11. III, S. 521, 6-7. 520, 16-18. 521, 1-5. 8 -9. II, S. 512, 12 - 24.
Und ob aus nachlässikait und ân redlich genuegsam ursach der pecken unser mark abgang hiet an prat, solln die peckn irer freihaitbrief nach zu wandl geben genn hoff 60 dn, dem richter 12 dn ân nachlassen.
Das Folgende = II, S. 512, 25-513, 8. 515, 16-19. 513, 9-12. 16-20. 16, 16-19. 12-15. 23-25.
Es sol auch der richter vor den thorren und ablasthurren und Strautgassen bestelln zu besichten. ob solh kaufer oder verkaufer erinnert .uerdn, di solln gestrafft werden als oft zu wandl 72 dn.
Auch sol niemants gestatten in seim haus zu kaufen oder verkaufen narung anruerunt, als smalz käß milichraum air oder ander der gleichn. ob aber ainer erinnert wuert, durch welhs hilf, als menigmal geschiecht, fragner hieig oder auswendig in seinem haus verkaufen, kaufen oder zu fuerkaufen bestellen, verhengt oder verdeckt als zu seines haus notturft den fragnern kauft oder fuerkauft, in was gestalt solhs geschiecht, sol gestrafft .erden an leib und guet als oft das geschiecht.
Auch welher solhs merkt und siecht und nit anbringt, ist zu wandl als oft ainer erforen wiert 72 dn.
Es sol auch der richter mit vleiß bestellen zu aufsechen aus welhen heusern die fragner solh war tragen, und sich gruntlich erkunden; und wo ainer schuldig erfunden wirt, das der richter nit ubersech oder nachgeeb bei vermeidung ungnadt und straff bei der obrikait.
Krämerei leinwad honig, gesalzn duer visch, sail lezelten wax leder und allerlai phenwart, nichs ausgenomen, sollen uber den marktag nit behalten .erden, es wär dann sach das ainer sambkauf den burgern wolt verkaufen, dem mag man vergunnen uber den mark.
Und welher solh insetzung bei im beschechen läst, ist als oft 72 dn.
In dem jarmark mag sich ain ieder gast mit seinem erbern handl der pfenwart hie aufhalten bis die freiung vergett.
Das Folgende = II, S. 516, 20-22. 515, 8-10. 514, 13-16. 515, 13-15. . 23.
Man sol auch kainem sein zaun oder ander gepew abprechen oder zerreissen, auch prenholz oder ander holz welherlai das sei entphrembden oder enttragen. er das thuet oder schafft zu thuen, zu wandl 72 dn und die schäden abtragen. Das Folgende = II, S. 515, 27- 33. 518, 4-6.
Man sol auch zu gueter warnung und försarg gemain mark versechen mit fewrhackn laitern schäffern oder empern und ander notturftn und an ent verordnen, wan di not erfordert das mans zu handen hab.
Das Folgende = II, S. 518, 11-16.
Auch wil mein genädiger her gemelt haben: wie wol bisher allen den die heuser an dem perg haben und an den perg geprochen, auß gnadn nutzung der selben fleck zuegeben ist, darumb wil mein genädiger her darauf kain gerechtikait komen lassen und behelt im bevor solh nutzung zu .iderruefen und abzuslachn, zu was zeit solhs seinen gnadn gefeld.
Richter und radt solln bei vermeidung ungnad der obrikait vleissig darob sein das dise ruegung wie hie verlesen ist mit irer inhalt und artickl gehalten wert. Fr. ob es ir a. w. u. r. s.?
Wer nun zu klagen hat, dem sol man recht widerfaren lassen und mag sein klag hie vor richter und radt fuerbringen.
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