Markersdorf an der Pielach, Landgericht - Grenzen (Mitte des 16. Jhs.)

Lantgericht Marckherstorff.

Von erst häbt es sich an bei dem stainen prücklein bei S. Andree, und werd nach dem walt herumb unz gehn Tulbing in den pach, und was enhalben  deß pachs ist, nach dem  walt umbhin  unz gehn Rüedt  in den pach, und was  her derhalben desselben pachs ist unz  gehn Sigharts- khirchen, nach demselben pach abwertz gehn Judenau. her dißhalben auf der stetten zunegst  dem walt gehert alles in das lantgericht auf dem Tulnerfelt, außgenommen   des von Spaur landgericht und vogteü. so ligt Judenaw  auch in dem landgericht. und wert darnach auf fuer Goldarn, aufwertz gehn Streithofen, das leit auch in dem landgericht, und geht auf der höch auf fuer Heytzing  unz in den Rapoltnpach,  und von demselben pach unz in die Persing, und aufhin gehn Persing, und enhalben der Persing unz aufhin gehn Behembkhirchen  in Teuffenbach,  darnach nach dem Teuffenbach  hinein wërts gehn walt, und wërth vom  walt hinuber gehn Oxenburg,  und wërt hinnein gehn  Wilhälmspurg  unz  zu dem stainen creuz. darnach von Wilhälmbspurg   get es dem walt nach aufwerds  gehn Schintleckh, und von Schintleckh  dem walt nach auf gehn Rabenstein, mitten in die Puelach, und ausserhalb ires purkfridts zu Rabenstein gehört es überal in das lantgericht, und Tröttigisten, Kirchberg leit auch in dem lantgericht. nun geht es auf gehn Khotenreüth  und zum Aigen, ligen auch in dem lantgericht. darnach wert es oben umbher  gehn Huermb,  unzt an das Kirchegg zunegst dem pfarrhoff, das dorf und die kirchen ligen in dem landgericht. darnach von Hurmb  geht es auf dem Herschperg  ob Soß füer auf der höch unz zu dem stainen creüz, und von dem stainen creuz der höch nach hinumb  gehn Zelckhing unz in die Melckh, und von der Melckh unz mitten in die Erlauf, entrichts nacll dem  walt umbhin,  und gehet nach der Erlauf herab  unz in die Thuenau. darnach wert  es nach der Thuenau unz gehn Ackhspach,  außgenummen   Pechlarn und Melckh  und als weit ir purkfridt inhelt darf man darein nit greifen, darumb geben si zu st. Merten tag 4 tal. dn die von Pechlarn. nun gehet eß von Achspach uber den Achßwalt  unz gehn baiden Pergan, und get an den Kötweig unz an iren purkfridt, und wert von demselben  irem purkfridt in die Thuenau. und das dorf an dem Wördt gehërt auch in das lantgericht. nun gehet es nach der Thuenau  ab gehn  Hallenburg, die mues  man an die Hallenburger erfodern was dem landgericht zuegebuert, darnach nach der Thuenau  ab gehn S. Geörgen, das leit in dem lantgericht und was dem lantgericht zuegebuert mueß man an si erfodern. und Traißmaur ligt auch in dem lantgericht, doch  mueß man  an si erfodern das dem lantgericht zuegebuert. nach der Thuenaw  geht es ab unz gehn Pamsee an des Neidegger lantgericht, und gehet ab nach der Thuenaw  uber das Tulner felt unz an die purkfridt zu Tullen. von dannen  get es fuer Stestorf nach irem purkfridt ab unz zu anfang des lantgerichts bei dem stainen prücklein. außgenummen   deß Neidegger  landgericht das gehn Ainedt gehert, das in dem landgericht leüt, mit namen:  Panssa Pierpem Lebarn bei Sintzenberg Egndorf Egnberg, die ain zeil Sitzenberg halbm gehert in das lantgericht auf dem  Tullnerfelt, und wërth ir lantgericht des Neidegger unz gehn Ainedt  hinuber gehn Reichenstorff,  Frantzhausen  und Meidling bei dem Khötweig  gehert dem Neidegger  in daß lantgericht gehn Ainedt.

Die ent des lantgerichtz darein man nicht greifen thar:

Von  erst zum  Kothweih,  die thurren nicht richten ân ains lantrichters .illen und wißen, zu Nyder-Welbling  des gleichn.

Zu Obern-Welbling mus man ervordern was dem lantgericht zugepürt.

Zu Sitzennberg des geleichen.

Zu Obernn-Pielach  des geleichen.

Da zu Ganntzpach  des gleichn.

Zu Pottennprunn  des gleichen.

Zu Ossarnn ennhalben  der Traisenn bei Hertzogburg  des gleichen.

Zu Aigenn ob Khülb des gleichen.

Zu Manestorf bei Weisenn  kirchenn, was der Neidegkher  holden da hat die gehörn in sein lantgericht gen Ainöd, aber die andern gepewrn  in das lantgericht, die muß man erfordern.

Zu Michlhawßenn  was dem lantgericht zu gepürt mus man erfordern.

Daselbs zu Rust des gleichn.

Daselbs zu Schönnpühl  des gleichen.

Soss und  Sichtnnberg des gleichen, und in baiden dorfer die darunder ligen mus  man auch ervodern was dem lantgericht zu gepurt.

Newnhofenn  und  zu Maur  sol man ervordern was dem lantgericht zugehort.

So ainer im lantgericht erschlagen  würd auf ains andern herrn grunt, den soll man nicht hebem  ân willen und wißen des lantgericht.

Die von Megesdorf  diennt alle jar von irs burkfrids wegen  iedem lantvogt zu sant Mertten tag vier schilling phenning.

Die von Pechlarnn  diennt von irem purkfrid zu sant Mertten tag zu dem richter gen Melkh vier phunt phenning,  die soll ain lantrichter heben, davon hat er zwelf phenning.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichisches Staatsarchiv | InvNr.: Finanz- und Hofkammerarchiv, nö. Herrschaftsakten M 13/B/1 ? | alte InvNr.: nö. Herrschaftsakten, fasz. M 4/2 |
Herkunft / Fundort
Markersdorf an der Pielach | BH: St. Pölten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1540 - 1560
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 478-479, Nr. 77/V/1a (Edition).

Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Markt | Taiding - Kloster

<< zurück