Extract auß der gemain zu Marckerstorff prothocolla von anno 1626ten, Marckherstorffer velthuet betreffent.
Erstlich hebt sich die velthuet zu Wuldendorff an bei dem kürchenacker, der auf den weeg stost so man von Marckherstorff nach Wultendorff föhrt und Peter Diemuetter schuester alhier in bstant hat, und gehet hinumb auf den acker so der Mauttner hat, der Axschwang genant, stost an des müllner zu Vettendorff acker, und gehet gar an die Piellag, auf und auf neben der Piellach biß an den steg der über die schluechten geht, und von steg an neben der schluechten auf biß an deß Hilmayr acker, hat unser halter und der zu Prinzerstorff mit einander zu thailen, von demselbigen acker an enthalb der schluechten gehet die velthuet biß auf den acker den daß wasser halb weck getragen und der Hanß Weiringer von der kirchen zu Marckherstorff in bstant hat, gehet hinab biß auf die Piellachagerische hoffgrint und trät sich wider über die schluechten herüber, und gehet neben dem Euangelifleckhel biß auf die wisen so weit halt der viertlzehet gehet, und gehet wider in dem velt wo man nach Haindorff und Margarethen gehet, so weit alß die viertlzehetner den zehet haben, und trät sich gegen Wultendorff auch so weit alß wie die viertlzeheten, drät sich über den pach zu Dirnau neben der wisen so den Thuerner nach Wultendorff gehört.
Volgt deß halters jährliches einkummen.
Erstlich daß jahr von ainer kue oder jährigen kalben 1 achtl korn und in gelt 3 kr.
Item, von zwaien gaissen, von zwaien schoffen, gleichermassen von zwaien schwein waß über winter ist auch 1 achtl korn und in gelt 3 kr.
Von jungen vieh daß nit jährig ist den summer hindurch von ainen stuck 4 dn.
In der velthuet hat er von ainen joch in der nachbahrschaft zu empfangen 2 garben, von dem außwendigen aber 3 garben.
Die gebreichige milch von ainer kue so lang er außtreibt, oder darfür per 10 kr.
Von ainen paurnhauß daß jahr ain laib brodt, von ainen klainen heisel ain strizl.
In fasching hat er auch die würscht, zu ostern die air nach dem daß hauß ist.
Dann wann die gmain den halter oder velthüeter aufnimbt, so ist ihn ein ieder ain kreuzer drangelt zu geben schuldig, ist ein altes herkommen.
Dargegen ist der halter oder velthüeter der gmain schuldig ain emer .ein, käß und brodt, dem richter und geschwornen etwaß kochtes zu geben, ist ein altes herkommen.
Deß halter oder velthüeter sein verrichtung ist:
Erstlich, daß er solt daß junge und alte viech zu rechter gebührenter zeit auß- und eintreiben; und wann etwo ainß manglich würdt, so ist ers schuldig dem zuegehörigen anzudeiten.
Anderten. ofern der halter ain viech am velt lest oder darvon laufen und selbiges nit zu hauß kombt, so ist ers schuldig zu suechen.
Drittens ist er schuldig auf der lantstrassen sowoll oxenstraß und poststeig fleissig aufzustecken und die neuen weeg abzubringen, damit kain schaden beschiecht.
Viertens ist der halter schuldig wanß die notturft erfordert von der Piellach an biß über den Palting den oxentreibern oder fleischhackern treiben zu helfen, fleissig achtung zu geben auf das getrait, damit kain schaden beschiecht; kann die oxenherrn woll biten umb ein drinkgelt, ist ihme unverwöhrt.
Zum fünften mueß der halter die armen leit so nit gehen können oder plint sein fleissig wegbringen. dargegen gibt man ihme zu lohn per 1 fl. 4 ß, und miessen dises gelt die inleit bezahlen allein.
Diße vorbeschribne puncten seint in beisein deß von ihro hochwürden und gnaden herrn herrn praelathen zu Göttweig etc. selbst vorgesezten richters Hannß Stephan Zehetner und geschwornen Carl Felberer, Peter Diemuether, Geörg Zehetner, Hannsen Strobel, dann auch in beiweesen der gesambten nachbarschaft ainhellig beschloßen worden den 3. augusti 1636ten.
Wann der halter aufgenohmen würdt, so muß er der gemain alsobalden bezallen in golt 3 fl., sonst nichts mehr.
Den 28ten april anno 1631 hat ihro hochwürden und gnaden herr herr pr^#älath zu Göttweig etc. die panthättung gehalten.
Den 8. februarii anno 1636 ist durch richter, geschwornen und ganzen gmain willen und wissen beschloßen worden daß, so balt ein inmann zu Marckherstorff in die herberg will einziehen und ehe ehr einziecht mueß er dem richter erlegen 18 kr., und wann er lenger bleibt alß ain jahr mueß er wider so vill erlegen, diß gelt gehört der gmain und muß richter verraiten und alzeit diß gelt zu st. Martins tag erlegt werden mueß. es miessen auch die inleit zu gleich erlegen 1 fl. 4 ß, diß gelt gehört den halter zue daß er die armen leit hinweck bringt.
Wie es fürohin mit den inleiten soll gehalten werden. beschriben den 24ten mai anno 1626:
Erstlich solt ieder inmahnn der gmain in die ladt so balt er antrit zu erlegen schuldig sein 2 ß, und dem vogt so woll auch der gmain, so man in gmain sachen an der lantstraß arbeit, iedes mall ain tag zu robathen schuldig sein.
Da die gmain ainen zu schicken bedürftig, wannß die gmain begehrt, sich schicken lassen.
So balt ein feur entstehet, soll ieder imann, er sei zu hauß oder velt, zu dem feirhagen und laiter laufen und sich finden lassen, damit demselben kan gewohrt werden.
Item, auch wann ein ihnmann vermecht ain kue oder schwein zu halten, so solt es mit wissen und willen deß richters und ganzen gmain geschehen und solches ohne schad und clag der gesambten nachtbahrschaft. soll auch ieder haußgesessener in Marckherstorff welcher ain inmahnn haben will verhilzen, damit der gmain ihre zein nit zerrüssen werden.
Dises und alles oben geschribenes ist dem original gleich lautent abgeschriben den 21ten Xbris anno 1745.
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