1671 März 31.
Pandätting und herrschaftliche verordnungen über der herrschaft Neüen-Lengbach angehörige ambt Äntzbach, wie selbiges hinfüro administriert, observiert und gehalten werden solle.
Vermërkt an heünt zu ent stehenden datto ist auf ihr excellenza etc. frau frauen Francisca Pälffin, gräffin von und zum Plasenstain, gebohrnen Khuenin von Belasy Liechtenberg und Gandegg, freiin und frau der herrschaften Neuen-Lengbach Paumbgartten und Reypoltenbach, deß königreichs Hungarn verwittibten pallatinusin etc. etc. gnedigisten bevelch von dem edl gestrengen herrn Christoph Edlbekh etc., der zeit der herrschaft Neuen-Lengbach etc. pfleg- und lantgerichtsverwalter etc. auf anhalten deß ambt Äntzbach richter und rathsgeschwornen der alte pandätting deß ambts alleß vleisses durchsechen und zu dem allgemainen nutzen und erhaltung gueter disciplin, mannßzucht und erbahrkeit in villen puncten melioriert und gebëssert worden, darnach sich hinfüro alle richter geschworne underthonnen und haußgenossen halten und reguliern sollen.
Anfenglich und erstens sollen nach alten gebrauch von anno 1589igisten j ahr her iedes jahr zwai pandättung, die erste am driten osterfeirtag, die ander am monntag nach unser lieben frauen himelfarth gehalten; deren soll sein rechte nachdättung, waß im ersten vergëssen, im andern außgetragen und vermittlet werden.
Anderten soll ain ieder haußgeseßner im ambt zu der bemelten pandättung lengist umb 12 uhr bei dem ambtsrichter, hernach mit ihme sambentlich in gueter ordnung in daß schloß gehen, ausser gotteß gwalt und ehehaften ursachen in aigner perschon erscheinen, seinen panpfening und stüftgelt abrichten und bis zu ent verbleiben. elcher aber solches nicht dhete und kain ehehaft erhebliche ursach seines außbleibens der pandättung vorzuwenten hette, der soll dem richter zum wandl 72 pfening verfallen sein.
Dritten und vor allen dingen sollen all und iede im ambt Äntzbach gehörige undersassen und vogtholten ainen gott wollgefölligen christlich catholischen erbahrn wandl führen, alle sonn- und feirtag die heilige meß und prëttig hören, vor deren völligen ent ohne ehehafte ursachen bei straff aines pfunt wachß nit außlaufen.
Vierten sagt der weise mann daß die forcht gottes seie ain anfang aller weißheit. er gott recht förcht, der sündiget nicht. er gott liebet, der dhuet waß gott woll geföllig. ehr aber dise zur seeligkeit nottwentige stuk nit hat, der murwelt wider gott, schült fluecht sacramentiert früst sauft huert puebt spilt rauft und schlegt. der jenige fält hernach von ainem laster in daß ander und so lang biß in die sünten. ie ain eßl der mit schwamben überladen würdt, sich im wasser buken und rasten will, die last aber dardurch nur schwärer wierdt und den armen eßl zu boden drukt und entlichen gar ertrenket, also dhuet auch ain solcher in laster ersoffner sünder mit leib und seel in die tiefe höll versinken. zu verhüetung dises erbärmlichen ellent würdet euch sambentlichen underthonnen und pfarrkindern bei grosser leib- auch woll gar lebensstraff (wie solches in der neuen lantgerichtsordnung im andern thail deß 59. art., 7., 8. et 9. §, clar zu sehen) vorgesehen. darauf dann auch der ambts-, alle dorfrichter und alle geschworne ain vleißiges aufsehen haben und kainen, wer der auch seie, anzuzaigen verschonnen sollen, damit dises greüliche laster andern zum abscheu also balden gebührent abgestrafft werden möge.
Fünften würdet hiemit dennen sambtlichen ambtsunderthonnen, kainen außgenomben, ernstlichist und bei straff aineß pfunt wachß zur kirchen gebotten und verbotten daß sie an den heiligen sambstag- und andern unser lieben frauen, der heiligen apostl hochheiligen feirabent lengist somerzeiten umb 6 uhr, winterszeiten um. uhr feirabent machen .ie auch an den rechten sonn- und allen feirtägen von aller felt- und haußarbait sich deren genzlich enthalten sollen.
Sechsten. zu erhaltung gueter mannßzucht und erbarkeit ist dennen .üerth- und leitgeben alles ernstes verbotten somerzeiten nach 10 uhr, .interzeit nach 9 uhr keinen wein (ausser kranken leüten) uber die gassen zu geben noch im hauß außzuschenken. da sich aber ain gast verspäth, soll er sich umb dise zeit zu ruhe geben, die aber in der nähe sein zeitlich nach hauß geschafft werden. alwo sich aber in ain- oder andern hauß ain tumolt oder rauflhandl eraignete, soll der wüerth nit gleich selber drein schlagen sondern umb den richter oder nachbarn schiken, die polderer in stok henken, zu morgens aber den ambtsrichter mit allen umbstänten die aigentliche beschaffenheit zu vererer vermitl- und bestraffung anzaigen. elcher wierth oder leitgeb darwider handlet, soll 5 pfunt pfening zur straff verfallen sein.
Sibenden soll kain underthonn, eß sei gleich wittiber wittib oder ledige perschonenn reich oder armb, lenger nit alß tag hochzeit halten, daß ist der erste tag vor die eingeladene hochzeitgöst und der ander tag vor die jungen gesöllen. er darwüder handlet, soll in die herrschaftliche ungnadt und 3 thaller straff verfallen sein.
Achten. alle versprechen bei reich und armen sollen bei ainem trunk wein und stuk brott ohne ainige freß- und sauferei begangen und vollzogen werden, und solcheß bei oben gesetzter straff.
Neünten. bei dennen kindlmahlen soll auch kain überfluß mit eßen und trinken verspiert werden. doch so sein die gfattersleüt zu kintstauf und vorgang mit ainen stuk fleisch nach deß haußes vermögen zu ehrn und zu speisen.
Zëchenten. die tottenmahl belangent sein selbige alß ain abscheülicher müßbrauch und süntlicheß werk bei oben nambhaft gemachter peen genzlichen ab- und eingestelt, und wierdt allain den tragern ain stuk brott und trunk, waß daß hauß vermag, oder nach der weite deß weegs etwaß in gelt zu geben passiert.
Ailften werden auch alle ladtschaften, panquet und kostpahre tractament, bevorab bei dennen vermöglichen underthonnen, genzlichen eingestëlt und aufgehebt. da aber ain- oder anderer seine liebe freünt, gfatter und andere guete nachbarßleüt zu ainem mittag-. oder nachtmahl beruefen .ill, ist ihnen solcheß zwar unverwöhrt, wann nur kein überfluß und sauferei die ganze täg und nächt wehret darbei vorgehet. wehr aber sich zu prächtig sehen lasset, der soll in die herrschaftliche schwere ungenadt gefallen sein und noch mit fünf pfunt pfening straff belegt werden.
Zwëlften. all und iede underthonnen, er seie reich oder arm, sollen vor ent aineß ieden monnath die monnathgelter dem richter ohne ainiges anmahnen erlegen und bezallen. overn solcheß lenglst inner 3 tagen hernach nicht beschechen, soll der richter den jenig ungehorsamben underthonn ain tag biß zur bezahlung in dem ambtstok in verboth behalten.
Dreizëchenten. die pfingst- und Marttinisteür soll ain ieder im ambt, .er er sein mag, lengist in 8 tagen hernach bezahlen. ann ain- oder der andere daß nicht dhet, ist zur straff daß der richter ihme in den stok biß zur bezahlung anhalten solle.
Vierzechenten. ann von gnediger herrschaft auf gewisse zeit die könftige anschleg an den richter begehrt wurden, sollen die underthonnen mit ernst angemahnt und zur bezahlung angehalten werden. elcher hürüber saumbig, der jenig ist von dem richter mit bestraffung deß stok so lang zu behalten biß er oder die seinigen richtigkeit pflegen, dessen kainer zu verschonnen.
Fünfzëchenten. die monnathgelter, steürn und anschleg sollen all und iede underthonnen in aigner perschonn (ausser gotteß gewalt) zum richter erlegen und bezahlen. er solches auß ungehorsamb nit dhet (so schon mit öftern durch die dienstpotten geschikt worden), soll der jenige ebnermassen mit dem stok ain tag gestrafft werden.
Sechzëchenten. elche an sonn- oder feirtagen vor dem heiligen gotteßdienst ihre schuldige lantßanlagen abrichten wollen, sollen wüssen daß sie nit angenomben sondern nachmittag darmit erscheinen sollen. er diss nit dhuet, ist dem jenigen tag mit dem stok zu bestraffen.
Sibenzechenten. ann bei gnediger herrschaft etc. ain robath, beschicht eß mit öftern (ob ihnen gleich starke perschonen angesagt worden) daß deren vill ganz und gar auß verbleiben oder klaine kinder wie auch dienstboten schiken, welcheß bevorderist im korn- und waizschneiden beschechen dhuet. dahero würdet könftiger zeit ain richter ermahnt daß er selbst in aigner perschonn (ausser gottes gwalt) erscheine und die außbleibende oder so klaine leut schiken den jenigen underthonn aufzaichnet, so vill tag er robathen hat sollen mit toppelter arbeit oder so lang mit den stok gestrafft soll werden.
Achtzechenten. der ambts- und alle dorfrichter sollen zu iederzeit fleißig beobachten damit die underthonnen ihre heüser, gruntstuk und gehülzer nit aböeten sondern bei guetem pau erhalten, wie dann auch weeg und steeg ohne ainiges ermahnen oder anschaffen befridtigen. seind darzue alle benachbarte schuldig zu helfen. elcher sich dessen waigerte, solle mit der herrschaftlichen straff und ieden tag dennen benachbarten so vleißig geholfen zum verzëhren mit 12 kr. belegt werden. iede dorfschaft solle auch die alten gebreüch wie vor disem gehalten vleißig beobachten und darvon nichts vergeben lassen.
Neünzechenten. alle haußgesessene sollen kainen inmahn oder weib ohne vorwüssen des ambtsrichter bei 72 dn wandl nit auf- oder in die herberg einnemben. da aber ainer solcheß überfuhr und durch den inmann ain schaden entstunde, ist der haußwürth allen schaden zu erstatten und der herrschaft 5 pfunt pfening zur straff verbunten. ist auch ieder underthonn an statt aineß inwohner vor 32 fl. einzusprechen schuldig.
Zwainzigisten. alle keüf umb die behauste güeter sollen bei gnediger herrschaft in beisein des ambtsrichter geschechen. doch solle der richter zur besserer bezahlung und richtigkeiten der haußwehrungen bei dem ambt ain aigenes kaufbüechl zu einschreiblung der keüf haben. allund iede uberlent so im ambt verkauft oder versetzt, sollen bei dem wandl der 72 dn dem ambtsrichter angezaigt und erindert werden.
Ainundzwainzigisten. an im ambt ain tottfahl bei ainem underthonn under den eheleüten sich eraignet, soll der jenig dem richter bei dem .andl vor der begrebnuß, hernach der herrschaft vom richter alsobalten angezaigt werden. zur inventur sollen richter und geschworne die haußfahrnussen und waß verhanten vleißig durchsuechen wie auch beschreiben und schätzen, damit gnediger herrschaft und den negsten erben kain unrecht beschicht. er darwüder handlet und solches erindert wurt, seint die jenigen in der herrschaftlichen straff.
Zwaiundzwainzigisten. alle dorfrichter sollen neben ihren zuegebenen geschwornen im jahr wenigist viermahl und zu solchen zeiten daß manß sichß nicht getröst von hauß zu hauß umbgehen, die feürstött und pachöffen besüchtigen. so die nicht woll bewarth oder sauber gekört, darauß schaden entstehen möchte, befunten wurt, so soll solcher abgang abgeschafft werden. ann aber ainer solcher auflag nit alsobalt volgen dhet und dardurch ainiger schadt entstient, der soll neben erstattung deß schadens der herrschaft 15 pfunt pfening verfallen sein.
Dreiundzwainzigisten. ann ain geschworner über erforderung deß richterß nicht zu ihm kombt, auch lkain erhebliche ursach seines außbleibens hat, der soll gnediger herrschaft wegen deß ungehorsambs angezaigt und dem richter auf iedes erfordern oder schiken 72 pfening wandl verfallen sein.
Vierundzwainzigisten. kainer soll bei wandl und straff sein selbst aigner richter nicht sein, sondern da er durch iemant beschwert solche seine beschwernuß beforderist bei dem richter und geschwornen anbringen. er solches überfahrt, soll dem richter (neben deme daß sein gegenthail auf die clag nimer zu antworten schuldig)daß wandl zu erlegen verfallen sein.
Fünfundzwainzigisten. elcher ain marchstain außgrueb oder daß gemärch verändert und dessen uberweist wierdt, der ist nit allein der herrschaft 5 pfunt pfening verfallen sondern soll gegen ihme von lantgerichts .egen waß sich in solchen fählen gebührt verfahren werden. von ieder beschau die im ambt gehalten wierdt soll der verlustigte thail den richter 72 dn und ieden geschwornen 24 dn raichen. im fahl der verlustigte thail nit zufriden und mit der gerechten erkantnuß nit für guet nemben wolt, also daß eß vor die herrschaft gelangete, so ist er derselben, da anderst die erkantnuß recht befunten, 5 pfunt pfening verfallen.
Sechsundzwainzigisten soll kain haußgeseßener selbst oder durch sein gesint ungedektes feür über die gassen tragen. er diß uberfahrt, ist dem richter zum wandl 72 dn. entstehet schaden darauß, ist er der herrschaft mit leib und guet straffbar.
Sibenundzwainzigisten. so ain feür in ainem dorf oder sonsten in einem ambt außkämb, soll ieder zuelaufen und treülich rethen helfen. bei deme eß aber nit durch verwahrloßung außkommen, der jenige soll. in ainem dorf drei tag freiung haben; .urde ihn aber ainer in seinen verderblichen schaden angreifen oder belaidigen, der ist der herrschaft 5 pfunt pfening verfallen. den jenigen aber wo ain feürbrunst durch hinläßigkeit oder verwahrloßung beschicht, soll der richter und nachbarschaft alsobalt zuegreifen und demeselben der herrschaft zur bestraffung zu antworten fueg und macht haben.
Achtundzwainzigisten. alle pannzeün sollen vor st.Görgen tag, wanß vor schne und eiß sein kan, gezeünet werden; beschiecht eß nit, ist dem richter zum wandl vor ieden steken 12 dn. der richter und die geschwornen sollen auch zu st. Georgen tag umbgehen alle panzein und fridt besüchtigen; und welcher fridt offen gefunden wierdt, der ist dem richter zum wandl verfallen 24 dn; und so ainer solchen fridt nit machet und der richter und geschwornen über 8 tag noch ain mahl darauf giengen und den fridt noch mahlen offen funten, ist der wandl den richter 72 dn und ieden geschwornen 12 dn.
Neünundzwainzigisten. ann ain nachbar dem andern ain knecht oder dienstbotten auß dem dienst redet, derselb soll der herrschaft 5 pfunt und dem richter 72 dn wandl geben.
Dreißigisten. ieder haußwüerth soll bei scheinender sonnen vom .ein zu seinem weib, kint oder würthschaft gehen. elcher aber diss nicht dhet, der ist dem richter 12 dn und über klagung 72 dn wandl verfallen. ists ain weibsbilt, so soll ihr der richter durch ainen geschwornen die geigen oder fidl an den halß legen und den anderten tag alsobalt neben aineß geschwornen in daß schloß zur gebührlicher bestraffung stellen.
Ainunddreißigisten. ann zwai weiber an ainander schulten, die sollen dem richter iede 12 dn zum wandl geben und nach gestalt deß verbrechen die fidl oder geigen creizweiß durch daß aigen tragen.
Zwaiunddreißigisten. eß sollen auch die pëken fleischhaker leütgeben und cramer rechte gewücht und maß allerdings wie im markt Neuen-Lengbach gehalten wierdt haben und brauchen. elcher oder welche damit unrecht befunden, der ist der herrschaft 5 pfunt und dem richter 72 dn zusambt deß gewüchts oder maß verfallen. ie dann zum bessern nechsechen hinfüro bei dem ambt iederzeit ain recht zimente waag, elln und weinmaß sein wierdt.
Dreiunddreißigisten. alle haußgeseßene für sich selbst oder durch ihre leüt sollen kain gegoßnen äschen oder sonst andere übl schmekende sachen wie auch ainigen außguß auf die strassen oder gassen giessen. er daß uberfehrt, der ist dem richter zum wandl 72 dn.
Vierunddreißigisten ist von gnediger herrschaft kainen dorfrichter zugelassen, er seie waß dorfschaft er imer im ambt sein mag, daß ainer ohne vorwüssen deß ambtsrichter den geringsten handl zu vergleichen sich understehen. er in disem ainigen vergleich handlete, ist mit 3 pfunt pfening zur herrschaftlichen straff verbunten. alle vergleichshändl (waß ainem richter in beisein geschwornen gebürth zu vergleichen) sollen bei dem ambtsrichter und beisitzern verglichen werden; .ie dann ain aigenes prothocolbüechl .eegen der peenfahl bei dem ambt sein wierdt.
Fünfunddreißigisten. die jenigen so am sonn- oder feirtag vor oder lunder den heiligen gottsdienst wein oder prantwein außleütgeben (er seie .er er sein mechte) und sich ain bezëchter oder voller mensch befunte, soll der ambts- oder dorfrichter alsobalden mit den vollen zapfen in den stok verfahren und alda außnüechten lassen, hernach aber gnediger herrschaft neben den jenigen so ihme daß trank gegeben zur bestraffung in daß schloß überliffern. soll auch sich kein vermeßner haimblicher weiß underfangen, in waß dorfschaften oder gelegenheit er sein mag, frembden nder haußdienstbotten ainigeß zapfengetrank umbs gelt (ohne außgestekten zaiger) zu geben. ofern sich ain- oder der anderer vergriff und erforst .urde, so soll der jenig vermög der kaiserlichen zapfenmaßordnung daß trank waß er angezäpft hat confisciert und darumben noch obrigkeitlichen abgestrafft werden.
Sechsunddreißigisten würdet auch bei der herrschaftlichen straff und ungnad angedeüt daß all und iede nachbarschaften in gott liebenden fridt und ainigkeiten neben einander leben und hausen sollen, damit gott und die himelßkönigin junkfrau Maria sambt allen heiligen ain wolgefallen und ihnen alle ersprießlichkeiten verleichen wolle. iedoch seint alle weinbrüeder-, schwesterschaften genzlichen aufgehebt und verbotten.
Schließlichen und lestens. ob disen puncten allen und waß sonsten zu erhaltung gueter mannßzucht und erbarkeit auferbaulich, sollen richter und rathsgeschworne im Äntzbacher ambt ihrer gelüb gemäß stätt und vest darob halten, niemanten darwider zu thuen gestatten, der nachbarschaft und ihren undergebnen mit gueten exempel vorgehen, daß sie solches vor gott, in ihren gewüssen und ihrer hochgnedigen herrschaft iederzeit verantworten können. hieran wierdet anfangs hochgedacht ihrer excellenza etc. etc. gnedigister bevelch, willen und mainung bei vermeidung deren schweren ungnadt und außgesetzten straff vollzogen. geben und confirmiert, auch zum ersten in völliger versamblung der zur pantaitung gehörigen unterthonnen abgelesen den lesten monnathstag martii im jahr Christi deß aintausent sechshundert und im ainundsübenzigisten jahrs.
Bl. 17a - 22a:
Register über vorbeschribenes pantaitungbüechl, in welchem ieder puncten nach verzaichnus der folio ordentlich zu finten.
Bl. 23a - 24a:
Specification wie jährlichen am ostererchtag vorbeschribne pandaitung des ambts Äntzbach gehalten worden:
1. Den pannpfening einzunemben.
2. Das panbüechl zu verleßen.
3. Die klagen wider den richter von dennen underthonen zu vernemben.
4. Die richterwahlen und bestätten wie auch die underthonnen angeloben zu laßen.
5. Wann geschworne manglen, solche zu erwëhlen.
6. Wann dorfrichter von nöthen, solche auch zu erwehlen.
7. Das stüftbüechl vorzunenben und das stüftgelt zu erlegen.
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