Hie sind vermerkt die recht der weingarten an dem Aichperg zu Außer-Kassten.
Item, von erst ist zu merken das derselben weingarten sind sechzechen viertl, und dient man von iedem virtl funf helbling zu sant Michaels tag, das bringt 40 dn, als es dan in dem grundpuech vor geschriben stet.
Item, all die on dem perg weingarten habent, die sollen zwier in dem jar in das pergtaiding geen, das ist an sant Jorgen tag und on sant Bartlmes tag, und sollen zu mitten tag kumen. so soll in der phleger zu Kassten zu rechten sitzen. und sollen drei stunt in die sprach geen und sollen ire recht melden oder welich wandlfallig warn. und welcher zu der dritten sprach nicht kumbt, der ist umb zwoliff phening zu walndl, er hab es dan mit des phleger urlaub.
Item, auch soll niemant in das thaiding geen der nicht weingarten zu seinen handen hat, oder er ist umb 12 dn zu wandl.
Item, welcher vor dem thaiding nicht fridet oder paum oder gehag hiet das zu schaden stuent und das vor dem thaiding nicht wendet, der ist umb das wandl.
Item, es soll kainer dem andern stain in sein weingarten clauben oder die rain hinhawen oder das wasser dem andern zu schaden laiten oder laub straufen in ains andern weingarten, oder er ist umb das wandl.
Es soll auch kainer wen die weinpör waich werden in die weingarten geen wen es noplig ist oder des morgens frlue ee die sonen aufgeet oder des abents wen die undergeet. und wen si in die weingarten wollen geen, so sollen si dem hueter ee drei mall riefen, oder ee ist umb das wandl.
Auch so sollen si den perggnossen nach sant Bartlmes tag ain hueter seten. und den sollen si von erst zu dem phleger bringen. das er im versproch mit seinen trewen das er treulich woll hueten dem armen als dem reichen. und welcher dem hueter das lon nit gäb darumb er gedingt .urt, so soll der hueter zu dem phleger geen, der soll im den lon geben; und so ist dan der umb das wandl der dem hueter des lons wider ist gewesen.
Auch wan der hueter oder die perggenossen begriffen ainen schödlichen man an dem perg, den soll man dem phleger antwurten, der soll in dan an dem dritten tag dem lantrichter antwurten. und was das gestet, das soll geen uber die all die an dem perg weingarten habent.
Item, so sollen si alle vastag, wan die weinpör waich werden, unzt das si lesent, dem phleger geben ain zistl weinpor. und soll der hueter anheben zu prechen an ainem ort unzt das die zistl voll wurt, und soll den mörken on welchen weingarten es abgee, da soll er on dem nägsten anheben ze prechen, das ainem als geleich geschech als dem andern.
Item, so sollen die perggenossen wen si lesen wollen vor dreier tag zu dem phleger geen, das er in das lesen urlaub. und durch dreier oder vierer willen soll man nicht lesen nach peitn, aber was der maisten menig gevellet das sol der phleger urlauben.
Auch sol ieder ain wendlstat vor seinem weingartn lassen, oder er ist umb das wandl.
Item, es soll auch ieder seinen fridt zumachen nach dem lesen ee er von dem perg fört, das das viech icht an dem perg gee, oder er ist umb das wandl.
Item, es sol auch der phleger vier in dem taiding darzu schaffen die nach dem thaiding umb den perg geen und die fridt beschauen. und .elicher dan ain pösen fridt hiet oder nicht gewendet, der ist umb das .andl. und das sollen si also an den phleger bringen und an den perggenossen des der fridt ist. aber verschwigen si mit willen ainen, so sint si selbs umb das wandl.
Auch welich den viern die umb den perg muessen geen darumb nach wolt reden, der ist umb ain fravelwandl, oder der nicht gehorsam .olt sein wan er darzu wirdt geschafft das er umb den perg solt geen.
Item, es ist auch zu merken das zwaierlai wandl an dem perg sint: schlechtere wandl sint zwoliff dn, fravelwandl sint 6 ß 2 dn. und welcher zu wandl wurt gesagt, kumbt er in vierzechen tagen nicht an [den] willen des phleger, so zwischspildent sich die wandl und gestent dan mit der zwispillung unzt in das ander thaiding. nach dem andern thaiding so zwischspildent sich die wandl albeg uber vierzechen tag als lang unzt das der .eingarten dem gruntherrn verfölt fur seine wandl; so mag sich der gruntherr des weingarten rechtlich underwinden.
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