1563 Juni 28.
Moritz Bischof zu Freising beurkundet, daß Riehter, Rat und Bürger seines Markts und andere Dorfmenge, zu Schloß und Herrschaft Hollenburg gehörig, seinem Vorgänger Bisehof Leo ain panthäding oder rechtpuech, darinen iehre freiheiten, alt herkommen und gebreuch begrüffen und zu drei panthädingrechten so gehalten verlösen worten, vorgelegt hätten, darin aber vil articl dem iezigen lantprauch in Össterreich auch gemainen kaiserlichen geschriben rechten und der billigkeit, auch zu hanthabung gueter pollicei, ainigkeit und fridlichen wesens zuwider gestanten. Da aber Bischof Leo vor Revidierung und Bestätigung dieses Banntaidingbuches gestorben sei, hätten ihn (Bischof Moritz) die genannten Untertanen um die Konfirmation gebeten. Auf gehabten rath, vleißiger erwegung und nochmals ibersehung und revision .illfahrt der Bischof dieser Bitte.
Am ersten ist zu wissen daß der markt zu Hollenburg alle die recht und gerechtigkeit hat die ander stött und märkt haben in dem lant zu Ostereich, die umbschlossen oder umbmauert, wie dan soliche freiheit van den füersten von Östereich seeligen bestett und confürmiert und die brüef derhalben verhanten sein.
Von frävel.
Ob sich zutrüeg daß ein lantherr, rittermessiger oder ander ansechlicher vam adel oder pauersman in dem markt oder herrschaft Hollenburg ainigen gewalt, frävel oder muetwillen unbillicher weiß aignes gewalts begieng, fürneme oder iebte, der oder die selbigen seind unß oder unseren nachkomen regierenten bischoff zu Freising, nemblich ain lantherr als oft aines sper lang ier ieder dreüsig pfunt, ain ritermessiger zwainzig pfunt, ein erbar knecht oder persalln zechen pfunt, ain pauer oder lai finf pfunt und ein angesessner in der herrschaft Hollenburg sechs schiling zwen pfening, alles Wüener wehrung, zu wandl und straff verfahlen zu bezallen schultig seint, alles vermög weilent deß stüfts Freising vorfahren und deß hochgebohrnen füersten herzog Rutolfs aller hochseliger gedechtnuß derhalb [vorhantenen] brüeflich urkunten und gegeben freüheiten, darin auch die begnadung bei unß und unserer nachgesötzten obrigkeit steen solle.
Von dem lantrichter.
Item, eß hat kein lantrichter oder iemant ander in unser herschaft Hollenburg zu gebüeten oder zu schaffen ohne unser und deß stüfts pflöger und der burger wissen und willen.
Was väll und wändl betrüfft.
Unß und unseren nachkomen deß stifts Freysing sollen auch alle väll, wändl und straffen so auf unsern und des stifts grünten allenthalb in der herrschaft Hollenburg gelögen, wie von alter herkomen allain volgen und zuesteen, auch die selben niemant dan ein pflöger zu Hollenburg zu straffen und zu handlen haben.
Wer in der herschaft mitleitig sein soll.
Item, eß soll kainer so mit gmainer nachberschaft nit dient steuert .acht oder robath, mit kainem rechten zu arbaiten zuegelassen werten, wie von alter herkommen. dergleichen soll es mit allen hofherrn oder inleiten gehalten, kain recht mit kainer burgerschaft haben, si sein dan gleichfahls .ie oben vermelt mitleitig.
Von ungeltern.
Item, kain ungelter soll auch in der herrschaft Hollenburg niemant pfenten ohn aines pflögers oder richters oder derselben anwalt wissen und .illen. und so iemant gepfendt, sollen die selbigen pfant vüerzechen dag in der herrschaft stüll lügen.
Von pflögern und richtern.
Wier wellen auch unß und unsern nachkommen hiemit wüe van alter hero bevor behalten haben nach unser gelengheit und zu nutz unser ganzen herrschaft Hollenburg denselben pflöger und richter zu setzen und zu verordenen. denselben solle bevolchen werten recht und gerechtigkeit zu ieben und zu handlen. over aber dieselben reichen oder armen die pilligkeit nit handleten und sich dessen unsere holten beschwehren .uerten, sollen sie soliche beschwerten für unß bringen wüe van alter hero, darinen wüer alßdan gnedig wendung und einsechung thuen wollen.
Von venklicher annembung.
Item, eß soll der richter zu Hollenburg oder sein anwalt kainen angeseßnen burger umb verprechen oder wändl, es wer dan umb malefitz oder schödliche händl davan gever zu besorgen, ohne wissen und willen .und] der rathgeschwornen erkantnus venklich nit annemen sonder die burgerschaft bei ieren alten gebreuchen bleib en lassen.
Ponthäding betreffent.
Item, es sollen iedes jars drei ponthäding, aine am driten tag nach liechtmöß, die ander am driten tag nach st. Görgen dag und die tritt am driten dag nach Colmani, gehalten werten. und waß. im] nachtäding vergessen, mag aufs negst pontäding vermelt und daß ponthäding drei dag zuvor berüeft werten; .elicher burger oder nachber alßdan ohne eehafte ursach außbleibt, der oder dieselben ist ieder zwenundsübenzig pfening verfahlen zur straff. und ier kainer waß sich für unzucht in seinem hauß zuegetragen, bei der straff zu erhaltung glueter policel und mannzucht unvermelt oder unanzaigt nit lassen, auch soliches in der herrschaft und nit anderß wo der gebüer nach abhandlen.
Die ponfridt betreffent.
Item, nachdem die ponfridt in gueter wesenlichait summer- und .interszeit gehalten soll werten, sollen richter oder sein anwalt dieselbigen zu bessern und in wesenlichait zu halten beruefen lassen. und welicher iber drei dag als oft solicher ruef beschücht für lässig erfunten wüerdt, der ist alle mall zwölf pfening zur wandl verfahlen.
Von aufhebung und pfechtung des gewichts wag maß millen und anders.
Item, wür ordnen und sötzen auch daß unser pflöger und rüchter in beisein etlicher vom rath jerlich und alß oft es die noth erfordert, damit niemant betrüeglicher weiß iberlengt, ungewarneter auch unversechner sachen daß gewicht wagen maß und millen eln candl emer und kornmaß besichtigen, besechen und nach deß hantgrafen ortnung dieselben sötzen und richten. und welicher alßdan für ungerecht erfunten, derselb soll gebüerlicher massen gestrafft werten.
Von schödlichen persohnen, düeb.
Item, ob ein schödliche persahn düebstalls oder andere mißhandlung halb in venknus keme, den soll unser richter biß an den driten dag wolverwart enthalten und soliches dem lantrichter ohne verzug anzaigen lassen, und ihme die schedliche persahn auf den marchweg oder grenitz, soweit der herrschaft Hollnburg grunt und podten raichen auch vor alter gebreuchig gewest, auf ein bestimbte stunt antworten. o aber der lantrichter am driten dag zu bestimbter zeit nit käm und denselbigen wüe lantbreuchig annemen [wurde], sol man der schödlichen persahn die zwen tämen mit einem rocken strohalmb zusamen pinten, dem lantrichter dreimal durch den nachrichter ruefen lassen; und so alßdan niemants van lantgrichts wegen erschine, soll man dieselbe persohn wüe süe mit güertl umbfangen laufen lassen; es were dan ein solliche persahn die in wissent- licher beruef mortens, prennens und gar grose unthaten halb were, soll soliches mit rath unsers pflögers und der geschwornen dem lantrichter .ider zu wissen gedahn werten, gebüerlich weg fürzunemben damit daß ibel gestrafft auch lant und leut vor solichen ibelthatten versichert werte. solichs sollen unser richter und. die burgerschaft unentgolten, und die hanthaft soll wie vor alter unsern gricht daselb zuegehörig sein.
Item, es soll auch van iedem haus dem lantrichter ein pfening gegeben .erten, sover der tüeb in der herrschaft gestollen, damit derselbig sein gebüerliche straff empfahe und meniglich versichert seie.
Item, ob ein streüchenter düeb in die herrschaft käme und der dem er etwaß gestollen nachdrunge und rüeft dem richter und burger umb hanthabung und zu eroberung seins gestollen guets an, soll ihme der richter und die burgerschaft hüerihn umb den gebüerlichen furfang hilflich erscheinen. er sich aber soliches verwidern, ist zu straff sechß schüling zwen pfening verfahlen. und gehört die hanthaft unsern gricht zue. es soll auch der düeb wo er betretten, in massen wie obvermelt dem lantrichter überantwort werten.
Item, ob auch ein tüeb mit dem rechten ledig oder abgeböten wuerte, den soll der lantrichter auf sein zuesagen, so er in beschechner iberantwortung thuen soll, wider in die herrschaft Hollenburg stöllen, versicherung zu thuen damit meniklich ohne schadten gehalten mög werten.
Von todtschlögen.
Item, dieweil gott der almechtig auch gmaine geschribne recht die todtschlög bei hocher peen leibs und guets verbüeten, aber die selbigen zu zeiten in villerlei weg beschechen, als auß noth und gegenwöhr oder in ungefärlichen aufruehrn oder zu zeiten fürsötzlich muetwilliger weiß oder in ander weg etc., weliche todthandlungen nach gestalt deß verprechens van fridt und sicherhait wegen gmainer nachberschaft und damit ein ieder thäter sein gebüerliche straff andern zum exempel und abscheuch empfahe, sollen unsere pflöger, richter und ambtleut hüerin der billigkeit gemeß gebüerlich handlung gegen sollichen thättern fürnemmen, aber kain burger oder angesössnwr in der herrschaft sollich thäter oder todtschlöger, ob er schan die selbigen weste, anzuzaigen schultig sein, er wuerte dan zu hanthabung fridtens van der obrigkeit sonderlich bei seiner pflicht darzue ermant und erfortert.
Item, ob ein frembter ainen burger oder inwoner in der herrschaft zu todt schlueg, soll es in massen wie obvermelt gehalten, auch [wie] bei andern negst umbligenten stötten und märkten breuchig und recht ist.
Item, ob ainer bei der nacht ainem burger oder angeseßnen in sein hauß haimlich komb, und beschreit in der wiert zu treüen mallen und gibt nit antwort, ob alßdan derselbig darob verwundt oder zu todt geschlagen .uerte, ist der wierth derhalb gegen meniklich entbrochen; doch soll der .ierth, wover im miglich, ehe er hant anlegt, verwundt oder zu todt schlecht oder van stunt an darnach, seinen negsten nachbern anzaigen und zu wissen thuen.
Von lüsen an den häusern.
Item, ob ainer dem andern an seiner inaw oder fenstern lüßneth und der wiert ine darumb anrueft und beschrier und sich derselb nit melten .olt, ob er dariber auß dem haus verwundt, gestochen oder entleibt .iertet, sol der wierth gegen meniglich derhalb entprochen sein.
Von zuckwändl und andere straffen.
Item, ob ein burger oder angeseßner ain schwert zuckt iemant darmit zu beschödigen, der ist zu straff schultig vierundzwainzig pfening.
Item, wer ein messer zuckt, der ist zu wandl schultig wölf pfening und ein gast zwaiundsübenzig pfening.
Item, so ein angesösner in der herrschaft ainem verpieten last, ist er schultig zwölf pfening nach der gnaden, aber ein gast zwenundsübenzig pfening.
Item, ein angesößner van ainem clagwandl zwölf pfening nach gnaden, aber ein gast zwenundsübenzig pfening.
Item, so ainer den andern, so beede in der herrschaft angesößen, pluetrunst schlecht, ist er zu wandl zwenundsübenzig pfening, ein außwendiger sechß schilling zwen pfening. sein aber die schäden darnach und unansechlich beschechen, so steet unß nach gelegenheit derselben schäden die straff bevor.
Item, so ain burger den andern auß seiner inaw fordert oder ihme an sein thüer oder fenster stost oder hinein schilt, ist ein frävel und zu .andl schultig sechß schilling zwen pfening, aber ein gast fünf pfunt pfening.
Item, wan ainer den andern mit verpottenen schmachworten injuriert und obschan der blaidigt solliches wie sich gebüert nit anten oder ab ime bringen wolt, ist der schelter zur pueß schultig sechß schilling zwen pfening und der gast zwifache straff.
Item, wer den andern mit der faust, abicher hant, ainem stain, hacken oder sonst verpottner wehr, doch nit zu todt, schlecht oder sichtig leibschäden thuet, der ist zu straff sechß schilling zwen pfening, ein gast fünf pfunt pfening.
Von grasen.
Item, wer unbillich in den weingarten oder sonst grast, so verpotten, und darob gepfendt oder beschrait wüert, ist alß oft es beschücht zwölf pfening straff schultig.
Von hüetern.
Item, man soll umb s. Lorentzen dag jerlich drei hüeter, so verpflicht, zum weingarten setzen und verordenen, die sollen nüemant kein .einpör verkaufen oder eintragen noch haimb schicken, sonder die perg und weingärten getreulich verhieten. o aber daß widerspil kuntlich erfahren .uerte, sollen sie nach [gestalt] ierer verprechen gestrafft werten.
Item, ob iemant durch vüech oder anders zu weingärten, äckern oder anderstwo schadten beschücht, derselbe schadt soll durch die burger beschaut und den beschödigten nach erkantnus widerlegt und bezalt .erten.
Item, man soll zu gelögnen panthädungen beruefen daß ein ieder sein vüech für den hüeter dreib. o dariber durch daß vüech schaden beschücht, ist der dem daß vüech gehört, den schaden zu widerlögen schultig und darzue straffbar.
Item, eß soll ein ieder seine fridten und stügl in der huet dermassen verfriden.daß durch daß vüech nit schaden beschechen mag.
Von wein.
Item, wer wein verkauft in der herrschaft, der ist davan zu thuen nicht schultig.
Item, wer vaßzüeher umbs lohn ist und thuet schäden, der soll in gelten und bezallen.
Item, eß soll auch kain burger oder inwohner van Michaelis biß Geörgi kein wein in die herrschaf zu verschenken oder zu leütgeben fieren; .o es aber beschücht, ist der wein unß verfahlen und darzue straffbar. er wolt ihne dan mit seinem gesint selbst außtrinken, aber keines .egs schenken.
Item, eß soll kain iman macht haben zu schenken.
Von prunst und feuer.
Item, eß sollen jerlich zu den ponthädungen feuergschauer verordnet .erten, die die gefährlichen feurstett abschaffen und zu bössern auch zum wenigisten vüer oder mehr gueter feuerhagken an bequembe ort zu lögen verordenen, auch der jenig bei dem daß feuer außkombt drei tag sicherung haben, den nachbern selbst umb hilf zu schreien, dieweil ihme die gelögenhait seines hauß baß den andern kuntig, damit mehrer schaden verhiet werte, doch umbegeben deßbeschedigten gebüerlich zuespruch.
Von verpottner wehr.
Item, die wehrn, alß feuerpüchsen stächel spüeß haken lange mösser .ürfbeihl bleikugl und dergleichen gevärlichen wehrn, sollen nit bei einer nachberschaft zu tragen am panthädingrechten berueft werten, bei straff sechß schilling zwen pfening, der selb möchte dann sein unwissenheit solichs ruefs darthuen.
Von der gruntaigenschaft der herrschaft Hollenburg fischwait und wildpan
Item, eß hat auch niemant anders, alß weit und breit unsere grunt und poden auch fischwait und wiltpan geen, auf wasser und lant enhalb und herenhalb der Tohnau nichts zu schaffen oder zu gebüeten ausser unsers pflögers oder richters, wie dan daß auch van alter herkommen.
Von fürfang, fürhaubt und neuschidt.
Item, alle fürfang, fürhaubt und auch neuschitt gehern in die herschaft Hollenburg.
Von urfar.
Item, eß soll sich auch kainer deß urfahr understehn in unser herrschaft Hollenburg alß weit derselbigen gebüet gehet, ausser unser verordneten urfahrsleiten. o aber iemant dariber betrötten, so mag der verg dieselben pfenten und soll die zillen unß verfahlen sein.
Item, ob auch ein stoßeüß oder andere güß und wassergefährligkeit in die Tohnau komen wolt und der verg sich [der] schöffarth schaden zu nemen besorget, sollen ihme die nachbern dieselbigen ohne verwidern helfen außziehen und berait sein alß oft ihme daß noth ist; darumben soll er die burger ohne lohn füeren. der verg soll auch daß urfahr ohneclaghaft halten, daß volk fürdern und wissentlich lant und leüten zu schaden niemants iberfüehren bei schwerer straff und ungnadt.
Item, eß soll auch ain verg weg und stög machen van deß urfahrs geföll.
Von lechenschaft.
Item, ein ieder so in unser und deß stüfts herrschaft Hollenburg ein hueb lehen hauß oder hofstatt an sich erkauft, so soll unser pflöger an unser statt, wo anderst derselbe der herrschaft und ainer nachberschaft unbeschwerlich, getreu und nutz ist, leichen. und ist ainer van ainer hueb zu anlait schultig sechß schilling, van ainem lechen vier schilling pfening nach gnaden.
Item, ob ainer seinem weib sohn dochter oder ainen freunt sein guet, es sei hueb lechen oder hofstatt, auf- und ibergäb, der oder dieselben sint unsern pflöger in [das] urbar einzuschreiben schultig zwen pfening und nit mehr.
Item, was purkrecht verkauft wüerdt, zu anlait sechß pfening und zue ablassen sechß pfening.
Item, allen erben soll man leichen umb die todtlait, daß ist unser freiheit [und] alt herkommen, van hueb und van lechen daß ander haubt nach den besten under dem vüech; aber es steth nach gnaden.
Von verpott.
Item, wan gest in die herrschaft kommen und ainer den andern zu verbieten begehrt, soll der richter oder sein anwalt inen solliches statt thuen.
Item, alle verboth und venknus steent unz auf den negsten rechttag, .aß alda für billich erkent wierdt.
Von leitgeben oder weinschenken.
Item, die leitgeben sollen bei der straff wie obvermelt rechte maß geben. elicher aber ainem leitgeben sein weingelt oder zöch wider seinen .illen außtregt, der ist für den frävel zur pueß schultig sechß schilling zwen pfening.
Item, wer sich gegen den wierth für die zöch oder weingelt pfant zu geben verwidert, den mag der wiert mit gwalt pfenten und niemant darumb pflichtig sein.
Von den fleischackern.
Item, verkauft ain fleischhacker pfinnigs fleisch und hat kein stroens kränzl auf, der ist zur pueß zwenundsibenzig pfening.
Item, eß soll kain fleischacker ainich fleisch bei der straff hingeben oder außwegen, eß sei den zuvor durch die darzue verordneten fleischbeschauer besichtigt; und wo es ungrecht befunten, soll man ihme daselb nemmen und darzue umb sechß schilling zwen pfening straffen.
Item, sie sollen auch neugeschlagens fleisch oder guets alts so zuvor besichtigt und rain sei, fail haben, und ier fleisch nit in heisern sondern oflendlich bei den fleischpenken schlachten und hingeben.
Item, die fleischhacker und pöcken sollen die herrschaft nimmer gesaumbt lassen bei der straff.
Item, alle feüerdag so man in die kürchen zusamen leit, sollen die fleischpenk zugethan werten.
Deßgleichen soll kain leitgeb weder prantwein noch lantwein oder anderer gedrank an ein sontag vor prödigzeit nit außgeben bei der straff zweiundsibenzig pfening.
Von fischern.
Item, kain fischer in der herrschaft gesössen soll bei der straff zwenundsibenzig pfening ainichem vischkeufl van pfingstag zu mittag biß auf den freitag nachmittag keinen fisch verkaufen sontern öffentlich am freitag vormittag fail haben.
Von padt.
Item, alle padtäg soll daß wasser vam prunen rain und sauber in daß padt rinen, auch niemant kein aschen in den prunen oder stain schitten bei straff zwölf pfening.
Von prinen betreffent.
Item, wer an einem padtag wellicherlei daß sei wescht und darob begrüffen wierdt, dem soll mans nemmen und umb vier pfening zum wierth versötzen; .eren es aber kütlfleck, die hat der padter macht zu essen.
Item, in dem winter soll der padter die abzüechstuben wahrmb halten. und waß der maisterin zu behalten geben wierdt und waß si darvan verleurt, soll si bezallen als recht ist.
Von den juden.
Item, unser pflöger, richter und ambtleit sollen keinen juden zu ingeheuß einlassen noch einzuzimern oder zu sötzen vergonnen, auch kainen außwendigen zuvor ab, so ainer nachberschaft wüe obvermelt beschwerlich sein möcht, in die herrschaft nider zu thuen vergonnen.
Item, ob ein judt ainem christen oder andern umb gelt oder ander sachen zu fachen oder zu verbieten begert, soll soliches mit rath unsers ^k pflögers und richters oder derselben anwält auch der geschwornen, so es si für billich ansicht, doch auf genuegsamb versicherung deß juden, beschechen, aber sollich venknus und verbodt nit lenger, wo anderst nit ansechlich ursachen verhanten, dan biß an den dritten tag zu rechtlicher erkantnus .eren und füerter die billigkeit gehantelt werden.
Von den nachrichtern oder fronbotten.
Item, eß soll auch mit rath unsers pflögers und richters und der gescllwornen ain treuer wahrhaftiger nachrichter, der nit zu irrsall und zwitracht genaigt, mit vorgehenter pflicht seins ambts aufgenomen werten. o aber ainicher mangl oder unfleiß bei ihme befunten, hat man ime iederzeit mit rath der verordneten macht abzusötzen.
Item, es sollen auch alle unsere bevelich und deß markts brüeflich urkunt sambt diser unser confirmation zu gueter verwahrung und richtigkeit in deß markts verschlossner burgerladt, darzue mehr dan ein schlißl gehörig sein soll, enthalten werten.
Nachdem wüer auch erfahren daß der weingartarbeit halben grosse bevortailung und unfleiß befunten, so ordnen wür daß hinfüro nach rath unsers pflögers richter und die rathgeschwornen, wüe an andern orten gepreuchig, auf die weingartarbeit ubergeher verordnen, damit meniklich ier arbeit zu rechter weil und zeit verricht werten.
Wier wellen auch zu mehrer aufnemung unsers markts Hollenburg daß alle und iede raitungen und rechnungen, sei waß gestalt es .ölle, mit unsers pflögers wißen und willen gescheche.
... .. Zu Freising, montags nach Johannes babtista den 28. junii .. .. funfzechenhuntert dreiundsechzig jar.
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