Bl. 1a-15a.
Der herrschaft Hochenburg panthädingsbuoch abschriften.
Auszug dieser form der banthättung, was dem gericht Hochenburg zugehörig ist, wie hernach volgt. 1] Der herr zu Hochenburg, sein anwalt oder derselben pfleger mag redtlich halten alle jarr sein panthätting. und wann man daß halten will, soll vorhinn vierzehen tag verrüeft werden.
[2.] So last der herr oder sein anwalt oder derselben pfleger sein tädingen pannen zum ersten, zum andern und zum dritten mall, als man daß redtlich soll pannen, als panthädings im lant recht ist.
[3.] Wer daß panthätting irret oder verbräch, wer es ein edelman so ist er verfallen 32 fl., ist es aber ain sentmäßer podt ze wandl 15 fl., ist es aber ein gemainer underthonn zu wandl 5 fl.
[4.] Wer zum panthättung oder nachtädung nit kämb, im irret kein ehaft noth oder seines herrn geschäft, ist zue wandel schuldig 72 dn.
[5.] Es soll ein ieder fürbringen was er wais daß der herrschaft und den güetern schadt ist, auch was wandlwertig ist oder sei alles melden und durch lieb und freuntschaft, miet, gab noch kainerlai sachen laßen.
[6.] Wer daß wais daß wandelwärtig ist und bringts nit an, der ist als viel wandl schuldig als der es volbracht hat, ist auch den wandl nit müßig.
[7.] Wer sein dienst zu rechter zeit nit giebt, der ist wandel 72 dn. verhelt im aber der ambtmann den dienst oder zechent über recht, so mag im der herr darumben zu straffen fürnembmen.
[8.] Wer holz im walt abschlecht ohn des vorster willen, von zimmerholzstamb der ist zu wandl 72 dn, von prennholz 12 dn.
[9.] Wer ain fruchtbarn paum oder nutzen paumb abschlecht ist zu .andl 6 ß 2 dn, und der sein entgilt den schaden abzutragen.
[10.] Wer ainem sein viech pfendt und hat es über nacht, thuets im nit kunt, ist zue wandel 72 dn.
[11.] Wer markstain verkert, zu wandel 5 fl. und soll denselben den schaden abtragen; ist [es] zwischen des herrn, ze wandl 32 fl.
[12.] Wann ainer den andern zu nahent überackert, der ist zu wandel 72 dn.
[13.] Wer ainem den andern zu nahent zeunt, der ist zu wandel schuldig 72 dn.
[14.] Wer sein fridt. nit macht ist zu wandel schuldig 72 dn, und dem der schadt geschicht ist er schuldig abzutragen.
[15.] Welcher ehe eintreibt in die felder denn der richter, den soll man daß viech pfenden und dennoch zu wandel 72 dn. und der richter sol auch nit ehe eintreiben biß daß es abgeschnidten wirdt.
[16.] Wer sein grunt nit wert, ist zu wandel 72 ß dn.
[17.] Wer zu verpottner zeit kuplet und deßgleichen die mauth verfürth, der ist darumben die wahr verfallen und dennoch in des herrn straff.
.18.] Wer viech austreibt ohn erlaubnus der herrschaft haimlich oder öffentlich, dem herrn die wahr, haimlich mit leib und guet dem herrn und lantgericht verfallen.
[19.] Wellicher viech außtreibt und spricht er wells in die aw laßen, treibts nit wieder haimb oder herein, ist zu wandl für die mauth 72 dn.
[20.] Bringt er daß viech nit herwieder, ist er dem herrn zu wandl schuldig 5 fl.
[21.] Wellicher oxen hingiebt oder außtreibt und failt die gehn hof nit an, so sein den herrn die oxen ohne alle gnadt verfallen.
[22.] Wellicher ainen die oxen anfailt und setzt ein gelt darauf und will ihr nit nähener, ist zu wandel schuldig 6 ß 2 dn, und hat darumben daß viech nächunter geben, auch und demnach in des herrn straff umb sein lueg.
[23.] Wellicher daß viech in der anfällung nit steen lest vierzehen tag und lest es den ambtman besichtigen, ob er daß von notturft wegen thue damit der hof nit in abstiftung kumb, der ist zu wandel schuldig 5 fl.
[24.] Wer ainen zaun aufbricht, von ainer speltn 12 dn, von ainer gerten 12 dn, von ainen stecken auch 12 dn.
[25.] Wer ain hauß verkauft vor den ambtleüten und andern gueten leüten und leükauf übergeit, wellicher thail daß nit helt, zu wandel schuldig 6 ß 2 dn, und der sein entgilt sein schaden abzutragen.
[26.] Welcher in ein erb tauschet, der ist zu wandl schuldig 6 ß 2 dn.
[27.] So die ambtleut darbei wären und sähen daß sollicher kauf oder wechßel für die herrschaft oder stiftung nit teüglich noch nützlich .er, so ist der ambtman zu wande. fl.
[28.] So ainer ain hauß verkauft in jarsfrist zu zahlen oder tagen und thät daß nit und wolt hinwieder zuruck mit dem hauß, zu wandel 6 ß 2 dn und dennoch in des herrn straf; hat ers nit an guet, so straff man im an leib.
[29.] Wellicher ainen acker oder wießen verläst ân aines ambtman .ißen und willen, dardurch es in abpau kümbt, von ainen iedem zu wandel 6 ß 12 dn und dennoch daß erb wieder zue frichten bringen.
[30.] Wellicher ainen frembten der nit öffentlich darf gehen haimlich beherberigt, der ist zu wandl 5 fl. entgilt sein aber ainer, soll er den schaden darzu abtragen.
[31.] Wellicher ain unbekanten weeg oder steig unbillich sähe ziehen und vermelt daß nit, geschähe es in frävel, der ist zu wandel 6 ß 2 dn, sunsten 72 dn, und der sein entgilt trag er den schaden ab.
[32.] Wellicher ainen streichenten dieb nit beschreit und die nachbarn nit zueliefen, wellicher der währ, zu wandel 5 fl.
[33.] Wellicher auf den gejait ain gestellbaum abhackt oder in anderweeg daß federspil vertreibt, zu wandl 6 ß 2 dn.
[34] So ain jäger aufbeut nach geschäft aines herrn zu jagen, wellicher der wär der nit kombt, der ist zu wandl 72 dn. entgilt sein der herr oder jäger, so soll er daß püeßen.
[35.] Den galgen sollen die mülner pauen und die lättern die weber, so es not sein wirdt.
[36.] So ain ambtman ainen anredt daß er sein hauß oder acker stiftlich und beulich hilt und er daß nit thätte, spricht er wöll es zu ainer .eden liegen laßen und woll darvon gehen, der ist zu wandl dem herrn verfallen leib und guet.
[37.] Wellicher in der fechßung bei nächtlicher und taglicher weil den andern daß trädt abtrüeg ab den acker, wo der übertretten würde, ist er den herrn verfallen leib und guet und dennach den er schaden gethan abzutragen.
[38.] Wellicher ainem grast oder graßen last in seinen wiesen, rainen oder trait, den mag man pfenden und ist zu wandl schuldig tuch und sichel, dem gericht 72 dn und dem er den schaden gethan hat abzutragen.
[39.] Wellicher auf des herrn vischwaßer bei tag oder nacht vischt ohne erlaubnuß des herren, vischt er mit den zeug so ist er zu wandl 5 fl., vischt er mit der ploßen hant steht er in des herrn straff.
[40.] Wer ain armbrost freventlich spannt auf meines herrn grüenten, zu wandel ist er verfallen 5 fl.; scheust er darmit, ist er verfallen 10 fl. und wer sein entgilt sein schaden abzutragen.
[41.] Wer ains mit ainem spies schlecht, der ist zu wandl schuldig 6 ß 2 dn.
[42.] Wer ein schwert zuckt zu wandl 72 dn, von ainem meßer 24 dn; von ainer flisenten wunden soll man den schaden büeßen wie recht ist.
[43.] So ainer den andern rauft, ist zu wandl 1 fl.
[44.] So ainer dem andern in daß angesicht schlecht, ist zu wandl 1 fl.
[45.] Der ainem den andern ein gliet lembt, der ist zu wandl schuldig 5 fl.
[46.] Der ainem mit verbottnen worden strafft oder handelt, zu .andel als oft 1 fl.
[47.] Der ainem auß ainen hauß fodert, der ist dem herrn verfallen zu wandl 5 fl.
[48.] Der ainem freventlich ain thor oder fenster aufstest, der ist zu wandl 5 fl.
[49.] So ainer ainem in frevel fürwardt, der ist zu wandel schuldig 5 fl. beschedigt er aber ainen am leib oder guet, so büeß er wie recht ist.
[50.] Der ainem lost oder loßnet an ainem fenster oder thor, der ist der obrigkait verfallen zu wandel 5 fl.
[51.] Welcher spilt oder spillen läst in seinem hauß, der ist zu .andl schuldig 5 fl.
[52.] Wellicher ainem mit ainen stein wirft, der ist zu wandl schuldig 5 fl.
[53.] Der ainen friet bricht den die vierer oder sechßer setzen, der ist zu wandl 5 fl.
[54.] Welliche fraw die ander ubel handelt, soll der richter oder ambtman püeßen mit den pockstain, und wo es etwan geschech in andern ambten, soll der ambtmann ainen richter antworten.
[55.] Wer sich an ainen andern herrn vogt, ist zu wandel 5 fl.
[56.] Zehent, dienst und trait soll ein ieder zu sant Katerina tag geben.
[57.] Der mark Hohenburg ist mit etlichen artickeln, wandl und holz befreit, da sols darbei bleiben wie es von alter herkummen ist.
[58.] Cost, mauth und freihait soll innen auch gehalten werden wie von alter herkommen ist.
[59.] Die weeg [und] fridt soll man allemall zwischen hinn und sant Georgen tag machen und verfrieden.
[60.] Welche bretter schuldig sein, die sollen die geben zu rechter zeit und weil.
[61.] Alle die prudt fahen und haben aigne waßer, die sein zu wandl 10 fl., aber die da haben bestantwaßer zu wandl 5 fl.
[62.] Die beße feurstett haben und die nit beßern zwischen hinn und pfiengsten, ist zu wandel 6 ß 2 dn und den schadthaften sein schaden abzutragen.
[63.] Wer den richter oder ambtman nit gehorsamb wer oder wer sich dem gericht wiedersetzt odes des richters knecht in des richters pottschaft anlief, zu wandl 5 fl.
[64.] Wer ain pfant außgäb ohn des gerichts willen daß hinder im verbotten wär, zu wand. ß 2 dn.
[65.] Wer purg wirdt oder laist auf ander herrn grünt, zu wandl 5 fl.
[66.] Wirdt bei ainen gefunden pleikugl, kreuzhacken oder stechmeßer so er haimlich bei im hat, ist von ainer ieden sollichen wehr zu .andel. ß 2 dn.
[67.] Wer weeg und steeg zue machen hat für seinem grunt und die nit macht in vierzehen tagen, ist zu wandl 6 ß 2 dn.
Nuhn folgen die rain und stain.
Banrecht der rain, welche sich thuen anheben zwischen den mark Hohennburg, Guettenstein und Lilienfeldt.
Erstlichen von Hohenberg in daß Hohenberger geschait, von Hochenberger geschait auf daß Mospacheckh, von Mospacheckh auf den Tödtenhengst, vom Tödtenhengst im Haßelstain, vom Haselstain in daß Gilger gschait, vom Gilger gschait in daß Würtzgrübl, vom Wurtzgribl im Wurtzriegel, von Wurtzriegl ins Preüneckh, von Preineckh in Preinsattl, von Preinsattl in Schieferstain, von Schiferstein ins Gibell in alle hoch, von Gibel ins Gras Pershorn, von Graßen Perschorn auf daß Geschädl, vom Geschädl in die Sturmbleiten in alle hoch, von der Sturmleiten auf daß Schwartz älbl, von Schwartz älbl in Rauchenstein, von Rauenstain in Heegsattl, vom Hegsattl in daß Stainig älbl in alle höch, vom Steinnig .lbl in Goltgraben, von Goltgraben in die Stilmirtz, von der Stilmürtz auf daß creuz mit seiner vischwait, da gehen 3 rain zusammen, ainer gehort in Neüberg, der ander gehort gehn S. Lamprecht, der 3. gehn Hohenbutg, von creuz auf daß Kaltwägl, vom Kalten Wägl in Kaltenbach, von Kaltenbach in Kriegkhogel, von Kriegkhogel in Dertzbach, von Dertzbach in die Saltza heben sich die fischwait an, von der Saltza auf die Kheetz, von der Ketz im Ketzkhogel in alle höch, von Keetzkhogel in Reingraben, vom Reingraben in die Walstinng, von der Walstinng in Olberspach, vom Olberspach ins Fadenthall, da gehn drei rein zusammen, der erst gehort gehn Hohenburg, der ander gehn Sant Lamprecht, der dritt gehn Lilienfeldt, vom Fadenthall ims Aybll, von Aybl im Sultzberg in alle höhe, von Sultzberg in Otterstain, von Otterstain in Drächkhogl in alle hoch, von Drägkhogel im Drabenboden, von Drabenboden ins Gilgereckh, vom Gilgereckh im Geispach, vom Geispach in daß Diernitzeckh, von Dirtznitzeckh in Dräßenberg, von Draißenberg in Peilnstain, vom Peilstain am Rürkhögel, vom Rührkogel in Stadlberg in alle hoch, von Stadelberg in Hohenbrandt, von Hohenprandt nach aller höhen herauß auf daß Wurm- bacheckh, von Wurmbacheckh in Prunstain, da enden sich der herrschaft Hochenburg vischwait in der Traißen und Prunadern, von Prunstein hinauf auf des Furtner berg, von des Furtners berg ins Eibeckh, von Eibeckh ins Prennerseben, von Prennerßeben in Peilstein, von Peillstain in daß .nnderspacheckh, von Ennderspacheckh auf den Hohenberg:
da enden sich rain und stain der herrschaft Hohenburg ire freihaiten, .ie vor alter herkomen ist, beschloßen worden sein an dreir herrn rain die zusammen gehn, der ain gehört gehn Guettenstain, der ander gehn Lilienfeldt, der dritt gehn Hohenburg.
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