1588 März 31.
Im panthäding wirdt auf Götweig die ordnung gehalten:
**1. Erstlich sitzt der herr prelath im grossen sall bei der sumerstubm, regiert und helt den gerichtsstab.
2 sitzt der haubtman und redt gegen den herrschaftleuten das der heutig tag zu haltung des panthadings furgenumen. mit mehrerm
3 rueft der haubtman dem richter zu Fuerth, der nimbt alsdann sein ort auf der langen schranenpank ein.
4. Volgunts rueft der richter den andern ambtleuten in gebirlicher ordnung. die setzen sich an die schranen nach einander wie mans rueft.
5 fragt haubtman ob richter und ambtleut ieder sein gmain bei einander hab?
6 fragt haubtman den richter zu Furth ob die schrann nach altem herkumen gnuegsamb besetzt sei? dorauf fragt richter die ambtleut. die sagen ieder sein mainung.
7 bevilcht haubtman dem diener ein stillschweigen zu verruefen bei verlesung der freihait etc.
8. Dorauf werden die articl durch den gruntschreib er, der auch vorn auf eim stuel sitzt, lauter verlesen.
9 fragt haubtman den richter. und ambtleut ob dise articl von alters gebreuchig und bei verleßnen straffen sollen gehalten werden?
10 sagen richter und ambtleut ieder wie si in der ordnung sitzen sein ambt auf und tretten sambt iren gmainen ab.
11. Was ihr gnaden sich weiter mit ainem haubtman fur ambtleut entschliessen, der ieder wierdt insonderhait durch den diener beruefen, und nimbt ieder sein sitz und ort in der schranen wider ein.
12 werden die richter und ambtleut den gmain zum gebirlichen gehorsamb furgehalten. dorauf glubt ieder mit vergreifung an den stab.
13 bschiecht ermohnung wie iedweder sein ambt gmainem nutz und seiner herrschaft zum besten versehen soll.
14. Erwällung der gschwornen beistant gschiecht nacher in der richter und ambtleut heuser, halb durch richter oder ambtman, halb durch die gmain, nach iedes orts statten.
15. Und zum bschluß des ganzen panthädings werden in besetzter schrannen und versambter gmain sondere nottwendige puncten furghalten nach bevelch des herrn prelathen:
erstlich der lantsfurstlich reformation bevelch und bschutzung der seelsorg ieder bei seiner pfarr, insonderhait leien;
anfailung des viechs und anderer victuali;
mahnung weeg und steeg;
am drait bessere sorg und vleiß zu haben;
vischen und kreussens in der Flagnitz und Pall ân erlaubnus müessig zu geen;
richter und ambtleut sollen alle fäll und handlungen geen hoff berichten und nichts ausser der herrschaft wissen abhandlen;
allerlai briefliche urkunten sollen bei der herrschaft aufgericht werden und ân erlaubnus kainer anderer orten;
robolt, herrenforderung und anderen gehorsamb zu rechter weil und zeit zu verrichten;
richtigkait mit empfahung nutz und gwöhr bei den gruntpüechern soll kainer verziehen oder verabsaumen;
die neuausgereutten und erweitern pauaker oder weingarten zu. aufschlagung des diensts beim gruntpuech anzusagen.
Auf disen formb ist den lesten marti des [15]88. jars gehandlt und bschlossen worden.
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