Gemeinlebarn, Banntaiding (c. 1598)

Vermerkt  das gericht schrang und pantäding  landgericht stock und galgen und alle recht, als weit das landgericht geet und gemarcht ist auf .asser und auf land, so zuegehört dem edlen und gestrengen. Erstlich hebt es sich an bei der Oberndorffer grünt ob Traißmaur die dem von Salzburg  zuegehörn, und die Aineten sambt seinen gründen gehört in daß gericht, und geet uber den berg an dem holz auf füer die Predtinger seilen, und geet neben Oberndorfer, Waltersberger und Traißmaurer grünt hinauf im holz, und  geet durch daß aichach oberhalb Sonnberg biß an Hilperstorffer viechtrift, oben in die Khnapenluckhen, und daselbs zu richts durch die au auß an die neufart in die Taina, und in der neufart füer Preiblitz  Pannsee Pierpaum Buckhendorf  Khaindorf mit sambt allen ieren grünten, in der au ganz ab und ab auf wasser und auf lant und alß lang deß von Neidegg vischwasser  abgehen und Zwenndtendorfer .asser angehen und haist im Tegl, und  geet für die Scheiblig grueb bei der grossen aspen, und Pendorffer grünt und güeter hinauß underhalb deß Mertlen brun da die richtstatt ist bei Diernror gelegen, und daß lantgericht geet alß weit Diernrorrer grünt und  gemörk weren  mit sambt dem dorf, und stösst an Dreßdorfer grünt, hinauß  in Pachgraben, daselbs neben dem Baumgarten,  Reidling und Sitzenberg die ain zeil zunegst dem perg gehert auch mit allen grünten in daß lantgericht, und geet hinauß auf den marchstain der daß gericht außzaigt, und geet von dem marchstain  nach Sitzenberger grünt  hinumb auf Talerner grünt, und Tallern daß dorf gehört auch in daß lantgericht, und geet hinauß auf die Scheiblleüthen alß weit die hölzer sein so geen Lebern  in daß gruntbuech dienen, und geet hinauß uber den Schoder wider auf Ainöder grünt uber all berg mit sambt dem  schloß und  dem dorf, daß leit auch in dem lantgericht, und geen in daß banndäting und schrann geen Reicherstorf.

Lebarn das recht.

Item, von erst hat mein  gnediger herr daß recht und gewalt zu richten uber daß bluet zu velt und zu dorf und al fäl und wandl, si sein clain oder groß, auf wasser und auf lant, alß weit die herrschaft und daß lantgericht wert und gemarcht ist etc.

Man  sol aigentlich hören und merken  die recht die daß gericht und schran zu Lebern hat.

Von erst, wer deß gerichts herr ist und sein lantrichter hat, so sol derselb lantrichter alle jar järlichen drei stunt daß täting besitzen, daß erst zu s. Georgen tag, daß ander zu s. Michaelß tag, daß drit zu der liechtmeß. und  wann dan der richter also berait mag sein, so sol er sie daß vor vierzehen tag in daß dorf bei seiner potschaft an aim hauß wissen lassen, also sol eß dan ain nachtbaur  dem andern zu wissen thuen.

Item, wenn der richter zu dem täting reüt, so sol er ainen vorsprecher mit im bringen so daß not thuen wuert. und wenn er dan in daß dorf kumbt, so sol er daß täting ausrüefen, daß ein ieder ân verzug die von alter in daß täting sein gangen, vor mittag bei dem täting sein.

Item, so geen die in daß täting und gehörn auch von alter in daß lantgericht.

Item, wann  der richter dan an daß recht sitzt und daß stäbl in seiner hant hat, und wen er an daß geding haist sitzen, derselb sol daß .n widerredt thuen. tätt er aber daß nicht, so sol man in umb  sein ungehorsamb mit dem rechten zu wandl erkenen umb fünf pfunt pfening.

Item, wan  sie dann an dem geding sitzen, so sol der richter dem vorsprecher  oder redner zuesprechen daß er ofenwar laut rüef daß meniclich schweig;  dann wer ungefragt und ohne erlaubnuß des richters an dem geding inner- oder ausserhalb  der schran rödt oder darein geet, der ist dem richter verfallen und sol in mit dem rechten erkennen umb 72 dn, dann man sol hern und losen waß der procurator füerbringt, daß dasselb mit dem geding rechtlich erlost wierdt.

Item, darnach sol aber der richter dem vorsprecher oder redner zuereden daß er meniclichen sag und frag ob ain iedlicher [der] in oder zu der ruegung und sprach der gemain  Lebern von alter gehört, seinen nachtbaurn mit sich  hab. elicher bei deß vorsprecher rödt nit da ist, der sol mit dem rechten zu wandl  erkennt werden umb 72 dn. olt aber ain nachtbaur dem andern uberhelfen und verschweigen  daß sein nachtbaur nicht da wär, weliche da zu Lebern  gesessen und in daß täting gehörn, so ist ain ieder zu wandl dem richter verfallen umb 72 dn.

Item, darnach und meniclich  da ist, so sol der vorsprecher  oder redner ain ieden besonderß  zu dem richter haissen geen, und daß ain ieder dem richter auf sein stäblein ain ait schwör daß er meines herrn und deß richter schaden wolle wenden  und sein oder ieren frumben treiben alß ver sein leib und guet werth, und waß er waiß, hört oder siecht daß da gehört meinem  herrn und dem richter zu seinen rechten und im geet an sein ait ungeverlich, eß sei wenig  oder vil, wider sein künt, weib und freunt, er wöl daß also wider meniclich an den richter bringen. und sol auch kainer dem  andern weder haimblich  noch offentlich darumben zueröden noch sein schaden darumben  trachten. o dann ainer uberfarn wurt oder clag auf denselben käm, der ist dem gericht verfallen zehen pfunt pfening etc.

Item, darnach sollen die Lebinger ainer auß ier aller munt an den richter begern aineß füersprechers. wan  in dan derselb von dem richter erlaubt wierdt, so sollen sie al mit dem vorsprecher von der schran hindan gehen an die sprach und  da mit einander uberain werden waß ier recht seien, daß sie dieselben recht melden und füerbringen füer daß geding, und derselbigen sprach sollen sie haben drei.

Item, so sint daß iere recht zu Lebern: von erst, wann sie von der ersten sprach kumben,  so sol der vorsprecher  von ierentwegen  an den richter bringen daß im der richter erlaub daß er zu ieder seiten ain steur bab denen iere recht kunt sint;  und weliche der richter mit ierem willen zaigt, die sollen deß gehorsamb sein;  .idersprechen sie eß aber, so sol man sie aber mit dem rechten zu wandl erkennen umb 72 dn.

Item, die zwen  steurer sollen auch alle recht an der sprach mit sambt der gemain  dem vorsprechen  zu wissen thuen;  und in wew  sich der ehegenannt  vorsprecher vor der schran vergist, die sollen im dann die obbemelten  zween steurer in seine ohren raunen  und haimblich sagen, also daß es alweg stil vor der schran sei.

Item, von erst sollen sie rüeren alle march alß ver daß gericht ierer dingstatt gehet.

Item, darnach  sollen sie auch rüehren  und anbringen alß fer daß lantgericht gemarcht  ist, daß kain ander lantrichter kain diep noch ubeltätter der von im flichtig ist nicht verer sol nachkumen dann nuer an die march. alßbalt der deup undg ubeltätter uber die marchstatt in daß lantgericht Lebern kumbt, so sollen darnach die von Lebern nach im greifen; und welicher daselbs nicht auf ist, der ist dem gericht ganz verfallen. ärs aber daß man in zu stark wurt, daß innen der diep oder übeltatter mit gwalt genumben  wuert, so sollen sie daß nemblichen  in dem täting dem richter füerbringen. er die sein die inn den diep oder übeltätter mit gwalt auß dem lantgericht genumben  haben, dieselben sol man dann mit dem rechten zu wandl erkennen, si sein undl ieder besonders alß vil verfallen alß vil daß lantgericht ain jar getragen mag. är aber daß es die Lebinger verschwigen  daß oder ander sachen und  an daß gericht nit prächten, so sol man si mit dem rechten zu wandl erkennen ier ieden alß vil der zu ier sprach gehört umb  fünf pfunt pfening, dann sie haben ieren ait und glüb zerbrochen. liessen si aber ain diep oder ubeltatter mit .illen geen, so ist ier ieder zu wandl umb zweenunddreissig  pfunt pfening, dann sie hieten sich deß lantgerichts underzogen.

Item, kumbt ain diep in daß lantgericht oder wär vor zu Lebern heüßlich gesössen und der ainem zu Lebern etwaß stull, und begrif den in seinem hauß  und fieng den, so sol im sein guet beleiben und unzt an den driten tag behalten, und sol im dan zu Lebern iederman ain pfening geben, dieselbigen pfening samt dem deup sollen sie an dem driten tag dem richter antworten;  so sol der richter den deup mit den obgenannten  pfening alß er dann verdienet hat und daß gericht gibt, in damit uberwinden.

Item, auch waß sie ubeltätter fachent, die sollen sie haben unzt an den driten tag und  darnach dem landrichter antworten  mit seinem leib und guet.

Item, welicher in seinem hauß den deup mit hanthaft begreift daß er im oder andern leüten gestollen hat, und den fahen wolt, käm derselbig deup zu ainer wöhr und wolt sich nicht fahen lassen, schluegen si denselben deup zu tot, so sol und  mag er denselben leichnam  wol tragen und ziehen auß seinem hauß und ist dem gericht nicht darumben  schultig noch pflichtig.

Item, wer ainem an seinem hauß lost ân gefär und doch da nichts zu schaffen hat, wer daß innen wierdt, der sol daß an daß gericht bringen und mit dem rechten zu wandl erkennt werden  umb 72 dn. ierd sein aber der innen dem man an seinem hauß gelost und sticht er in herauß zu tott, so ist er dem richter und gericht nicht schultig noch pflichtig etc.

Item, wer ain auß seinem hauß  fordert, den sol man mit dem rechten zu wandl erkennen umb 2 und 6 ß dn. stost aber ainer dem andern sein hauß auf, den sol man mit dem rechten zu wandl erkennen  umb 10 fl., dann ain ieder sol in seinem hauß vor seinem nachbaurn  fridtsam sein.

Item, eß sol auch kainer kain verpottene wöhr zu der schran tragen .n deß richters erlaub. wer daß thuet, der ist zu wandl dem richter umb 72 dn, und der richter sol darzue mit seinen knechten verschaffen daß man im die verpotten wöhr nemb.

Item, eß sol auch ieder leitgeb rüeren und in ofener schraan dem richter füerbringen waß in seinem hauß  beschiecht, zu welicher zeit und .er die sein;  so ist derselbig leitgeb dem gericht davon emprochen. enn der richter aber ain überweist und sagt ainem leitgeben waß in seinem hauß^i wandl verworcht  sein, so ist derselb leitgeb umb daß verschweigen daß er gethann hat, auch den ait und versprechen daß er dem richter gethann hat und daß an im zubrochen, zu wandl verfallen 10 pfunt pfening, und waß dann ieder in desselben leütgeben hauß verworcht  hat, dieselbigen .andl  ist der leitgeb auch schultig und pflichtig;  und die dasigen so daß .andl  verworcht  haben, die sind ledig darumb  das es der leitgeb verschwigen hat und füer sie gebessert.

Item, si haben auch daß recht zu Lebern: waß sie auf ierem pau erpaut und auf ierem müst erziehen, damit sein si zu Tulln zollfrei, auch zu Wilhalmbsburg  und zu S. Pölten und zu Herzogburg.

Item, wer ainen hüeter, ainen halter oder ainen pader schlüeg dieweil sie an der gemain  dienst wären, die sol man mit dem rechten zu .andl erkennen von ainem valthar zu dem andern von iedem 72 dn.

Item, wer ainen fruchtbarn paum  abschlieg oder verderbet, alß vil er deren verderbet, der ist von iedlichem paum  zu wandl  erkennt fünf pfunt pfening.

Item, wer in ierer gemain zu Lebern wisen gärten äcker und pflanzsteig macht, den sol man  mit dem rechten zu wandl erkelnnen: alß vil der in die gemain gehörent ist er von iedem 2 und 6 ß dn und sol dennocht der gemain ieren schaden abtragen.

Item, wer zein oder holz wecktrögt bei der nacht, den sol man mit dem rechten erkennen für ain nachtschaden  und diebhait. thuet ers aber bei dem tag, so ist er dem richter zu wandl verfallen 2 und 6 ß dn und sol ainem seinen schaden dennocht abtragen.

Item, ob ainer den andern schlüeg und pluetrunß  machet, den sol man  erkennen umb  ain fräflichs wandl. zuckt er aber und stöckt âne schaden wider ein, so ist er zu wandl verfallen 12 dn in die schait und 12 dn auß der schait.

Item, wo ainer in dem lantgericht ain armbst trögt und spannts auf ain menschen  und scheust, so ist er dem richter verfallen umb zehen pfunt pfening. scheust er aber nicht, so ist er verfallen fünf pfunt pfening  zu wandl.

Item, ain stainwuerf ist zu wandl fünf pfunt pfening. legt er aber den stain gleich wider an die statt, so ist er dem gericht nicht schultig etc.

Item, wer ainen schlöcht in ernst mit ainer faust, den sol man zu .andl erkennen umb 1 fl. schlecht er aher mit flacher hant, so ist er nach iedem fünger zu wandl verfallen 1 fl.

Item, ain hackenwuerf  ain mösserwuerf  ain prüglwuerf sol man zu .andl erkennen umb fünf pfunt pfening.

Item, wer deß getingß lantgerichtsgerechtigkait in der grafschaft .idertrib nuer mit ainem wort, der ist zu wandl  schultig alß vil der in daß geding gehen von iedem 2 und 6 ß dn.

Item, wo ainer dem andern in dem lantgericht troet zu schlagen, der ist dem richter zu wandl verfallen 2 und 6 ß dn. und welicher aier dem andern verpottene wort gibt, der ist zu wandl erkennt 2 und 6 ß dn.

Item, wo ainer den andern  in ernst mit spiessen mit armbsten mit müstgapeln  mit gartgapeln mit trischeln oder mit ainer haun  schlüeg, der ist zu wandl verfallen fünf pfunt pfening.

Item, wer in ainem fräffel auf die grafschaft gieng, den sol man mit dem rechten zu wandl erkennen umb 2 und 6 ß dn.

Item, wer die dassigen widertrib die sie zu Lebern gesezt haben daß si allen brechen [wenden] an feürstötten an rain an stain an zaun an .egen an prunen oder an we daß ist daß da notturftig ist, der ist zu wandl von iedlichem besonders  der zu Lebern  gesessen ist umb 2 und 6 ß dn.

Item, wen sie daß haissen wenten, waß daß ist, thuet ers nicht, der ist zu wandl 2 und 6 ß dn.

Item, wann  ainer dem andern gelten sol, dem sol der richter von dem andern  beniegen thuen in dem  tätting. elicher thail den andern nach rath deß richters und dem erbarn geding nicht gehorsamb wär, der ist dem richter zu wandl verfallen 2 und 6 ß dn.

Item, wer ain schwangere  frau schlüeg, der ist zu wandl verfallen 2 und 6 ß dn und sol der frauen ier schant und schmach abtragen. eß mag auch kain frumbe  frau hohers  wandl verwirchen  dann 12 dn, aber sonsten sein sie besserung pflichtig mit dem pockstain, den sol aine tragen daß aigen Lebern von ainem orth zu dem andern;  alß oft sie dann rast mit dem stain alß oft ist sie zu wandl 72 dn.

Item, so ist auch ain ieder der in daß geding gehet dem vorsprecher schultig zu geben ain hölbling. elicher denselben hölbling nicht gibt, der ist dem richter zu wandl verfallen 72 dn.

Item, ob iemant der in dem  tätting zu schaffen het und vor der schran sein sach mit ainem rechten verluehre und redet dem richter und dem geding darumben  zue oder dem vorsprecher haimblich oder ofentliclh und spräch man  hiet im nicht recht gethann oder ain beniegen, weiset man in deß mit ainem frumben  man daß er soliches gethann  het, derselb ist dem richter zu wandl  verfallen zehen pfunt pfening.

Item, [wer] wandl verschult, der soll es dem richter in dem nachtätting außrichten darumben;  oder ob im erkennt wierdt außröden, daß sol beschechen auch in dem nachtätting. elicher aber daß in dem nachtätting nit thuet, so sol der richter seinen desselbigen ambtman darumben zuesprechen  daß derselb ambtman  mit seineß herrn holden verschaff ime die wandl die im mit dem  rechten erkennt sein außzurichten. thuet man daß nicht, so sol der richter den der im daß wandl  schultig ist ine in dem  negsten täting darumben  verbieten. ar  aber ainer der in daß täting nicht käm, so mag der richter denselben umb das wandl wol fahen, .o er ink in dem lantgericht bekumbt;  mag er in aber nicht bekumben oder fahen und wolt im auch desselben zuegehöriger ambtman  dem er zuvork darumben  zuegesprochen nicht beniegen thuen, so mag  der richter umb  sein wandl in stötten und märkten  desselbigen herrn leüt, .aß ime derselbigen zuekumben,  darumben  aufhalten, verbieten und niderlegen so lang unzt dem richter darumben  benüegen beschiecht.

Item, man  sol auch in dem nachtäting nicht verschweigen noch sparn;  dann daß nachtätting  zu Lewarn durch nichte anders willen gesezt ist, dann die darzue zu kumben  werden  ertailt, eß sei auf außreden oder umb  wandl, die sollen da außgericht werden.

Item, auch wenn der richter zu Lebern in daß nachtäting erfordert, die sollen darzue kumben. tätten sie aber daß nicht, so ist ier iedlicher .andl verfallen umb 72 pfening. Item, auch wer im geding porgschaft ân deß richters wissen und .illen thuet und seinem gruntherrn  seine dielnst nicht zu reclhten tägen gibt, der ist seinem herrn verfallen zu wandl 2 und 6 ß dn.

Item, wer ân erlaubnuß  auf dem  vischwasser begrifeln wierdt, der ist zu wandl verfallen zehen pfunt pfening.

Item, wer mit fräfel auf die grafschaft reitt, ist derselbig ain lantherr so ist er wandel  verfallen 32 fl., ist er aber ain edelman oder ritter. messig so ist er zu wandl 20 fl., ist er aber ain burger oder ain paur so ist er zu wandl 10 fl.; oder wer auch desgleichen ier grünt, wiltpan oder vischwait entziehen wolt.

Item, ob man  ainen auf dem  wiltpan ân erlaubnuß  begrif, der ist .andlfärig umb  fünf pfunt pfening.

Item, welicher ainen inman zu Lebern hat ân der nachtbaurn  willen oder auf ieren schaden, der ist zu wandl verfallen 2 und 6 ß dn.

Item, so sollen die Lebinger  dem richter, wann er zu dem  tätting kumbt, dreimall essen und trinken geben.

Item, so hat auch mein herr daß recht auf den allen daß er mag haben ain gestüet darinen wo er wil, wo auch ime daß füeget. er hat auch recht daß er mag  sein viech in die au treiben und darinen haben wie in verlust.

Item, die von Pannsee haben auch drei frei weg, ainen miten durch deß brobsts wisen, den andern weg füer den pelzgarten, den dritten weg durch die viechtrift;  und sol der geraumet  seill daß ainer ain wißpäm zwerchs vor sein füehren mag.

Item, die Lebinger  haben die recht ainen weg zwischen Preibizer velt und der krautgärten fartwegweit.

Item, mer haben sie daß recht: wann daß ädn füer ist, so sol deß Schannpettern hüert offen sein.

Item, wer in ierer au maist nach s. Jörgen ta.g, der ist umb daß .andl verfallen fünf pfunt pfening.

Item, wann  daß wasser  groß ist daß sie ier holz schüffen müessen, daß sol innen niemant wöhren  noch ierung thuen.

Item, mer haben sie ain gassen, haist die Ennßgassen, die sol so weit sein daß zween wägen  füer einander mügen ân ierung.

Item, auch wer gräben, zein oder fridt zu machen hat, daß sol ain ieder alweg vor st. Georgen tag thuen oder er ist zu wandl verfallen umb 2 und 6 ß dn.

Item, wann  die Lebinger mit ierem viech nit in die aw mügen,  sollen sie ain freie viechtrift geen Arnperg an den perg haben so weiit daß lantgericht .erth oder geet, aineß zwerhen  wißpäm weit.

Item, die Breiblitzgassen sol auch so weit sein daß ainer mag ain .ißpäm  zwerchs vor in füeren. darein sol kainer vor s. Johannß tag nit halten.

Item mer, so gehört die Prachgassen  der nachtbarschaft  zu Lebern mit aller nutzbarkait zue.

Item, so gehört auch die Striglgassen mit aller nutzbarkeit zu der gmain zu Lebern.

Item, so hat die gemain zu Lebern in zwaien gässeln zu Preybitz zu grasen im gebrauch.

Item, die vischer zu Pannsee haben in Lebinger au zain zu schneiden und kreiter zu schlachen so weit ainer mit ainem  maißmösser  wann er mit ainem  fueß am lant und mit dem  andern in der zillen steet werfen mag. davon  sollen sie der nachtbarschaft zu der abtailung geben  ain essen visch. ann  sie aber soliches nicht thätten, so sein sie zu wandl 60 und 5 pfunt pfening.

Item, so sol die gemain zu Lebern macht haben auf dem vischwasser so weit ier au gehet ainen aignen vischer zu halten.

Item, so sollen die vischer zu Paansee alle wochen  visch geen Lebern bringen, dieselbigen dreimall nidersözen  und verrüefen. da sie aber hünder dem aigen füergiengen und betretten wuerden, so mögen  sie innen die visch nemben.

Item, der weg bei Haitzinger bämen  sol so weit sein in die krautgärten daß ainer beruebte mit ainem pflueg mag hin und wider kumben.

Item, der fartweg geen Arnperg sol nach anzaigen  der alten neün schuech weit sein, soliches sei vorhin und von alter her der prauch und gemelt worden.

Item, mer vermelt man  daß die Brungassen  die weite alß der fueßsteig bei Haitzinger bämen haben sol.

Item, so ist auch vermerkt die inhaltung der Lebinger  brief von dem grafen. von erst daß sie unß an s. Geörgen tag dienen sollen 4 tal. dn zu rechtem  purkrecht;  und wer daß an dem  bemelten tag nicht gibt, der ist unß aineß wandelß verfallen alß purkrechts  recht ist. darnach sollen .ier unser gestüet in der au haben und  unser viech darein treiben, wann unß dessen nott erfordert. auch sollen wier oder unsere anwält  stiften und steurn. und sie sollen auch daß purkrecht nicht verer verkaufen dan geen Lebern geen Pierpäm  geen Preyblitz geen Fraundorf geen Tallern und geen Sitzenberg und  dennen die unser sint. ier sollen auch unser recht da haben alß daß von alter herkumben  ist.

Standort
Wien | BH: Wien | Bundesland: Wien | Eigentümer: Österreichische Nationalbibliothek | InvNr.: Cod. 14.555 (Suppl. 2148) | Seiten: 19a-40b |
Herkunft / Fundort
Gemeinlebarn | BH: St. Pölten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1595 - 1600
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 185-193, Nr. 31 (Edition).

Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Dorf | Taiding - Herrschaft

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