imrealDB

Prologus.

Hie werdn verschribm  und vermerkcht  di besundrn genadn, freihait und gerechtikait di das erwirdig löblich goczhaus unser liebm frawn thron zu Gëmnik des ordens von Carthus, die prüeder des convents auch ir diener und ir hindersässn habent nach  ausweisung  brifflicher urkunt des selbing goczhaus, so si von ierm stifter herzog Albrechten  löblicher gedächtnüß  habn, nach  ausweisung  der  bestättbrief der höchgebaren fürstn herzog Ruodolff herzog  Albrechten herzog Lewpollten  gebrüdrn von Österreich des benantn stifter sün, auch von herzog Ottn des benantn  stifter bruedr, und von herzog Fridrichn herzog Ottns sun, und besunder von dem durchleichtigisten kaiser Karulo künig zu Behaim  säling mit dem guldein insigl, und von alln fürstn des lands unzt auf den allerdurchleuchtigisten kaiser Fridrichn und seinen sun künig Maximilian von allen und ir iglichm in genëdiklichn und  reichlichn bestätt innhalt ierer brief und insigl darumb ausgegangen.

Vermerkcht  die genaden und freihait des loblichen goczhaus  der wirdigen stift zu Gëmingk und ierer armen leit und hindersässen.

Von erst hat das goczhaus  Gëmingk di genad und frewhait nach furstlicher brieflicher ausweisung das all brueder des convents, ir leit, stët und gueter di si gegnburtiklichn haben und fuerbas gewinnen, enpundn und ausgenumen  sein von aller vordrung und beschwärung,  stewr und robat, derwarten  das di leut und die holdn des benantn  goczhaus fleissig sein alain zu nucz und aufnemung  des goczhaus und der brueder daselbs.

Hie ist vermerkcht  di frewng des klösters.

Item, so hat das goczhaus di genad und di frewng das all menschn .elicherlai geschlächt, und ain iglich dinkch  oder gueter di inder der hoffmarch des clösters oder des nidern hauss, als man das nennt, nach gewonhait ieres ördns koment, sich freien sülln aller freiung, frids und rue.

Item, di gnad und frewng fuer meut und ander vodrung.

Item, alle notturft der di brueder des convents in und ierm gesint zu narung und klaidern und dem closter zu dem gepaw bedurfen, solln si allnthalbm in der fürstn lant von Ostrreich auf wasser und land, in stëtn, märkchten und dörfern lediklichen frei fuern ân maut, zol und ander vordrung .n alle ierrung.

Freihait des landgerichts.

Auch  hat das benant goczhaus  auf alln des goczhaus  gruntn und guetern, wo si di ieczund habent oder hinfuer gewinnent in der füerstn von Ostrreich landn, lantgericht und  alle gericht und wandel in alln sachen und geschichten. und habnt ires goczhaus ambtleit und richter di si selbs darzu erwellent und  secznt, wann  si den pan von dem  landesfurstn in Osterreich nement, gewalt zu uben das gericht des tods;  darumb solln si habn  in ierm landgericht schrann, stokch und galgen als in andrn landgerichten im land sitlich und gewonhait ist.

Auch hat das goczhaus auf allen iern herschaftn und  allnthalbm in ierm landgericht alles gejaid, nichtz ausgenumen, und niemand  andrs.

Hie werdn berüert di penfäl der übertretung der freihait des goczhauss.

Item, wer di freiung und sunder  genadn und  gerechtikait di das goczhaus  ze Geminkch,  die prueder des convents, ir leit und ieri gueter von dem  stifter des selbing löblichn goczhaus  und andrn  füerstn von Osterrich von  ainem auf den andrn  bestätt und besundrlich  von dem durchleuchtigistn  herrn kaiser Carl kunig zu Behaim  mit brieflichen urkundn von wart zu wart habnt, wer di zebräch oder überträtt und di persan, güeter oder stët des munstrs laidiget oder ze schadn  prächt, der ist als oft er das thuet nach inhalt des stifters brief in des hochgeparnen fuerstn von Osterreich kamer verfalln zu peen und  wandel zehen markch lotigs golds Wyenner  gewicht, und des geleichen auch dem goczhaus zehen markch  lötigs golds, und ist darzue beraubt wirdikait lehen purkgrafschaft oder ambt di er von den furstn von Österrich hat.

Item, nach herzogs Ruedolff brief innhalt ist er verfalln fünfzig  markch  golds dem  landsfuerstn und  funfzig markch  dem  vorgenanten goczhaus.

Item, nach innhalt des kaiserlichn bestätbrief so das goczhaus mit dem guldein  insigl[hat],ist er verfalln tausnt phund  golds halbe  dem kunig oder kaiser der zu den zeitn ist und halbe dem  goczhaus, und .elicher das an dem gut nicht vermag  der sol dafuer gestrafft werden  an dem leib.

Di frewhait von des ärzt.

Item, auch hat daz goczhaus di frewhait und di genad innhalt brieflicher urkund  so si von  dem stifter herzog Albrechtn  und von herzog Ruedolffn von Österrich saling habn, ob ain ärzt oder ain plikch aines .rzts auf des grundn  erfundn wurd, es wär gold silber kupfer eisn zin plei oder salz, daruber sol niemant ze pieten haben noch kainerlai recht darzu habn nuer der prior und convent  des egenanten goczhaus.

Das nimant des goczhauß leit aufhalten sol.

Item, nach innhalt des stifters und herzog Ruedolffs briefen hat das goczhaus  di gnad und di frewheit das nimant, es sein lantherren purkgraffn ritter und knecht ambtleut mauter zolner ungelter purger pawren edel und unedel, nimant ausgenumen,  des goczhaus  leut in stëtn noch in märkchtn oder anderswo  umb  gelt noch umb kainerlai sach oder schuld weder aufhalten noch  ainen füer den andrn phenten noch verpietn sol, man suech dann vor ain recht zu in vor ieren ambtleitn und anbältn, wenn niemant ir leit in kainerlai sachn noch weg in andri gericht ziechen sol.

Das alain der lantsfurst das goczhaus  vogten sol.

Item, es sol auch nimant das goczhaus  noch  ir leit vogtn dann alain der recht landesfürst, wenn der stifter im und allen sein nachkomen fuerstn zu Österreich di vogtei bevor behalten hat, nicht durch kainerlai zeitlicher nuczung  sunder lauterlichn durch got und nucz des munstrs, und di füerbas nimant zu bevelichen nuer den der prior und der convent besundrlich pittn und wie lang in das gefelt.

Item, es ist auch vestiklichen verpotn allen purkgraffen richtern ambtleiten und aller mëniklich das si das goczhaus, den convent, ir leit und guet, wo si di habent, mit ungemach,  gewalt oder mit andern  kainen sachn nicht laidigen noch beschbärn solln.

Hie sind vermerkcht di recht des goczhauß di ir leit in der stiftung meldn solln.

Von  erstn haben wir ain gepotns pantaiding das an zwaier taiding .stat]stet, haist die stiftung, darzu reich und arm komen  solln, von iedm haus ain mensch, und sülln iri recht melden  darinn wie das von alter her komen ist. und bei selbm rechtn sol man si also behalten. und welicher hausgenöss zu dem selbm taiding oder stiftung nit kumbt, ausgenumen  in ierr dann eehaft not, der ist zu wandl  verfalln 72 dn, und lät er sich darumb phentn so ist er zwier so vil verfallen.

Zuestiftung  der güeter.

Item, wann  ainer zuestiftn wil, der sol das gut zustiftn mit ainem nüczlichn mann  der der herschaft darzue gefelt;  und von dem selbing der zuegestift hat sol man nicht andrs von nemen  dann sein rechti ablait als von alter her komen  ist. und wann  der selbig alle vordrung der herschaft ausgericht hat, so sol man in dann schermen  über den rain;  .il er aber lenger beleibm, so sol er sich anvogtn.

Item, ablait von ainem hoff 24 dn, und davon zu anlait 12 dn.

Item, ablait von ainem lehn 12 dn, anlait davon 6 dn.

Item, ablait von ainem reit oder hofstat 6 dn, davon zu anlait 3 dn.

Anvogten  und 6 abvogten.

Item, ze anvogten  oder abvogte. dn.

Abstiftung unfüeglicher holden.

Item, welicher man der herschaft oder der gemain  nicht nüczlich ist, dem mag man urlaub gebm  im jar wann  das ist, und sol er das guet der herschaft zuestiftn mit ainem der in darzu gefelt.

Allerlai pawmansrecht.

Item, kainer sol auf den andern lenger pawen dann acht tag. ob er sich selber aber saumbt, so sol er es füerbaß habn mit willen seins nachpawrn.

Item, di kornsat sol zu sant Michels tag ieren stätn frid habm  und di habrsat und wismad  zu sand Jörgn  tag. er das nicht thät, was er sein schadn  näm von  seinem nachbawrn  den ist man im nicht schuldig abzelegen. nimbt aber sein nachbawr  icht schaden an seinem viech von der sat oder wismads  wegn, das ist im ëener phlichtig wider zu keren und ist dem richter zu wandl verfalln 72 dn.

Item, wann ainer schadn nimbt  durch seins nachpern frid von viechs wegn, so sol er das selb viech inn behalten und dem mann  des das viech ist ân verzichen potschaft thuen. il er es dann ausnemen, so sol man  es ausgebm  auf ain eisenphant das hindn und vorn aus der hant gee. darnach  sol man den selbm frid und schadn beschawen  mit frumen leitn inner 3 tagen;  und wes er sein schadn genumen  hat, das sol im abgelegt .erden was di frumen leut erkennen. olt er aber das viech nicht ausnemen,  sol man dem viech ain garbm pintn auf den vierst und ze trinken seczn auf di überthüer.

Item, ain man sol sich fridn also in der herschaft wäldn: er sol zu dem  selben frid, als der von alter gegangen ist, das holz nemen in so- licher nähet und verr als von alter her komen ist;  und sol nicht nuczes holz nemen sunder solich holz als darzu gepürt ze nemen, der herschaft und iern wäldn ân schadn. as er mer holz aber zu seiner noturft bedorf, das sol er habn mit willn;  thät er des nit, so ist er verfalln 72 dn zu wandel.

Item, ain krautgarten oder phlanzpëtt 6 sol seinen stätn frid habn, der in ainem feld gelegn ist. wer aber des nicht thät und darüber schadn näm, den selbm schadn ist im nimant phlichtig abzelegn.

Item, wer dem andern  sein frid frevelichen aufpricht oder niderhakcht, der ist von iedem stekchn zu frevel verfalln 6 ß 12 dn.

Wider die ir reutfang weiter machen.

Item, es ist verpoten bei funf phund phenning das sich kainer verrer .eiten sol mit seinen reutfengen ân der herschaft willn und wissen.

Item, es sol kainer dem  andern in dem vegsnen inner 14 tagn sein viech in den traid oder fueter slahn. er das überfuer, der ist eenem seinen schaden phlichtig abzetragen und ist zu wandel verfalln 12 dn.

Verpietung  des nachteczen.

Item, wann  ainer nachtëczt in frevel, der ist der herschaft verfalln zu wandl fünf tal. dn.

Item, es ist verpotn das nimant  ëcz die waid ausserhalb seines kaufrechts in der herschaft panwäld ân urlaub und wissn. en man darüber begriff, den wurd man phenten und ist zu wandel verfallen 6 ß 12 dn.

Item, wann ainer dem andrn stain auf sein äkcher liess oder klaubet in frëvel, der ist der herschaft verfalln 5 tal. dn. geschëch es aber ân gevër, so sol er dem selbm hëlfen di stain abzeklauben.

Verpietung  der gemainschaft mit aussern leiten.

Item, es sol kainer mit im lassn ze gemain  säen ainen der hinder ainer andern herschaft ist. wer das überfüer, der sol darumb  von der herschaft gepessert werden  schwärlichen.

Das kainer grunt von seinem erb verkaufen sol.

Item, es sol auch kainer aus seinem guet weder äkcher noch wismad noch  kainerlai grunt noch  stukch nicht verseczn noch verkaufn  ân der herschaft willn und wissen;  .er das überfuer, den sol di herschaft darumb schwärlichn  straffen. il er aber ganzes guet verkaufn. das sol er thäen nach aigens recht;  und was  er dabei lassn sol nach altn gewanhaiten,16 das sol geschechn nach der hausgenössen  ratt.

Verpietung  newer paw.

Item, es sol auch nimant  ân der herschaft willen und wissn aufpringn new  mül sag hamer  oder sleifen noch stämpf, damit di altn erb nicht abgenn oder gekrenkcht werdn. er dawider thät, dem sol man solch newung  zeruttn und ist darzu zu straffn von der herschaft.

Von  den marchstainn.

Item, wer rainstain oder rainpaum  ausgrüeb oder abhakchät frevelich, der ist verfalln 5 tal.dn der herschaft. geschäch es aber ân gevärd, so sol er seinen nagstn  nachbawrn  den es anget zu im nemen  und di selbing hinwider seczen oder slachen an di vorig stat inner drein tagn als si vor gestandn sind.

Item, wann ainer der herschaft irrung machet an ieren rainen und .älden, den sol man darumb  straffn an leib und an guet.

Das man nit frömbd leit aufhalten sol.

Item, es sol niemant, es sei man oder weib, über den dritten tag auf der herschaft und des goczhaus grüntn oder güetern ân urlaub unangevogt beleibm. er solich person darüber ân urlaub der herschaft behielt, was iemant  schadn von in näm,  di sol der selb der sew hat aufgehalten abtragn, und darzu sol in die herschaft swärlichen straffn.

Das sich kainer andrswo  anvogten sol.

Item, kainer sol sich an andre herschaft vogten, er sei dann  vor von unser herschaft ganz ledig. er dawider thät, soll darumb  gestraffet .erdn an leib und an guet.

Das man  kchnecht und diern nit abdingen sol.

Item, kainer sol dem andrn seinen knecht oder diern abdingen unzt das si ir jar ausgedienn. elicher das überträt, der sol enem seinen schadn den er des nimbt ablegn und ist darzu zu wandel verfalln 72 dn.

Von knecht und diern di haimlichn  hinlaufn.

Item, ob ain knecht oder ain diern haimlich aus dem jardinst gieng, .o er di selbm, under belcher herschaft das ist, begreifet, di sol [er] an di selbig vordern und im di haissn antburten. är aber das ain knecht oder ain diern ir jar nicht ausdienen möchtn, so sol man di nachpawrn  darzue nemen und handln nach ierm rat.

Item, wann ainer dem andrn zu arbaiten verspricht und im des ausget ân ëehaft not, der sol im seinen schadn  ablegn den er des selbm tags nimbt  so er im solt geholfen habm, und  ist darzue zu wandl verfalln 12 dn.

Das man di fewrstet bebarn sol.

Item, es sol ain iglicher wirt oder wiertin ir fewrstët und fewr bebarn, das si und ir nachpawrn  nicht schadn nemen. erhueb sich aber ain fewr, so soll dann mëniklich, frawen und man, zuelaufen und ze retten helfen. er das nicht thät, den sol di herschaft darumb schwärlichen straffen.
 .Wann ain fewr auskumbt.

Item, in welichem  haus  ain fewr auskumbt,  der sol das beschrein als pald er sein innen wirdet. thuet er das also, so sol er pis an den drittn tag vor mëniklich frewung haben;  thät er das aber nicht, so sol in di herschaft darumb straffen an leib und an guet.

Kaufmansrecht.

Item, wann ainer von dem  andern ettwas kauft und der kauf mit ainem  phenning  bestät wirt, so sol der selb kauf hinfuer stät  beleibm, und welicher des kaufs abgieng, der ist dem andern sein schadn phlichtig abzelegn und zu wandel verfalln 72 dn. nimbt aber der kaufman des guets  nit zu rechter zeit auf den tag und er von im gekauft hat, so mag der hingeber  nachmals  sein guet gebm wem  er wil und sol im der kaufman seinen schadn ablegn und ist darzue zu wandel verfalln 72 dn.

Von beibern sol man nit haimlich kaufn.

Item, ain fraw di ainen man  hat, da sol man nicht tewrer von kaufen dann umb 12 dn, ausgenumen es sei dann mit ires mans willen.

Das man von knecht und diern nit kaufen sol.

Item, kainer sol kaufen von knecht oder diernen ân ires herrn oder frawn urlaub und wissen. er das uberfuer, der ist der herschaft verfalln zu wandel 5 tal. dn.

Gebönlich strass zu faren.

Item, es sol niemand  ungewondlich  weg geen, reiten noch farn ân eehaft not, sonder ieder man sol beleibm bei den alten strassen und gewondlichn .egn. er das überfüer, den wil die herschaft straffn nach seinem verschuldn.

Weg  und steg machn.

Item, es solln auch all weg, steg und prüken  ieden mann  frew sein als das von alter her komen  ist. wer di andrs macht  ân urlaub der herschaft, der sol darumb  gestrafft werden.

Und al di solich weg, stëg und prugkn ze machn  phlichtig sind, di solln das thuen zu rechtn zeitn. ob si des nit thätn und des iemant schadn nämb,  besunder  zunagst der lantstrass zwischn  Scheibs und  Gëmingk, dardurch  der fartweg icht verhindert werd, wer davon  schadn näm, den seind si schuldig abzetragen und darzu ?zu wandl verfalln 72 dn.

Vorstrecht.

Item, was holz gehört zu wein und zu wägn  des die herschaft bedorf, das sol nimant abslachn. er das daruber abslueg, der ist zu wandl verfalln 5 tal. dn ân alle genad.

Vorst.

Item, was ainer holz bedorf zu seiner behausung,  das sol im ain vorster erlaubm, und geit davon kainen vorst. doch sol im das holz der vorster auszaigen.

Vorst.

Item, wer holz verkaufen wil auf seinen reutfengen von seiner notturft, das sol er thuen mit des vorster urlaub ân des guetz schadn, und sol davon halben vorst gebm.

Vorst.

Item, wer aber ab der herschaft wäldn  holz verkaufen  wil auch durich seiner notturft willn, der sol das mit des vorsters willn thuen und  soll davon ganzn vorst gebm. thät er aber des nit, so will in di herschaft darumb  straffen.

Item, kollrecht.

Item, es sol niemant  koll prennen in der herschaft wälden ân willn und  wissen der herschaft und ieres vorsters. er das überfüer, der sol darumb schwärlichen  gestrafft werdn.

Kollrecht.

Item, wer koll prennet ausserhalb der Weytenpurkch  in seinem reitfankch, der ist phlichtig zu gebm von iedm fueder 2 dn zu forst.

Item, und ausserhalb seines reitfang ist er schuldig zu gebm  von iedm fueder 4 dn zu forst.

Item, inderhalb der Weyttnpurg  wer da kol prent auf seinem reitfang, gibt von iedm fueder zu först 1 dn, und ausserhalb seines reitfangs ist er schuldig von iedm fueder 2 dn zu först.

Item, geslagns holz sol jar und tag ligen und dem der es geslagn hat wartn. nimbt er es aber in der zeit nicht, so ist es dem vörster verfalln. .il er es aber lenger lign lassn, das sol er habn mit des vörster willn.

Flöczer recht.

Item, es sol nimant holz ausflöczn ân des forster willn und wissen. elicher das überträt, der selb ist der herschaft das holz verfalln und dem forster 12 dn.

Von  holz auffachen in der güss.

Item, wer holz aufvächt das in gewaltigem  wasser hin rinnet, der sol das holz auf dem gestadt ligen lassen nach  dem und das gewaltig .asser verrinnet unzt an den dritten tag. kumbt  der hernach des das holz gewesen ist dem es hin gerunnen  ist, der nimbt di zwai tail und der das aufgefangn hat pehalt den dritten tail. elicher aber das holz nicht ligen liess als vor gemelt ist, der ist eenem sein holz phlichtig zu bezallen und ist dem richter zu wandl 72 dn.

Von den gaissn.

Item, wer gaiss habn  well, der sol si ân der herschaft und ander nachbawrn  schadn  habn. ob aber iemant schadn  davon geschäch, den sol er genzlich ablegn und ist darzu von der herschaft zu straffn.

Verpietung  peissunder hunt und ros etc.

Item, kainer sol gevërig oder peissund hunt, slachende oder peissundi ros oder stössunds viech pehalten das den nachbërn wissnlich ist. wer das darüber behielt, was schädn  davon kömen,  di ist er all abzelegn phlichtig und sol in di herschaft darzu pessern an leib und an guet.

Gebanhait  der rüegung.

Item, ob iemant auf des goczhaus  grünt rueget, der sol rüegung nachkomen  nach landes rechten.

Appellaczn sol geschehn gen Gëmingk.

Item, ob iemant aines gedings not beschäch in der herschaft schrann, es sei ain inder oder ausserr, der sol und mag des gedingen  füer unser genëdige herschaft gen Gëming und nit anders.

Wan richter oder ambtleit der gemain zu schwerr wärn.

Item, wann  ain richter oder ambtman  mit ainem schafft er sol den der in beklagt hat umb  geltschuld in vierzechen tagn zaln und des in der zeit nit thuet, sol im der richter oder ambtman  darumb  phant antwuertn als recht ist und ist dem richter darzue zu wandel verfalln 12 dn.

Einseczung  der phant.

Item, wem  phant geantburt  werden, es sei varund guet schreinphant essendew pfant oder erb und aigen, damit sol er handln und gevaren mit iglichem besunder  als solicher pfand im land zu Österreich recht ist.

Verpotwandel.

Item, was ain richter oder ambtman  in verpot leget, wer das nicht hielt, der ist zu wandl verfalln 1 tal. dn.

Item, ain verpotwandel  ist 12 dn.

Von  den di sich des gerichts seczen.

Item, welicher sich aines richters oder ambtmans  seczët und sich nicht vachn lassen wold, den sol di herschaft darumb  straffen an dem leib und ist darzue zu wandl verfalln 5 tal. dn ân alle genad.

Di den richtern oder ambtleiten ungehorsam  sind.

Item, wann  ain richter oder ambtman  ainen ze hilf anruefet, zu .ew im des not ist, so sol im dann ieder man  der also gevodert wirt, peistentig sein und zu hilf kömen. er das nicht thät, den sol di herschaft darumb  pëssern an dem  leib, und darzue ist er verfalln 5 tal. dn ân alle genad.

Von den di richter oder ambtleit verachten.

Item, wëlicher seinen richter oder ambtman  verschmächët und im nit gehörsam  wär  in pillichen sachen von seines herrn oder von gerichts .egen, den selbing sol di herschaft pessern an leib und an guet.

Wann  di richter zu hërt wärn.

Item, wëlicher richter oder ambtman  uns ze schwär wolt sein, das mügn  wir an unser herschaft anbringen, das sol si uns wenden  nach ieren genadn.

Von der gehörsam der herschaft ze thuen.

Item, wir sollen der herschaft in allen ieren vödrung gehörsam sein und willig. ëlicher das nicht thät, den sol di herschaft darumb straffen nach seinem verschuldn.

Das man aus der herschaft nit verkaufen sol.

Item, es gepeut di herschaft ernstlich bei 5 tal. dn das nimant sol aus der herschaft anfailn oder hingebm  purkrecht, es sei wismad  äkcher .aid holz oder halt, wie das genant  ist, er lass das dann vor seinem ambtman  wissn und außruefm  auf offen markcht oder vor der kirchen ob iemant in der herschaft solich purkrecht kaufen well;  und wann er das also gethan hat und in 14 tagen darnach  nimant kumbt, so mag  der selb man sein guet wol verkaufn aus der herschaft und nicht ëe, doch der herschaft an ierer vördrung und öberkait unvergriffen.

Von  den waffn  zu tragn.

Item, armst spiess messer und was der man zu vergelten hat das sol uns frei sein wo wir des bedurfen der herschaft und den nachbawrn zu hilf ausgenumen  verpotni wër, wurfhaken  und solich wër. aber der herren diener richter ambtleit und  di geschwörnen  di mugnt  di tragen. er di darüber trüeg, dem sol man di nemen  und darzu zu wandel 72 dn.

Wändl ze nemen.

Item, wann  ainer ain schwert zukcht  in frevel, der ist zu wandl schuldig 24 dn, von ainer fliessundn wundn mit swerten 72 dn. idem, von ainem messerzug in frëvel 12 dn, und von ainer fliessunden messerwundn 24 dn.

Spieswandel.

Item, wann  ainer ain schlecht mit ainem spiess, der ist zu wandl 24 dn, und von ainer fliessundn spieswundn 72 dn  zu wandel.

Stainburf- und stekchnwändl.

Item, slecht ainer ain mit ainem  stekchn, so ist er der herschaft verfalln zu pën 6 ß 2 dn.

Item, von ainem frevelichn stainburf ist ainer der herschaft verfalln 5 tal. dn.

Item, von ainer schämwundn der herschaft zu wand. tal. dn.

Maulslagwandl  und raufn.

Item, welicher ain rauft oder an das maul slëcht in frëvel, der sol gepessert werdn an dem leib und ist der herschaft darzu verfalln 5 tal. dn.

Armstschuswandl.

Item, wëlicher scheusst mit ainem armst in frëvel ân den töd alain, der ist der herschaft verfalln 5 tal. dn.

Wann  ainer angelaufn wirdt.

Item, ob ainer wurd  angelaufn in mue?twillen frevelichen, so solln im di andern unserr herschaft zuelaufen und helfen ünzt das der selb geredt werd. und wëlicher des nit thät, den sol di herschaft darumb straffen an leib und an guet.

Das man krieg underkömen  sol.

Item, wann  sich ain krieg hebt zwischen frumen leutn, und wer des innen wierdet, der sol den ündersten so er pest mag. mag er den aber nicht understën, so sol er es anbringn  an den richter oder ambtman,  di selbing solln dann solichn krieg mit vleis richten und nider lëgn und pen und fäll aufseczen.

In gefächt sol man  rëttn und frid pietn.

Item, wann  zwen oder meniger an enander slachen, so sol ain ieder der der herschaft ist zuelaufn und helfen ze retten und von der herschaft .egn  paidnthalbm  frid pietn pei ainem fall, und belcher den frid nit haltn wolt, davon sol man den fal nemen der darumb  ist aufgeseczt wardn und sol in darzue straffn an dem leib umb di ungehorsam.

Lüsmen und ungefueg treibm ist verpotn.

Item, welicher pei der nacht auf der strass oder an den heusern lüsmen gieng oder frëvelich unzucht trib, den sol di herschaft darumb straffen an leib und an guet, das sich ander davor hüeten.

Füerbartung  ist schwärlichn verpotn.

Item, wer dem andern frevelich fuerbartt unbeklagt, der ist darumb verfalln 32 tal. dn.

Verpietung  ungefueg auf der gassn.

Item, wer thuer vensterpret läden fleischpenk prötpenkch  oder ander lädn in frëvel aufstiess oder hinein slüeg, der ist verfalln 5 tal. dn ân alle gnad.

Verpietung  mit berhafter hant auf der gassn ze gen.

Item, wer  des nachts auf der gassen begriffen wirdt mit geladn armstn oder mit gezogner waffen, der ist verfalln zu wandl 5 tal. dn ân alle genad und sol darzue gestrafft werdn an dem leib.

Verpietung  verpotner scheltbart.

Item, welicher man oder fraw iemant verpottnew  wart zueseczët in frëvel, der sol darumb  von der herschaft gestrafft werdn  an leib und an guet.

Frewung  in den heusern.

Item, wann  ain man fluchtig wirdt umb erber sach zu ainem frumen mann  in sein haus, so solln im sein veint nicht verrer dann drei trit von des hauss dachtropfen  nachkomen. er das überfuer, der ist der herschaft verfalln 5 tal. dn.

Wëlicher ain schedlichn man begreift.

Item, ob ainer ain schëdlichen man begriff auf seinen grüntn oder an seinem schadn fünt, so sol er in behaltn und ainem richter zuepringen. mag er sein aber alain nit gewaltig sein, so sol er sein nachbawrn  zu hilf ruefn, und welicher dorzue nit helfn wolt, den sol di herschaft darumb  straffn an leib und  an guet. und den selbm schedlichn man solln si dem richter antburten  lëbntigen oder tödn als er mit gürtel umbfangn ist, und solln dem  richter nichcz darumb verfalln sein.

Wer  in der herschaft unzucht  treibt.

Item, ob ain frömbder auf der herschaft grünten frevelich unzucht trib das den tod nicht beruert, so sol der richter oder ambtmann  den selbing behaltn unzt auf seinn herren;  .il der genueg von im thain, so sol man im den antburten, wann  er darnach kümbt oder sendt.

Schedlich leit nit aufzehalten.

Item, es sol kainer schedlich leut behaltn in seinem haus. er das uberträt, den sol man straffn an leib und an guet.

Schedlich leut habnt kain frewng.

Item, ain prenner dröer dieb oder mörder sol kain frewng habm. o man  den begreift, so ist er vervallen leib und guet.

Von todtslechtërn.

Item, ob ainer den andern ze töd slueg und in ain richter darumb anfiel unbeschriern, kumbt  dann ainer der 32 tal. dn wert hat und verspricht füer in dem richter umb  das wandl, sol in der richter gen lassn und nicht aufhaltn.

Von verlust.

Item, wann  ainer ettwas verleust, was das ist, das sein ist, wo er das vindt hinder der herschaft und vindt nimant dabei, so mag er sich des underwindn  und ist nimant  nichtz phlichtig darumb  ze antbürten. vindet er aber ettwen dapei der sich des underbundn  hat mit gevërd, den selbm ob er mag sol er aignen und dem richter antburten;  ob er in aber nicht gewaltingen mag, sol er di nachbawrn  zu hilf rüefen. elicher dann darinn nicht gehilflich war, den soll di herschaft straffen an leib und an guet.

Landgericht  Gëmingk.

Item, wann  unser hoffrichter ainen schedlichen man eraischt auf der herschaft grüntn als verr dann des von Zinzndorff landgericht wert, so sol der hoffrichter mit gueter kundschaft  weisen das der ain solch schedlich man  sei. ann  das also erweist wirdt, so sol er in fadern an unserr herschaft richter oder ambtman, di solln im den selbm schedlichn man  ob si in belangn mügn  antwürtn als er mit güertl umbfangn  ist an di stët do man in rechtlich hin antburten sol.

Tödslag Gëmingk.

Item, wann  ainer der der herschaft ist ainen ze töd slüeg in des von Zinzndorff landgericht, so underwindent  sich unser herrn des guets des der den tödslag gethan hat, und hat des von Zinzndorff lantrichter nichcz darzue ze sprechen.

Gëmingk.

Item, alle unsrie recht solln nicht verrer gelegt werdn  dann füer unsern  richter oder ambtmann  ze Gëminkch, als das von  alter her komen  ist, oder wo si unser genëdiger herr der prior hinleget.

Scheibs.

Item, di graffschëfter, es sein wirt oder inleut, was di auf ierm aigen mist erziechent, da solln si zu Scheibs auf dem markcht kainen zol von gebm. olt aber ainer kaufmanschaft  treiben, davon ist er gepundn den zol zu geben. welicher das nit thät, dem sol der zolner den zol gebm und sich des guets ünderwinden.

Gejaed.

Item, es sol nimant jagen in der herschaft wildpan  und wälden noch holz slachn dann wer das von der herschaft bestet.

Verpietung  der visch und vedrspil.

Item, visch und  vedrspil sind verpotn bei leib und bei guet allnthalbm auf des goczhaus grüntn und landgerichtn und vischwaiden, es sein gestatrechn oder wëlicher lai vischn das ist, nichcz ausgezogn.

Item, füx solln iedm mann  frei sein der hindr der herschaft siczt, auf seinem guet ze vachn. aber përn und wölf solln iedm man frei sein .o er sew auf der herschaft grüntn und wäldn bestëlln mag.

Verlassung  der wildpan.

Item, allen waidleiten di von der herschaft wildpan  bestandn habn den sol nimant infall thüen nach sand Michels tag. elicher das überfür der ist der herschaft zu wandl verfalln 72 dn.

Das man der herschaft schadn wenten sol.

Item, wëlicher der herschaft schadn säch auf ieren wassern vörstn .älden  wildpan vöderspill oder wëlicher lai das wär, und das nit anprächt oder selbs wentet ob er möcht, den sol di herschaft darumb schwärlichen straffn an leib und an guet.

Verpietung der pargschaft.

Item, es sol nimant  auf andrew  herschaft pürgl werdn. er das .berfüer, der ist der herschaft verfalln 1 tal. dn ân alle genad.

Das man der herschaft gehorsam  sei.

Item, wann  di herschaft ainem oder menigern potschaft thüet oder vödrt in ehaften nöten und nit kumbt,  den sol man  straffen an leib und an guet.

Verpietung aller spil.

Item, di herschaft verpeut ernstlich alle spil und kchartn und was das ist damit man  pfening verliesn mag, zu iglichen zeitn im jar und  an dem jarmarkt  zu Scheibs. er das überfür, der ist verfalln 1 tal. dn ân alle genad.

Verpietung der kindlmuß  und laistung.

Item, di herschaft verpeut ernstlich das kain man  auf kindlmues noch auf laistung gen soll. ëlicher das überfüer, der ist als oft verfallen 1 tal. dn der herschaft ân alle genad.