Amstetten, Burgfriedensgrenzen (1590)

1590 Juni 13.

(Am 13. Juni 1590 ist durch Richter und Rat zu A. und etliche zwanzig junger Bürgerssöhne, deren jedem 2 Kreuzer oder 1/2 Batzen zu einem Denkpfennig gegeben wurden, der Burgfried zu A. samt der Straße, auch die Gemein oder Forst so genannt wird Unser Gut da zu Reuth, mit ihren Marken, Rain und Stein abgegangen und nach Sag der Älteren in Augenschein genommen und beschrieben worden, wie folgt: )

Unser burgfridt hat seinen anfang an der Ybbsprucken,  hinab unzt mitten in den Lederpach  so herauß in die Ybbs  rint, daselbst mitten im pach hinauf (doch ligt des Allingers prantstatt, darin der stadl gebauet, sowoll alß im Lederergärtl und lachstampf auch im burkfridt); nach den zeinen negst der Hoffstattwisen  oben auf raint unser burkfridt hinan unzt an des Pietlschieß hauß so mit gruntherrschaft herrn Allinger gehörig ist;  alda nach des Pütlschies hauß tachtropfen hinauf für des Risers hoffstatt unzt gar an die Schiemingwisen  st. Stephan pfarrkürchen  gehörig, da ain graben  genennt der Schieminggraben  dise beede grünt schaidet, ist der burkfridt aller der von Ambstetten,  und haben des Piettlschieß und Risers grünt nichts heraussen als bloß den Schaufflgraben, der ursach die von Ambstetten  auch alda die lantstraß ie und allweg wesentlich gemacht und noch  machen  miessen;  daselbst von gemeltem  graben (so zwischen  der Schiemingwisen  und Risers hoffstatt ligt) über die lantstraß hinüber, da sich das Pyrcha, so mit lehenschaft in pfarrhoff Ambstetten  gehört, anfächt; aldagehet unser burkfridt hinab nach  des Pürchags grunt, mitten durch den Khüegraben  hinab mitten gar in mihlpach, alda mitten in dem mihlpach  nach der mihl und Bößgelts bahausung  hinab unzt mitten auf des mihlpach prückel, und  von disem prückel an hinab nach des pinders, der mihl und des sagmaisters heuser mitten in dem huefschlag hinumb in die lantstraß, und dato an hinab unzt in die Ybbsprucken, daselbst sich unser burkfridt schleussen thuet.

Spätere Burgfriedensbegehungen sind Bl. 35a vermerkt: 1595 Juni 24, mit 40 jungen Schülern und Bürgerssöhnen aus der Schule. und 1605 Sept. 12, mit bei 42 Schülern, deren jedem etliche Kreuzer geschenkt wurden.

Herkunft / Fundort
Amstetten | BH: Amstetten | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
exaktes Datum: 13. Juni 1590 | Entstehung: 1590 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 3: Das Viertel ob dem Wienerwalde (Österreichische Weistümer 9). Wien-Leipzig 1909, S. 658-659, Nr. 99/1 (Edition).

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