Zwettl, Zusatz zum Banntaiding (c. 1550)

Aller richter, ambtleüt und nachparn welchen in dem vergangen panthäding stift und pesserung irer heüser auferlëgt und dasselbig nit ge- wendt, der soll noch frist haben biß nach dem thading; alßdann wierdt ain bereitung fürgenomen und die stiften besehen werden. welcher dann nachlessig befunden, wiert gestrafft werden.

Welcher richter, ambtman oder vierer rumorische oder ander handlung verthädingen und welcher darinen unrecht erfunden und es der obrigkait nit anzaigen wuert, wie sich zuetrëgt das sich ettlich understeen umb ettlich kandl wein oder pier widerumben ain vergleichung machen, dardurch der obrigkait gëgen den verprechern ir straff entzogen, welche das thuen sollen ungestrafft nit bleiben.

Ob ainer am suntag und andern feiertagen vor singen si in ainem wiertßhauß beim wein- oder piertrinken bethrëtten ließ, solle derselb, gleichsfals der wirt so ims gibt gestrafft werden.

Auch welcher wiert und nachpar in seinen hauß uber neün uhr mit trinken aufsitzen lest, die sollen gestrafft werden.

Nachdem si ettlich understeen inleüt, als die füerkeüfl, aufzuhalten, die nit wenig im lant mit irem aufkaufen an allem, nichts außgeschlossen, schaden thuen, bethrëtten werden, die sollen nach ungenadt ungestrafft nit beleiben.

Also habt ir des gotzhauß freihait und panthädingpuech gehört und vernomben. darnach wiert si ain ieder wissen zu richten und vor schaden zu hüeten.

Standort
Zwettl | BH: Zwettl | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Stiftsarchiv Zwettl | InvNr.: Papierhs. (c. 1550), ein dazu beiliegende loses Blatt |
Herkunft / Fundort
Zwettl | BH: Zwettl | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1550 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 842-843, Nr. 123/I/3 (Edition).

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