Zwettl, Banntaiding (1499)

Vermerkcht die gerechtikait auf den grunten und guetern dem closter Zwetll zugehorund und zu irren pantäding zu vermelden.

Von ersten. herr richter,[ist es] mit ewrem willen heut hie den erbern leuten der 3 herren von Zwetll und ires gotzhauss gerechtikchait im pantäding fuerzubringen und zu vermelden?

Herr richter, seit ir versechen zum rechtn? - Respondit ita.

Herr richter, die erber gemain hie pittn ew das ir in ainen erlaubt der in ires aigns und des gotzhauss meiner herrn von Zwetll gerechtikchait vermeldung thue und im panntading fuerbring. - Respondit: wen begerens?

Herr richter, sew begerrn mein, wie ich dann haiss mit christemlichn taufnam. - Respondit: ich erlaub euchs.

Herr richter, ir habt mir erlaubt heut den erbern leutn hie und meiner herrn von Zwetl gerechtikait vermeldung ze thuen und im pantading fuerzebringen. darauf ding ich die erbern leut an mit ordnung des rechtns, und hab mir darinn bevor alles des sew notturftig werden zum rechtn fuerzebringen. und pitt ew des zu zeugnuss. - Respondit: alle di an dem erbern gedingt sitzen, haben zeugnuss genueg.

Herr richter, die erbern leut hie sullen iren bebarer haben. mugt mich fragn wie er sew bebaren soll. - Respondit: ich frag ew.  --Herr richter, was er aussen an offner sprach hort, das mag er mir in der khaim hie mundlich zuesagn, damit ich das verrer fuer ew als fuer einen richter und recht bringen muge. und setz das zum rechtn.

Herr richter, die erbern leut hie haben von recht ir drei sprach, bitten ew erlaubt uns di erst.

Die herrn von Zwetll haben auf allen iren grunden umb all handlung ze richtn und ze straffen inhalt irr brevilegia von den römischen kaisern und kunigen loblicher gedachtnus ausgangen und bestatt, denn alain umb drei ursach nicht: mordrei prant und diebrei, dew gehorn dem lantgericht zu. und setz das zum rechtn.

Ruegung.

Die erbern leut hie haben nicht verrer zu ruegen denn so verr ir meilung und gemerkch, rain und stain wern, auch von ainem valltor zu dem andern.

Es soll auch ainer dem andern in sein haus nicht ruegen. bill es der wiert oder biertinn heraus nicht ruegen, so engelt des an der ganzn gemain statt. und stee das zum rechtn.

Herr richter, welcher im panntading nicht ist so es doch zu rechter weil und zeit werueft oder verkundt wirdet, der selb hatt verbandelt 72 pfennig.

Es soll ein ieglicher im panntading umb sein nachpawrn aufsechen haben. so verr ainer nicht im panntading ist und sein nachpawr versweigt das, bollt im domit uberhelfn, ist auch zu wandel 72 pfennig.

Die weil der richter mit gebaltigem stab an der schrann sitzt, scholl niemants ân urlaub in di schrann redn. wer darwider thuet, hat von ieglichen an dem geding verbandelt 12 pfennig.

Streichunt dieb oder übeltäter.

Chumbt ein streichunder dieb, morder oder prenner mit gestollem guet oder solher ubltatt beladn und er des tods wirdig ist, das soll man dem lantrichter vor dem dritten tag anpringen. wann dann der lantrichter kumbt, so soll er in das dorf frafflich hinein nicht ziechen oder greifen sonder den dorfrichter beschigken, den ubeltater an in eraischen. dann soll in dorfrichter und di nachpawrn, auch welichen er zu im erfordert, heraus fuern zu den valltor oder an di ent wie von alter herkchomen ist, und mit einem strabpant oder drei ruchhalbn anpinden, denn dem lantrichter dreimal beruefen; und so das beruefen beschechn ist, dann mag in der lantrichter anvallen und mit im fuern. so aber der lantrichter saumig wer, am erstn am andern am dritten tag nicht kchem, ist der dorfrichter oder gemain den ubltattgen man nicht phlichtig lenger zu haltn dann an den dritten tag zu abgang der sunne. darnach scholl man in heraus fuern zu dem valltor und den dem lantrichter dreimalln beruefen wie vor gemelt ist, und antwurtn wie er mit guertl umbfangn ist, das ander guet ist dem gotzhaus verfalln. kumbt aber der lantrichter nicht, so hat man dem lantgericht genug than; man ist auch nicht schuldig beiter darumb ze antburtn, es lauf der ubltatig man in das lant oder aus dem lant. ob aber der dorfrichter oder die gemain fuersarig hietn das in von einem solichen schadn ersten möcht, und auf solh saumung des lantrichter mugen si in verrer in ierer herschaft oder ainem andern lantgericht antbuerten, domit man vor sein versichert werde, und sein nichtz darumb verfallen.

Von behaustn dieben.

Ob ein behauster dieb in einem dorf oder hie im aigen wer, soll der lantrichter auch nit frafflich herein greifen ân willn oder wissen der herschaft oder des dorfrichter. ob aber der lantrichter fuersarig hiet er wurt entweichen, mag er das haus besetzn, in darinnen verhueten und hanthaben unzt auf den dorfrichter. darnach soll er in dem dorfrichter antbuertn oder anpietn, darnach soll in der dorfrichter nach des dorfs gerechtikait heraus fuern zu dem valltor, so er des todts wirdig ist antbuertn wie er mit guertl umbfangn und vor gemelt ist; das ander sein guet, nichtz ausgenomen, ist dem gotzhaus verfalln.

Wer aber das ein lantrichter frafflich bider des gotzhauss freihait und brevilegia ân willn und wissen eines dorfrichter in des aigen griff, der ist dem gotzhaus verfalln so vill er leut oder diener pei im hatt von einem iedem 32 tal. pfennig.

Man sol auch kain verpotnew wer in di ruegstumb oder zu dem pantading nicht tragen, ausgenomen der richter, di peisitzer oder der herrn diener zu hanthabung der gerechtigkait. wer sunst darwider thuet, hat verbandelt 12 pfennig.

Mit ordnung ze reden.

Wer mit ordnung des rechtens im panntading ze reden hat oder ze schaffen, soll kainer dem andern nicht einreden und in kainerlai weis irrung thun unzt ainer zu antburt erfordert wirdet. wer darwider thuet, hat verbandlt von iedem so vill an dem gedinget sitzen 72 pfennig.

Richter setzn und zu entsetzen.

Mein herr abbt von Zwetl oder sein anwalt haben gebalt einen richter zu setzn oder zu entsetzn. der selb richter soll mit der herrn anbalt auch mit der gemain wissen zu im erfordern die vierer, wie in dem dorf und von alter her kchomen ist. auch soll der selb richter mit sambt den gesworen vieren oder sechsern macht und gewalt haben zu veld und zu dorf, als verr ir gemerkt werden, feurstett uberfeng marich rain und stain auch all ander notturft zu beschawen. was si dann da pei iren trewn und erren erkchennen, dapei soll es gehaltn werden. wer aber darwider thuet oder redt, hat verbandlt von einem ieden vierer oder sechser 72 pfennig.

Von einer manschlacht.

Ob ein gesessner auf des gotzhauss grunt ein manslacht thatt, aus kchrieg aus zorn oder aus veintschaft, wie sich das fueget, entrint er ab dem guet, ist es dem gotzhaus verfalln; weleibt er aber dapei, so hat er nit mer verbandlt dann zwen und 6 schilling pfennig, das ander guet mag er treiben und tragen und der frantschaft oder eines lantgericht hult domit gebinnen.

Lusmen an ainem haus.

Ain ieder fridlicher frummer man sol frid habn in seinem haus. ob aber ainer lusmen gieng an sein haus, wurt sein der wirt, die wirtin oder iemants seines hausvolkch innen und verschriern den 'wer stet do?' oder 'wer ist do?  ', der do lusmet wolt nicht antwurtn, so mag in der wirt oder sein hausvolkch erstechn oder erberfen; und so er in vom leben zum todt pracht hat, dann soll er heraus geen aus dem haus und soll im drei phening auf die wunt legen, so hat er im gegen der frontschaft, gegen allen gerichten und gegen maniklich gepuesset und ist nichts darumb verfallen.

Bo zwen auf der gassen slachen.

Ob zwen auf der gassen mit einand schlaghaft wurden, der ain tail fluchtig wurt und in eines frummen mann haus entwich, so im dann der ander tail mit werhafter wer in das selb haus nachluff, so pald er unter di dachtropfen kchumbt oder den ainen fuess uber das truschubl hinein setzt so hat er verbandlt 32 tal. pfennig oder soll im das haubt auf dem truschubl abschlachn.

Ainem aus dem haus erfordert.

Vordert ainer den andern in zorn oder ungueten aus seinem haus an sich, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Do fridber leut bei einander sein.

Ob die nachpawrn oder ander fridber leut in einem haus bei einander sassen bei wein oder in andern notturftn, so dann ein muetbiller under in war oder kem und dew umbtreiben woldet, so mag in der wirt, sein haußvolkch oder sein gest heraus fuer di thuer stossen; und ob er darunder gerauft oder pluetruns wurt, man ist im nichts darumb schuldig, hat auch nichts verbandlt.

Ber dem wirt bas pricht.

Wer der wer der frafflich einem wirt oder andern frummen mann pricht sein gleser, sliem oder anders, ist dem wirt schuldig den schaden zu bezalln, und verwandelt zwen und 6 schilling pfennig.

Ob ainer einem wirt fräfflich in seinem haus laidiget mit raufen oder mit slachn, ist dem wirt schuldig ein pillichen abtrag und hat verwandlt 5 tal. pfennig.

Torr, thuer oder fenster brechn.

Ber einem frummen mann pei tag oder pei der nacht seinew torr, thuer oder fenster frafflich aufpricht oder stost, ist schuldig dem wirt seinen schaden zu bezallen und hat verbandlt 5 tal. pfennig.  


Mit wew man ainen slecht.

So ainer den andern schlecht mit flacher hant, hat verbandlt von einem ieden vinger 72 pfennig. slecht aber ainer den andern mit der faust, hat verbandlt 1 tal. pfennig. hat er aber den daum verpargn in der hant und slecht damit, hat verbandlt 72 pfennig.

Von allerlai wer.

Ob einer ein armbrust tregt in fraffl und spant das ân eehaft5 nott, er schiess oder nicht, hat verbandlt tal. pfennig. slecht ainer mit einem armbrust, hat auch verbandlt 5 tal. pfennig.

Wer mit einem tierspiess slecht, hat verbandlt 5 tal. pfennig. wer mit einer hagken slecht oder wirft, hat verbandlt 5 tal. pfennig. ob ainer mit einem stegken oder dremel slecht, hat verbandlt 5 tal. pfennig. ber mit ainem stain wirft, hat verbandlt 5 tal. pfennig. ob aber ainer ainen stain aufzukchet und wirft nicht, legt den stain hinwider an di statt do er in genomen hat, hat dennoch verbandlt 72 pfennig.

Wer sticht mit einem degn hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig, von einem swert 72 pfennig, von einem langen messer 12 pfennig aus der schaid und 12 in di schaid.

Ob ainer haimlich ein sundl auszug und hat im willen domit zu stechen, hat verbandlt 5 tal. pfennig.

Manslacht auf der gassen.

Ob zwen auf der gassen schlachaft wurtn und ainer den andern vom leben zu dem todt bracht, und der di manslacht gethan hiet fluch in eines erbern mann haus ee wenn das gericht, die frontschaft oder iemants ander im nachstuend oder kam zu vachn, mocht im der wirt hinden aus, neben aus oder vor aus helfen, er wer nichts darumb verfallen.

Von den fewrstetten.

All fewrstett sullen im jar zwier beschaut werden zu sant Jorign tag und zu sant Michels tag. und wenn ainen di fewrstatt abgesagt wirt dodurich der gemain, den nachpawrn oder im selbst schad ersteen möcht, und solches in vierzechn tagen nach der weschau nicht wendet, hat verbandlt von einer ieden hertstatt von ainem art zu dem andern 72 pfennig.

Ee ein fewr uber dach scheint.

Chumbt ein fewr pei einem frumen mann aus, wirdt es getempft oder gerett ee wenn es uber das dach auskumbt oder sichtich wirdt, der hat nichts mer verbandlt denn 72 pfennig; scheint es aber uber dach, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig. nimbt aber etzwer schaden und hat den schaden nicht zu puessen, so soll er den mit dem hals gelten.

Ob ein fewr in eines frumen mann haus auskchumbt, der selbig soll freiung habn unzt an den dritten tag, domit er pei dem fewr beleibe und nicht dovon fluchtig werde, wann niemants dem fewr pass waiss fuerzukchumen denn er. wer aber frafflich hant an in leget di weil er sein freiung hat, ist ze wandl 32 tal. pfennig oder scholl das mit dem leib puessen.

Wer pei dem fewr nit redtt.

Chumbt ein fewr aus und stett ainer dapei und hilft nicht redtn, der ist verdächtlich und man soll den anfalln fuer einen schedlichn man, voraus ein gesessner.

Ob ainer veintschaft hiet und hort ein prunst und lauft der von rettens wegn zue, des nicht grossew haubtveintschaft wer, der hat frid zu dem fewr und wider an sein gwer. wer im aber daruber thuet, hat verbandlt 32 tal. pfennig.

Wer das geschrai ainer prunst hört.

Ber das geschrai ainer prunst hört, er sei zu veld oder zu dorf, der schol zuelaufn pei vermeidung der straff leibs und guets.

Ob ainer aus der prunst tregt.

Tregt ainer aus ainem haus in ainer prunst pettgwant, gelt oder pheningwert neben aus oder vor aus, wie das chumbt, wer das angriff und etwas dovon verrugken woldet, den soll man anfallen fuer ein schedlichn mann.

Niemant in gefer laden.

Man soll niemants frondn oder ainem seinen freunt in gefar auf das aigen laden: also ob er zu etwen veintschaft oder neit hiet und sich dadurich rechen wolde, wurd er des uberfarn, hat verbandlt von ieder hertstatt von ainem valltor zu dem andern zwen und 6 schilling pfennig. ob der richter solich leut wie vor gemelt ist zu handn nemen wolde, die nachpawrn umb hilf anruefet, welicher im nicht ze hilf kchem hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Tuer und fenster einberfen.

Es soll kainer dem andern pei tag oder pei nacht in sein haus weder durich thuer, tor oder venster hinein werfn, stechn noch slachn. wer aber das uberfur, ist schuldig dem wirt und wer darunter gelaidigt ist spot und schadn abzutragn und hat verbandlt 5 tal. pfennig.

Wo sich weiber zukchriegen.

Zekchriegen sich weiber oder diern mit einander, slachen oder raufen und mit unzimlichn er-tottundn warten ainew die ander schendet, die soll man gan kloster fuern und doselbs den pachstain anhengen, den sullen si tragen gen Ruedmars von ainem valltor zu dem andern und wider in das kloster, und als pald man ir den stain anhengt hat si verbandlt zwen und 6 schilling pfennig, als oft si rast 72 pfennig, und irem mann zue albeg widerumb 2 und 6 ß pfennig.

Von erbern und fridbern frawen.

Ob aber fridber frawn mit einander kchriegten, nicht mit raufen oder slachn oder mit tottundn warten mit einander schenden, die haben verbandlt pfennig und sein in ires manns straff.

Der seinem weib die straff vorhelt.

Wollt ainer seinem weib oder ainer andern verhelfn wider ainen richter und der herschaft vorhaltn, so man si zu der straff erfordert, der hat sich gerichts und der herschaft gerechtikait understandn und hat darumb verbandlt 32 tal. pfennig.

Was die weiber vertrinkchen.

Vertrinkcht ain fraw zu einem leutgebn rogkch mantl slair pettgwant oder ander ding ân ires manns willn und wissen, soll ir der leutgeb nicht mer darauf pargn denn 12 pfennig. parigt er ir aber mer darauf, so hat es der leutgeb verlorn und der man mag es umb die zweliff phening losen.

Was ain man mag vertain.

Es mag kchain gesessner man sein weib oder seinew kchinder ir guet versetzn noch verdieben. wurt er aber wegriffen, so puess er das mit dem leib.

Die kchinder mugen nichts vertain.

Es mag auch kain kchind die weil es in seines vatter pratt ist nichts verspilln, versetzn noch vertrinkchen. ob es aber verspillet, versetzet oder vertrinkch, mag im der richter umb das wandl, der leutgeb umb di zerung, der spiller umb das spillgelt abzichn in di niderbat. pargn si im aber und vermain fueran eines meren rechtn gegn im zu geniessen, so ist er mit recht ledig.

Von einem dienundn knecht.

Peitt ein leutgeb einem dienundn knecht, so soll er in umb sein urken nicht höcher phendn oder abziechen dann was er ob der gurtl oder auf hatt, das ist gugl haubn oder huet. er scholl im auch seinen lon pei seinem herrn nicht verpietn; wer darwider thuet, hatt verbandlt 72 pfennig.

Tregt ainer seinem wirt aber mit gewalt aus, der hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Nicht leuchn auf kchirichgerät.

Ain ieder leutgeb oder ander wirt soll nicht leichen auf kchirichgeratt oder pluetigs gebant und ungebuntn traid auch auf ander war das abtragn, gestollen oder verdachtlich ist. er soll das auch nicht kchaufen. wurt. er aber daruber fundn, man solt in anfalln als einen schedlichen mann.

Von unrechter mass.

Wer unrechtew mass gibt und wirdt des uberfarn, der hatt verbandlt von ieder hertstatt von ainem valltor zu dem andern 72 pfennig.

Pei den hantberchern nicht verpietn.

Ob ainer zu einem hantwercher zu machn oder zu arbaitn gibt, soll niemants umb chainerlai geltschuld pei im verpietn in iren werich1in stettn, es war dann gestolln oder entragn guet. wer darwider thut, hat verbandlt 72 pfennig.

Wer frömt gest haldet.

Belicher wiert oder wiertin frömt gest oder inleit aufhabet der man nicht kchent und dem richter nicht angesagt seind, ist zu wandl zwen und 6 schilling pfennig.

Haldet aber ainer ainen inmann uber den dritten tag auf, der selb inman sich doch gern in dem dorf aufhaldn woldet, der scholl der herschaft oder dem dorfrichter angesagt und anderswo nicht weherrt sein. wer in aber uber solichs aufhelt, hat von ieder hertstatt von ainem valltor zu dem andern verbandelt 72 pfennig.

Ber ainen richter ubertreibt.

Ob ainer einen richter ubertreibt, der hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Ber ainen sechser oder vierer übertreibt

di weil si in der herschaft oder gemain nottuerft pei einander sitzn, der hat die andern all ubertriben und ist von iedem zu wandl 72 pfennig.

Wer ain gemain widertreibt.

Ob ainer ain ganzew gemain widertreibt, der ist von einer ieden hertstatt zu wandl 72 pfennig.

Welichen mann man im panntäding weklagt umb geltschuld oder umb ander erber hendl, hat verbandlt 2 und 6 ß pfennig.

Ob der richter ainen erfordert.

Erfordert der richter ainen, es sei auf klag oder antburt wegen, der selb veracht des richter geschaft und chumbt zu im nicht, weleibt er im fraffl aus, als oft er das thuet hat albeg dem richter verbandlt 12 pfennig und der herschaft 72 pfennig. versweigt es der richter und nimbt das wandl nicht, so hat er verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Von weg und steg.

Man scholl all weg und steg auch ander notturft wendn, machn und pessern zu veld und zu dorf. welicher nicht darzue chumbt so im doch angesagt und berueft ist, hatt verbandlt von ieder hertstatt von ainem valltor zu dem andern 12 pfennig. versweigt es der richter, so hat er verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Auch soll man wendn all ungewöndlich weg und steg di von alter nicht her sein kumen uber agker, wismatt oder>[ander]grunt. als oft ainer begriffen wirdt, ist schuldig den schadn zu bezalln und hat verbandlt 72 pfennig.

Die ander sprach.

Herr richter, wir habn di erst sprach verfuert, erlaubt uns di ander.

Ob zwen stossig wurdn in wisen oder agkcher.

Herr richter, ob zwen stossig wurdn in agker, wisn oder andern gruntn, vermaintn ainer hiet weiter oder mer wann er von recht habn sollt, sullen si darum nicht chrieghaft werdn sonder dem richter anbringn, der soll in dann di vierär oder sechsär erfordern und etlich aus der gemain oder ob notturft erfordert ain ganzew gemain, und di selben grunt vermarichn. wie es dann der richter, di sechsär oder virär mit sambt der gemain sprechn, dapei soll es gänzlich weleibn. wer darwider thuet und solches nicht haltt, hat verbandlt von iedem als vil auf der beschaw sein 72 pfennig.

Von zuefridn.

Es scholl ainer dem andern zu rechter weil und zeit zu veld und zu dorf verfriden. wer das nicht thuet und geschicht schadn, den scholl er nach dem höchsten mit leib und guet puessen und dennoch zuefridn, auch verbandlt als oft er verwarnt wirdt 72 pfennig.

Der gemain grunt unterstett.

Unterstett sich ainer gemain grunt, vieng den ein oder verzaunet den, es war zu phlanzsteigen oder in ander weg, - wan kainer hat von seinem haus herdan auf di gassen nicht verrär dann so weit sein dachtropfen rinnent, demnach grunt und poden dem herrn zugehört wer dann das dorfgericht hat - wer aber darwider thuet, hat verbandlt von einem valltor zu dem andern von ieder hertstatt 72 pfennig oder 12 pfennig.

Wer zu nachent akchert.

Ob ainer dem andern zu nachent ackchret, der ist dem andern schuldig genuegig ze machn und hat verbandelt zwen und 6 schilling pfennig.

Wer zu nachet sneidet.

Belicher ainer dem andern zu nachent schneidet oder mätt, scholl den schadn abtragn und hat verbandlt 72 pfennig.

Wer ain rain ausackert.

Ob ainer ainn rain ausackert, ist schuldig den schadn abzutragn und hatt verbandlt 5 tal. pfennig.

Auch wer ainen marichstain auswirft oder vertiligt, verbandlt 32 tal. pfennig.

Ainen gemerkchstain.

Birft ainer ain gemerkchstain aus oder vertiligten, der zwischen zwaier herrn dorfer steet, alda die marich oder gemerkcht an einander stossn, wo der wenent gemerkchtstain gestandn ist soll man ain grueb aufslachen und den der solhes gethan hatt darin unzt an di achsel setzn und verstossen und das haubt auf dem pötich abslachn, domit er das marich mit dem stumph auszaig.

Halter, pader und veldhueter.

Halter, pader und veldhueter sein der gemain diener und habn ir freiung in irem stant. wer di vertreibt, hat verbandlt 72 pfennig und soll der gemain ainen andern an die statt steln. di weil er kainen andern hat, als oft in dann di gemain verkchlagt hatt albeg verbandelt 72 pfennig.

Zu smidt pad fleischbankch.

Zu smidt, padt und fleischbankch sein drei gemain freiung. wer darwider fravelt, hat verbandlt 5 tal. pfennig.

Wer nicht zu rechter zeit dient und zustift.

Ob ainer oder mer meinem herrn von Zwetl di erb, es sein purkchrecht wehaustz guet oder ödrecht, nit an dem rechtn dienstag verdient, hat verbandlt als oft er ain tag verzeucht 72 pfennig. gibt er aber den dinst in der jarfrist nicht, so ist er der herrschaft das erb vervaln.

Dew erb stiftlich haltn.

Es soll ain ieder sein erb zu veld und dorf paulich haltn. vermag er aber das nicht, so soll ers verkchaufn und der herrschaft stiftlich legen. ob er aber das nicht thatt, und als oft er ermant wirdet hat er verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Zwen di ein erb tailen.

Ob zwen ein erb mit einander tailen und der ain mueset seinen tail verkchaufen, so sol ers den andern anfailn und im das nach ratt der nachpawrn ze kchaufen gebn. ob es aber der auch nit vermöcht ze kchaufen, so mag er seinen frummen weiter domit handln und auch nach ratt der nachpawrn verkaufen. ob aber ainer frafflich darinn handlt wider der herschaft und nachpawrn willn, mit ainem der nicht fueglich wär zustiftn [wolt],hat verbandlt 5 tal. pfennig.

Von der robatt.

Welicher zu rechter weil und zeit nit an dew robat chumbt dem es doch verkchundt und angesagt ist, hat verbandlt 72 pfennig.

Ber ainen vom phlueg jagt.

Ber ainen pawrn vom phlueg jagt, ist es ein geunder hat verbandlt tal. pfennig, ob es aber ein geraisiger thuet hat verbandlt 32 tal. pfennig.

Pachen, haraufstekchen.

Pachen und har aufstekchen pei der nacht ist verpoten. und wer darwider thuet, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Pei der nacht einfuern.

Es scholl kainer pei der nacht schubern noch einfuern. wirdt er daruber wegriffen, verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Unter den schöbern haltn.

Es scholl auch kchainer unter den schobern haltn. wer aber darwider thuet, verbandlt 72 pfennig.

Ainen knecht aus dem dinst taidingn.

Taidingt ainer ainem ain dinstpottn aus dem dinst, hat er verbandlt so sein jar nicht aus ist 2 und 6 ß pfennig.

Dienstpottn ân ursach wegkchgeen.

Gett knecht oder diern ân willn herrn und frawen auch redlich ursach aus einem dinst, ist im herr oder fraw was schuldig, man scholl im nichts gebn. und wes herrn oder frawn schaden nement, ist man in das schuldig wider zu geltn.

Unsauber ding auf gassen.

Wer auf gassen wirft unsauber ding, todt katzn oder hunt, hat verbandlt von ider hertstatt 12 pfennig.

Wer es in ein haus wirft.

Ob es ainer dem andern in ein haus wurf, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Ber prunn unrainigt.

Ber ainen gemainen prunn unrainigt, todts ass oder aschn darein wirft, hat verbandlt von ieder hertstatt 72 pfennig.

Wer aber pei einem gemain prunn wascht mit aschn, verbandlt von ieder hertstatt 12 pfennig.

Von fruchtbern baumen.

Ber ainen fruchtbern baum auf der gemain grunt niderslecht, hatt verbandlt von ider hertstatt 12 pfennig. slecht er in aber nider auf seines nachpawrn grunt und zu tratz, hat verbandlt 5 tal. pfennig.

Von sellgerätt.

Mer ist verpottn das niemants des gotzhauss grunt soll verchumern oder versetzn, auch kchain sellgeradt oder uberzins darauf machn noch schaffen, sunder verkchauf den und gib di summe geltz zu kchirichn oder wem du wilt, ist nicht verpottn.

Ber sich anvogtt.

Vogtt sich ainer an der gesessen ist, ân willn und wissn seines herrn an einen andern herrn und ist nicht muessig, den mag di herrschaft straffn an leib und an guet.

Wer dann ein solchen aufhelt, ist auch straffmassig wie vor gemelt ist.

Der junkchfrawen smachn wolt.

Ob ainer ain frumme frawen oder junkchfrawen smächn wolt an irn ern und ruefet zu irn nachpawrn umb hilf, welicher das hört und kchem ir nicht zu hilf, der ist der herrschaft straffmässig an leib und an guet.

Ber frawen slecht.

Ob ainer ain frummew frawen slecht und kchlagt nicht irem mann, slecht er si mit verzogner wer, es sei swert messer oder tilitz, verbandlt 5 tal. pfennig. slecht er si aber mit schait mit all, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig. slecht er si dann mit der faust, verbandlt 5 tal. pfennig; hat er aber den daum in der hant, verbandlt er 1 tal. pfennig.

Fronpottn oder richterdiener.

So ain richter sein fronpottn oder ain ambtman seinen diener schikcht, wer den veracht, so das geschaft verhindert wirdt, verbandlt dem richter 72 pfennig und der herrschaft zwen und 6 schilling pfennig.

Umb geltschult beklagt wirdt.

Lasst sich ainer umb geltschult wekchlagn ausserhalb des panntäding, hat albeg verbandlt 72 pfennig, und im panntäding zwen und 6 schilling pfennig.

Ber nit zu bezalln hat und beklagt wirt.

Ob sich ainer weklagn lässt der nicht zu bezalln hat, do soll man handln als auf ainen schuldinger gehört. wegert der klager das man den schuldinger vankchnuss, das soll man thuen; aber der klager sol in mit essen und trinkchen wartn ân aines herrn und richter schadn.

Ber gefänknust wirt.

Umb welicherlai erber handl ainer im tuern, stogkch oder eisn gesetzt wiert, hat hinein verbandlt 12 pfennig und heraus 12 pfennig, der herrschaft und geltern auch ursachern an irn rechtn unentgoltn.

Ber in kchlag unrecht ist.

Ber auf des gotzhauss gruntn kchlagt umb geltschult oder ander handlung, der unrecht verbandlt 72 pfennig.

Ob ainer verpottn wurt.

Ob ainer verpottn wurt und gieng fraflich aus dem verpott, der hat verbandlt den val dapei er verpottn wiert.

Von frömden viech.

Chumbt ain frömbts viech hinz ainen und wesst der selb wes es wär oder nicht und hielt es verswigen uber den drittn tag und prächt es nicht an den dorfrichter, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig. ob aber der des das viech ist schadn näm, ist er den schuldig zu bezallen.

Wer nicht fuertreibt.

Ber sein viech nicht fuer den herter treibt und get zu schadn, ist den schadn schuldig zu zalln und hatt verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Samgrueb offen läst.

Ob ainer prunn, samgrueb oder ander grueb vor seinem haus nit zuemacht und ob leut oder viech schadn nimbt, so soll er den schadn zalln und hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Ber ainen grunt verrütt.

Kchumbt das ainer dem andern stain klaubt auf bisen, acker oder gartn, nimbt ainer dovon schadn, er ist den schuldig abzetragen und hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Von der gens wegen.

Gens soll ain ieder seinem nachpawrn ân schadn haben. wer das nicht thuet und werden an dem schadn wegriffen, so sol si der velthutter dem einthuen und wehaltn unzt so lang der selb seines schadn ergeczt ist, und hat dennoch von ieder gans verbandlt 12 pfennig. und so es der velthueter dem richter oder schadhaftn zuetreibt hat der velthueter zwen phening dopei, di scholl im der richter gebn und nicht mer. thuet man aber ainem di gens zwier ein und will sich des fueran nicht massen, so soll si der velthueter zu dem drittenmal nemen und di kchragn durich ein ether im zaun stegkchn und den niderslachn und pei dem pötich über den zaun werfen und hangn lassn, ist nichts darumb verfallen; weliches aber di gens sint, ist dennoch das wandl schuldig und den schadn abzutragn.

Bie man pfendn scholl.

Ob man graserin oder ander leut an ainem schaden vindet, pfendt die ein veldhueter, dersoll das pfant dem schadhaftn zuetragn und der schadhaft scholl dem hueter zwen phening gebn und das pfant fuer seinen schaden behaltn. ob aber des phantz zu wenig ist, so mag er umb den schadn klagen; und wer sich klagen lässt, ist den schadn schuldig abzutragn und hat verbandlt 72 pfennig.

Von einem frömden.

Birt ain frömder an ainem schadn begriffn, den selbign bedarf man nicht vor seiner herschaft beklagn, man scholl in pfentn oder mit verpott aufhaltn.

Von dienstpottn.

Ob ain dienstpott an ainem schadn wegriffen wurt, den mag sein herr verantbuertn so verr er gerecht ist.

Gemain pach.

Gemain pach do ein gemain frei zu vischn hatt, darinn scholl niemants reischn legn oder tümphl auschephn sunder mit einem vischper oder henten vischn, und zu kchainer andern zeit als an den vasttagen vor mittag. wer darwider thuet, hat verbandlt von ainer hertstatt zu der andern 12 pfennig.

Von den zeinn.

Ber zein hatt pei ainer gemainen viechtrift do man das viech aus und ein treibt, so soll er die kla an dem zaun hinein kchern, domit das viech im gedrang nicht schad nemb. wer darwider thatt, scholl den schadn zalln und hat verbandlt von ieder hertstatt von einem valtor zu dem andern 12 pfennig.

Holz auf der gassn.

Hat ainer holzhaufen auf der gassen, auf gemainem grunt, der scholl es ân schadn haltn, domit niemants schadhaft werde. wer aber solichs nicht thätt, ist den schadn schuldig zu puessn und hat verbandlt von ieder hertstatt 12 pfennig.

Har räczn.

Wer har pawt, soll kchainen im dorf räczn oder in die päch legn, hat verbandlt 72 pfennig.

Holz auf aigen gruntn.

Ob ainer holz auf seinen gruntn wachsen liess daraus iemants schadn erstuent, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Von gemainem holz.

Bo ein gemain holz ist und welicher ân willen der gemain oder oberkait darein fert, holz abslecht, hatt verbandlt von ieder hertstatt 72 pfennig.

Der wasser zu schadn kchert.

Ob ainer ain gemainn oder freien pach verswellet, das wasser abkert und rinnet zu schadn, er soll umb den schadn genueg thuen und verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Ber durichläss machet.

Machet ainer in einem fartweg durichläss und kchert das wasser auf seinen nachpawrn, ist schuldig umb den schaden genueg zu thuen und hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Ainer hiet abgemadt.

Ob ainer abgematt hiet und möcht vor seines nachpawrn wisen oder agkchern sein frucht nicht haimpringen, hiet die doch gern do haim, so soll er seinen nachpawrn begruessen das er im einen segensslag oder zwen durich sein bisen mach, damit er nicht schadn thue. wer darwider thuet und ainen also phrengen wolt, hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Von der viechhalt.

An wem di halt ist, der scholl das viech zu rechter weil und zeit aus und ein treibn und wider in das dorf bringn und antbuertn. ob aber ein wolf unter das viech kchem und thuet schadn, beschreit in der herter ee er under das viech kchumbt, das wissenlich ist, er ist nichts darumb schuldig; ubersiecht er in aber, das er aus dem viech lauft, er scholl den schadn zalln.

Ber nicht fuertreibt.

Slecht ainer sein viech auf dew gassen und treibt es nicht recht fuer den herter, nimbt er schadn, man ist im nichts schuldig.

Ber in ain wirtzhaus get mit berhafter hand.

Gieng ainer in ain wirtzhaus zu dem wein, zu dem pier oder zu andern notturftn und het pei im ein hakchen oder ander verpottn wer, di soll er nicht pei im pehaltn, sunder er scholt dew zu stund an dem wiert zu behaltn geben ee wenn er zu trinkchen fordert, ob er anders nicht ein frömder und wegfertiger gast ist; hat verbandlt zwen und 6 schilling pfennig.

Von ungebentem viech.

Hat ainer viech, treibt das fuer den haltar und ist nicht zuegebent, nimbt es schadn, man ist im darumb nichts schuldig.

Di dritt sprach.

Herr richter, wir habn verfuert di ander sprach, erlaubt uns di dritt.

Dew wandl erfragen.

In der dritten sprach soll man nun di wandl eraischn und val, was dann fuerzebringen und zu redn ist, auch di gemain warnen domit si pei dem swarn wandl nichts versweigen, das nicht nachgeruegt werd.

Was erfragt wirdt.

Bas nun erfragt wirdt in der gemain, das scholl der rednar und der gemain webarer eben merkchen. wes der rednar vergess, soll in der webarer was er an der sprach gehört hat vor der schrann haimlich zusagen, domit das er das mag offenbar fuer recht pringen. es soll auch di gemain ernstlich gefragt werdn ob icht ain klain gerechtikchait mer zu vermeldn sei, und mit der gemain fuer dew gemain schrann tretten und meldung thuen.

Ob nichts zu meldn sei.

Herr richter, den erbern leutn hie hab ich der herrn von Zwetl und ires aigens gerechtikait vermeldung gethan so vill mir der wissen ist und von im underbeist pin. ob aber etwas wer ausgelassen, vergessn und nicht vermelt wardn das doch ietz im panntäding soll fuerbracht wardn sein, das alles halt ich der herrschaft und ganzn gemain emphar fuerbaser einen ieglichn in seinen rechtn unvergriffen und ân schadn.

Bandl und väll meldn.

Nun schol der redner fuerbringen di väll und wändl so er an der sprach gehört hat und wericht wirdt von dem webarer; so er das nun gethan hat und wais nichts mer, alsdann den abschaid machn:

Den abschait des panntäding.

Herr richter, der webarer auch di erbern leut bringn nichts mer an mich, so kchan ich nichts mer fuer euch oder recht mer pringn. wer aber etwas verschweigt und der gemain ietz oder hinfuer im nachtäding wuert nachgeruegt, der entgelt des an der ganzn gemain statt, und hat verbandlt von ieder hertstatt von ainem valtor zu dem andern 72 pfennig. und gibt der gemain darauf urlaub.

Ber red hat in ruegung.

Ob ainer oder mer geruegt wurdn, umb welicherlai vall oder wandl das ist, so vill wer darin widerred hatt in kchuntschafter, weisung oder ander wegn, di scholl man betagn unzt in das nachtäding und soll doselbs zu ent seiner ausredt geniessn oder entgeltn.

Ob man frömt ruegt die nicht der herrschaft sein.

Birdt auf etwen im taiding auspracht und geruegt der nicht in der herrschaft siczt auch nicht pei dem taiding wer, den scholl man ir tag sprechn unzt in das nachtaiding und pei zeitn vor dem nachtäding erfordern und das si kchomen und reden sich aus. redn si sich aber nit aus oder nicht kchomen, so haben si sich verbandlt den vall der im panntäding erkchennt ist.

Bas der richter emphor helt.

Ob der redner der gemain widerumb urlaub fordert, halt in der richter emphor, ob etwas nicht beruert oder anpracht wer oder etwas in der zeit vor dem nachtäding [erfragt wurt, im nachtäding] nachzuruegen, und ob etwas verswign wurt den herrn di stroff emphor wehaltn.

Und soll diczmals von der schrann oder panntäding urlaub gebn.

Die gerechtigkchait.

Item, von einem ieden gesessen oder fewrstatt zwen pfennig, gehorunt dem rednar. item, das mal schullen si mit einander zalln und in di zerung leidn.

Standort
Zwettl | BH: Zwettl | Bundesland: Niederösterreich | Eigentümer: Stiftsarchiv Zwettl | InvNr.: aus dem 1499 von Abt Wolfgang II. Oertel angelegten Stiftsurbar | Seiten: 1a-13b |
Herkunft / Fundort
Zwettl | BH: Zwettl | Bundesland: Niederösterreich |
nähere Angaben
Entstehung: 1499 |
Literaturhinweise
Gustav Winter (Hg.), Niederösterreichische Weistümer. Teil 2: Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg (Österreichische Weistümer 8). Wien-Leipzig 1896, S. 820-840, Nr. 123/I (Edition).

Kategorien: Rechtsquellen | Taiding - Kloster

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