Anno 1678 den 1. decembris.
Vilgeliebter richter, geschworne und insgesambt liebe nachbarn.
Weilen wir sambtlich durch den seegen gottes abermahl die jenige zeit erlebt zu welicher zwar nit den alten gebrauch nach sondern aus gewissen ursachen die panthättung gehalten und verlösen worden: als bin ich von ihro hochwürden und gnaden herrn h. prällattens zu Mölckh als dis orhts rechtmässigen grunt-, vogt- und dorfobrigkeit neben andern ursachen auch fürnemblich umb heür nit allein die panthattung sondern auch die wahl eines neuen marktrichters fürzunemben mit aller vollmacht heraus verordnet worden, wie auch nit weniger alda die klagen und beschwarnussen so woll des richters gegen denen underthanen als der underthanen wider den richter oder geschwornen anzuhören, soliche nach müglichkeit beizulegen und alles in eine fridliche und nachbarliche einigkeit zu bringen. damit aber die nachbarn ihre klagen und beschwärnussen desto freier und ohne scheug mögen vorbringen, als soll der ordnung alten gebrauch gemäß der marktrichter und ein ieder geschworner sein ambt mit allen gerichtlichen gewalt welchen sie von obrigkeit empfangen, nun mehro anietzo alsobald resignieren und ...
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